Spaziergang durch die Horti Lolliani

  • Nachdenklich nippte Plotina einmal an dem Weinbecher, den sie noch immer in ihrer Hand hielt: So richtig kannte sie Pius eigentlich auch nicht.


    "Tja, Pius war ja meistens unterwegs mit seinen Freunden. Die hatten ja hauptsächlich ihren Sport im Kopf. Es wird bestimmt interessant, wenn ihr zwei euch mal trefft, beide dann mit euren Militärgürteln."


    Plotina war sich natürlich im Klaren darüber, dass das noch eine geraume Zeit dauern würde, denn Pius würde so bald sicher keinen Ausgang bekommen und schon gar nicht so lange, dass er dann nach Rom würde reisen können. Immer natürlich vorausgesetzt, dass man ihn in Mantua überhaupt nehmen würde. Aber daran zweifelte Plotina eigentlich nicht, hatte sie doch kurz vor Pius' Abreise noch einen Blick auf seinen durchtrainierten Körper werfen können, als sie ihm eine neue Tunika anpasste. :P

  • Wir weden sehen ob Pius es schafft, davon werden wir sicher noch früh genug erfahren.

    Er betrachtete Plontina, man könnte fast sagen das er sie kurz musterte. Dann sagte er ohne Vorwarnung


    Was liegt dir auf dem Herzen, Plotina?

  • Natürlich wusste Plotina, dass nicht nur die Sportbegeisterung von Pius daran schuld gewesen war, dass sie diesen ihren Verwandten so wenig kannte. Den Hauptanteil an dieser Unkenntnis trug natürlich die Tatsache, dass sie, Plotina, im Gegensatz zu Pius und auch seiner Schwester Calvina nicht in Rom aufgewachsen war, sondern in Aigyptos. Und dass sie dort ja auch die vergangenen Monate wieder hatte zubringen müssen. - Dies war es, worüber sie eigentlich mit ihrem Cousin hatte sprechen, was sie hatte erklären wollen.


    "Lupus, ich habe dich vorhin gefragt, ob du dich noch an unseren ersten Spaziergang in den Horti Lolliani vor ungefähr zwei Jahren erinnern kannst. Ich war da ja noch nicht lange in Rom, und ich hatte dir damals schon gesagt, es könnte sein, dass ich irgendwann kurzfristig in meine Heimat reisen müsse, um dort noch einige Dinge zu erledigen."


    Der Sergierin war immer klar gewesen, dass ihr Aufbruch aus Sais nach dem Tod ihres Vaters ein wenig überstürzt gewesen war.


    "Und so ist es dann auch gekommen: Hier in Rom erreichte mich eines Tages die Nachricht, dass ich dringend nach Alexandria zurückfahren müsse, um Schulden zu begleichen. - Und du weißt, was "dringend" bedeutet bei einer Entfernung wie der zwischen Rom und Alexandria: Ich musste sofort losreisen und hatte keine Gelegenheit mehr, dir eine Nachricht zu hinterlassen. Es tut mir so leid, dass du erst im Nachhinein von meiner Abfahrt erfahren musstest."


    Die "Schulden", von denen Plotina gesprochen hatte, waren natürlich keinesfalls solche gewesen, die die Sergierin selbst gemacht hatte, aber das war ihrem Vetter doch hoffentlich klar. Oder würde er das noch genauer wissen wollen?

  • Lupus hob die Augenbrauen


    Und hast du jetzt alles in Alexandria erledingt?


    fragte er ohne lange zu überlegen, denn er wusste nicht so recht was er sonst sagen sollte. Er lies Plontina die Zeit, er hatte die vermutung das da noch was kommen würde.

  • Plotina seufzte bei der Frage ihres Cousins.


    "Das Wort 'erledigt' trifft es vielleicht gar nicht einmal ganz genau. Bei den Schulden, um die es da ging, handelte es sich nämlich um Verbindlichkeiten, die meinem verstorbenen Vater angelastet wurden. Ich habe es dir vielleicht schon einmal erzählt: Ich habe meinen Vater ja kaum gekannt, er war viel auf Reisen. Na ja, und vor zwei Jahren etwa ist dann in Alexandria ein Mann aufgetaucht, der behauptete, mein Vater habe bei ihm hohe Schulden gemacht, eine wirklich bedeutende Summe. Auf irgendeine Art und Weise hatte dieser Mann herausbekommen, dass mein Vater eine Tochter hatte, nämlich mich, und verlangte nun von mir diese Summe zurück, andernfalls wollte er mich verklagen, zur Not auch in Rom."


    Während die Sergierin alle diese Worte sprach, stiegen die darin geschilderten Erlebnisse wieder in ihr hoch und traten so lebendig vor ihr geistiges Auge, als befinde sie sich gerade wieder in dem kleinen Landhaus in Sais, in dem sie während ihres Aufenthaltes in Aegyptus die meiste Zeit gewohnt hatte.


    "Natürlich war die ganze Angelegenheit ein riesiger Schwindel, aber das erst einmal zu beweisen, Lupus, war gar nicht so einfach. Ich bin selber in Aegyptus umher gereist, musste Zeugen suchen und sie befragen. Und dann das Gerichtsverfahren..."


    Plotina schüttelte ihren Kopf, und es drohte sich ihrer wieder jene Wut zu bemächtigen, die sie in Alexandria so oft gefühlt hatte. Am Ende aber gelang es ihr, sich selbst zu beschwichtigen; sie wandte sich mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit erneut dem Hier und Jetzt und darin ihrem Vetter Lupus zu.


    "Aber ich danke den Göttern, dass dies alles nun ausgestanden, vorbei und - ja, wirklich 'erledigt' ist. Und ich bin froh, dass ich wieder hier bei euch in Rom bin. - Und jetzt sag': Wie ist es dir ergangen?"


    Dabei zeigte sich auf dem Gesicht der Sergierin wieder ihr fröhliches Lachen, und mit einladender Miene hielt sie ihrem Cousin den Weinbecher hin.

  • Lieber hätte Lupus Pontina in die Arme genommen, als den Becher Wein, er tranke einen Schluck und reif sich noch mal in Erinnerung das sie seine Cousine war und er somit manche Gedanken, lieber gleich wieder vergessen sollte. Er überlegte kurz und sagte dann.


    Nun ich bin immer noch ein einfacher Miles, bin also noch nicht befördert worden, nun wie du mich sicher kennst bin ich nicht der der dem Vorgesetzten immer jeden Wunsch von den lippen liest. Ich weis zwar das ich nicht heiraten darf wenn ich nicht einen höhren Rang habe, aber bist jetzt ist mir noch keine Frau begenet für die es sich lohnen würde meinem Vorgesetzten in den arsch zu kriechen.


    in flüssterton ergänzte er für sich


    Zumindest keine die ich heiraten darf ...

  • Die nun schon wieder Triumphe feiernde Fröhlichkeit der Sergia Plotina inmitten der Horti Lolliani musste schon bald einer noch stärkeren Dosis guter, nämlich genauer gesagt: ausgelassener Stimmung weichen. Diese übermannte die Sergierin mit jedem Wort aus dem Mund ihres Cousins stärker, mit dem er auf ihre Frage nach seinem Befinden antwortete, und erreichte daher ihren Höhepunkt am unmissverständlichen Schluss der Erwiderung von Lupus.


    Eine gewisse Steigerung von Plotinas Ausgelassenheit wäre gleichwohl noch möglich gewesen, und daher bedauerte die Sergierin schon im selben Moment, dass sie eine in Flüsterlautstärke gehaltene nachgeschobene Bemerkung ihres Vetters nicht richtig verstehen konnte; sie konnte sich allerdings gar nichts anderes vorstellen, als dass Lupus mit diesem Satz seinen vorigen kraftvollen Äußerungen den krönenden Abschluss verpasste, der ihr, Plotina, nun vorenthalten wurde.


    Dies, so war sie sich sicher, wäre nicht geschehen, hätte ihr Cousin gewusst, wo überall genau in der ägyptischen Metropole und außerhalb derselben sie ihre privaten Ermittlungen im Fall ihres verstorbenen Vaters durchgeführt und was sie dabei in diversen Etablissements so alles zu hören bekommen hatte; gleichwohl hielt es die Sergierin für angezeigt, diese teilweise schmutzigen Details ihrer alexandrinischen Unternehmungen auch vor ihrem Vetter lieber für sich zu behalten und damit eben auf die letzte Würze der Worte Lupus' zu verzichten. Aber auch ohne weitere exotische Zutaten hatten ihre Nerven ja reichlich Anregung bekommen, und so wandte Plotina sich nun - eben ausgelassen - an ihren Cousin:


    "Und ich mag dich gerade genauso, wie du bist, Lupus: dass du nicht jedem Vorgesetzten in den Arsch kriechst!"


    Dabei hätte Plotina ihren Verwandten am liebsten umarmt, zumal ihre Hände ja nun frei waren, alldieweil Lupus den Becher mit dem Wein festhielt. Und natürlich entsann sich die Sergierin in diesen Augenblicken auch der denkwürdigen Konfrontation ihres Vetters mit seinem ehemaligen Princeps Prior Germanicus Sedulus bei der Hochzeit von Germanicus Corvus und seiner Aelia, eine Episode von dem Potential, dass man mit ihr den lieben Cousin auch in dreißig Jahren bei Gelegenheit noch würde aufziehen können. :P


    Die Erinnerung an jenes Zusammentreffen hatte gemeinsam mit der ausgewogenen Wortwahl ihres Vetters ein Schmunzeln auf Plotinas Lippen gezaubert. Aber Lupus hatte ja - eigentlich ganz gegen seine Art - noch viel mehr gesagt als diese ominösen letzten Worte. Ans Heiraten dachte er also... Langsam legte sich wieder ein gewisser Ernst auf die Züge der Sergierin, und ihr Blick wandelte sich, um gleichsam tiefer in Lupus einzudringen. Sie konnte es in diesem Augenblick selber gar nicht verstehen, dass sie sich nie Gedanken darum gemacht hatte, ob nicht vielleicht ihr nächster Verwandter, der ihr noch verblieben war und der ja auch nicht mehr zu den Allerjüngsten zählte, sich vielleicht nach einer Ehefrau und einem Familienleben sehnte. Dabei waren solche Wünsche doch ganz natürlich, und manchmal hegte Plotina sie für ihre eigene Person auch. Jetzt erst, als ihre Ausgelassenheit der Nachdenklichkeit und dem Zugestehen von Einsamkeit gewichen war, hakte sie sich einfach, ohne zu fragen, bei Lupus ein und setzte sich mit ihm am Arm gemächlich in Bewegung. Nach einigen Schritten fragte sie ihn:


    "Würdest du also gerne heiraten? Und ist da vielleicht schon jemand?"


    Möglicherweise hatte ihr Vetter wie so viele andere Milites ja auch schon eine Familie, die er eben nur noch nicht hatte legalisieren können. Es konnte ja so vieles passiert sein während ihrer Abwesenheit in Aigyptos.

  • Als sich Plontina bei ihm ein Hackte, war Lupus im Ersten moment so überracht das er beinahe den Becher fallen gelassen hätte. Was er zum Glück verhindern konnte. Er war froh das sie jetzt ein paar schritte gingen. Das sie Cousine ihm fragt, war sein erster gedanke, warum musst du eine Seriga sein ... dann dacht er kurz nach was er sagen sollte sie infach zu Küssen ging ja nicht.


    Nun ich kenne eigentlich nur drei Frauen mit denen ich nähr in kontackt bin ...


    es dürfte Plontina nicht schwehr fallen welche drei er Meinte, da er aber nicht wusste wie der den Satz beenden sollte setzt er den Weinbecher trank einen Schluck und reichte ihn dann Plontina

  • "Nur" drei Frauen, mit denen er näher in Kontakt war??? Plotina verschlug es die Sprache; sie blieb, ohne es selbst recht zu merken, wie angewurzelt stehen, warf ihren Kopf zu ihrem Cousin herum und starrte ihn an - erst entgeistert, dann aber bitterböse und vorwurfsvoll.


    Drei Frauen - Plotina war nicht blind und, allen anderslautenden Gerüchten über sie zum Trotz, auch nicht aus Holz; sie hatte durchaus den Öfteren schon bemerkt, was für ein attraktiver Mann ihr nächster Verwandter war, und es war natürlich vollkommen unwahrscheinlich, dass dies der übrigen weiblichen Bevölkerung der urbs aeterna sowie ihres näheren Einzugsgebietes ganz und gar verborgen geblieben war. Aber dass ihr Vetter sich gleich mit dreien von ihnen eingelassen hatte... Hundert Gedanken jagten durch den Kopf der Sergierin: Woher nahm denn Lupus überhaupt die Zeit für so viele solcher "Zerstreuungen" - immerhin wollte Plotina ja nicht hoffen, dass es sich bei den Damen dieses Trios samt und sonders um Lupae handelte. War er als Miles und Capsarius bei den Cohortes Urbanae denn so gar nicht ausgelastet? Oder stimmten etwa die bösen Anschuldigungen über den schlechten Trainingszustand der Milites der CU, die vor Plotinas plötzlicher Abreise nach Aegyptus in Rom die Runde gemacht hatten?


    Eigentlich nicht erst bei ihrem Aufenthalt in Alexandria, dort aber dann noch einmal so richtig, hatte die Sergierin gelernt, den Dingen, und seien sie noch so unangenehm, sine ira et studio ins Auge zu sehen. Und so fasste sie sich nach ihrer ersten Aufregung auch jetzt ziemlich schnell wieder, holte noch einmal tief Luft und stellte dann die in dieser Situation aus ihrer Sicht unvermeidlichen Fragen:


    "Glaub' mir, Lupus, ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mich so ins Vertrauen ziehst. Aber wenn die Dinge so liegen, muss ich wissen: Wie viele Kinder sind aus diesen drei Verbindungen bisher hervorgegangen? Und wann gedenkst du, dich für eine der drei Frauen zu entscheiden?"


    Wobei sich daran natürlich sofort die Frage anschloss, wie dann mit den anderen beiden Frauen zu verfahren wäre.


    "Vielleicht wäre es auch nicht das Schlechteste, mein Lieber, wenn du mir die drei Damen einmal einzeln vorstellen würdest. Ich könnte dir dann bei deiner Entscheidung für eine von ihnen helfen - als neutrale Beobachterin sozusagen. Ich will wirklich nur das Beste für dich."


    Eifrig, jetzt aber auch schon fast ein bisschen mitleidig sah Plotina ihren Vetter an: Alles Gute war im Übermaß schädlich, und das galt vor allem auch für Frauen.


    Sim-Off:

    :P

  • Im ersten Moment musste wusste Lupus gar nicht von was Plotina redete doch als er begriff was Plotina verstanden hatte musste er Laut Lachen, so das sogar einige andere Römer die auch hier herumspazierten zu hinen kurz her schauten.


    Oh Plotina, ich brauch sie dir nicht vor zu stellen du kennst die Drei bereits


    noch immer lachen war er stehngeblieben und schaute sein Cousine an und schüttelte leicht den Kopf


    An was du immer gleich denkst

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