• Aristoxenus: "Mein Name ist Aristoxenus Leandros". "Ich komme aus der Provinz Attika in Achaia...genauer gesagt aus der Stadt Piraeus." "Poseidon ist der persönliche Schutzgott meiner Familie und ich möchte ihm zum Dank für die erfolgreiche Überfahrt ein Opfer darbringen."


    Dann zeigte er auf seine beiden Begleiter, welche noch immer unten an den Stufen des Tempels warteten.


    Aristoxenus: "Dieser Mann dort ist der Kapitän meines Schiffes, welches heute angekommen ist und der andere mit der Opferziege ist mein persönlicher Diener."

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • Der hagere Mann nickte.


    “Du bist dem Gott des Meeres willkommen, Aristoxenus Leandros aus Piraeus in Attika.“, sagte er und wies dann auf das Tier bei dem Mann, den er, Aristoxenus, als seinen Diener bezeichnet hatte.
    “Dieses Geschöpf der Erde willst du dem Gott zum Opfer darbringen? Ist es ein männliches Tier und hast du es ehrlich erworben?“

  • Aristoxenus: "Es ist männlich und ich habe es ehrlich durch Kauf erworben." "Es war das beste und teuerste Tier welches ich auf dem Markt finden konnte und ich hoffe das diese Gabe meinem Schutzgott Poseidon als Opfer wohlgefällig ist."

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • “Gut.“, sagte der Andere.


    Dann drehte er sich halb in Richtung des offenen Tempels um und rief etwas auf Griechisch, aber in einem schwer verständlichen Dialekt, der zeigte, dass er wohl nicht aus Alexandria stammte, sondern von jenseits des Meeres, dessen Gott er sich verschrieben hatte.


    Allem Anschein nach verfügte der Tempel über nur wenige Opferhelfer, denn es erschien daraufhin nur ein einziger. Vielleicht war es sogar der einzige. Aber erstaunlich war das nicht, denn in Alexandria gab es keinen eigenständigen Poseidonkult.
    Der Helfer war ein sehr junger Mann, fast noch ein Knabe. Der Alte murmelte ihm etwas zu und sofort machte der Junge sich geschäftig ans Werk.
    Er verschwand im Tempelinneren, kehrte aber gleich darauf mit einer Schüssel voll Wasser und einem weißen Tuch zurück. Damit wusch er den Opferstein, der vor dem Tempel im Boden eingelassen war.


    “Der Altar wird nun mit dem salzigen Wasser der See gereinigt.“, kommentierte der alte, hagere Mann.


    Nachdem der Junge den Stein kräftig und ziemlich prosaisch abgeschrubbt hatte, eilte er wieder in den Tempel. Erneut kehrte er mit einer Schüssel, gefüllt mit Wasser, und einem Tuch zurück. Es war eine andere Schüssel, flacher und kleiner und auch das Tuch war ein anderes.
    Damit begab er sich zu dem alten Mann und Aristoxenus.


    “Auch du musst rein von Geist und Körper vor den Gott treten. Wasche deine Hände mit diesem Wasser und trockne sie mit diesem Tuch. Dann nimm beides und halte es für deine Begleiter bereit, damit sie es dir gleich tun.“

  • Aristoxenus nickte demütig und tat wie ihm geheißen. Er wusch sich die Hände mit dem geheiligten Wasser und trocknete sie mit dem dargereichten Tuch. Danach nahm er Schüssel und Tuch und begab sich damit zu seinen beiden Begleitern.


    Aristoxenus: "Hier, wascht eure Hände in diesem heiligen Wasser auf das die Unreinheit von euch abfalle und Ihr ohne Makel vor das Antlitz des Gottes treten könnt."


    Der Naurarch und Achillas wuschen sich ebenfalls ihre Hände in der Schüssel welche ihnen von Aristoxenus dargereicht wurde. Nachdem nun dieser einleitende rituelle Akt vollzogen war, begab sich Aristoxenus mit den heiligen Reinigungsutensilien zurück zum Priester. Schweigend und mit demütigem Blicken erwarteten nun alle die weiteren Anweisungen des Gottesdieners.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Nachdem das getan war, nahm der Junge Aristoxenus Schale und Tuch wieder ab. Er brachte beides zum Tempeleingang und holte von dort einen Dolch. Der hatte eine schmale Klinge wie ein Fischmesser und einen Griff, der mit blau gefärbtem Leder umwickelt war. In das Leder war ein feines Muster eingeritzt, dass an die Gräten eines Fisches erinnerte. Diesen Dolch reichte er dem alten Mann.




    “Bringt das Tier her.“, sagte dieser zu Aristoxenus' Begleitern, nachdem er den Dolch genommen hatte.

  • Achillas brachte die Opferziege zum Altar. Das Tier gab sich störrisch, und zickte herum, ganz so als ob es ahnte was gleich mit ihm passieren
    würde. Aristoxenus stand in unmittelbarer Nähe des Priesters am Altar und hatte seine Hände zum Gebet erhoben dabei murmelte er leise und mit dehmütig gesengtem Blick:


    Aristoxenus: "Allmächtiger Poseidon, Herrscher der Meere und Ozenane,Schutzgott meiner Familie, siehe dein unwürdiger Diener Aristoxenus bringt dir dieses bescheidene Opfer dar als Dank dafür das du unser Schiff die "Aphrodite" vor Sturm und Schiffbruch bewart und uns glücklich und wohlbehalten an die Gestade von Alexandria geführt hast."


    Der Naurarch welcher nun ebenfalls in die Nähe des Opfersteins getreten war tat dem Sohn seines Herrn gleich und murmelte ein Gebet, während sich Achillas noch mit der verängstigten Opferziege abmühte.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Doch mit seinen Mühen hatte es sogleich ein Ende. Denn der junge Opferhelfer packte die Ziege hinter dem Kopf und obwohl er noch jung war, hatte er wohl schon gelernt, wie man mit verängstigten oder störrischen Opfertieren umzugehen hatte. Er murmelte ein paar beruhigende Worte und es schien so, als würde er die Ziege damit tatsächlich beruhigen.




    Der alte Mann wartete, bis Aristoxenus sein Gebet beendet hatte. Dann hielt er ihm den Dolch hin, mit dem Griff nach vorne.


    “Nimm diesen Dolch. Streiche mit der flachen Klinge einmal über den Rücken des Tieres, am Kopf beginnend, um damit zu bekunden: du willst dieses Leben dem Gott darbringen.“

  • Aristoxenus nahm schweigend den Dolch und strich einmal mit der flachen Klinge am Kopfe beginnend über den Rücken des vor Angst zitternden Tieres.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • Der Alte nickte und ließ sich den Dolch zurückgeben. Er reichte ihn dem Jungen und übernahm es nun selbst, dass Tier zu halten und auf den flachen Opferstein zu führen.


    “Erhöre uns, Poseidon Neptunus Nethuns, Gebieter über das fließende Wasser, die See, über Sturm und Flaute, Patron von denen unter uns, die es wagen das feste Land zu verlassen und auf die See hinaus zu fahren, Poseidon, erhöre uns.“, rief er mit rauer Stimme.
    “Dieses Leben soll nun enden um dich zu rühmen. Dieser Mann, rein von Körper und Gedanken, er vermacht es dir. Er ist Aristoxenus Leandros aus Piraeus in Attika.“



    Kaum hatte er das gesagt und kaum stand die Ziege still, und noch bevor sie Gelegenheit hatte sich loszureißen, war der Junge bei ihr. Eine schnelle Bewegung. Ein Schnitt. Ein dicker Strahl schoss aus ihrer Kehle. Der Opferstein färbte sich rot von ihrem Blut, während der Alte die sterbende Ziege los und niedersinken ließ. Sie verdrehte die Augen mit den unwirklich rechteckigen Pupillen, zuckte noch ein paarmal und dann war sie schon tot. Ihr Blut, dass jetzt bereits dünner und langsamer aus ihr heraus lief, es sammelte sich in einer Ecke des Steins, wo es durch eine Lücke im Rand floss und in einer darunter platzierten Schale gesammelt wurde.

  • Aristoxenus hatte alles ganz genau verfolgt und offengestanden hatte der Jüngling fast soetwas wie Mitleid mit dieser armen Kreatur, aber die Götter mussten zufrieden gestellt werden und für seinen Schutzgott Poseidon war das Beste grade gut genug.


    Nachdem er sich vom Anblick der ausblutenden Ziege losgerissen hatte sagte er zum Priester:


    Aristoxenus: "Herr wir haben auch noch Weihrauch."

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • “Weihrauch, ja, gut. Den kannst du später im Tempel entzünden, sollte der Gott dein Opfer annehmen.“


    Während der Alte sprach, begann der Junge die tote Ziege aufzubrechen. Unter Anleitung des Alten, der sich selbst aber kein einziges Mal die Hände beschmutzte, legte er die Innereien frei. Noch einmal ergoss sich ein Schwall tiefroten Blutes auf den Altar, als er die Leber heraus schnitt. Die legte er auf ein Tuch. Dann hob er das Tuch mit der Leber hoch und zeigte sie dem Alten. Der besah sie sich genau, um zu ergründen, ob der angerufene Gott das Opfer annahm.

  • Während der alte Mann sich die Leber besah, da schien es plötzlich so, als würden die Geräusche des Hafens mit seinem geschäftigen Treiben gedämpft. Ruhe umgab sie und von fern hörte man das Rauschen der Brandung, die jenseits des Hafens an die äußeren Ufer von Pharos und Lochias schlug. Ein frischer Wind kam auf und legte den salzigen Geschmack des Meeres auf ihre Lippen.
    Es gab keinen Zweifel; Poseidon, den die Rhomäer Neptunus nannten, hatte die Worte des Priesters gehört und er nahm das blutige Opfer an.

  • Während der Priester noch die Leber untersuchte überkam Aristoxenus so ein angenehmes Schauern, fast so als spürte er das etwas Übernatürliches hinter seinem Rücken vor sich ging. Er drehte sich instinktiv in Richtung Hafen um mit Blick auf den in der späten Nachmittagssonne schimmernden Pharos und ein angenehmer, frischer Meereswind streichelte sein braungebranntes Gesicht. Er fühlte eine innere Freude und Erleichterung.


    Aristoxenus: "Ich...Ich glaube unsere Gebete wurden erhört."



    Der Naurarch antwortete fast wie im Reflex: "Es scheint fast so." "Ich habe jedenfalls eine Gänsehaut." "Spürt ihr auch diesen angenehmen Duft nach Meeressalz?" "Das muss ein gutes Omen sein!"


    Aristoxenus dehmütig fragend an den Priester.


    Aristoxenus: "Herr bitte, was sagt die Leber des Opfertieres?" "Hat Poseidon unsere bescheidene Gabe angenommen?"

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • “Das hat er! Der Gott des Meeres hat dich erhört und er ist dir wohlgesonnen.“, verkündete der Alte. Mit einem Wink gab er dem Jungen zu verstehen, dass er ihm nun nicht länger die Leber vor die Nase zu halten brauchte.


    “Was wird mit dem Fleisch des Tieres geschehen? Wollt ihr es wieder mitnehmen?“, fragte er dann überraschend praktisch denkend. Aber auch diejenigen müssen schließlich essen, die ihr Leben den Göttern widmen.

  • Aristoxenus, erfreut über die Bestätigung seiner guten Vorahnung überließ das Fleisch des Tieres selbstverständlich dem Priester und seinem jungen Opferdiener. Dann zückte er noch seine Börse und gab dem alten Gottesdiener einige Silberdenare.


    Aristoxenus: "Hier, nehmt den Weihrauch und dieses Geld." "Wenn es eure Zeit erübrigen sollte, so bitte ich euch einmal die Woche ein kleines Gebet zum Wohle der Familie Leandros zu sprechen und dabei auch etwas von dem köstlichen Räucherwerk zu verbrennen." "Ich selbst werde einmal im Monat und an den Feiertagen vorbeikommen, um der Gottheit ein Schlachtopfer darzubringen."


    Nach einer kurzen Unterbrechung von wenigen Sekunden fuhr er fort:


    "Darüberhinaus trage ich mich mit der Absicht hier in Alexandria eine kleine Schiffswerft zu gründen." "Es wäre daher von größter Wichtigkeit für mich und das Wohlergehen meines Unternehmens, wenn sich ein Priester des Poseidon finden würde welcher im Namen des Gottes vor jedem neuen Stapellauf eine Leberschau hält und dann durch göttliche Eingebung einen Namen für das neue Schiff erwählt, denn es kann für den Besitzer eines neuen Schiffes keine höhere Ehre geben als wenn Poseidon selbst verkündet durch den Mund seines Priesters den Namen eines Schiffes bestimmt."

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"


  • Kurz zuckten die Brauen des Alten. Aristoxenus' Großzügigkeit und noch mehr seine langfristigen Pläne schienen ihm gut zu gefallen.


    “Poseidons Diener danken dir.“, sagte er und mit 'Diener' meinte er wohl vor allem sich selbst.


    “Wir werden für dich und deine Familie beten, so wie du es wünschst. Auch wirst du uns immer willkommen sein und wir sind dir gerne behilflich, wenn du für dein Gewerbe und für die von dir gebauten Schiffe die Gunst des Gottes erbitten willst.“


    Die Aussicht auf regelmäßige Einkünfte hatten seine Zunge gelockert, so hatte es den Anschein.

  • Aristoxenus: "Ich danke dir Priester." "Aber nun möchte ich mich von euch verabschieden, denn der Tag neigt sich dem Abend zu und ich möchte noch unbedingt ein paar weltliche Geschäfte erledigen bevor der feurige Ball des Helios im Meere versinkt und die Nacht hereinbricht." "So gehabe dich wohl, die Götter seien allzeit mit dir."
    Nachdem auch die beiden anderen Männer dem Priester ihren Respekt gezollt hatten, verließen alle drei den heiligen Ort in Richtung Agora während der alte Gottesmann ihnen mit zufriedener Miene und in froher Erwartung kommender Opferfeierlichkeiten noch mehrere Minuten lang hinterherblickte.

    "Poseidon... Gott der Meere und Schutzherr meiner Familie...deinem Ruhme widme ich mein Leben!"

  • Nachdem der Kapitän des Schiffes nun wahrscheinlich schon 50 Mal hier gewesen war in den vergangenen drei Tagen, hatte ich mir überlegt das es vielleicht nichts schaden konnte wenn ich dem guten Poseidon ebenfalls ein Opfer darbringen würde ... zu diesem Zweck hatte ich Liarias angewiesen alles nötige vom Markt mitzubringen, allerdings schienen er und ich etwas auseinander zu liegen was Opferkultur anbelangte ... so kam es das der Gute nun mit einigen Kräutern und verschiedenen Früchten vor mir stand, von denen er mir allerdings hoch und heilig versprach das es ganz besondere Früchte und Kräuter wären ...


    "Was Zum ...was soll ich denn mit dem Gemüse? Ich dachte du besorgst eine von diesen Opferziegen!


    Einer der Priester kam gerade an uns vorbei und nickte uns freundlich zu als hätte er garnicht gehört wie laut ich gerade eben noch gewesen war ...


    "Was machen wir denn jetzt damit?"


    Liarias zuckte mit den Schultern und gin in Richtung Altar, wo er die Früchte niederlegte und ein leises Gebet in seiner Heimatsprache anstimmte, von der er sich immernoch weigerte sie mich zu lehren ...


    "Na schön dann eben so, ich hoffe diese Priester lassen sich auch ein paar Münzen in die Hand drücken!"


    Dann richtete auch ich ein leises Gebet an Poseidon, erzählte ihm von meinen Problemen mit der Acta und das ich ihm wenn er mir eine schnelle Überfahrt bescheren würde, erneut in Rom opfern würde nur das es dort eine wunderschöne weiße Ziege geben würde! Das ich mir wünschte das die Wellen die Farbe vom Boot verschonen mögen und das ich immer schonmal ein paar große Fische sehen wollte ... natürlich nur wenn er Zeit für soetwas hatte, man wusste ja nie womit sich ein Gott tagsüber so beschäftigte ...

  • Cleonymus traf mit einem kleinen Tross Gefolgsleuten am Poseidoneon ein und lies sich bei der hiesigen Priesterschaft anmelden ... hoffentlich war einer der obereren Priester zugegen den andernfalls wartete er vielleicht vergebens ...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!