Gruppentraining

  • Mit finsterem Blick schritt ich die Reihen ab. Wenn diese Burschen meinten sie könnten mir auf der Nase rumtanzen dann hatten sie sich gewaltig getäuscht. Meine Laune hatte den Nullpunkt erreicht. Wenn einer nicht richtig stramm stand machte er eine kurze aber schmerzhafte Bekanntschaft mit meinem Optiostab.

    "Ihr werdet hier jetzt solange stehen bis ihr Begriffe wie Disziplin, Kameradschaft, Zusammenarbeit und Ordnung lernt. Mir ist egal ob dabei die Hälfte von euch umkippt!"


    Ich schaute kurz in die Sonne, welche heute wirklich erbarmungslos niederbrannte. Ich gab den Probati nur um die zwei Stunden bevor der erste zusammenbrach

  • Die ersten Schweißtropfen liefen ihm schon nach kurzer Zeit die Stirn runter und das Stehen war einfach nur eine Qual. Er schaffte es kaum noch grade zu stehen weil seine Rippen stachen ohne Ende. Das Gesicht von Accianus verzog sich immer mehr zu einer Grimasse und als er das erste mal den Stab zu spüren bekam hätte er auch dem Optio gerne den Hals umgedreht. Flavus schien es nicht besser zu gehen denn auch sein Gesicht zeigte die ersten Anzeichen von Anstrengung und diese Tatsache gab ihm noch einmal einen enormen Schub, dass er es schaffte sich gerade hinzustellen und in Haltung zu gehen. Zwar rebellierte sein ganzer Körper gegen diese Anstrengung aber er durfte einfach nicht nachgeben. Sein Rücken war von Schweiß getränkt und der Gedanke an einen Bottich mit kaltem Wasser ließ ihn ja bald verzweifeln doch er durfte nicht aufgeben, sollte der Antonier doch als erstes zusammenbrechen!

  • Es dauerte fast drei Stunden bis der erste Probatus zusammenbrach. Ich musste gestehen ich hatte nicht damit gerechnet das bei diesen Temperaturen und dem Gewicht des gesamten Marschgepäckes alle so lange aushielten, zudem sie kein Wasser erhielten. Ohne eine Gefühlsregung rief ich einfach einen Capsarius, welcher den umgekippten Probatus entfernte. Gleichzeitig ließ ich die anderen weiter stramm stehen.


    Nach vier Stunden waren weitere drei Mann umgekippt. Auch diese hatte ich enfternen lassen. Mittlerweile erweicht sich mein Herz ein wenig :D und ich ließ die meisten abtreten:


    "Probati, diese Strafe wird euch des öfteren blühen wenn ihr euch nicht entlich am Riemen reist. Ihr könnt abtreten, ruht euch aus damit ihr für morgen wieder fit seit. Probati abite!"


    Postwendend fügte ich aber hinzu:


    "Das Contubernium von Flavus und Accianus bleibt weiterhin stehen."


    Die beiden würden schon noch lernen sich zu respektieren. Zudem würde sie ihre härteste Strafe erst noch in den Unterkünften erwarten. Normalerweise sorgten die Probati untereinander für Gerechtigkeit. Ein bisschen taten mir die beiden beinahe schon leid, doch da mussten sie nun durch.

  • Endlich war es vorbei. Gallicus hatte bis zu letzt durch gehalten. Lange hätte er jedoch nicht mehr durchgehalten. Nur Flavus und Accianus standen noch am Exerzierplatz. Sie taten ihm fast Leid, aber eben doch nur fast.

  • Die Stunden verkrochen wie Tage, und die Sonne war ohne Erbarmen, sie schien nicht, nein sie brannte förmlich! Nach einer Ewigkeit, sicher 2 Tage, konnte ich schon kleine Feen vor mir herumtanzen sehen. Der Schweis floss in Strömen an mir hinunter, und mein Mund glich eher einer Wüste. Oh das würde er mir noch büsen, nein, das würde SIE mir noch büsen! Warum wusste ich auch nicht, aber gerade jetzt fiel mir diese Göre wieder ein, wegen welcher ich hier war. Ich verfluche dich Artoria Aviana! Ich verfluche dich und all deine Ahnen und nachfahren! Wenn ich dich in die Finger bekomme werde ich dir den Hals umdrehen!
    Ich steigerte mich dermaßen in diese Fantasie, sodass ich das alles um mich herum total vergessen konnte, dann jedoch kam die Realität zurück! Durch die Anstrengung hatte ich einen erhöhten Blutdruck, was dazuführte, dass die Wunden in der Nase wieder aufplatzten und so das Blut über meinen Mund und Hals auf meine Rüstung floss. Die wiederauftretenden schmerzen, die sengende Hitze und die periodisch auftretenden Schläge des Optiostabes liesen die Feen immerschneller tanzen, dann fing sich die gesamte Umgebung an zu drehen. Oh ihr Götter was macht ihr denn mit der Erde? konnte ich noch denken, bevor gar nichts mehr sah, nur noch merkte wie die Schwerkraft mich nach unten zog und ich ziemlich unsanft auf dem Boden landete. Dann war ruhe, schöne ruhe.

  • Als Flavus umkippte grämte es mich innerlich. Schließlich war er mein Bruder, doch zeigte ich es nach Außen nicht vor den anderen Probati. Ohne Regung sagte ich zum kümmerlichen Rest der jetzt noch stand:


    "Gut. Ihr könnt abtreten. Kümmert euch um euren Kameraden."


    Ein normaler Mensch müsste sich nun Sorgen um Flavus machen, selbst Accianus. Auch wenn sie sich nicht mochten, so kam an diesem Punkt normalerweiße doch ein Gefühl der Kameradschaft auf. So war es zumindestens bei mir gewesen als ich hier Stand als Probatus und auf meinen Intimfeind hinuntergeblickt hatte.....

  • Sein Kopf glühte und sein Hirn schmorrte langsam aber sicher vor sich hin. Er kam sich vor als würde er in der Wüste spazieren gehen auch wenn er nicht lief aber diese Hitze war einfach nicht mehr zu ertragen und er spürte wie seine Sinne langsam schwanden. In dieser prallen Sonne konnte man ja nicht mehr klar im Kopf bleiben und begann doch irgendwann zu fantasieren.
    Er musste zusehen wie einer nach dem anderen in eine tieeeeefen Schlaf fiel oder eben einfach ohnmächtig wurde aber insgheim focht er einen Kampf aus zwischen ihm und Flavus, denn er wollte nicht vor ihm aufgeben und wenn sein Hirn am schmelzen war, das war ihm einfach nur noch egal.
    War ja klar gewesen, dass sie hier noch länger stehen mussten während sich die andere Gruppe verpisste, wie er es doch hasste in dieser Gruppe zu sein. Um überhaupt etwas Flüssigkeit zu bekommen fuhr er sich immer wieder erneut über die Lippen um seinen Schweiß aufzulecken was auch keine so gute Idee war. Dann passierte etwas womit er nicht gerechnet aber innerlich gehofft hatte, doch als er es nun sehen musste wie Flavus neben ihm zusammenbrach konnte er trotz allem nicht so hart bleiben wie er es gerne wollte.
    Zumal hatte der Optio auch gesagt man solle sich um ihn kümmern. Mit letzter Kraft ließ er sein Marschgepäck fallen und kniete sich schwerfälig neben Flavus hin. Seine Rippen schienen zu schreien und wegen dieser Haltung zu protestieren aber anders konnte er sich nicht neben ihn hinknien. Mit der flachen Hand schlug er ihm weder sanft noch unsanft ein paar mal ins Gesicht auf die Wangen um ihn dazu zu bringen wieder die Augen zu öffnen. Wahrscheinlich würde es ihm ohnehin nicht gefallen was er dann sah wenn er sie öffnete. Der Schweß tropfte von seiner Nase, aber nun da das Gepäck auf dem Boden lag war es etwas erträglicher und nun versuchte er auch Flavus von allem Unnötigen zu befreien und klopfte ihm noch einige Male auf die Wangen. Antonius mach deine Augen auf!

  • Das Spektakel der Kollektivstrafe schon praktisch am ersten Tag der neuen Probati liess man mir nicht ungemeldet. Ich liess es mir daher nicht nehmen, aus grosser Entfernung, vielleicht sogar unbemerkt, diesem zuzusehen. Ein Nicken war die einzige emotionale Regung.


    Accianus würde lernen müssen, im Notfall auch auf die harte Tour.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Es war eine wunderschöne Ruhe! Endlich war es kühl und ich befand mich am Strand auf einem Felsen, eine leichte Brise wehte mir durch das Gesicht, sodass es angenehm kühl war. Wie kam ich hier her? Naja auch egal ich war jedenfalls da und das war das wichtigste! Wie durch einen Tunnel konnte ich meinen Namen hören, und so langsam wurde es dann doch wieder heiß. Ich merkte wie abwechselnd die rechte und die linke Wange warm wurden, und kam langsam aber sicher wieder zu Sinnnen. Ich öffnete meine Augen und das erste was ich sah war Accianus! Etwas verwirrt schaute ich ihn an, sagte aber nichts, sondern fuhr mit meiner Hand zu meiner Nase, wo es endlich aufgehört hatte zu Bluten. Mit einer ziemlich fertigen stimme fragte ich dann nur mehr. Was ist passiert?

  • Flavus hatte Glück, denn er wollte eben noch einmal etwas fester zuschlagen da öffnete der Bursche doch endlich seine Augen. Accianus Hand war blutig von dem Blut aus der Nase von Flavus. Es widerte ihn schon an aber er durfte sich das nicht grade jetzt hier anmerken lassen. Steh auf die glotzen dich schon alle an. Du bist mitten auf dem Platz zusammengeklappt. Kannst laufen? Er stellte die Frage sicher nicht aus Höflichkeit hinaus sondern nur damit er erstens überhaupt was sagte und zweitens wusste, dass er ihn nicht tragen musste.

  • Im Gedanken alle Flüche rauf und runter fluchend stand ich auf, und es war mir immer noch ziemlich schwindlig und heiß zu gleich! Ich wischte mir das Blut vom Gesicht, und versuchte wieder halbwegs gerade zu stehen! Ja ich kann laufen sagte ich zu Accianus gewand und torckelte in richtung der Unterkünfte.

  • Na meine Güte! Er hätte ihm ja geholfen aber wie es den Anschein hatte war sich der gute Herr zu fein seine Hilfe anzunehmen. Als Flavus seinen Hintern vom Boden gehoben hatte tat er es ihm gleich und stand ebenfalls auf. Kurzer Schwindel überfiel ihn und er musste stehen bleiben um zu warten bis er wieder klar sehen konnte. Accianus wischte sich dann seine Hand ab an der noch Blut von Flavus klebte und ging ihm langsam hinterher. Er machte deswegen langsam weil er sehen wollte ob der Kerl noch einmal zusammenbrach oder es wirklich selber schaffte zu gehen.

  • Nachdem wir Ausbilder alle zusammen die gesamten Probati geweckt hatten postierten wir uns alle zusammen auf dem Exerzierplatz. Jeder Ausbilder war von einem assistierenden Nauta flankiert, welcher eine Fackel trug. So legte sich ein unheimliches Lichtspiel auf den Exerzierplatz, welcher im Zentrum durch die Fackeln erhellt wurde.


    Ich war wirklich gespannt wie lange die Probati arbeit hatten sich zu postieren und wie sie aussehen würden. Vermutlich würden sich einige beim Rasieren schneiden, andere wieder die halbe Ausrüstung vergessen. Doch mussten sie lernen, dass sie jederzeit einsatzbereit sein mussten....

  • Müde, nein hundemüde erreichte ich den Exerzierplatz! Ob das Fackellicht nun schauderlich war oder nicht, war mir im Moment ziemlich egal, da ich erstens müde und zweitens stinksauer war! Wenn die jetzt meinten ich würde in voller ausrüstung Laufen, dann hatten die sich aber geschnitten! Mit müdem wütenden Gesicht schaute ich die Ausbilder an, und kämpfte damit nicht wieder einzuschlafen.

  • "Was soll denn das schon wieder??????", dachte sich Gallicus während er müde zum Exerzierplatz marschierte. Er hatte diese Nacht nämlich kaum geschlafen und das er jetzt mitten in der Nacht antreten musste trug auch nicht gerade zur besserung seiner Laune bei. Als ob die Probati unter Tag nicht genug zu tun hätten.

  • Er hatte den Versuch aufgegeben die Blutung bei seinem Schnitt zu stillen. Es hatte ja alles keinen Sinn denn je mehr er mit einem Tuch gerieben und getupft hatte desto schlimmer war es geworden also hatte er es gelassen seine Sachen genommen und stand nun hier bei den anderen die nicht besser aussahen als er. Die Hälfte machte den Eindruck als wolle sie gleich wieder einschlafen und die andere Hälfte hatte das Glitzern von wilden Hunden in den Augen die jeden Moment auf die Ausbilder losgehen konnten um sie zu zerfleischen. Um ehrlich zu sein hätter er gerne die Meute gesehen die sich über die Ausbilder hermacht. Eine perfekte Kulisse hatten sie ja schon mit dem netten romantischen Fackellicht. Was das sollte wusste er nicht aber vielleicht bekamen sie nun ein Nachtmahl serviert was aber bei der ganzen Ausrüstung eher unwahrscheinlich war. Was ein Jammer.

  • Jeder Optio begabe sich zu seiner Ausbildungstruppe hin und stellte sich vor diese. Ich als Ausbildungsleiter blieb stehen wo ich war und setzte ein fieses Grinsen auf. Es war schon etwas anderes auf dieser Seite des Platzes zu stehen als selbst antreten zu müssen. Laut und deutlich bereitete ich die Probati jetzt darauf vor was kommen würde:


    "Willkommen. Ich hoffe ihr habt euch Mühe gegeben mit eurer Ausrüstung. Nachdem wir euch in der vergangenen Zeit eure Ausrüstung näher gebracht haben und gesagt haben das ihr sie in Ordnung zu halten habt werden wir nun die Probe auf das Exempel machen.


    Probati, sarcinas deponite!"


    Ich wartete bis alle Probati ihre Ausrüstung vor sich auf den Boden gestellt hatten, dann erschallte bereits der nächste Befehl:


    "Probati! State!!!!"


    Dann trat auch ich ein Stück vor und begann zu kontrollieren:


    "Ich werde jetzt mit eurem jeweiligen Ausbilder eure Ausrüstung kontrollieren. Wenn etwas fehlt oder nicht ordnungsgemäß in Stand gehalten ist, dann habt ihr die Ehre gleich im Anschluss 10 Runden in vollem Marschgepäck um den Exe zu drehen."


    Und so begann ich meinen Kontrollgang


    Sim-Off:

    ihr könnt jetzt beschreiben wie ich eure Ausrüstung kontrolliere. und bitte berücksichtigt dass ich aus solidarität unter euch bei jedem etwas zu finden gedenke :D

  • Nach einiger Zeit war der Optio auch zu Gallicus gekommen. Als erste kontrollierte Marius die Waffen, hier war alles vollständig. Nun kam er zum Marschgepäck. Abschätzig betrachtete er das Gepäck.
    "Wo ist dein Kochgeschirr?", fragte er dann.
    Gallicus durchsuchte selbst noch einmal alles, konnte aber auch nichts finden.
    "Also, wo ist es jetzt?", fragte der Optio erneut diesmal schon wütender.
    "Ich... Ich muss es im Quartier vergessen haben", stammelte Gallicus zögernd. Dann ging er ohne ein Wort, aber sichtlich wütend weiter.

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