Valetudinarium – Lazarett

  • "Ach was alles? Sogar die Götter?!" scherzte er


    Sehvermögen: Gut


    Hörvermögen: Gut


    Fitniss: Sehr gut


    Der Anwärter hat daneben keine Krankheiten und ist dienstfähig.


    gez:
    Nero Thorius Scato
    Optio Valetudinarii


    "Gebe dies deinem Rekrutierungsoffizier, der wird sich dann weiter um dich kümmern."

  • Wie befohlen nahm Manius das Schriftstück sagte: " Danke Herr!" und ging seines Weges zurück zum Officium dilectuum.


    In Gedanken allerdings stellte er fest: Dieser sogenannte Test war ein Witz. Was ist aus der ruhmreichen Legion geworden. Nehmen die jetzt etwa schon jeden Krüppel als Freiwilligen? Auch machte ihm Sorge, dass die Disziplin in diesem Haufen ein grosses Problem darstellt. Er dachte an seinen ruhmreichen Ahnen Gaius Julius Caesar und wünschte sich die alten glorreichen Tage des Imperiums zurück. Scheinbar ist die Legion heute ein Ort für Waschweiber und alte Säcke. Aber diese Zeiten werden sich ändern, dachte Manius! Ich bin ein Julier und dem Erbe meiner Familie verpflichtet. Ab jetzt dient wieder ein richtiger Julier in der XXII. Legion und mein Wille wird mich überall hinführen.
    Mit diesen Gedanken und einem Lächeln im Gesicht stellte er fest, dass er vor dem Officium dilectuum stand.

  • Da ein reges Treiben in und um dem Lazarett herrschte, erübrigte sich wohl ein anklopfen und Valentinus trat einfach ein.
    Da er jedoch nicht wusste an wen er sich wenden musste, erhob er einfach seine Stimme und rief:


    Auf Befehl melde ich mich hier zur körperlichen Musterung!


    Irgendjemand der ihn gehört hatte würde sich wohl hoffentlich zuständig fühlen.

  • medicus primus



    "Salve",


    der medicus betonte die Begrüßung besonders, da der Mann nicht einmal gegrüßt hatte.


    "Geh da in den Nachbarraum und zieh` dich bis auf den Lendenschurz aus. Bin gleich zurück."


    Nach einigen Minuten betrat er den Nebenraum und wusch sich erst einmal die Hände in einer breitstehenden Waschschüssel. Beim Abtrocknen seiner Hände stellte er die üblichen Eingangsfragen.


    "Dein Name? Welche Krankheiten und Verletzungen hast du bis jetzt gehabt? Gibt es Erbkrankheiten in deiner Familie? Woran sind deine letzten drei Familienangehörigen gestorben?"

  • Der Mann schien Valentinus gegenüber ein wenig ungehalten zu sein, doch er schob dies auf das rege Treiben und der daraus folgenden Arbeit und ging nicht weiter darauf ein.
    Anschließend folgte Valentinus brav den Anweisungen des Medicus, bis dieser schließlich wieder dazu kam und ihm einige Fragen stellte.


    Mein Name ist Marcus Quintilius Valentinus.


    Und ich bin in top Form!
    Fügte er noch spaßeshalber hinzu.
    Doch ob das hier gern gesehen war wusste er nicht, weshalb er sich schnell wieder fing, sich räusperte und auf die restlichen Fragen einging.


    Bis auf eine leichte Lungenentzündung im Kindesalter, die aber durch gute Pflege von selbst wieder verschwunden ist, gibt es nichts nenneswertes zu erzählen.
    Wobei er sich nicht mal sicher war, ob das überhaupt schon nennenswert war.


    An irgendwelche Erbkrankheiten in meiner Familie kann ich mich nicht erinnern und woran meine letzten Angehörigen gestorben sind kann ich nicht sagen, weil ich nicht mal weiß ob sie überhaupt noch leben.
    Das dürfte dann wohl alles gewesen sein, dachte sich Valentinus und wartete auf eine Reaktion des Medicus Primus.

  • medicus primus



    Na, also, warum nicht gleich? Der Junge war lernfähig, das war schon etwas wert. Und auch noch zum Scherzen aufgelegt!


    Der medicus nahm eine Wachstafel zur Hand und notierte den Namen. Eingehend auf die geschilderte leichte Lungenentzündung trat er auf Valentinus zu und tastete kurz dessen Rücken ab.


    "Gab es Lungenprobleme in deiner Familie?"


    Ohne eine Antwort abzuwarten ging er zu einem Regal und holte eine Art Trichter, hielt diesen dem Mann an den Rücken und legte das eigene Ohr an das schmale Ende des Trichters.


    "Atme tief durch und huste einmal."


    Vertrauen war zwar gut, Kontrolle aber besser.

  • Valentinus tat wie ihm befohlen, atmete tief durch und hustete daraufhin einmal.
    Was sich der Medicus Primus nun genau davon erhoffte konnte sich Valentinus zwar nicht erklären, aber schließlich war er hier der Anwerter und nicht der Medicus Primus.


    Ist alles in Ordnung mit mir?
    Fragte Valentinus schließlich etwas zögerlich.


    Das schlimmste für ihn wäre jetzt aufgrund einer längst vergangenen Krankheit abgelehnt zu werden.

  • medicus primus



    Der medicus antwortete nicht. Er sah den jungen Mann mit einem merkwürdigen Blick an.


    "Atme dreimal tief ein und langsam aus. Beim Ausatmen huste jedesmal."


    Dann nahm er wieder das Hörgerät zur Hand und setzte es auf den Rücken des Mannes.

  • medicus primus



    Der medicus horchte besonders genau hin. Doch das seltsame Pfeifen, das beim ersten Einatmen zu hören war, war nicht mehr zu vernehmen. Lunge und Bronchien hörten sich absolut frei an.


    "Deine Lungen sind in Ordnung. Und nun mach` zweiundzwanzig Liegestützen in schneller Folge und zähl`dabei mit, wenn ich bitten darf."


    Er deutete auf den Fußboden, wo der junge Mann sich betätigen sollte. Er selbst stellte sich so, daß er jede Bewegung gut mitverfolgen konnte.

  • Was für ein Glück für Valentinus!
    Der erste Schrecken war überstanden, seine Lungen waren in Ordnung und somit müsste der Weg zur Aufnahme in der Legio frei sein.
    Das dachte er sich zumindest, bis der Medicus Primus 22 Liegestützen von ihm verlangte.
    Sein anfängliches Lächeln verschwand sofort wieder.
    Er war doch hierher gekommen, um sich eben in der Legio u.a. körperlich zu stärken, da konnte man doch keine großen Vorraussetzungen erwarten, oder etwa doch?
    Aber egal, Valentinus wollte unbedingt in die Legio und so ein paar Liegestütze würden ihn nicht aufhalten.
    Das hoffte er zumindest!
    Voller Motivation begab er sich zu Boden und fing an.
    Und tatsächlich konnte er seinen Körper dazu überreden 15 einwandfreie Liegestütze zu vollführen, doch dann war schluss für ihn.
    Erschöpft begab er sch wieder auf seine Beine und schaute doch etwas beschämt zur Seite.
    Das war das erste was er trainieren musste, wenn er in die Legio käme.

  • medicus primus



    Der medicus ließ Valentinus nicht aus den Augen. Aufmerksam beobachtete er dessen Übungen, die zwar nicht zu seinem Ruhme gereichten, aber dennoch akzeptierbar waren.


    Ohne Vorwarnung und ohne weitere Erklärungen beendete jener seine Übungen.


    "Was ist los? Hast du nicht erklärt, du seiest in top Form? Andere Kandidaten zählten unaufgefordert laut mit und du, du konntest dir die Luft sparen und sie für die Liegestützen verwenden. Aber wenn dir schon jetzt die Luft ausgeht?"


    Der medicus wurde lauter.


    "Also, nochmal runter, die restlichen Liegestützen, und mitzählen, aber dieses Mal laut."

  • Na das konnte ja noch heiter werden, dachte sich Valentinus und kam der Aufforderung des Medicus Primus sofort nach.
    Da er aber nun einen Moment als Verschnaufspause hatte, konnte er auch die restlichen Liegestützen bewältigen und zählte dabei laut mit.
    Hoffentlich war der Medicus Primus nun zufrieden.

  • medicus primus



    "Na also, geht, doch,"


    ein Lächeln huschte über das Gesicht des medicus,


    "und noch zweiundzwanzig Kniebeugen, die Arme dabei vorstrecken und, das kennst du jetzt schon, laut mitzählen."


    Er stellte sich hinter Valentinus, um bei dieser Übung den Rücken des Mannes gut im Blick zu haben.

  • Valentinus schien auf dem richtigen Weg zu sein, was seine Stimmung deutlich hebte.
    Er fand sein Lächeln wieder und begann mit der nächsten Übung.
    Auch wenn es nun immer anstrengender wurde, biss er die Zähne zusammen und vergaß dabei jedoch nicht zwischendurch zu zählen, wenn er eine Kniebeuge geschafft hatte.
    Nach der letzten Kniebeuge wischte er sich den Schweiß von der Stirn und hoffte, dass es nun endlich geschafft war.

  • medicus primus



    "Sehr gut",


    lobte der medicus,


    "und wie steht es mit dem Gleichgewicht?"


    Er deutete mit der Hand auf eine freie Stelle mitten im Raum.


    "Stell' dich da hin, Arme ausbreiten, Augen zu, auf dem linken Bein stehen und laut und langsam bis 22 zählen, dann dasselbe mit dem rechten Bein."

  • Der Medicus Primus war zufrieden.
    Ausgezeichnet, dachte sich Valentinus, dann musste der Rest wohl nur noch Form-Sache sein, wenn er sich keine größeren Fehler erlaubte.
    Die nächste Übung hörte sich einfach, weshalb er, ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen, auf besagten Platz stellte, ein Bein anhob, Arme ausbreitete, die Augen schloss und laut bis 22 zählte.
    Was sich jedoch einfach anhörte, fiel Valentinus auf dem linken Bein stehend nicht so einfach.
    Während er die Übung auf dem rechten Bein stehend ohne Probleme beendete, musste er bei seinem linken Bein nach 18 Sekunden aufhören, da er ansonsten unsanft auf dem Boden gelandet wäre.

  • medicus primus



    "Soso, top in Form",


    dieses Mal fragte der medicus nicht, er sah nur nachdenklich den zu Untersuchenden an,


    "das linke Bein trägt schwach, es sieht ganz so aus, als ob es schwächer als das rechte wäre. Gibt es da etwas, was du mir vielleicht noch sagen wolltest?"


    Prüfend sah der medicus Valentinus an.

  • Naja, es war ja auch eher als Spaß gemeint, dachte sich Valentinus, nachdem der Medicus Primus seinen Satz von vorhin wieder aufgriff.
    Deshalb versuchte er ein eher unschuldiges Gesicht aufzusetzen, als man ihm eine weitere Frage stellte.


    Nein Medicus Primus, ich habe dir nichts verheimlicht. Ich kann mein Gleichgewicht einfach besser auf dem rechten Bein halten als auf dem linken.
    Antwortete Valentinus ehrlich auf die Frage.

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