Arbeitsraum Claudius Menecrates


  • Lucius hatte zwar überhaupt keine Ahnung was der Mann da sagte, nickte jedoch stets. Was hatte er schon anderes zu sagen? Schließlich wollte er nicht wieder bei den Sklaven schlafen.

  • Epicharis nickte nur azf die Worte das Opfer betreffend hin. Sie war sich sicher, dass Aquilius ihr zur Seite stehen würde. Er war ihr sympathisch und schien ihr darüber hinaus äußerst pflichtbewusst. Das Thema nicht weiter vertiefend, hing sie gespannt an den Lippen ihres Vaters, als dieser von Ägypten sprach und was er ihr für einen Auftrag dorthin mitgeben könnte. Forschungsergebnisse! Das klang spannend, auch wenn es nur irgendein Baumaterial betraf. Epicharis rutschte auf ihrem Stuhl ganz nach vorn und legte die Hände nebeneinander auf die Tischplatte des Schreibtisches. Gebannt sog sie jedes Wort auf und versicherte natürlich sogleich, dass sie dieser Aufgabe würdig war. "Aber Vater", sagte sie mit Nachdruck. "Habe ich jemals mehr Geld ausgegeben als nötig gewesen wäre, wenn du es nicht erlaubt hast? Bedeutet die Tatsache, Streit zu vermeiden und Konflikte anderweitig zu lösen, nicht diplomatisches Geschick? Und ist dies hier gerade nicht der beste Beweis für eine Verhandlung?" Sie schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Ich würde so gern beweisen, dass selbst eine Frau in solchen Dingen erfolg haben kann. Das heißt, wenn du es gestattest", fuhr sie schnell fort, und hängte nahtlos einen weiteren, wichtigen Punkt an: "Und um meine Sicherheit können sich Nordwin und ein paar andere Sklaven bemühen. Man könnte natürlich auch ein paar Veterane oder Söldner anheuern..." In Gedanken befand sich Epicharis bereits auf dem Meer und reiste gen Alexandrien.


    Zwei Wimpernschläge später hatte Epicharis die Hand ihres Vaters ergriffen und sah ihn ebenso eindringlich wie liebevoll an. "Ich bitte dich selten um etwas, Vater. Lass mich dir zeigen, dass ich einer solchen Aufgabe gewachsen bin", sagte sie und sah ihm in die Augen. Natürlich stand es ihm frei, nicht nur Sklaven und altgediente Soldaten mitzusenden, sondern beispielsweise auch Claudius Severus, aber Epicharis sagte nichts weiter dazu. Sie kannte Severus ja auch kaum, was daran lag, dass er sich eigentlich gar nicht in die Familie einbrachte, leider.

  • "Ich erwarte, von dir auf dem Laufenden gehalten zu werden", umging Menecrates die direkte Erlaubnis. "Weiterhin erwarte ich, dass du sofort deine Aktivitäten einstellst, wenn du in Schwierigkeiten kommst, eine Gefahr damit zusammenhängt, du überfordert bist oder gar übervorteilt wirst."


    Sein Gesicht wirkte leicht grimmig, was daran lag, dass er sich durchaus Sorgen machte, ob diese Entscheidung die richtige war. Es ging nicht darum, ob er Epicharis unterschätzte oder nicht, sondern einzig darum, dass es nun in seiner Verantwortung lag, wenn seiner Tochter womöglich in fremden Landen etwas zustoßen würde. Ein sofortiges Einschreiten seinerseits, jede Hilfe käme zu spät. Vermutlich würde er über Unfälle, Überfälle oder Krankheiten erst Monate später, vielleicht nie informiert werden. Andererseits wog der mögliche Informationsgewinn schwer. Epicharis' Bitte nach Ablenkung und Beschäftigung reduzierte schließlich sein schlechtes Gefühl auf ein erträgliches Maß.


    "Wann gedenkst du zu reisen?", fragte er schließlich sachlich nach.

  • Menecrates hatte vor, Lepidus ein Weingut zu vermachen. Dieses Geschenk konnte er unmöglich ausschlagen und so stand er schließlich vor dem Officium von Menecrates, klopfte an und betrat dieses umgehend.
    "Salve Menecrates, ich komme wegen dem Weingut, worüber wir uns schon unterhalten haben. Du brauchst sicher noch eine Unterschrift von mir?!"
    Ein Weingut würde Lepidus gut in sein Konzept passen.

  • Menecrates blickte von den vor ihm liegenden Dokumenten auf, als ein Klopfen erklang und sich umgehend die Tür öffnete. Normalerweise schätze er solche Forschheit weniger, aber den Hereintretenden hatte er erwartet. Außerdem gelang es ihm mehr und mehr, die alten Gepflogenheiten der Legion abzustreifen. Jeden - mit Ausnahme des Legaten oder Kaisers - hätte er während seines aktiven Dienstes sofort wieder nach draußen geschickt.


    "Ja richtig, komm herein", erwiderte er, schob die Unterlagen ein Stück zur Seite und wies auf den Stuhl neben dem Sekretär. "Rück ihn her und setz dich. Ich möchte mit dir die Vertragsmodalitäten durchgehen."


    Menecrates kramte ein vorbereitetes Schriftstück aus dem rechten Ablagestapel und legte es vor sich hin. Er strich mit der flachen Hand darüber, bevor er zu erklären begann.
    "Ich besitze mehrere Weingüter, wie ohnehin eine beträchtliche Anzahl an Grundstücken. Weil ich die jüngsten Sprösslinge des Hauses auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen möchte, bekommt jeder von mir ein Grundstück. Wir hatten uns ja bereits auf besagtes Weingut geeinigt."


    Er wartete, bis ein Nicken das Einvernehmen bestätigte, dann sprach er weiter.


    "Weil ich aber möchte, dass der Besitz stets claudisch bleibt, habe ich eine Klausel zu dem bereits besprochenen Vertrag hinzugefügt. Nimmst du meine Schenkung an, dann nur unter der Bedingung, dass das Gut von dir nicht veräußert werden darf. Im Todesfall - den wir eines Tages alle erleben werden - greift schließlich entweder die staatliche Erbfolge oder ein vor dir verfasstes Testament, das wiederum nur einen Claudier begünstigen darf. Bist du damit einverstanden?"

  • Menecrates hatte ihn schon erwartet, so das er ohne Umschweife auf dem von Menecrates angebotenen Stuhl heran rückte und platz nahm.
    Gespannt folgte Lepidus Menecrates´ Ausführungen, worüber sie sich kürzlich schon unterhalten hatten.
    "Das stimmt, wir hatten ja schon ein kurzes Gespräch darüber."

    Doch ohne Klauseln ging selbst in der Familie nichts. Was Lepidus Euphorie aber keinen Abbruch tat.
    "Selbstverständlich bin ich damit einverstanden. So wahr ich Claudius Lepidus heiße."


    Das war eine Ehrensache für Lepidus dieses Geschenk nicht weiter zu veräußern. Lepidus nickte nochmals und war mit allen Punkten des Schriftstückes einverstanden.

  • Claudius setzte sich hin und unterschrieb den vorbereiteten Vertrag. Anschließend ließ er Lepidus gegenzeichnen.




    Übertragung der Eigentumsrechte

    für das
    Weingut VINEA CLAUDIA, Capua
    Italia



    Oben genanntes Weingut geht mit dem heutigen Tag in das Eigentum von Quintus Claudius Lepidus über.
    Die kostenfreie Übergabe des Anwesens ist an eine Bedingung geknüpft. Es ist dem neuen Eigentümer nicht gestattet, den Betrieb zu veräußern. Im Todesfall muss der Erbe zwingend ein Claudier sein. Anderslautende Testamente verlieren gegenüber dieser Klausel an Bedeutung.


    gez. Herius Claudius Menecrates


    bisheriger Eigner


    gegengez. Quintus Claudius Lepidus
    Eigentümer


    ROM - ANTE DIEM IV ID OCT DCCCLIX A.U.C. (12.10.2009/106 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Ich habe deine Unterschrift schon mal mit simuliert in dem Dokument. Bitte bestätige im folgenden Post, dass dies deine Zustimmung findet.

  • Menecrates setzte als erster seine Unterschrift unter den Vertrag und ließ anschließend Lepidus gegenzeichnen.
    Eigentlich keine schlechte Sache dachte sich Lepidus. Ein kleines Weingut macht sich nicht schlecht, will man einmal dem Alltag entfliehen.
    Im großen und ganzen ein gutes Geschäft für Lepidus.
    "Ich danke dir Menecrates. Du kannst dir sicher sein, das ich dieses Weingut behüte wie meinen eigenen Augapfel."

  • Leise klopfte Morrigan an der Tür zum Arbeitszimmer, und wartet bis sie hereingerufen wurde.


    Mit gesenktem Blick stand sich schüchtern in der Tür zum Arbeitszimmer.
    "Domius Menecrates, Besuch im Atrium. Er heißen Manius Tiberius Lupus."

  • Menecrates blickte auf, als es an der Tür klopfte. Mit einem "Ja" gestattete er den Eintritt. Die Sklavin Morrigan trat ein, oder besser öffnete die Tür und blieb auf der Schwelle stehen. Nach allem, was er über sie gehört hatte, rechnete er mit irgendeiner Überraschung der unangenehmen Art, aber sie zeigte sich gänzlich anders: Sie bewegte sich vorsichtig, fast lautlos, und zeigte ein höfliches Auftreten. Keine Anzeichen mehr von Aufmüpfigkeit oder Tollpatschigkeit.


    "Tiberius Lupus, hmhm. Hat er gesagt, was er möchte?" Menecrates erwartete im Grunde keine weiteren Informationen, denn sicherlich hätte sie die Sklavin ansonsten mit übermittelt.


    Während er den Schreibtisch umrundete, erkundigte er sich bei Morrigan. "Wer hat dich eigentlich eingearbeitet?"

  • "Mansuri, Domius Menecrates."
    Morrigan traute sich nicht aufzublicken, sie fühlte sich sichtlich unwohl, hoffte, dass alle ihre guten Vorsätze anhielten.

  • Autsch hoffentlich hatte Morrigan nichts falsch gemacht, warum wollte er denn nun Mansuri...
    "Ja Domius Menecrates, ich werden es ihr sagen."
    Leise schloss sie die Tür und schlich hinter dem Herrn des Hauses her.

  • Vor dem Arbeitszimmer blieb sie stehen, sah nach ihrer Tunika und klopfte an die Tür , wartete bis man sie herein rief.


    Mal sehen was der Herr des Hauses wollte.


    Sie blieb an der Tür stehen. " Du hast mich rufen lassen, Dominus Menecrates."

  • Menecrates, der gerade den Besuch eines Tiberiers hinter sich hatte, streifte noch in Gedanken versunken durch sein Zimmer, als es klopfte. Auf die Erlaubnis hin trat die Sklavin Manusi ein.


    "Ach richtig, ich hatte dich ja rufen lassen." Er musterte Mansuri kurz, bevor er gleich zur Sache kam. "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass du über eine gewisse Portion an Geschick im Umgang mit deinesgleichen verfügst und Durchsetzungsvermögen hast. Gleichzeitig finde ich dein Auftreten angemessen, deine Bedienung angenehm und dein Erscheinungsbild nett. Ich habe mir überlegt, dich in den Rang eines Sklavenausbilders zu befördern, faktisch eine Optio-Sklavin im Hause Claudia. Bewährst du dich, erhältst du diverse Privilegien. In angemessener Zeit werde ich darüber befinden. Du kannst zurück an deine Arbeit gehen."


    Menecrates nahm an seinem Schreibtisch Platz, zog ein Dokument heran und begann mit der tagtäglichen Arbeit.

  • " Ja , Dominus Menecrates." konnte sie nur sagen. Was er da geäußert hatte, kam für sie überraschend. Sie verließ das Arbeitszimmer. Auf dem Weg in die Unterkunft musste erst einmal alles sortieren. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.

  • Gleich nachdem Lepidus die Villa Tiberia verlassen sollte als erster Menecrates von der Neuigkeit erfahren. Deswegen hatter er sich zum Arbeitszimmer von Menecrates aufgemacht und hatte sich mittels klopfen bemerkbar gemacht. Die Auffirderung zum Eintritt vernehmend öffnete Lepidus die Tür.
    >Salve Menecrates, ich hoffe, das ich nicht ungelegen komme. Ich hätte etwas wichtiges mit dir zu besprechen.<

  • Menecrates fühlte sich am heutigen Tag gestresst. Zu viele Termine standen auf seinem Zettel, zu viele Dinge harrten der Erledigung. Aber eine Durchsicht ergab, dass er an verschiedenen Vorhaben nicht weiterkam, sodass sich plötzlich doch Zeit ergab, wo er keine erwartete hatte. Er blickte daher keineswegs unfreundlich auf, als sein Neffe das Arbeitszimmer betrat.


    "Es passt im Moment gerade, komm ruhig herein. Dir auch zunächst ein 'Salve' und dann leg einfach los."


    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

  • Die Pause durch Lepidus' Erscheinen schien nicht einmal so ungelegen für Menecrates zu kommen.
    >Du weißt sicherlich, das heutzutage nicht nur Leistungen zählen um die Karriereleiter empor zu klettern Herius. Mir wurde von meinem Patron Tiberius Durus seine Nichte zu ehelichen angeboten. Ihr Name ist Tiberia Arvinia. Du bist der erste, der davon erfährt.<
    Anstatt lange um den heißen Brei zureden, kam Lepidus gleich auf den Punkt.

  • "Oh, das ist ja mal eine frohe Kunde", erwiderte Menecrates. Er löste sich aus seiner Haltung und stand auf. "Ich kenne zwar die junge Dame nicht, aber die Verbindung ist standesgemäß; schon alleine deswegen stehe ich deinem Vorhaben wohlwollend gegenüber. Oder bist du noch unentschlossen und ersuchst mich hiermit um Rat?" Immerhin hatte Lepidus nur geäußert, dass er ein Angebot erhalten, nicht dass er es angenommen hatte. Abwartend blieb Menecrates vor seinem Neffen stehen.

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