Arbeitsraum Claudius Menecrates

  • Menecrates schien regelrecht angetan von dem Plan, in welchen ich ihn gerade einweihte.
    >Nun, die Verbindung ist so gut wie sicher. Ich habe nach bestem und standesgemäßem Wissen eines Claudiers gehandelt als ich meine Zusage gab. Trotzdem ist es mir wichtig, dich als ersten darüber zu informieren sowie deine Zustimmung zu erbeten.<
    Zwar hätte dies Lepidus auch allein mit sich ausmachen können, doch war ihm die Meinung seines Onkels enorm wichtig.

  • "Ah, also nicht mehr unentschlossen, sondern bereits entschieden." Menecrates lächelte. Dann legte er die Hand auf die Schulter des Jüngeren und forderte Lepidus - allein mit der Armgeste - auf, mit ihm ein paar Schritte zu gehen. Gespräche führte er am liebsten im Laufen. Er visierte die Tür an.
    "Es freut mich, dass du mich als Ersten informierst. Und meine Zustimmung kann ich heute getrost geben. In der Tiberia hat sich einiges geändert, zum Guten. Man hat sich wieder auf die Traditionen besonnen, auf die ich selbst größten Wert lege, deswegen habe ich Vertrauen, dass deine Zukünftige Frau aus gutem Hause stammt. Ich würde sie gerne einmal kennenlernen."

  • >Nein, keineswegs Menecrates. Wenn ich auch nur annähernd von Unentschlossenheit sprechen kann, dann war diese nur einen Bruchteil im Raum. Ich weiß um die Traditionen unserer Familie und durch meinen Patron Tiberius Durus habe ich doch mehr Einblicke als manch Außenstehender.<
    Familiär vertraut legte Menecrates die Hand auf Lepidus' Schulter und beide gingen ein paar Schritte in Richtung der Tür. Lepidus erinnerte sich, das Menecrates so am liebsten tiefergründige Gepräche führte.
    >Sicher wird sich auch bald die Gelegenheit ergeben, dir Tiberia Arvinia vorzustellen. Tiberius Durus wollte dazu eine Cena veranstalten, wo wir uns selber erst einmal kennen lernen und auch hier wollte ich dich fragen, ob du mich zu jener Cena begleiten würdest?!<
    Auch er selbst war etwas aufgeregt und voller Erwartungen.

  • Die beiden Männer durchschritten die Tür und gelangten in den Korridor. Menecrates wollte sich ohnehin die Beine vertreten und etwas frische Luft schnappen. Das Atrium mit seinem Säulengang lag ihm im Sinn.


    "Gut, dann warten wir auf die Einladung zu dieser Cena. Selbstverständlich begleite ich dich."


    Um auf der Cena nicht völlig ahnungslos zu erscheinen, zog er weitere Erkundigungen ein. "Die Form der Eheschließung steht bereits fest? Ich meine, ist bereits alles ausgehandelt?" Menecrates wusste ja nicht einmal, ob Arvinia unter einer Patria potestas stand.

  • Sie ordnete sich und klopfte an die Tür. Wartete ab, bis man sie herein rief. Ein neuer Claudier, das konnte ja heiter werden. Wenn er so wie Claudius Lepidus war, dann war das in Ordnung. Der war kaum zu merken. Claudia Romana nur selten im Haus. Die einzige schwerere Note war das Leckermäulchen. Musa merkte man auch kaum und der Pater Familias, der war in Ordnung, geradlinig ein alter Legionär.

  • "Moment", rief es von innen. Menecrates hielt gerade seine Phalera in den Händen und fuhr deren Rand mit den Zeigefinger ab. Was waren das damals noch für Zeiten! Egal ob er als Optio unter Aurelius Sophus gedient hatte oder als rechte Hand des jetzigen Kaisers. Was hatte Menecrates die Prima geliebt, mehr noch als seine Frau, das gab er zu. Nun ja, die Quittung dafür hatte er ja auch bekommen. Aber vielleicht trieb auch nur das kalte Herz Ofellas ihn derart tief in die Legion. Eine Antwort darauf würde es wohl nicht geben, und er suchte sie auch nicht. Vorsichtig legte er die Auszeichnung in die Schatulle und deckte sie ab. Er schloss den Deckel, dann blickte er auf.


    "Ja, herein."


    Seine Hände lagen auf der Schatulle.

  • Sie öffnete die Tür und betrat das Arbeitszimmer des Pater Familias Claudius Menecrates, Blieb an der Türe stehen.


    "Im Atrium wartet ein Quintus Claudius Iavolenus. Er möchte dich Dominus Claudius Menecrates und Dominus Claudius Lepidus sprechen."

  • "Ah, ist er da? Er hatte sich angekündigt", erwiderte Menecrates. "Gut." Er schaute etwas ratlos auf die Schatulle. "Stell du sie zurück auf das Regal. Dort ganz oben, du weißt schon. Und ganz korrekt ausrichten. Ich gehe dann mal den Neffen aufsuchen."


    Er trat um den Schreibtisch herum, strebte der Tür zu und verließ sein Officium.

  • Eh sie sich versah war sie alleine im Officium. Auf seinem Schreibtisch stand die Schatulle. Sie sah sehr gepflegt aus. Er hatte sie festgehalten, als ob sich etwas sehr wichtiges darin befand. Sollte sie einen Blick hineinwerfen ? Es kribbelte in den Fingern, aber sie öffnete sie nicht.
    Vorsichtig nahm sie die Schatulle und ging zum Regal. Ganz oben in das Fach stellen sagte der Dominus. Ihre Arme waren zu kurz um sie richtig hin zu stellen und auszurichten. Sie versuchte es auf Zehnspitzen und streckte sich, zu klein.
    Ihr Blick ging durch das Officium. Da stand ein Hocker, sie nahm, stellte ihn vor das Regal. Die Schatulle kam in das vorelteze Fach, dann kletterte sie auf den Hocker, nahm die Schatulle und stellte sie ins oberste Fach. Sauber an der Kante ausgerichtet. Sie betrachtete die Schatulle, sollte sie doch hinein sehen? Schnell war sie vom Hocker herunter , stellt ihn zurück und verließ das Officium.

  • Galeo betrat nach einem Klopfen das Arbeitszimmer seines Vaters.


    "Ich möchte es kurz machen, Vater. Es tut mir sehr leid für mein Amt in Rom, aber du weißt ja, mich rufen eilige Verpflichtungen fort. Bitte achte auf meine Frau, sie bleibt in Rom, und bitte verwalte meinen Besitz."


    Galeo liebte keine langen Abschiede. Er drückte seinem Vater die Hand, drehte sich um und schloss hinter sich die Tür.

  • Gallus' Beweggründe stellte für Menecrates keine Überraschung dar, deswegen betrachtete er die Verabschiedung seines Sohnes genau als das.


    "Musa wird es hier an nichts fehlen", sicherte er zu. "Und ich hoffe, so lange wirst du auch nicht wegbleiben."


    Er erwiderte den Händedruck und begleitete den Sohn zur Tür. Als diese sich schloss, blieb er stehen und beendete den zuvor gefassten Gedanken. Dann öffnete er die Tür erneut und sagte dem davor wartendem Sklaven:


    "Mansuri soll sich bei mir melden."

  • Meldung beim Dominus, wie unpassend. Sie drückte dem Sklaven der mit ihr die Vorräte zählte, die Wachstafel in die Hand. Nur gut, dass sie nicht beim Umfüllen der Ölamphoren waren.


    Am Officium klopfte sie an die Tür und trat nach dem Herein ein. Zwei Schritte in den Raum, dort blieb sie stehen.


    " Salve, Dominus CLaudius Menecrates, du hast mich rufen lassen ?"

  • Mansuri erschien schnell, so wie es Menecrates von ihr gewohnt war. Er stand noch im Raum und blickte aus dem Fenster, während er seine Pläne prüfte und anpasste. Er musste im Augenblick claudische und gesamtrömische Interessen unter einen Hut bringen. Als sich Mansuri bemerkbar machte, drehte er sich ihr zu. Romanas Hinweis hatte den Anstoß für Menecrates‘ Überlegungen gegeben.


    "Du erinnerst dich an mein Angebot, was eine Ausbildung in Kampftechniken betrifft? Ich habe für dich anderes vorgesehen. Nichts destotrotz möchte ich wissen, was die Rücksprache mit euerm Herrn ergeben hat und was du in der Gladiatorenschule in Erfahrung bringen konntest."


    Sim-Off:

    Kannst ja zum Zeitschinden wg. der Gladiatorenschule nur eine Teilantwort geben. ;)

  • Was Dominus Menecrates sagte hatte sie noch nie in Frage gestellt. Er hatte gewiss seine Gründe dafür. Die Enttäuschung war groß und die Erkenntnis niederschmetternd, dass man ihr nicht zutraute mit einer Waffe umgehen zu können. Die Antworten auf Dominus Menecrates Fragen waren ebenfalls nicht zufriedenstellend.


    " Dominus Claudius Lepidus hat sich noch nicht dazu geäußert, es liegt weder von seiner Seite eine Ablehnung noch eine Erlaubnis vor. Dem wollte ich mit dem Ludus nicht vorgreifen. Wenn du wünscht, kann ich mich auch morgen schon kundig machen."


    Die Einladung erwähnte sie nicht. Nach dem was der Dominus äußerte, fand sie garantiert keinen Anklang.



    Sim-Off:

    Klippe umschifft :), hoch, wie gemein, ich darf nicht -.^ :D

  • Lepidus hatte sich also noch nicht dazu geäußert. Diese Tatsache hielt Menecrates auf, doch weder Ratlosigkeit noch Geduld gehörten zu seinen Charaktereigenschaften. Seine Entscheidung kam daher prompt:


    "Du gehst morgen zum Ludus. Ich möchte baldmöglichst wissen, unter welchen Voraussetzungen eine Ausbildung für Morrigan und Harigastus stattfinden könnte. Die Verantwortung wegen dem fehlenden Einverständnis von Lepidus übernehme selbstverständlich ich.
    Und nun zu dir."


    Menecrates musterte seine Optia. Er war mit ihrer Leistung und ihrem Auftreten stets zufrieden. Bedauerlich war nur, dass sie eigentlich Lepidus gehörte. Nun gut, weisungsbefugt war er allemal.


    "Für dich habe ich ein anderes Training ins Auge gefasst. Ich werde meinen Klienten Antoninus bitten, dir ein Schwerttraining zukommen zu lassen, wie es sonst nur den Prätorianern zuteilwird. Es soll dich zum einen von den anderen Sklaven absetzen - du bist nach wie vor die Einweiserin - und zum anderen könnt ihr dann eure Erfahrungen austauschen, was ich für einen echten Vorteil halte. Die antrainierten Kenntnisse sollen dich befähigen, den anderen fachmännisch vorzustehen und die Bewohner des Hauses im Notfall zu verteidigen bzw. das Kommando über die Verteidigungsfront bei meiner Abwesenheit übernehmen zu können. Gestattet sind dir ansonsten nur Übungskämpfe, keine Teilnahme an Wettkämpfen.
    Soweit alles verstanden, oder noch Fragen?"

  • Auf die Antwort war sie nicht gefasst. Ein extra Training, mit dem Optio. Der war ganz gut dabei, als er gegen Lepidus und Flavius antrat. Zweifel wurden laut. War es das was sie gewollt hatte? Nicht ganz. Aber wo ein Wille war, war auch ein Weg. So hatte sie auch Ringen gelernt. Das war übel, als sie ihr Vater erwischte. Drei Tage nicht sitzen können.



    " Alles verstanden Dominus Menecrates."


    Es wurde also nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Das hatte sich hier gezeigt. Zur ihrer Freude. Gemischte Gefühle hatte sie trotzdem. Der Optio sah es sicher unter seiner Würde Sklaven auszubilden, vor allem eine Frau. Wie das Dominus Menecrates seinem Klienten beibringen wollte ? Er machte das schon keine Frage.

  • Wulfgar ging schnellen Schrittes zum Arbeitszimmer Claudio Menecrates. Dort angekommen klopfte er und wartete auf das >Herein<. Als dieses kam, öffnete Wulfgar die Türe und ging hinein. "Dominus Claudius Menecrates, ihr wünschtet mich zu sehen."

  • Er legte den Stift zur Seite und richtete sich auf, als Harigastus sich zur Stelle meldete.


    "Ja, das ist richtig", erwiderte Menecrates und trat hinter dem Schreibtisch vor. "Ich habe dich bei der militärischen Übung beobachtet und festgestellt, dass du trotz mangelhafter Sprachkenntnisse, das was du offensichtlich richtig verstanden hast, absolut korrekt umgesetzt hast. Du verfügst über militärische Kenntnisse", sagte er dem vor ihm stehenden Sklaven auf den Kopf zu, denn sein Offiziersauge besaß genügend Erfahrung, um dies zu erkennen. "Ich möchte mehr über dich wissen."

  • Ok. Es ging also um Kämpferische Erfahrung, die ihn interessierte. Aber lieber ging Wulfgar auf Nummer sicher. "Ja Dominus Menecrates. Ich habe gelernt zu kämpfen, wie Männer meines Stammes. Wenn es sein, was ihr meint. Ich Krieger der Chatten war, bevor ich hierherkam."

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