"Daran habe ich keine Zweifel, dass du die Truppe gut führen wirst."
Dass Germanicus Corvus damals für die Beseitigung einer der aufrührerischen Offiziere verantwortlich war, ist ein nicht unwichtiger Punkt in den Gedankengängen des Kaisers gewesen.
"Derzeit rechne ich jedoch weniger mit Aufsässigkeit als mit mangelnder Moral. Die Probleme der Getreideversorgung sind zum teil wohl auf Nachlässigkeit zurück zu führen und die Tatsache, dass die Legion nun bald die Arbeit ihrer Partnerlegion mit erledigen muss, wird nicht eben zu ihrer freudiger Entlastung beitragen. Zugleich vertraue ich darauf, dass du als Neuling in diesem Amt in der Lage sein wirst, unvoreingenommen wichtige von unwichtigen Aufgaben zu trennen und die Legion vielleicht auch aus Dingen herauszuhalten, die gewohnheitsmäßig erledigt wurden, aber nur verschwendete Zeit waren."
Wie bei jeder anderen Legion auch ließt der Kaiser gelegentlich Berichte über deren Tätigkeiten und weiß daher, dass so etwas schnell passieren kann und dass sich solche Angelegenheiten schlecht von Rom aus sondern nur vor ort lösen lassen.
"Weitere Anweisungen im Bezug auf die Legion gibt es nicht. Zur Verwaltung sagte ich ebe, dass die Getreidelieferungen der Anlass für den Wechsel sind. Sollte sich die Notwendigkeit zur Neubesetzung von Schlüsselpositionen ergeben, so hast du diesbezüglich freie Hand. Das provinzgesetz ist in der vorliegenden Form anzuwenden. Ausnahmeregeln rechtfertigt die Situation noch nicht. Und scheue dich nicht, bei Fragen schriftlich den Kontakt zu mir zu suchen. Meine Aufgaben werden es zwar bedingen, dass Antworten vielleicht etwas knapper ausfallen oder verspätet kommen, aber sie sind mir wichtig."
Der Kaiser wartet ab, ob der neue Praefectus Aegypti noch weitere Fragen hat.