Oikos Leonides Philotantos

  • Durus nickte. Opium hier anbauen - keine schlechte Idee. Obwohl er sich fragte, ob der hier wuchs...


    "Natürlich, gern. Mein Grammateus wird dir noch morgen eine entsprechende Erlaubnis zukommen lassen - wohnst du übrigens immer noch im Museion?"



    fragte er bei der Gelegenheit gleich. Nicht, dass er auf Philosophen herabblickte - aber ein Strategos sollte seiner Meinung nach schon eine bessere Bleibe als einen Gruppenschlafsaal besitzen. Und immerhin trat er inzwischen ja ganz standesgemäß auf!

  • "Habe Dank, werter Leonidas.", sagte Nikolaos und lächelte freundlich. Die schnelle Erfüllung seiner Wünsche ließ ihn meist sehr umgänglich werden. "Ich wohne nur sehr selten im Museion, meist jedoch in einem Haus in Alexandria." Das dieses Haus nebenbei noch ein Wirtshaus beherbergte, erwähnte Nikolaos natürlich nicht. Auch über die Tatsache, dass sich seine private Wohnung in diesem Haus auf gerade einmal drei Räume erstreckte, verschwieg er. "Meine Übernachtungen im Museion dienen vor allem der Pflege der Gebräuche, nach denen Schüler dort zu wohnen haben. Allerdings verlangen meine Geschäfte oft von mir abendliches Ausbleiben, weswegen ich nicht immer zu angemessener Stunde im Museion sein kann. Ich habe vor, in Kürze ein Haus außerhalb Alexandrias zu erwerben. Was das Schriftstück betrifft, so bitte ich dich, es in meine Arché an der Agora kommen zu lassen oder aber es meinem Verwalter übergeben zu lassen. Dieser ist in meinem Handelshaus am Hafen zu finden."

  • Leonidas nickte. Leonidas wusste zwar nicht, wo dieses Haus lag, aber es kam ihm dennoch etwas seltsam vor, dass er das Schreiben nicht in dieses geschickt haben wollte. Die Planung eines Landsitzes hingegen kam ihm wieder verständlicher vor...vielleicht sollte er sich auch ein Haus am Nil kaufen?


    "Gut. Das werde ich tun. Hast du bereits einen Namen für den Betrieb?"

  • "Der Betrieb heißt so, wie das Landgut heißen wird. Du kannst es in deinen Bücher als Oikos tou Nikolaou konta Alexandreias führen.", antwortete Nikolaos. "Ich werde in den nächsten Tagen damit beginnen, Vorbereitungen zu treffen für den späteren Feldbau."

  • Als die Amtszeit endlich vorüber war und Leonidas dies durch ein kleines Fest mit seinen engsten Vertrauten gefeiert hatte, zog wieder Normalität in das Haus Philotas ein. Leonidas machte sich ziemlich schnell daran, sich wieder um seine Handelskorrespondenz zu kümmern.


    Zuerst beschloss er, seinen Pächtern einen Besuch abzustatten, dann wollte er die Vorräte in seinen Lagerhäusern prüfen. Der Krieg war trotz des Todes des Basileus noch immer nicht beendet, daher stockte auch der Handel über Babylon und damit Nabataea weiter. Und da Leonidas hauptsächlich Gewürze aus Nabataea bezog, war es nun an der Zeit, neue Quellen aufzutun. Am besten an einem Ort, der fern von den Rhomäern war. Im nahen Osten war es jedoch wohl nur eine Frage der Zeit, bis der neue Basileus sein Auge auf das reiche Petra und sein Umland warf, folglich beschloss Leonidas, dass es geschickter war, direktere Wege ins ferne Indien zu finden.


    Lange lag er im Andron und starrte die Decke an. Er hasste es, seine bequeme Umgebung aufzugeben. Und ganz besonders, wenn er sie gegen unbequeme Wüste tauschen musste. Andererseits hatte er kaum eine Alternative. Ein Handelsnetz in Richtung Süden aufzubauen, ohne dabei selbst anwesend zu sein und damit zu verhindern, dass er von irgendwelchen windigen Handlangern übers Ohr gehauen wurde, war schier unmöglich. Also galt es wohl am besten, eine Expedition vorzubereiten.


    Noch fast eine Stunde rang Leonidas mit sich, ehe er zu dem Schluss kam, dass dies wirklich die beste Lösung war. Er nahm sich einen Bogen Papyrus (Papyrus war in Ägypten ja spottbillig - billiger als Wachstafeln) und begann aufzulisten.


    Expedition nach Süden


    Mitnehmen:
    Männer (20?)
    Ware (Glas? Stoffe?)
    Gold, Silber
    doch mehr Männer? Räuber!


    Route:
    Alexandria --> Nil --> Diospolis --> Myos Hormos --> weiter?
    vorerst nicht



    Eine ganze Zeit lang grübelte er noch, dann beschloss er, endlich aufzubrechen und erst einmal die anderen Dinge zu erledigen.

  • Leonidas hatte das Haus am Morgen verlassen und nur seine beiden Sklaven zurückgelassen.


    *************************************************************


    Wer an der Pforte klopfen würde, dem würde Menelaos oder Agamemnon freundlich mitteilen, dass der Hausherr auf Reisen war, und den Besucher dann abweisen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!