• Um auch am heutigen Tag meinen kleinen Lebensunterhalt zu verdienen, nahm ich Platz an einer Säule auf dem forum romanum, an der sicher genügend Menschen vorbeigehen würden. Wie immer setzte ich mich in Schneidersitz und legte meine Bettelschale auf dem Schoß, während ich weiter darüber nachdachte, wie die optimale Seelenruhe zu erreichen sei. So murmelte ich gedankenversunken vor mich hin, während hier und da ein Mensch Erbarmen mit einem alten Mann hatte und Münzen in die Schale warf.


    Sim-Off:

    Wer mag ist gern eingeladen mit mir zu posten :)

  • Lange saß ich in der brütenden Hitze, als sich über mir plötzlich der Himmel verdunkelte und ein Regenschauer auf die Stadt niederging. Sofort suchten die Menschen nach einem Unterstand und die Straße wurde etwas leerer. Ich blickte zufrieden lächelnd nach oben und genoss den Regen. Nachdem das Wasser fast über den Rand meiner Bettelschale lief, musste ich vor Glückseligkeit lachen. Ich hatte in der stillen Versunkenheit gar nicht meinen Durst bemerkt und nahm einen großen Schluck aus der Schale. Das Wasser erschien mir süß und rein und rann meine Kehle wohltuend hinab. Wahrlich, wenn man Äonen verharrte, kam das Glück von selbst. Wieder wurde ich darin bestärkt, dass ich außer dem, was ich am Leib hatte, nichts brauchte.

  • Tacitus, der sich gerade auf dem Forum Romanum befand, wollte eigentlich nur ein wenig die Leute beobachten und dann setzte Regen ein. Leise fluchte er und sah sich um, viel war nicht mehr zu sehen bis auf einen Mann, der an eine Säule gelehnt dasaß. Tacitus vergaß den Regen und hatte sogar etwas Mitleid mit dem Mann. Er fasste sich ein Herz und ging langsam auf den Mann zu, kniete sich vor ihn und legte ihm gleich eine ganze Sesterze in die Schale obwohler selbst nicht sehr viel hatte von seinem viiieel zu geringen Sold :D. Er sah den Mann dann an und lächelte aufmunternd, sein etwas längeres Haar klebte an seiner Stirn "Salve...es nicht viel aber mehr habe ich auch nicht..." er klang leicht betrübt, würde er gerne mehr helfen.

  • Während ich weiter in den Regen starrte und mich meines Lebens erfreute, kam ein Mann auf mich zu und legte eine Münze in die Schale, die nun wieder ausgetrunken war. Ich hatte ja ganz die Geldstücke darin vergessen. Zum Glück hatte ich sie nicht mitgeschluckt :D. Dankbar blickte ich zu dem Mann hinauf.


    "Nicht doch, allein Euer guter Wille und die großherzige Geste zählen. Ich danke Euch vielmals.", erwiderte ich aufrichtig und behielt den Mann im Blick.


    Seiner Uniform nach zu ordnen gehörte er wohl nicht zu den Legionären, die ich auf meiner Reise gesehen hatte.


    "Seid Ihr so etwas wie ein Stadtwächter?"


    Die Frage war ehrlich gemeint, schließlich hatte ich solche Soldaten noch nie zuvor gesehen. Ich kannte zwar Stadtwachen, aber die hier sahen doch anders aus.

  • "Ihr habt wohl recht...der gute Wille zählt..." Tacitus lächelte wieder etwas und sah dann an sich herunter, dann nickte er leicht. Der Mann hatte natürlich recht und anscheinend war er wohl nicht von hier wenn er noch fragen musste ob Tacitus ein Stattwächter sei "Ja Ihr habt wieder recht...ich bin Miles der Cohortes Urbanae, sagt, Ihr seid nicht von hier oder?"

  • "Aahh...Cohortes Urbanae, verstehe.", murmelte ich vor mich hin.


    "Nein, ich komme aus Achaia. Aber man lernt ja anscheinend nie aus, nicht wahr?", sagte ich freudig und sah den Mann vor mir weiter musternd an.


    "Sagt, wisst Ihr, ob in der Stadt irgendwo jemand zur Arbeit gesucht wird?"

  • "Ohja, wäre auch schade wenn dem so wäre. Es ist doch eine unserer wichtigsten Aufgaben dazuzulernen, neben dem dass wir die nächste Generation schaffen müssen so die Götter es wollen." Tacitus lächelte und schweifte mit den Gedanken kurz an die ab, die ihm wohl Kinder schenken würde. Ein verträumtes Lächeln lag nun auf seinen Lippen und sein Blick war ebenfalls leicht verträumt "Aber Arbeit...nunja, Arbeit ist rar würde ich sagen. Ich kann Euch leider nicht helfen...und zudem seid Ihr...nunja, etwas älter wie mir scheint. Das soll keine Beleidigung sein aber eine Tatsache nunja...vielleicht seid Ihr ja gebildet?" in Gedanken schlug er sich für so eine freche Antwort.

  • "Ob ich gebildet bin? Wollt Ihr mich beleidigen?", sagte ich schelmisch grinsend und baute mich schwerfällig vor ihm auf.


    "Ich bin fast sechzig und ein Philosoph. Ich bin weit herumgekommen.", sagte ich herausfordernd und weiter grinsend.


    "Und mein Alter sitzt mir nur bedingt in den Knochen. Schau her!", sprach ich und hüpfte herum. Danach kamen einige Kniebeugen und ein paar Liegestütze.


    "Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht eingerostet!"

  • Tacitus lachte und klopfte ihm kurz leicht auf die Schulter aus Spaß, zog aber seine Hand wieder zurück "Ihr seid ein fröhlicher Mensch wie mir scheint und wenn Ihr meint so gebildet zu sein werdet Ihr sicherlich eine Anstellung finden, auch dass Ihr noch in so guter Verfassung seid ist nicht gerade schlecht, Ihr werdet schon etwas finden so die Götter wollen, nur leider kann ich dabei nicht helfen." Zum Ende hin wurde er leiser.

  • Ich lächelte ihn vergnügt an und warf mir meinen Mantel wieder über, der bei den sportlichen Einlagen hinuntergefallen war. Dann überlegte ich etwas. Eigentlich war der Tag bisher recht ergiebig gewesen und ich konnte mir etwas die Beine vertreten.


    "Verzeiht die Frage, aber hattet Ihr eine bestimmte Richtung? Und wenn ja, dürfte ich Euch begleiten? Ich bin erst seit kurzem in Rom und möchte gern mehr von der Stadt sehen, ohne dass ich mich gleich an der nächstbesten Ecke verlaufe. Wenn es Euch etwas ausmacht, sagt es ruhig. Ich will mich nicht aufdrängen!"

  • "Eigentlich hatte ich nichts besonderes vor, gerne doch könnt Ihr mitkommen. Ich zeige Euch gerne die Stadt, und keine Sorge. Wenn sich mir jemand aufdrängt wird er darauf früh genug hingewiesen. Dann kommt." Tacitus lächelte und sah noch kurz nach ob sein Geldbeutel noch da war und nicht gestohlen wurde ehe er langsam losschritt, einfach nur in eine Richtung.

  • Nach dem Regen ging Stella in Begleitung ihrer Freundin, der Pristerin Darya
    in die Stadt spazieren. Sie schlenderten durch das Forum und
    die frische Luft tat den beiden Frauen gut. Da sah Stella einen alten Bettler, der
    verschiedene akrobatische Übungen machte ...
    Sie blieb stehen und sagte zu ihrer Freundin:


    "Sieh mal da, der alte Mann muss aber schwer sein Geld verdienen ..."


    Die beiden beobachteten eine Weile das Geschehen und dann
    nahm Stella aus ihrer Börse fünf Sesterzen und gab das Geld dem Künstler,
    der inzwischen mit einem jungen Mann sprach und gerade weg gehen wollte:


    "Danke Dir für die Vorstellung ...
    Es war wirklich beeindruckend, man braucht ja gar nicht mehr in Circus zu gehen ...
    hier eine kleine Spende für Dich ... "

  • Ich nahm dankend meine Schale auf, ließ die Münzen in meinen kleinen Lederbeutel am Gürtel fallen und wollte gerade dem jungen Miles folgen, als mich eine junge Frau ansprach. Scheinbar verwechselte sie mich mit den Zirkusleuten, die gern auf den Märkten auftraten und das Volk mit ihrer Kunst erfreuten. Ich drehte mich herum und verneigte mich grinsend.


    "Auch wenn ich in erster Linie nicht zur Belustigung der Vorbeikommenden gezeigt habe, wozu ein alter Mann noch gut ist... danke ich Dir vielmals, edle Schönheit.", sprach ich zwinkernd und nahm dankend die Münzen entgegen.


    "Nun, mein Begleiter hier - nebenbei bemerkt ein stattlicher Soldat der cohortes urbanae - wollte mir ein wenig von der Stadt zeigen. Würde es Dir und Deiner Begleiterin etwas ausmachen, uns mit eurer angenehmen Anwesenheit beim Gang über die Märkte zu erfreuen? Meine alten Augen brauchen ab und zu ein klein wenig von der Schönheit, die das Leben leichter macht..."


    Während ich das sagte, warf ich einen zwinkernden Seitenblick zu meinem Begleiter, der die Gelegenheit sicher nicht ungenutzt lassen würde.

  • "O tempora o mores ... " :rolleyes:


    Stella wurde sofort rot und ihre Begleiterin blass, als sie diese Einladung vernahmen ...
    Nach einer Schweigeminute sagte Stella dann höflich:


    "Oh, es wäre uns eine Ehre Euch durch die Märkte zu begleiten, aber leider
    haben wir heute keine Zeit ... "


    Stella stellte sich vor, wie Helios reagieren würde, wenn er
    seine Schwester zwischen einem alten Bettler und einem jungen Miles sehen würde ...
    nun ja, er würde sie sofort nach Sparta verfrachten ...


    " Wir wünschen Euch noch einen angenehmen Tag, vale bene ..."


    und dann gingen die beiden Frauen weiter

  • Tacitus sah sich das ganze schweigend an und musste dann laut loslachen. Er klatschte sich mit einer Hand auf den rechten Oberschenkel und sah dann zu dem alten Mann "Ihr solltet vielleicht Leute mit Euren Witzen unterhalten, das könnt Ihr wirklich gut..." recht schnell kriegte er sich wieder ein aber musste weitergrinsen, er sah nochmal den beiden Frauen hinterher, wendete sich aber wieder dem Alten zu "Ihr denkt doch nicht dass Ihr so eine junge Frau abkriegen würdet oder? Tut mir leid wenn ich das so offen sage...zudem habe ich bereits eine Frau für mein leben gefunden. Ich brauche niemanden mehr." Wieder musste er kurz auflachen "Ihr seid wirklich ein amüsanter Mensch."

  • Grummelnd ging ich an der Seite des Mannes weiter und sah ihn grimmig an.


    "Nicht für mich, sondern für Dich... ich verstehe die Jugend heute nicht mehr. Ihr solltet Spaß haben in den Jahren, die euch noch bleiben. Stattdessen bekomme ich Sprüche zu hören wie: aber nein, meine Angebetete wartet doch auf mich! Ich bin selbst zu alt dafür, aber du Jungspund solltest doch nun wirklich...", wetterte ich im Gehen und behielt ihn weiter im Blick.


    Nachdem ich mich beruhigt hatte, musste ich bei meinen eigenen Worten laut loslachen.


    "Entschuldige meinen Groll, aber die Frauen waren ja nun wirklich Augenweiden, das musst sogar du als Vergebener zugeben. Nun, junger scholarius, wo führst Du mich hin? Hat diese Stadt außer Huren und lärmenden Senatoren auch noch etwas für den Geist zu bieten?"

  • Tacitus musste nur noch mehr lachen "Das ist natürlich nett alter Mann, aber nur weil ich noch jung bin heißt das nicht dass ich jeder Frau hinterherrenne, die hübsch anzusehen ist. Sicherlich sahen die beiden schön aus, aber sicherlich nicht so hübsch wie die, der ich mein Herz bereits geschenkt habe." Er lächelte leicht und sah sich dann um "Nunja, wie Ihr sicherlich wisst sind wir hier auf dem Forum Romanum, hmm...dort ist die Basilicia Iulia." Er zeigte nach links auf das Gebäude das dort stand, etwas weiter entfernt von den Beiden "Dort hat die Verwaltung der Stadt und der Regio ihren Sitz, soweit ich weiß. Ich habe mich aber nie für soetwas nichtiges interessiert...oder..nunja, sagt mir doch was Ihr sehen wollt, ich glaube wenn ich Euch durch die Stadt führen und alles zeigen würde, würdet Ihr dies nie alles einordnen können." Tacitus schmunzelte "Aber ich richte mich nach Euch."

  • Ich begann ihn zu verstehen. Ich war auch einmal wirklich verliebt gewesen und konnte nachfühlen, was ihn umtrieb.


    "Ich hoffe es ist nicht zu persönlich, aber wie heißt die Glückliche denn?", fragte ich offen heraus.


    Ich schaute mich auf dem forum um und sah die Gebäude, die er mir zeigte. Sie waren wirklich beeindruckend und ich konnte mich an ihrer Architektur gar nicht satt sehen. In diesem Bereich waren die Römer wirklich Meister ihres Faches.


    "Nein, führt mich ruhig weiter. Ich kann mich ja kaum satt sehen. Wo du mir gerade die Pracht Roms gezeigt hast, wo sitzt denn das Elend dieser Stadt? Ich will die Menschen sehen, die nicht vom Reichtum des Zentrums der bekannten Welt profitieren können und sich nur dürftig durchschlagen."

  • "In der Subura, aber dort wollt Ihr sicherlich nicht hin. Immer wenn ich vom Centurio höre dass wir keine Patroullien in der Subura machen müssen bin ich erleichtert. Dort ist es dreckig, laut und einfach...arm halt. Ich will mich dort so wenig wie möglich aufhalten aber wieso wollt Ihr das wissen? Reines Interesse? Ich hoffe Ihr wollt nicht dass ich Euch hinführe." Tacitus grinste leicht und kam dann auf Theodorus' erste Frage zurück "Nunja...sie heißt Prudentia Drusilla..ich kenne sie schon sehr lange...sie ist eine gute Freundin meiner Schwester und wir haben uns sehr oft gesehen...vor kurzem kam sie wieder her und nunja...sie ist halt etwas..ganz besonderes für mich..." er lächelte verträumt und blieb dann einfach stehen wobei er, anscheinend nicht in der Gegenwart und breit glücklich lächelnd, in die Luft starrte. Man könnte ihn schon verrückt nennen.

  • "Nunja, ich würde das Elend der Menschen gern sehen. Ich will davor nicht meine Augen verschließen, da es ja nun leider dazu gehört. Wenn Du jedoch nicht willst, kann ich Dich nicht dazu zwingen. Ich möchte nur nicht später meinen Schülern sagen müssen, dass ich in Rom war, ohne das Leid gesehen zu haben.", sprach ich traurig.


    "Aber so läuft die Welt nun einmal. Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Frau. Sicher werdet ihr noch lange zusammen glücklich sein. Falls es je zur Heirat kommt, werdet ihr doch sicher einen Trauzeugen brauchen...", sagte ich schelmisch lachend und knuffte ihn in die Seite.

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