Atrium (CTLM) | Eine Verlobung zwischen Tür und Angel

  • Sanft legte sie ihre Hand in die Quintus', als er die bedeutungsvollen Worte aussprach, die seine und ihre Zukunft fortan miteinander verbinden würden, vor den Augen seiner Vorfahren, und gewiss war auch der unbezähmbare Geist der iulischen Vorfahren anwesend, um von der Verlobung Notiz zu nehmen. Ihre Ahnenmasken waren in der Casa Iulia in Rom verblieben, und vor jenen würden sie im kleinen Kreis bei Gelegenheit sicherlich wiederholen, was hier geschehen war - die Verkündung ihres Bundes vor Zeugen, wie es sich gehörte. Dass Artoria Medeia, die vor wenigen Tagen geheiratet hatte, auch zu den Gästen zählte, freute sie besonders, denn sie schätzte diese Frau durchaus, war sie doch mit Witz und Charme gesegnet, mit einer Klugheit, die man bei wenigen Frauen ohne damit einhergehende Überheblichkeit antraf.
    "Ich danke Dir, Artoria Medeia, und ich bin mir sicher, dass uns das Glück bei solchen guten Wünschen nicht verlassen wird. Von einer Neuvermählten, die den Segen Iunos mit sich trägt, sind solche Wünsche sicherlich die glücklichsten."


    Mit ihrem Onkel Numerianuns tauschte sie nur stille Blicke, aber der Weg der Worte war schließlich nie unbedingt der gewesen, den Iulier wählten, um sich auszudrücken, dass er anwesend war und sich für Quintus und sie zu freuen schien, war ihr genug zu wissen, mehr bedurfte es nicht. Und sicherlich würde später noch Zeit bleiben, sich auszutauschen. Der anscheinend gelehrte junge Mann, der ihnen nach Medeia gratulierte, ließ sie ein wenig deutlicher lächeln - die wenigsten Menschen kannten die Bedeutung ihres Namens, und so fühlte sie sich an diesem Tag auch, strahlend vor Freude, die sie innerlich bewegte und hätte tanzen lassen, wäre es nicht ein unpassender Moment gewesen. So wandte sie sich an Artorius Avitus und neigte sachte den Kopf.


    "Ich glaube, vielmehr bin ich es, die das Glück hat, mit einem aussergewöhnlichen Mann mein Leben teilen zu dürfen, auch wenn er ein bisschen mehr lächeln könnte .." Schalkhaft blinzelte sie Quintus zu und fuhr dann vergnügt fort: "...aber vielleicht gelingt es mir, auf diesen Umstand positiven Einfluß auszuüben, wer weiss? Ich danke Dir jedenfalls sehr für Deine Glückwünsche." Und sowohl ihm als auch dem dritten Gratulanten, dessen Namen sie leider auch noch nicht kannte, erwiederte sie den Gruß mit ihrem Weinbecher, der mehr Wasser als Wein enthielt, da sie dem Alkohol noch nicht wirklich zuzusprechen wagte - hoffend, ihr Verlobter würde auf den Scherz des Terentiers günstig reagieren.

  • [Blockierte Grafik: http://img241.imageshack.us/img241/7662/taranisgrossyd1.jpg]
    Taranis
    ------------------------------------------


    Taranis hatte den Tribun auf dem schnellen Ritt vom Marschlager der Legion begleitet, allerdings hatte ihn das Tempo ermüdet und er hatte sich erst bei den Ställen niedergelassen und etwas geschlafen. Dann war hatte er sich erhoben, war gemächlich zur Casa des Tribuns getrottet, fand seine Weg hinein und hatte sich in einer dunklen, kühlen Ecke des Attrium wieder schlafen gelegt.


    Trubel im Attrium störte ihn schon lange nicht mehr, er hatte seine Ecken, in denen er sich sicher fühlte. Daher hatte er seine Augen auch kaum geöffnet, erst als er die Stimme des Tribuns schaute er interessiert auf. Und als er dann Albina erblickte und Helenas Stimme hörte, erhob er sich und lief schnurstaks zunächst zu Albina, strich ihr kurz um die Beine.


    Dann steuerte er auf das Verlobungspaar zu, strich erst Helena einmal um die Beine und liess sich dann neben Tiberius Vitamalacus auf den Boden, verfolgte aufmerksam das Geschehen.

  • Etwas unsicher schaute er auf den Luchs. Er fand ihn auf der einen Seite schon nicht übel, auf der anderen fand er es ziemlich extravagant solch ein Tier als Haustier zu haben und ungefährlich war es sicherlich auch nicht. Nunja der Besitzer war allerdings Patrizier, was sollte er da erwarten. Solange er nicht plötzlich mit einem Krokodil oder sowas ankam :D
    Bei Glegenheit mußte er den Tribun mal Fragen, ob er das Tier gedachte mit auf den Feldzug mitzunehmen. SO in Gedanken trank er erstmal weiter seinen Wein

  • Das Streben nach Glück hatte nie zu einem der Prizipien gehört, nach dem er erzogen worden war. Nein, ganz im Gegenteil, hatte ihm sein Grossvater stets Gelehrt, das der Dienst für Rom und für die Ehre der Familie an vorderster Stelle zu stehen, das persönliche Wünsche immer zurückstehen mussten. Und so hatte der Tiberier immer gelebt, seinen Dienst in den Legionen verrichtet, den Weg in der Politik bis in den Senat bestritten und jetzt würde er quasi an der Seite des Imperators in den Krieg ziehen. Er vor jahren darauf verzichten müssen, jene Frau zu heiraten, welche er geliebt hatte, hatte eine Frau geheiratet, welche er verachtet und hatte auch in dieser Ehe hatte er seine Plicht getan.


    Und doch, durch die Fügung der Götter und des Schicksals, war heute Tiberius Vitamalacus heute ein glücklicher Mann, hatte er nicht nur einen Posten inne, in dem er seinen Dienst für Rom tun konnte und seinen Ahnen gerecht wurde, er hatte auch eine Frau an seiner Seite, welche die richtige Frau für ihn war und welche, da war er sich sicher, auch seinem Grossvater gefallen hatte.


    So kam es, das, als Tiberius Vitamalacus sein Glas , von dem er wusste, das es sicher unverdünnter Wein war, erhob, um sich für die Gratulationen zu bedanken, so kam es, das er wirklich zu lächeln schien, während er sprach.


    "Artoria Medeia, von meiner früherin Amtskollegin und der Ehefrau eines langjährigen Waffengefährten, beglückwunscht zu werden, freut mich besonders."


    Eigentlich fand er es immer noch bedauerlich, das Medeia auf ihren Weg in den Senat verzichtet hatte, wäre sie doch sicher eine Bereicherung für diesen geworden. Aber er gönnte auch Plautius eine kluge und attraktive Frau an seiner Seite.
    Auch die Glückwünsche von Avitus und Cyprianus nahm er mit einem leichten Nicken entgegen. "Ich danke euch, Artorius, Terentius. Ich weis, das ich dankbar sein muss, das eine solche attraktive und äusserst kluge Frau wie Helena, meinem Wunsch stattgegeben hat."

  • Avitus hatte genickt, als Vitamalacus seinen Namen nannte. Ihm war nicht entgangen, dass Helena seinen Namen nach wie vor nicht wusste und sie im Dunkeln zu lassen käme ihm nicht in den Sinn. So nickte er im passenden Augenblick, damit klar wurde, dass mit Artorius er gemeint war. Dann trat er beiseite, so dass die nachfolgenden Gäste und Gratulanten zu dem Paar treten und ihnen ihre Glückwünsche aussprechen konnten...

  • Alle hatte informiert und war dann selbst in die Casa zurück gekehrt.


    Schweigend hatte ich mich im Hintergrund gehalten, mir angesehen wer alles kam und welche Gespräche geführt wurden. Und hatte natürlich überwacht, das alle Gäste etwas zu trinken angeboten bekamen.


    Dann aber hatte mein Domine verkündet, das er sich mit dieser Hexe verlobt hatte...


    Sie hatte es also geschafft.


    Alles, was dann geschah, nahm ich nur hinter einem Art Nebel wahr .

  • Ich trat auf das Paar zu..


    "Quintus, du mein bester Freund, und du Helena, meine Nichte. Ich freue mich für euch, und wünsche euch den Segen der Götter, welcher euch Gewiss ist. Ich finde es außerordentlich, dass nun ein Band zwischen unseren Familien besteht. Helena, ich bin sicher du wirst den alten Quintus glücklich machen, und ihm Moral für den Kampfe geben, und ich verspreche dir, von meinem Pferd aus werde ich ein Auge auf ihn haben. Und du Quintus, ich bin sicher dass du dich gut um Helena kümmern wirst, für sie da sein wirst wenn sie dich braucht, und ihr alles und noch mehr geben kannst als die Gens Iulia es vermag."


    sagte ich lächelnd als ich mich zu den beiden gesellte...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Schweigend und zurückhaltend war Albina dem Geschehen gefolgt. Als sie aus dem Mund ihres Cousins die Bestätigung ihrer leisen Ahnung hörte, lächelte sie zufrieden. Zumindest wusste sie nun, dass ihr Vetter gut versorgt in den Krieg ziehen würde.
    Sie erkannte die Zeichen der Freude auf seinen Zügen und dies hatte zwei Wirkungen. Einerseits freute sie sich für ihn, andererseits versetzte es ihr einen kleinen Stich, dachte sie doch auch an Verres. Den Mann den sie noch immer liebte, auch wenn das Gefühl langsam unwirklich zu werden schien.
    Nachdem sie die Glückwünsche der Anwesenden beobachtet hatte trat auch sie aus ihrer unauffälligen Position und ging auf Quintus zu.
    Anders als jeder der Anwesenden, bis auf Helena vielleicht, wusste sie, dass es ihr gestattet war, zu tun, was sie dann tat.
    Sie umarmte ihren Vetter kurz, wozu sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste und ließ sich dann lächelnd auf die Füße sinken.
    "Ich kann all das , was ich euch beiden Wünsche kaum in Worte fassen Quintus, aber sei gewiß, es ist alles Gute, was die Götter vermögen. Herzlichen Glückwunsch..." fuhr sie weiter und blickte dann auch zu Helena " natürlich für euch beide. Ihr habt Glück einander gefunden zu haben. Bisher kenne ich keinen besseren Menschen als meinen Vetter und ich bin mir sicher, dass die Götter eure Verbindung gutheißen werden."


    Einen Moment lang trat ein Schatten der Trauer in ihr Gesicht, wusste sie doch, was es hieß, wenn die Götter sich gegen einen gewand hatten. Doch so schnell er gekommen war verschwand er auch wieder und ein Lächeln, wenn auch nicht mehr ganz so strahlend wie zuvor trat in ihre Augen.
    "Ich danke den Göttern dafür, dass mein Cousin nun mit einer Frau wie dir an seiner Seite in den Krieg zieht."

  • Das Lächeln, welches Medeia sowohl Helena und nochmalig ihrem Verlobten Vitamalacus schenken wollte auf die Erwiderung ihrer Glückwünsche, schwand mit einem Schlag und abrupt. Medeia, sowieso schon von einer mehr als vornehmen Blässe gesegnet, wurde so weiß wie die Wand hinter ihr, wo keinerlei Fresken die Mauer verschönerten, sondern nur mit dem strahlend hellen Kalk bestrichen war. Ihre grünen Augen weiteten sich, sie sog die Luft tief ein und trat schnell einen Schritt zurück von dem Ungetüm, was sich zu Füßen des Verlobungspaares zu tummeln schien. Medeia hegte eine tiefe Abneigung kleinen Katzen gegenüber, aber die großen Katzen, die mit Krallen und einem riesigen Gebiss ausgestattet waren, vermochten Panik in ihr zu schüren. Wäre Medeia der Typus von Frau, der schnell in Ohnmacht fiele, sie läge jetzt schon auf dem steinernen Boden, jenseits von der Welt und in einer Schwärze der Albträume, die man in solchen Momenten erhielt. Medeia machte noch einen Schritt zurück, ließ dabei das schreckliche Ungetier nicht aus dem Blick entweichen und dabei stieß sie mit ihrem Rücken gegen jemanden, wandte nur einen kurzen Augenblick ihre Augen dem zu, es war ihr angeheirateter Neffe Avitus.


    Schnell griff sie nach seinem Arm, denn ihren Gatten konnte sie in den grauenerregenden Moment nicht ausmachen. Ihre Finger hätten sich schon schmerzhaft in Avitus Arm gegraben, wenn sie mehr Kraft und Stärke besessen hätte, so war es nur fest und ihre Finger muteten so kalt wie der Stein einer Marmorstatue an. „Lucius...ist das Tier irgendwo entkommen?“ hauchte Medeia leise, sah dabei schnell wieder zu dem Luchs. Medeia war sich sicher, dass das wilde Tier sie mit einem tückischen Ausdruck ansah, in dem die Schläue einer Katze gemischt mit der Boshaftigkeit eines Raubtieres sich vereinte. Mit eiserner Beherrschung bemühte sich Medeia, sich nicht einfach umzudrehen und einfach aus den Räumen zu fliehen. „Lucius...?“ Die Angst, die Medeia verspürte, schwang so untypischerweise in ihrer Stimme mit, sie brachte jedoch Avitus Namen nur noch schwach hervor.

  • Avitus war etwas überrascht, Medeia plötzlich so nervös und wortkarg zu sehen. Er blickte mit seinen grauen Augen gelassen in Richtung der Katze und lächelte, um Medeia zu beruhigen.
    "Das? Nein, nein, das ist bloß Taranis, der tribunus Tiberius eigenartiges Schoßtier. Ich persönlich verstehe zwar nicht ganz, warum man sich so ein Tier anschafft, aber wer's mag, der soll ruhig"
    Avitus war, seit Vitamalacus zur Truppe gestoßen war, immer wieder dieser seltsamen Katze begegnet, die wie ein Schatten umherschlich, immer wieder eine bequeme Stelle suchte, sich dort niederließ und das Geschehen beobachtete.


    "Mach dir keine Sorgen, meine Teure. Taranis hat noch niemanden gefressen..."
    Er zwinkerte ihr zu, sah aber, dass sie sich von diesem bösen Scherz - auch noch auf ihre Kosten - bestimmt nicht würde besser fühlen. So versuchte er etwas anderes.
    "Also ich finde, dafür, dass das Ganze hier ziemlich spontan ist, wurde das Atrium doch ganz ansehnlich hergerichtet, hm?"
    sagte er in dem plumpen Versuch, Medeia durch Smalltalk auf andere Gedanken, als die Katze, zu bringen...

  • Ein schmaler Strich bildeten die Lippen von Medeia, als sie weiterhin das Raubtier mit ihren grünen Augen fixierte. Eiseskalte Schauder rieselten ihr über den Rücken und es war gänzlich unangenehmer Natur, was sie dort empfand. Manche Frauen hatten Angst vor Mäusen, das teilte Medeia nicht. Andere vor Schlangen und wildem Getier, das teilte Medeia aus tiefstem Herzen. Pferde und auch Kühe vermochten selbiges bei ihr zu bewirken und richtig gefährliche Wildtiere in besonderem Maße. Und Medeia wusste, jedes Raubtier, was zum Amüsement gehalten wurde, war nur nach außen hin zahm. Ein wildes Tier würde immer so bleiben und den Instinkten folgen. Und Medeia hatte das Gefühl, dass der Luchs sie mit besonderer Tücke begutachtete, wie ein Stück Vieh, was es sich baldig zu erbeuten gedachte. Medeia, immer noch aschfahl, ließ ihre Hände weiter um den Arm von Avitus gekrallt und schluckte heftig. „Ich…gefährlich…kann…nicht…“ Die sonst um ein Wort nie verlegene Medeia stammelte hilflos die Brocken hervor, wusste nicht so recht, was sie sagen wollte.


    Zu der panischen Angst kam jetzt auch noch das schreckliche Gefühl der Peinlichkeit, denn sie wollte wirklich nicht die Feier von ihrem geschätzten ehemaligen Aedilskollegen ruinieren oder Anlass zum Geschwätz bieten, doch hier versagten die sonstigen Fassaden, die Medeia aufzog, wenn ihr etwas unangenehm war. Sie verlor tatsächlich die Fassung und atmete kurzatmig, leise, aber abgehackt vor sich hin. Verwirrt sah sie zu Avitus. „Eingerichtet?“, fragte sie verständnislos, sah sich weiter im Atrium um und machte hastig einen Schritt zurück, halb hinter Avitus. Denn sie war sich sicher, dass der Luchs sich in ihre Richtung gestreckt hatte und dann, ja dann kam sogar noch die rosane Zunge aus einem Maul, schien sich schon seine Barthaare genüsslich zu belecken, in der Erwartung bald seine Zähne um ihre Kehle zu schließen. Solche Bilder kamen vor Medeias Augen und der Impuls, einem Gnu oder gar einem Häschen gleichend zu flüchten, wurde schier übermächtig. „Lucius…“, hauchte Medeia atemlos als ob sie lange gerannt wäre. „Meinst…kann ich schon…meinst Du, es wäre unpassend, wenn ich jetzt schon gehe…hast Du Camillus gesehen…?“, suchend sah sie sich um, sah viele Gesichter, meinte abermals das Knurren eines Ungetiers hinter sich zu hören und sah schnell wieder zu der Bedrohung. Für Medeia war es klar, lange würde sie die Angst nicht ausstehen können. Einige schwarze Punkte tanzten schon vor ihren Augen.

  • Die ganze Sache mit dem Luchs schien Medeia mehr zu schaffen zu machen, als Avitus zunächst vermutet hätte. So verstört wie sie wirkte, hatte er sie noch nie erlebt. Er blickte zu einem Sklaven, damit dieser sich bereit hielt, für den Fall der Fälle. Zum Glück schien Vitamalacus brauchbares Hauspersonal zu haben, denn dieser hatte Medeia's Zustand ohnehin längst bemerkt und so brauchte es nicht vieler Worte an diesen. Er schnipste mit den Fingern und der Sklave von eben kam sofort an.
    "Suche und finde den praefectus castrorum"
    erteilte Avitus diesem knapp die Anweisung.


    An Medeia gerichtet, hielt er seinen rechtenArm so, damit sie unter diesen greifen konnte und so eine kleine Stütze fand.
    "Aber gewiss doch..."
    sagte Avitus, in dem sich plötzlich so etwas wie ein Beschützerinstikt rührte.
    "Komm, ich begleite dich nach draussen, wo du ersteinmal in aller Ruhe durchatmen kannst"
    Wäre Avitus jünger gewesen, so wie damals, als er Medeia kennenlernte, hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geprahlt und einen Spruch abgelassen, der in seinem "Sinn" so etwas wie "sollte-diese-Katze-dich-nur-falsch-angucken-schlitze-ich-sie-auf" ergeben hätte. Heute reagierte er nicht mehr so wie ein junger Hitzkopf, war etwas verhaltener, als damals.
    "Brauchst du etwas? Einen Schluck Wasser vielleicht?"
    fragte er vorsichtshalber. Womöglich lag das Trinken von Wasser unter dem, was Medeia unter ihrem Stand verstand, hier draussen wusste man von seiner wohltuenden Wirkung bei solchen... Problemen.

  • [Blockierte Grafik: http://img241.imageshack.us/img241/7662/taranisgrossyd1.jpg]
    Taranis
    ------------------------------------------


    Taranis hatte sich etwas zurück gezogen, etwas weiter das Verlobungspaar, seine wachen Augen des Luchs wanderten durch den Raum, fast schien es, als ob er tatsächlich den Gesprächen der Anwesenden folgte. Aber das langweilte ihn auch, denn auch wenn er eine stattliche Grösse erreicht hatte, reichte er doch den meisten Anwesenden fast bis zur Hüfte, dennoch war war noch ein sehr junges und verspieltes Tier.


    So sah er sich nach etwas um, das er jagen konnte. Doch nichts regte sich, das sich zu jagen lohnte, daher gähnte er, liess sich neben der Tür zum Tablinium nieder, rollte sich etwas zusammen und schloss die Augen. Hier war sein Reich, hier fühlte er sich sicher, signalisierte die ganze Haltung des Luchses.

  • Eigentlich war es nicht die Art des Tiberius Vitamalacus, etwas, das in seiner Nähe passierte nicht wahr zu nehmen, und eigentlich wäre ihm die Angast, die Medeia vor seinem Luchs hatte nicht entgangen. Und sicher hätte er in ihrem Fall etwas getan, um zumindest zu versuchen, ihr diese Angst zu nehmen. Ob ihm das gelungen wäre, war eine andere Frage.


    Allerdings war der Tribun gerade umgeben von jenen Menschen, die ihm am wichtigsten waren. Seinem Freund Numerianuns dankte er mit einem kräftigen Handschlag für seine Glückwünsche.


    "Sei versichert, mein Freund, ich werde dafür Sorgen, das es Helena an nichts fehlt. Und das sie die richtige Frau für einen alten Soldaten ist, hat sie bewiesen, als sie sich entschieden hat, uns in den Osten zu folgen."


    Er strahlte fast, als er dies sagte und als Albina ihm gratulierte, da erwiederte er ihre Umarmung, bedeuteten ihm doch ihre Glückwünsche viel, bedeutete sie ihm doch sehr viel, war seine Cousine doch fast so etwas wie eine kleine Schwester, wenn nicht gar eine Tochter für ihn war.
    "Ich danke danke dir, Albina, pass gut auf dich auf, wenn du wieder in Rom bist," sprach er leise in ihr Ohr. Dem Zufall würde er es natürlich nicht überlassen, es gab genug Leute, die in Rom auf sie achten würden, allen voran Cato.


    Als er Albina los gelassen hatte, umfasste er er wieder die Hand von Helena. Und irgendwie hatte er einen schlichten goldenen Ring in der Hand, welchen er ihr, ohne ein weiteres Wort zu sagen, sanft über den vierten Finger ihrer Hand schob.

  • Plautius war in der Tat einige Momente unaufmerksam gewesen nach der Bekanntgabe der Verlobung.


    Seine Gedanken verweilten zum einen bei dem miserablen, bitterem Kräutersud, den man ihm angeboten hatte. Hier traf der gute Wille des Tribunus und die Kenntnis um das Lieblingsgetränk von Plautius auf den Umstand, daß der Kräutersud von jemandem gekocht worden war, der davon keine Ahnung hatte. Ob Cato ihn vergiften wollte?


    Dann gingen seine Gedanken auf die Tatsache über, daß Vitamalacus eine Plebeierin heiraten würde. Ihm, Plautius, war das total egal, aber Frettchengesicht Durus würde vielleicht schreiend und plärrend im Castellum auftauchen und Widerspruch gegen diese nicht standesgemäße Verbindung seines Verwandten einlegen. Vielleicht konnte er ihn dann wegen Störung des Lagerlebens verhaften und in den Kerker werfen lassen. Und versehentlich beim Abmarsch dort vergessen.


    Mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht bei dieser Vorstellung wandte sich Plautius wieder dem Hier und Jetzt zu. Zum Gratulieren kam er erst einmal gar nicht, denn die Anwesenden belagerten das frisch verlobte Paar gerade. Nun ja, so schnell wie die Verlobung von statten ging, stand Vitamalacus vielleicht auch der Sinn nach einer spontanen, schnellen Heirat. Plautius zog sich kurz zurück, denn er hatte eben noch einen Priester unweit seiner Casa gesehen. So kurz vor dem Krieg gab es etliche segnende Wanderpriester im Castellum.


    Dadurch entging ihm auch das Unwohlsein von Medeia. Ein Sklave informierte ihn, daß sich seine Frau nicht wohl fühlte. War Medeia etwa schwanger? Sie hatte doch gesagt, daß sie keine Kinder wollte.

    Plautius kehrte mit dem Priester im Gefolge schnellen Schrittes in die Casa des Tribunus zurück und warf unterwegs im Haus dem herum gammelnden Luchs einen bösen Blick zu. Der Umstand, daß der Luchs beim Anblick des “großen, bösen Mannes” die Ohren anlegte, sagte Plautius, daß er den Sandalentreffer noch nicht vergessen hatte. Plautius hatte dem Luchs unlängst eine Sandale an den Kopf geworfen, nachdem dieser den roten Casa-Kater Augustus von Plautius gejagt hatte. Und er vermutete, daß der Luchs unlängst in seiner Casa war, denn er hatte dreckige Pfotenabdrücke auf dem Boden des Atriums entdeckt. Das ging zu weit. Ansonsten war ihm das Haustier von Vitamalacus egal, obgleich es eine normale Hauskatze zur Mäusebekämpfung im Haus auch getan hätte. Aber so waren Patrizier nun mal. Vermutlich durfte man froh sein, daß es kein Löwe war.


    Plautius ergriff sanft Medeias Hände, schaute ihr in die Augen und wandte sich inzwischen fast schon unbewusst auf Griechisch an sie. “Was ist passiert? Soll ich dich in unsere Casa tragen?”



    Sim-Off:

    <<< denn auch wenn er eine stattliche Grösse erreicht hatte, reichte er doch den meisten Anwesenden bis zur Hüfte, dennoch war war noch ein sehr junger und verspieltes Tier. >>>
    HÄ? Hüfthöhe? Ein Mutantenluchs? -.^Ein Luchs hat im Durchschnitt eine Schulterhöhe von 50-60 cm, in Ausnahmefällen mal 65cm. Bist sicher, daß der kein Kryptonit zu fressen bekommt? Pumilus, der Sklave von Medeia, ist ansonsten der einzige Zwerg im Raum.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Tiefe Dankbarkeit war es, was Medeia in diesem Augenblick gegenüber Avitus verspürte. Denn in dem Raum mit diesem Ungeheuer konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, war völlig verschreckt wie ein Kaninchen, vor dessen Bau der Jagdhund lauerte. Die Stütze von Avitus Arm war auch notwendig, denn als das Tier sich auch noch weiter bewegte, wäre es fast um Medeia geschehen gewesen, zumindest war ihre Contenance anging. Doch so hielt sie sich an Avitus Arm, nickte schwach auf das Angebot mit dem Wasser und ließ sich folgsam und mit leicht geweiteten Augen nach draußen führen. Die wenigen Schritte bis zu Porta waren auch schnell gemacht, denn in den Garten hätte sie nichts bewegen können, nachdem sich das Tier, wie ein Haushund vor dem Durchgang zum Tablinum gelegt hatte. Als die frische Luft sie umgab, die Sonne ihr ins Gesicht schien, das Tier fern ihres Blickes war, atmete Medeia erleichtert auf.


    Verlegen lächelte sie Avitus an. „Oh, es tut mir so leid, Lucius. Ich will Dir nicht die Feier ruinieren oder sonst jemandem. Aber bei solchen Raubtieren…da wird mir ganz anders.“, gestand sie noch atemlos ein. „In einer Arena weit weg ist das schon etwas anderes als einige Schritte nur von ihnen entfernt zu sein.“ Medeias Herz klopfte immer noch wild in ihrer Brust und sie atmete noch mal tief ein. „Danke, Lucius. Es wäre mir sehr peinlich gewesen, wenn ich sogar noch mein Bewusstsein vor all den Gästen verloren hätte. Das wäre auch sehr unhöflich. Zudem äußerst entwürdigend. Schließlich bin ich kein junges Mädchen mehr. Aber früher bin ich bei einer Schlange einmal in Ohnmacht gefallen. Schlangen sind auch widerliche Tiere, aber solche großen Raubkatzen können mich auch sehr erschrecken.“ Medeia war immer noch nervös, denn sie fing an zu plappern. „Ich bekomme dann immer keine Luft mehr und glaube, dass sie mich gleich anfallen wird…“


    Doch ehe Medeia noch weiter in ihrem Redeschwall kam, trat schon ihr Mann hinzu. Medeia, immer noch kalkweiß, als ob sie frisch geschminkt worden wäre, überließ ihre Hände Plautius und nickte schwach. Die Aussicht von diesem Ort weggetragen zu werden, ganz weit weg von dem Tier, war verlockend. Doch schnell schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich kann schon noch laufen, Liebster.“ Und ein weiteres Zeichen, dass Medeia neben ihrer Spur war, denn solche Zuneigungsbekundungen würde sie sonst niemals in Öffentlichkeit aussprechen. „Das Tier….das Raubtier hat mir meine Fassung genommen. Wie kann Tiberius Vitamalacus nur so ein schreckliches Ungetüm bei sich halten? Dass er ein wirklich mutiger Mann ist, das weiß ich ja schon. Aber im eigenen Haus? Mit all den Frauen, die das Untier anfallen könnte?“ Medeia schüttelte den Kopf, verständnislos und verwirrt. „Ich möchte aber euch nicht die Feier ruinieren.“ , wiederholte Medeia. „Ich kann hier draußen ein Wenig warten und wenn das Tier innen weg ist, komme ich einfach wieder rein.“ Zittrig waren Medeias Hände, die boshafte Römer und selbst Räuberpack nicht derart verschrecken konnten wie Tiere, die größer als eine Katze waren oder sich kriechend und fleuchend über den Boden bewegten.

  • Dass der groß gewachsene Luchs sich unter die Gäste gemischt hatte, war für die Iulierin nicht weiter erstaunlich, die meisten Katzen waren neugierig, wenngleich nicht immer mutig dazu, und so sah sie das Tier, wie eine groß geratene Katze. Dass er auch ihr um die Beine strich, nahm sie mit einem leichten Lächeln zur Kenntnis, denn es mochte nur bedeuten, dass das Tier ihre Anwesenheit annahm - etwas, das sie bei einigen Teilen von Quintus' Familie nicht unbedingt annahm. Von Albina allerdings begrüßt zu werden, tat ihr nach all den Unsicherheiten sehr gut.
    Der junge Mann stellte sich als Artorier heraus, natürlich, ein wohlgeratener Offizier konnte eigentlich nur einem guten Einfluss entstammen, und den schrieb sie Medeias Haltung durchaus zu. Als es Frauen noch erlaubt gewesen war, den Weg in den Senat zu nehmen, hätte sie sich die Achaierin sehr gut als Senatorin vorstellen können, allen Gerüchten zum Trotz - eine klare Haltung und Konsequenz schätzte sie noch immer mehr als die besten Vorfahren und Faulheit in Kombination, wie es bei so manch anderem Römer der Fall sein mochte.


    Ihrem Onkel begegnete sie mit einem strahlenden Lächeln, und seine Glückwünsche erfreuten sie wirklich, was am Schimmern der Augen zu erkennen war. Dankbar drückte sie die Hände Numerianuns' und neigte auch ihm den Kopf leicht zu.
    "Wenn Du auf meinen Verlobten achtest, bin ich mir sicher, dass ihm nichts geschehen wird, lieber Onkel - und ich danke Dir von Herzen für die guten Wünsche. Du weisst, ich hätte lieber die ganze Familie hier gehabt, aber der Krieg hat uns einen Strich durch alle Pläne gemacht, also muss die Feier nach dem Sieg über die Parther nachgeholt werden." Dass sie siegen würden, stand für sie außer Frage, immerhin waren sie Römer, der Imperator zog höchstpersönlich mit in den Krieg und die Parther war eins der Völker im Osten, das Helena wirklich nicht mochte.
    Lächelnd beobachtete sie, wie Albina Quintus umarmte, ahnend, dass es ihm mehr bedeutete als der Glückwunsch eines jeden anderen - dass sich diese beiden Tiberier innig im Herzen verbunden waren, hatte sie schon gewusst, als sie Albina kennengelernt hatte, und dass sie das Glück der beiden zu teilen wusste, beruhigte sie sehr.
    "Ich danke Dir sehr, Albina, und ich hoffe umso mehr, dass wir nicht nur miteinander Glück finden werden, sondern auch unsere Familien ein wenig zusammen zu wachsen, um einander in Freude und Leid Stütze und Freund zu sein. Ich werde Dir immer zur Seite stehen, wenn Du Sorgen hast, genau wie es Quintus tun würde."


    Als sie sich jedoch nach Medeia umblickte, musste sie feststellen, dass diese gerade hinausgeleitet wurde, kalkweiss im ohnehin schon blassen Gesicht. Was mochte ihr zugestoßen sein? Hatte sie etwas falsches getrunken, oder war ihr etwa schlecht geworden - war sie vielleicht in guter Hoffnung? Mit einem Stirnrunzeln blickte sie den beiden nach, auch der junge Artorier wirkte besorgt - hoffentlich war es nichts Schlimmes. Sie selbst konnte jetzt nicht weg, aber sie winkte sich einen Sklaven heran und beauftragte ihn, mit einer Karaffe Wasser und zwei Bechern hinaus zu gehen und nach der Artorierin und dem Matinier zu sehen, um in Erfahrung zu bringen, was ihr geschehen war - was der junge Schwarze mit einer respektvollen Neigung des Kopfes denn auch tat und loszog, das Paar zu suchen.

  • Zitat

    Original von Iulia Helena


    "Ja, die Feier wird nachgeholt."
    meinte ich lächelnd...
    "Und Helena, ich habe noch eine Sklavin welche ich nicht mit nach Parthia nehmen will, ob sie wohl bei euch in Roma solang ihren Dienst leisten kann?"
    fragte ich

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus


    "Das werde ich.Und du gib bloß auf dich und deine Verlobte auf." erwiderte sie ebenso leise wie er.


    Zitat

    Original von Julia Helena


    "Ja, da hast du recht. Das hoffe ich auch." bestätigte sie Helenas Wünsche.
    "Das glaube ich dir und ich danke dir dafür. Es freut mich, dass du ein Teil dieser Familie wirst."

  • “Der Luchs von Vitamalacus ist nur eine zu groß geratene Katze und harmlos. Wie alle Katzen mag sie es nicht, wenn man laut wird und verzieht sich dann sehr schnell. Oder wenn man einen Stein oder eien Sandale nach ihr wirft. Ich rede mit Vitamalacus. Warte hier ganz kurz mit Avitus.”


    Plautius betrat wieder die Casa und ging zu Vitamalacus.


    “Meine Glückwünsche euch beiden. Auch von Medeia. Allerdings wartet sie gerade etwas verschreckt vor der Porta wegen deinem Flohfänger auf 4 Beinen. Sie hat Angst vor so großen Katzen. Irgendeine böse Kindheitserinnerung aus Griechenland hat sie mal erwähnt. Ohnehin ist sie in der letzten Zeit etwas sensibel. Kannst du die Katze so lange bitte in die Abstellkammer einsperren oder darf ich sie in den Garten verscheuchen?”

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!