Sanft legte sie ihre Hand in die Quintus', als er die bedeutungsvollen Worte aussprach, die seine und ihre Zukunft fortan miteinander verbinden würden, vor den Augen seiner Vorfahren, und gewiss war auch der unbezähmbare Geist der iulischen Vorfahren anwesend, um von der Verlobung Notiz zu nehmen. Ihre Ahnenmasken waren in der Casa Iulia in Rom verblieben, und vor jenen würden sie im kleinen Kreis bei Gelegenheit sicherlich wiederholen, was hier geschehen war - die Verkündung ihres Bundes vor Zeugen, wie es sich gehörte. Dass Artoria Medeia, die vor wenigen Tagen geheiratet hatte, auch zu den Gästen zählte, freute sie besonders, denn sie schätzte diese Frau durchaus, war sie doch mit Witz und Charme gesegnet, mit einer Klugheit, die man bei wenigen Frauen ohne damit einhergehende Überheblichkeit antraf.
"Ich danke Dir, Artoria Medeia, und ich bin mir sicher, dass uns das Glück bei solchen guten Wünschen nicht verlassen wird. Von einer Neuvermählten, die den Segen Iunos mit sich trägt, sind solche Wünsche sicherlich die glücklichsten."
Mit ihrem Onkel Numerianuns tauschte sie nur stille Blicke, aber der Weg der Worte war schließlich nie unbedingt der gewesen, den Iulier wählten, um sich auszudrücken, dass er anwesend war und sich für Quintus und sie zu freuen schien, war ihr genug zu wissen, mehr bedurfte es nicht. Und sicherlich würde später noch Zeit bleiben, sich auszutauschen. Der anscheinend gelehrte junge Mann, der ihnen nach Medeia gratulierte, ließ sie ein wenig deutlicher lächeln - die wenigsten Menschen kannten die Bedeutung ihres Namens, und so fühlte sie sich an diesem Tag auch, strahlend vor Freude, die sie innerlich bewegte und hätte tanzen lassen, wäre es nicht ein unpassender Moment gewesen. So wandte sie sich an Artorius Avitus und neigte sachte den Kopf.
"Ich glaube, vielmehr bin ich es, die das Glück hat, mit einem aussergewöhnlichen Mann mein Leben teilen zu dürfen, auch wenn er ein bisschen mehr lächeln könnte .." Schalkhaft blinzelte sie Quintus zu und fuhr dann vergnügt fort: "...aber vielleicht gelingt es mir, auf diesen Umstand positiven Einfluß auszuüben, wer weiss? Ich danke Dir jedenfalls sehr für Deine Glückwünsche." Und sowohl ihm als auch dem dritten Gratulanten, dessen Namen sie leider auch noch nicht kannte, erwiederte sie den Gruß mit ihrem Weinbecher, der mehr Wasser als Wein enthielt, da sie dem Alkohol noch nicht wirklich zuzusprechen wagte - hoffend, ihr Verlobter würde auf den Scherz des Terentiers günstig reagieren.