Atrium (CTLM) | Eine Verlobung zwischen Tür und Angel

  • Pumilus, der hinten dran gewatschelt kam, streckte sich leise flüsternd dem schwarzen Sklaven entgegen, damit dieser seine Botschaft auch vernahm. „Die Domina fühlt sich nicht ganz wohl. Bestimmt so eine Frauenangelegenheit.“ Er verschränkte seine kleinen Arme vor der breiten und stämmigen Brust und sah zu den drei großen Leuten hoch, die ganz mit sicher selber beschäftigt schienen. Schwach nickte Medeia und fühlte sich Hundeelend. Denn sich derart eine Blöße in der Öffentlichkeit geben zu müssen, war ihr nicht nur unrecht, sondern auch im Grunde sehr, sehr peinlich. Sie blinzelte in die strahlende Sonne hinauf und betrachtete die kleinen Wölkchen, die am Himmel entlang zogen. So ein schöner Tag, das war bestimmt ein Zeichen der Götter, dass sie auch für diese Verbindung zwischen den beiden ehrenhaften Römern (Helena und Vitamalacus) waren. Medeia wartete schweigend einige Momente dort und atmete tief ein, doch es brachte nicht sonderlich viel. Sie lächelte ab und an ihrem Neffen verlegen zu und sah zu dem Eingang, in der Erwartung ihren Mann gleich wieder zu sehen. Womöglich war es der Schock von vor Kurzem oder dann doch die blendende Sonne, aber Medeia ging es nicht besser, sondern noch bescheidener und ihre Blässe wurde nicht gesünder. Es kribbelte in ihren Fingern und sie wandte sich dann doch zu Avitus. „Ich glaube, ich ziehe mich doch zurück. Würdest Du bitte meinem Mann ausrichten, dass ich in seine Casa zurück gekehrt bin? Und verzeih mir noch mal, Lucius.“ Sie lächelte verlegen, völlig neben sich, und winkte ihre Sklavin Olympia heran. Zu Pumilus gewandt meinte Medeia noch: „Und Du wartest auf Deinen Herrn, verstanden?“ Pumilus nickte und postierte sich neben der Tür. Dann verließ Medeia die Casa des Tribuns und kehrte wieder zu der von Plautius zurück.




    [SIZE=7]SimOff: Schade, dass ich mich hier zurückziehen muss, aber ich will bald nach Ägypten.[/SIZE]

  • "Gewiss doch"
    antwortete Avitus.
    "Und mach dir keine Gedanken, zu verzeihen gibt es nichts"
    sagte er. Weit zu gehen hatte Medeia nicht, die Häuser der beiden zweithöchsten Offiziere lagen in Sichtweite zu einander, so dass Avitus sicher war, Medeia würde sich - obwohl sie oft genug betonte, sich zu wenig mit dem Militärischen und damit wohl auch dem Castellum auszukennen, was Avitus aber in Anbetracht ihres ansonsten doch scharfen Verstandes irgendwie immer weniger glaubte - schon nicht verlaufen. Er warf Pumilus einen überaus strengen Blick zu - hier galt es, seinen Ruf zu wahren und das Bild, welches der Zwerg von ihm hate, oder zumindest zur Schau stellte, nicht trüb werden zu lassen - und kehrte zu den anderen Gästen zurück...

  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    “Der Luchs von Vitamalacus ist nur eine zu groß geratene Katze und harmlos. Wie alle Katzen mag sie es nicht, wenn man laut wird und verzieht sich dann sehr schnell. Oder wenn man einen Stein oder eien Sandale nach ihr wirft. Ich rede mit Vitamalacus. Warte hier ganz kurz mit Avitus.”


    Plautius betrat wieder die Casa und ging zu Vitamalacus.


    “Meine Glückwünsche euch beiden. Auch von Medeia. Allerdings wartet sie gerade etwas verschreckt vor der Porta wegen deinem Flohfänger auf 4 Beinen. Sie hat Angst vor so großen Katzen. Irgendeine böse Kindheitserinnerung aus Griechenland hat sie mal erwähnt. Ohnehin ist sie in der letzten Zeit etwas sensibel. Kannst du die Katze so lange bitte in die Abstellkammer einsperren oder darf ich sie in den Garten verscheuchen?”


    Tiberius Vitamalacus nickte nur kurz, gab einem Sklaven ein Zeichen, das er sich darum kümmern sollte, das Taranis im Tablinium verschwand. Mit einen kleinen Leckerbissen als köder gelang dies demn Sklaven auch, obwohl er sich sichtbar nicht wohl fühlte in dieser Situation.
    "Es tut mir leid, das Taranis Anwesenheit deine Frau verschreckt hta, Plautius."


    Dann wandte er sich an alle Gäste.


    "Ich hab anlässlich dieses Tages noch einen weiteren Entschluss gefasst. Cato, tritt hervor."

  • Ich hatte das ganze Geschehen im Hintergrund verfolgt, misstrauisch auf diese Hexe geachtet, welche meinen Domine in ihren Bann gezogen hatte und hatte resigniert, wie die Cousine meines Domine scheinbar auch schon unter dem Einfluss der Hexe stand. Vielleicht würde ich zurück in Rom verbündete gegen die Hexe finden.


    Als mich mein Domine allerdings aufrief vorzutreten, war ich wirklich erstaunt, hatte ich keine Ahnung, was er von mir wollte.

  • Die dunklen Augen des Tiberius Vitamalacus verfolgte genau wie Cato vortrat, sein langjähriger Sklave hatte sich verändert, hatte etwas von seiner Schüchternheit verloren, war etwas selbstbewusster geworden.
    Noch ein letztes Mal prüfte er, ob sein Entschluss der Richtige war, kam aber dazu, das Cato so weit war und es mittlerweile auch verdient hatte. Schon Catos Ahnen waren in den Diensten seiner Ahnen gewesen, Cato war seit Kindertagen sein Vertrauter, es war an der Zeit....


    "Cato," setzte er zu sprechen an, "anlässlich des heutigen Anlasses, habe ich mich entschlossen, dir die Freiheit zu geben. Lange Jahre hast du mir treue Dienste geleistet, lange Jahre haben deinen Ahnen den meinen gedient. Heute sollst du den Lohn dafür erhalten. Die Freiheit."


    Er machte eine kleine Pause, blickte Cato direkt an, fuhr dann fort.


    "Ich würde mir wünschen das du auch als Freier über meine Besitzungen wachst. Als dein Patron werde ich dir zur Seite stehen."

  • Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Sein Grossvater hatte nie einen Sklaven freigelassen und in seinen Prinzipien glich ihm mein Domine doch sehr. Und unweigerlich beschlich mich der Verdacht, das dies wieder dem Einfluss dieser Hexe zuzuschreiben war.


    "Danke, Dom,.. äh,.. Patronus," stammelte ich überrascht.

  • "Dann soll dein Name in Zukunft Quintus Tiberianus Cato sein, mein Klient und Vilicus. Die Anwesenden sollen meine Zeugen sein."


    Tiberius Vitamalacus liess sich eine (schon lange) vorbereitete Schriftrolle geben liess die Namen der Anwesenden noch eintragen und übergab sie, zusammen mit einen Beutel Sesterzen, Cato.

  • "Hmm ..." meinte sie nachdenklich in Numerianuns' Richtung. "Ich werde selbst mit nach Parthia reisen, das weisst Du ja, und in der Casa Iulia in Roma befindet sich derzeitig keiner unserer Verwandten, um die Aufsicht über eine neue Sklavin auszuüben - entweder ich nehme sie mit mir, oder aber wir schicken sie in den Haushalt der Tiberier, bei denen ich sie ebenso sicher aufgehoben wüsste wie sie es bei uns wäre, lass uns das einfach später noch eingehender besprechen, ja?" Sie nickte ihrem Onkel freundlich zu und als der schwarze Sklave mit den Worten Pumilus' wieder an sie herantrat, und von Medeias Unwohlsein berichtete, antwortete sie abermals mit einem leichten Nicken. Natürlich, vielleicht war sie bereits schwanger, und dann konnte man nicht mehr gut und lange stehen, es wurde schon sehr früh sehr anstrengend, und wenn sie auf das Kind acht geben wollte, musste sie sich schonen - rein nach Medeias Figur mochte es ihr erstes Kind sein, da war Vorsicht umso mehr geboten.


    Auch Albinas Worte ließen sie lächeln, und anstatt noch einmal zu antworten, drückte sie einfach herzlich die Hände der baldigen Verwandten und umarmte sie einmal sanft, wie es unter Frauen üblich war, wenn man sich gewogen war. Dass ihr Verlobter allerdings noch ein anderes Anliegen gehabt hatte, überraschte sie selbst, und so lauschte sie der Freilassung des oft so verdrießlich wirkenden Sklaven Cato aufmerksam - da er ein so langjähriger Lebensbegleiter Quintus' war, konnte sie seine Entscheidung nur zu gut nachvollziehen und verstehen, billigte sie in jedem Falle, anders hätte sie wohl auch nicht gehandelt. Kein Mensch, der einem wirklich lieb und teuer war, sollte auf ewig Sklave sein müssen, und so drückte sie leicht den Arm ihres Verlobten, um ihm ihre Zustimmung zu signalisieren.


    Die Feier mochte alsdann im kleinen, gemütlichen Rahmen weitergehen, wenngleich sie weit weniger ausschweifend zustatten ging, wie dies vielleicht in Rom selbst geschehen wäre, immerhin rüstete man hier zum Krieg und alle Offiziere mussten einen klaren Kopf für ihre Arbeit behalten - alles in allem sollte sich Iulia Helena später an diesen Tag mit einem Lächeln erinnern und davon berichten, als sei dies eine typische Angelegenheit für ihre Familie gewesen, auch einmal improvisiert eine Verlobung über die Bühne zu bringen, letztendlich waren die Iulier doch eher eine Familie der Soldaten denn der gemütlichen Liegensitzer.

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