Das Leben endet - Das Schicksal von Valerius Victor

  • Langsam wird Vic dann doch sauer. "Weißt du, was de von mir bekommen kannst, Junge? Ne Tracht Prügel! Und dass is genau das, was deine Mutter dir auch ma verabreichen sollt! Wenn du Geld brauchst, dann schaff was! Sacerdos wirste nich, weil du Geld brauchst! Mann! Wat isn dat für ne krumme Einstellung! Beschissen is dat! Und nu mach, dass du dich aus meim Haus scherst oder ich werd wirklich wütend, Junge!"


    Vic zieht langsam einen Fuß nach dem anderen ein Stück zurück über den Boden. Dass er nicht ohne Schwierigkeiten rückwärts gehen kann, merkt sogar er in seinem Zustand. Aber etwas von dem Messer will er doch weg. Unkontrolliert fuchtelt er mit dem Becher vor sich rum. "Und deinen Zauberer da kannste gleich mitnehmen!" Ivomagus Einwand wird ignoriert. "Bleib bloß weg von mir, oder du hast den martialischen Weinbecher an deiner Birne, Junge! Kschh! Aus! Pfui!"


    Da Ivomagus ihm langsam näher kommt, schmeißt Vic den Weinbecher mit aller Wucht. Wahrscheinlich hätte das provisorische Geschoss durchaus genug Durchschlagskraft, um einem Mann eine ziemliche Beule zu verpassen, vielleicht sogar, ihm taumeln zu lassen. Allerdings nur, wenn es treffen würde. Und das tut es natürlich nicht, sondern fliegt gut drei Schritt an Ivomagus vorbei. Es ist nicht eben nicht ganz so einfach mit der Hand-Auge-Koordination nach so viel Wein. "Scheiße," murrt Vic, denn mit dem martialischen Becher ist der letzte Gegenstand zwischen dem Zauberer und ihm gewichen. Drohend hebt er die Fäuste. Jetzt nur nicht klein bei geben, immerhin ist er hier der Herr im Haus!

  • Nachdem Victor mit dem Becher nach Ivomagus geschmissen hatte und zum Glück nicht traf, schaute er zu Delmaticus, der ihm mit einem nicken signalisierte, los zu legen.


    " So mein Freund... du hast es so gewollt. "


    Ivomagus dacht an das Geld, was er noch bekommen würde und ging jetzt etwas schneller auf Victor zu. Zwar versuchte er ihn zu schlagen, doch Ivomagus konnte die ersten zweimal noch ausweichen. Es war vom Vorteil, dass Victor nicht mehr ganz so nüchtern war.


    " Bleib doch einfach stehen, dann geht es schneller. "


    Ivomagus wusste natürlich, dass er nicht stehen bleiben würde. Auch das er sich wehren würde, war ihm klar.

  • Vics Schläge scheinen an Ivomagus ohne Spur zu sein. Das ist aber kein Wunder, sie sind weder koordiniert, noch mit viel Schwung dahinter. Eher mit viel Wut. Denn Vic ist ziemlich wütend über Delmaticus Dreistigkeit. Ein Schlag trifft Ivomagus am Kinn, doch Vics Faust rutscht zur Seite ab. Im gleichen Augenblick sticht der Kelte zu.


    "Wat... ?" Victor spürt die kalte Klinge kaum wie sie in seinen Bauch eindringt. Doch er spürt die Wärme. Warmes Blut, das aus ihm selbst kommt. Ungläubig starrt er an sich herunter. Das ist ziemlich viel Blut, was da aus ihm raus kommt. Früher in der Ala hat er viele Männer sterben gesehen. Früher als Sacerdos hat er viele Opfertiere sterben gesehen. Menschen wie Tieren ist die Ungläubigkeit gemeinsam, wenn ihnen das Blut aus dem Körper läuft. Und Victor ist dabei keine Ausnahme.


    Er taumelt zurück, dann geben seine Beine unter ihm nach und er fällt auf die Knie. Wie ein Stier beim Opfer. Ob der Boden wohl erzittern wird, wenn er umkippt? Vermutlich nicht, aber kühl wär das schon.




    Kühl wird es allmählich. Und die Casa fängt an, sich aufzulösen. Sie versinkt in Rauch und Nebel, als hätte Vic zu viel geräuchert. Irgendwer war doch eben noch da? Egal, jetzt sind sie auf jeden Fall weg. War da nicht noch was zu erledigen? Nein, Vic fällt nichts ein. Nur irgendwer muss diese Sauerei auf dem Boden wegwischen. Gabs dafür nicht irgendwen? Vielleicht. Aber das ist nicht so wichtig, sie löst sich auch schon auf. Gabs nicht noch irgendwas zu sagen? Vic kommt ein Lied in den Sinn, das er mal gehört hat, irgendwo, irgendwann, vielleicht in einem anderen Leben.


    "Wenn es vorbei ist, träum ich vom Horizont und mir fällt nichts mehr ein zu sagen.
    Und natürlich weiß ich, es ist nun soweit.
    Du, mein Mond, du bist mit mir,
    Meine Sonne, du bist hier, mit mir, mit mir, mit mir.


    Zeit, auf Wiedersehn zu sagen,
    Mit dir Welten zu entdecken, die ich nie zuvor gesehen hab.
    Nun soll ichs tun, mit dir auf dem Kahn über den Fluss segeln,
    auf die Meere hinaus, die nicht mehr existieren.
    Es ist Zeit auf Wiedersehn zu sagen.


    Wenn es vorbei ist, träum ich vom Horizont und mir fällt nichts mehr ein zu sagen.
    Es bleibt nichts mehr zu tun als die Türe zu schließen,
    Mit dir zu gehen, mit dir zu ziehen,
    und warum auch nicht, denn du bist hier, mit mir, mit mir, mit mir.


    Zeit, auf Wiedersehn zu sagen,
    Mit dir Welten zu entdecken, die ich nie zuvor gesehen hab.
    Nun soll ichs tun, mit dir auf dem Kahn über den Fluss segeln,
    auf die Meere hinaus, die nicht mehr existieren.
    Es ist Zeit auf Wiedersehn zu sagen.


    Ich werde sie neu beleben mit dir,
    Ich werde über alle Meere mit dir segeln,
    Meere die nicht mehr existieren,
    Ich werde sie neu beleben mit dir,
    Ich werde mit dir gehen.


    Du und ich."


    Aus dem Nebel schält sich ein blondgelockter Jüngling. Ne Perle wär Vic lieber gewesen.
    "Woah, Junge, wat soll das denn? Wird dat hier ne Beerdigung oder was?" Der blonde Jüngling verdreht die Augen, legt ein fetziges Riff auf seiner Leier hin und fängt an zu gröhlen. "Junge, lass die Puppen tanzen, Puppen tanzen, Puppen tanzen! Junge, lass die Puppen tanzen bis sie alle umfalln!" Er wackelt ziemlich unverschämt mit den Hüften und schwingt seinen Heroldsstab.
    Vic stellt sich empört hin. "Hey, Mann! Schnauze, Penner! Dat is dat falsche Lied! Nen bisschen mehr Würde, wenn ich bitten darf, Mann! Ich sterb hier grad, dat verdient ja wohl wat an Respekt! Nu is Ende Gelände, aus die Maus, wat solln denn die Leute von mir denken?"
    "Wat faselst du da? Aus die Maus? Ende Gelände? Junge, jetzt gehts erst richtig los! Wat glaubst du, wofür du all die Jahre geackert hast, Mann? Hrhr, komm mit mir Vic, nu steigt die Partey deines Lebens ... öhm, Todes mein ich. Willkommen im Elysium, hrhr!"
    Vic kratzt sich am Hinterkopf. "Ah so is dat? Jo, denn. Ich hoff, ich hab den Weinkeller abgeschlossen."
    Obwohl dies erst knapp zweitausend Jahre später erfunden werden wird, kann Vic ganz deutlich eine Orchester hören, das den Sonnenaufgang aus Richard Strauss 'Also sprach Zarathustra' spielt. Seine Bewegungen verlangsamen sich und wie in Zeitlupe rennt er hinüber in die nächst Welt, die schon jetzt mehr diffus als dunkel ist.




    In der Casa del Vic bleibt längst nur eine leere Hülle zurück, und ohne schlecht über die Toten sprechen zu wollen, das Grinsen auf ihrem Gesicht ist wirklich dämlich zufrieden.


    Das wars dann mit Vic, oder wie er sagen würde:


    Ende Geläde, aus die Maus.

  • Ivomagus machten die Schläge von Victor nicht wirklich etwas aus, denn sie waren nicht gerade kräftig oder gar gezielt. Doch nun reichte es Ivomagus langsam, in diesen Augenblick fragte er sich, wo Caranus bleiben würde. Doch dieser sitzt ja bereits im Kerker*. Nnu musste er selber zum erstenmal jemanden töten und stach zu. Das Blut floß langsam zu Boden, als Ivomagus sein Messer wieder hinaus zog, schaute er zu Delmaticus, der in diesen Augenblick anfing zu lachen.


    " So, der Auftrag ist erledigt... ich verlange nun meine zweiten Hälfte von der Summe, die wir vereinbart hatten. "


    Die Leiche von Victor ließ Ivomagus kalt, denn er hatte schon zuviele Menschen sterben sehen. Er dachte nur an die versprochene Summe



    Sim-Off:

    * Diese Geschichte spielt nach Gesetzlos, darum sitzt Caranus im Kerker.

  • Spurius Mutius Delmaticus
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    Delmaticus schaute den Schauspiel mit einem grinsen zu, als Ivomagus endlich sein Messer versenkte und Victor zu Boden ging, fing er lauthals an zu lachen, ohne an die Hunde zu denken, dir hier in der Casa sein sollen.
    Doch als Ivomagus sein Geld verlangte, schaute er ihn ernst an.


    " Was heißt, dein Auftrag ist erledigt.... Du hast einen unbeschollen Römer getötet... und das vor meinen Augen. Du kannst froh sein, wenn ich dich nicht anzeigen. "


    Spurius schaute ihn ernst an und hatte nicht einmal den kleinsten Gedanken daran verloren, Ivomagus überhaupt den Rest der Summe bezahlen zu wollen.


    " An deiner Stelle würde ich schnell flüchten, bevor die Cohortes Urbanae kommen. "


  • Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    Vic kratzt sich am Hinterkopf. "Ah so is dat? Jo, denn. Ich hoff, ich hab den Weinkeller abgeschlossen."


    Ja, ist abgeschlossen.


    Und wenn nicht einige Jahrhunderte nach dem tragischen Tod eines Septemvirs in Rom die englische Sprache erfunden worden wäre, würde man die gespreizten Finger, die an Victors rechter Hand zu bemerken waren, sicher auch heute noch als Victor-Zeichen kennen.

  • Ivomagus hatte sich täuschen lassen... wie konnte ihm sowas passieren. Wur kam hoch und am liebsten würde er alles weider rückgängig machen, wenn er es könnte, doch das ging leider nicht.


    " Du.... verdammter Sohn einer Lupanar. ",
    schrie Ivomagus Spurius an.


    Langsam näherte er sich Delamticus.


    " Du willst mir also das Geld nicht geben... gut, dann gebe ich dir etwas. "


    Ivomagus hielt sein Messer krampfhaft fest und machte nun eine schnelle bewegung zu Delmaticus. Das Messer rammte er tief in das dunkle Herz dieses Römers.


    " Du wirst kein Sacerdos mehr und all dein Geld, schützt dich auch nicht vor mir. "


    Nun sackte auch Delmaticus langsam zu Boden.

  • Spurius Mutius Delmaticus
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    Delamticus spührte die kalte Klinge,die sich langsam seinen Weg bahnt. Spurius sackte zu Boden.


    " Wer... wer bist du ? "


    Ein Mann kam auf Spurius zu, doch er konnte ihn nicht erkennen.


    " Erkennst du mich nicht mein Sohn ? "


    Delmaticus kniff seine Augen zusammen, um den Mann vor ihm besser zu fokozieren.


    " Bist du das Vater ? "
    " Ja... Komm mit mein Sohn. "


    Delmaticus folgte seinem Vater, der bereits einige Jahre tot war. Er starb, als er einen Gauner wie Ivomagus verfolgte... sein Tod war sicherlich eherenvoll, doch leider konnte man den Mörder nie finden.



  • Ivomagus durchsuchte die Leiche vom Delmaticus. 'Er muss doch irgendwo ein Geldsack dabei gehabt haben ?', fragte er sich.


    Nachdem er endlich den Geldsack gefunden hatte, nahm er ihn an sich und rannte zu Türe, dabei viel eines der Fackeln auf den Boden, so dass die Casa Feuer fing. An der Türe angekommen nahm er seinen Sack und verließ die Casa Valeria.


    Das Feuer breitete sich aus und bahnte sich seinen Weg zu den Leichen, die ebenfalls feuer fingen. Zum Glück entdeckten die Nachbarn noch rechtzeitig den Brand und fingen mit dem löschen an. Doch für die beiden Leichen kam es zu Spät. Delmaticus wurde bis auf das Unkenntliche verbrannt, während man bei Victor noch das Gesicht erkennen konnte.


    Die Casa konnte man noch bewohnen, doch sicherlich würde es für die Angehörige sehr schwer fallen, in dieser Casa weiterhin zu leben. Aus Rache heuerte Delmaticus einen Killer an, doch damit schaufelte er sein eigenes Grab.



    Sim-Off:

    ENDE

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