Antreten auf dem Sammelplatz

  • Gallicus stand bequem und blickte erwartend in die Richtung des Praefecten.
    Von den Verschollenen kannte der Gallier nur den Antonier Flavus, aber auch mit jenem hatte er wenig zu tun gehabt. Dass die Classis einen Tribun hatte wusste Publius noch nicht einmal, jedenfalls hatte er ihn nie auf dem Gelände der Classis gesehen.
    Von den Verstorbenen kannte er hingegen zwei Drittel. Darunter sein, nun toter, Optio Antonius Marius und auch den anderen Optio ,Agricolus Tarquinius, kannte Publius.
    Nachdem der Praefectus geendet hatte, schickte auch Gallicus ein Gebet zu den Göttern. Jedoch nicht zu den römischen sondern zu jenen aus seiner Heimat, den Gallischen.

  • Also doch Tiberius Marius. Anchisothep fühlte ein unangenehmes Gefühl in seinem Magen. Das waren keine erfreulichen Nachrichten, die der Praefektus da überbrachte. Auch den Opio Gnaeus Agricolus Tarquinius kannte der Ägypter.
    Er neigte sein Haupt, nicht nur für die beiden und bat Anubis, alle Verstorbenen heim zu begleiten zu ihren Ahnen. Um die Verschollenen bat er, dass sie heim finden würden, sollten sie wirklich verschollen oder gefangen worden sein, oder aber dass sie der Schlag träfe, sollten sie sich absichtlich entfernt haben. Schließlich waren andere gestorben.

  • Auch Thedores neigte sein Haupt und stand wie die anderen Stabsoffiziere still dort um den Gefallenen zu gedenken. Es wurden leise Gebete gemurmelt, und jeder der Männer schien zu hoffen dass er das Schicksal der unglücklichen Kameraden in der Zukunft nicht teilen würde.

  • Als die Männer ihre Gebete und ihr Gedenken beendet hatten, was sich an einer deutlichen Abnahme des Gemurmels zeigte und an den Köpfen welche sich in deutlicher Erwartung meiner weiteren Worte wieder erhoben, trat ich wieder vor auf dem Podest.


    Männer, Soldaten Roms. Es erwartet uns eine schwere Zeit. Noch ist es nicht sehr lange her, unsere Grossvätern erinnern sich nicht nur vage sondern lebhaft daran, dass im Jahre 68 auch aus den Flotten von Ravenna und Misenum ganze Legionen ausgehoben wurden, um aktiv im damaligen Kampfgeschehen mitzumachen.


    Ich verschwieg bewusst, dass es sich dabei um einen eigentlichen Bürgerkrieg gehandelt hatte, war es für das was ich sagen wollte auch absolut unnötig.


    Die Flotte ist nicht länger eine minderwertige Einheit wie sie dies vor hunderten von Jahren war, als Rom sicher erst gegen Karthago wandte und die Schifffahrt den Bundesgenossen überliess. Unsere Aufgabe hat sich erheblich geändert und der Kaiser vertraut darauf, dass wir Italia schützen.


    Nun ist der Kaiser mitsamt seinen Legionen im Osten und Italia liegt ohne mehr Schutz als unsere Truppe offen. Es ist in dieser Situation unsere Pflicht und unsere Aufgabe, dass wir uns auf einen Ernstfall vorbereiten und die Kampftrainings für alle betroffenen Truppenteile verstärken. Dies betrifft insbesondere die Marineinfanterie, welche in den kommenden Wochen ein intensives Landkampftraining absolvieren wird, um ihre militärischen Fähigkeiten wieder an festen Boden zu gewöhnen.


    Der schiffstechnische Dienst, sprich die ganzen Rojerabteilungen, werden ebenfalls ihre Grundausbildung an Gladius und Pugio wieder auffrischen. Ausserdem werden sie intensive Trockenpullübungen absolvieren und ein regelrechtes Manövertraining im Hafen einlegen, um die Koordination ihrer Fähigkeiten zu verbessern.


    Der seemännische Dienst, also alle Truppenteile welche auf Deck für die Arbeiten an Segeln, Ausguck, Ausbesserung, Feuerbekämpfung etc. zuständig sind werden ebenfalls ein intensives Waffentraining absolvieren.


    Sollte es innerhalb oder ausserhalb unserer geliebten Provinz Italia notwendig sein, dass wir uns für den Kaiser in den Kampf stützen müssen, werden wir bereit sein!

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Auch Gallicus hatte seine Gebete beendet und hörte dem Praefectus aufmerksam zu. Publius überlegte was sich im Jahre 68 wohl abgespielt hatte. Ob sein Großvater davon wusste? Naja, wohl eher nicht. Schließlich stammte dieser ja auch aus Gallien.
    Waffentraining also... Diese Tatsache überraschte den Gallier nicht wirklich.

  • Allzu gross war die Reaktion auf diese Ankündigung nicht, was mich sehr erstaunte. Ich hatte immerhin gedacht, dass die Mannschaften sich auf eine etwas ruhigere Zeit freuten, doch das schien nicht der Fall zu sein.


    Bei einem Einsatz gibt es jedoch nicht nur Verletzte und Verluste, sondern auch Männer, welche sich durch ihr Verhalten speziell hervortun.


    Aus diesem Grund dürfen wir heute die folgenden Probati darüber informieren, dass wir ihre Grundausbildung hiermit als erfolgreich beendet ansehen. Ich bitte diese Männer, vorzutreten:


    Probatus Publius Gallicus
    Probatus Hipponax
    Probatus Gnipho


    Die Verluste auch unter den Unteroffizieren ermöglichen ausserdem den Aufstieg für die folgenden Männer, auch diese treten jetzt vor:


    Nauta Anchisothep Niger
    Nauta Volusus Proculeius Agrippinus


    Ausserdem dazu noch Optio Vannius Geta!

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Gallicus hatte es also geschafft. Anchisothep freute sich für ihn. Die Grundausbildung, das wusste er aus eigener Erfahrung, war ein lästiger Teil des Lebens als Soldat, nun hatte der Gallier ihn also auch hinter sich gebracht. Anchisothep war freudig überrascht, als er nun seinen eigenen Namen hörte. Gallicus`Vorhersage hatte sich also erfüllt. Er war froh, dass die harte Arbeit, die er geleistet zu haben meinte, nun belohnt werden sollte. Mit vor Aufregung etwas weichen Knien, die ihn allerdings an einer militärischen Haltung nicht hinderten, trat er vor.
    "Nauta Anchisiothep Niger zu Befehl!", antwortete er, als er vorne stand und nahm eine würdevolle Haltung ein.

  • Gallicus freute sich, für sich, aber auch für Anchisoteph. Die Grundausbildung, die wohl lästigst Zeit im Leben eines Soldaten war für Publius, genannt der Gallier, endlich zu Ende. Bevor er vortrat, erinnerte er sich an seine Vorhersage, vielleicht sollte er ja, nach Beendigung seiner Militärlaufbahn, Wahrsager werden.
    Nun trat er ebenfalls vor und meldete sich ebenfalls:
    "Probatus Publius Gallicus, zu Befehl!"

  • Alle genannten Soldaten waren vorgetreten und hatten sich gemeldet. Nun trat ich vom Podest hinunter zu ihnen und überreichte jedem die für ihn bestimmte Urkunde. Dann trat ich zurück.


    Soldaten, zurücktreten! befahl ich den soeben Beförderten.


    Der Nauta Gallicus und der Unteroffizier Niger melden sich nachher bei mir Büro zur weiteren Abklärung ihrer neuen Einteilung und Arbeit!


    ...


    Männer Roms, dies sind eure Kollegen, die sich mit und für euch ausgezeichnet haben. Ihre Beförderung ist auch ein Dank an euch alle, die es heute noch nicht geschafft haben vorzutreten. Ich jedoch sehe eure Arbeit und ich danke euch dafür!


    Es ist kein Zufall, dass wir heute auch das Armilustrium feiern. Aus diesem Grund werden wir nun zusammen opfern!

  • Stolz nahm Gallicus die Urkunde entgegen und trat anschließend wieder zurück ins Glied.
    "Zu Befehl, Praefectus."
    bestätigte er den Erhalt des Befehles ein wenig verwundert. Was gab es da bloß groß zu besprechen?
    Armilustrium... ehrlich gesagt wusste Publius nicht was das war. Ein Feiertag ja, aber was wurde da wohl gefeiert. Naja sie würden es wohl gleich erfahren...

  • Anchisothep nahm die Urkunde entgegen und bemühte sich, seine Hände nicht vor Aufregung zittern zu lassen. Das Ende seiner Grundausbildung war schlicht verkündet worden, diese Beförderung hingegen war Bestandteil einer feierlichen Zeremonie. Und trotz seiner Freude lag ihm die Nachricht vom Tod vieler Männer noch in den Knochen.
    Er trat zurück und kehrte an seinen Platz in der Reihe zurück. Er erwartete mit Spannung das Opfer.

  • Theodores verfolgte die Erhebungszeremonie schweigend, insgeheim jedoch war er stolz auf seine Soldaten. Sie hatten sich diese Ehrungen redlich verdient, und der eine oder andere würde es möglicherweise noch weit bringen in der Classis.
    Dann hörte er die Ankündigung des Praefekte und wartete, dass dieser mit den Opferungen begann.

  • Die Zeremonie ging nahtlos weiter, es traten Priester herbei, welche ich speziell für diesen Anlass darum gebeten hatte, Sklaven brachten Kohlebecken und Tiere wurden herbeigeführt, die Feldzeichenträger trugen die Insignien der Flotte herbei und alles stellte sich auf.


    Wenig später war die Zeremonie auch schon beendet, das Opfer gemäss Aussage des Priesters angenommen, die Omen gut und die Männer bei Laune.


    Aus diesem Grund entliess ich die Männer und machte mich selbst wieder auf in Richtung Büro. Ich erwartete schliesslich die soeben Beförderten zu einem Gespräch.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Publius verfolgte die Zeremonie interessiert. Zu schade, dass man den Nichtrömern nicht erklärte worum es denn bei diesem Armilistrium ging. Nachdem die Zeremonie schließlich vorbei war begab er sich zur Principia, denn der Präfekt wollte ihn und Anchisoteph anscheinend sprechen.

  • Ich bemerkte, dass der Nauarchus sich zum Gehen wandte und rief ihm kurz zu:


    Kann ich dich nachher in der Hafenkommandantur sprechen?

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!