Spaziergang am Tiber

  • "Hey...sowas darfst Du nicht sagen...und sowas darfst Du schon gar nicht tun..nicht für mich, ich bin es nicht wert Liebste.."


    Traurig sah der Römer zu Drusilla und seufzte kurz wehleidig, aber er rang sich noch zu einem Lächeln durch dass er ihr schenkte und drückte sie weiter an sich bevor er sie kurz auf ihre Stirn küsste. Dann sah ihr der Terentier in die Augen und strich mit seinen Händen über ihren Rücken.

  • "Ob du es wert bist, das entscheide immernoch ich selbst. Und für mich bist du es. So lange liebte ich dich, so lange vermisste ich dich. Wieso sollte dies so falsch sein? Was ist falsch daran wenn zwei Herzen zu einem verschmelzen? Verlässt die Sonne den Mond nur weil sie ihn nicht oft sehen kann?"


    Drusilla drückte sich an ihn und legte den Kopf an seine Schulter.

  • "Nein...aber..na gut, ich widerspreche Dir nicht mehr...aber Du solltest Dich nicht widersetzen wenn Du verheiratet werden sollst, ich bin es doch wirklich nicht wert Drusilla..sieh das doch ein, was kann ich Dir schon bieten? Ich bin froh dass ich mir ab und zu Kleidung oder etwas für mein Cubilicum in der Casa kaufen kann von dem Sold.."


    Tacitus sah sie ernst an und kraulte mit einer Hand ihren Nacken.

  • "Anscheinend bin ich dir nicht so viel wert, wie ich dachte. Denn dann würdest du darum kämpfen und nicht aufgehen. Nur wer kämpft kann nicht verlieren. Das solltest du als Soladt eigentlich wissen..."


    Die Tränen liefen ihr über die Wangen und waren nicht aufhaltbar. Sie stieß sich von ihm los und ging ein paar Schritte. Während sie versuchte tief durchzuatmen, wischte Drusilla die Tränen weg.

  • Tacitus seufzte und folgte ihr, er legte ihr eine Hand auf die Schulter.


    "Drusilla...ja Du hast rech nur...willst Du dass Dir alles aberkannt wird? Deine Rechte? Dein Ansehen? Willst Du Streit mit Deiner Familie haben...? Du bist mir wichtig, ich möchte doch nur das beste für Dich...da bin ich selbst erstmal egal Liebste, glaub' mir...Du bist mir wichtiger als ich selbst und das ist auch besser so. Denn was könnte ich Dir schon bieten..? Sag' es mir, was ist so besonders an mir..? Bin ich reich? Nein. Bin ich in der ganzen Stadt oder gar im Reich angesehen? Nein...auch nicht."

  • Die Römerin drehte sich nicht um, sondern sah auf den Tiber hinunter.


    "Diese ganzen Äußerlichkeiten sind mir vollkommen egal. Ich würde keinen Streit mit meiner Familie bekommen, weil mein Onkel längst schon die Entscheidung getroffen hat. Er würde dir meine Hand geben wenn du nach ihr verlangen würdest. Richte deinen Blick doch nicht nur auf diese äußerlichen Werte.
    Ich liebe den Tacitus der früher mit seiner Schwester gekämpft hat und immer treu und loyal war. Den, der vor nichts zurückschreckt und immer das Beste tun will. Öffne deine Augen doch einmal für die inneren Werte in einem Menschen. Du wirst mich doch auch nicht lieben nur weil ich hübsch anzusehen bin und eine tolle Trophäe abgeben würde."

  • Eine Träne rollte über Tacitus' Wange und eben dieser umarmte Drusilla von hinten.


    "Ich weiß nicht ob er das würde...wir werden sehen, und liebst Du nur den Tacitus den Du einmal kanntest? Was ist mit dem Tacitus der jetzt hier steht? Ist er nicht mehr der Mann...oder Junge...den Du liebst? Ist er so schrecklich? Drusilla...natürlich bist Du hübsch aber darum geht es mir doch nicht...ich liebe Dich, oder glaubst Du mir das nicht? Glaubst Du ich lüge?"

  • Die Römerin schniefte. "Er wird, denn ich habe schon einmal mit ihm gesprochen und bei deinem Namen war er nicht abgeneigt. Der Tacitus der nun hier steht? Ich weiß, dass er immernoch derselbe ist, jedoch sein Kampfeswille ist im Moment verschwunden. Wäre ich hier, wenn du so schrecklich wärst? Würde ich auf ewig bei dir sein wollen wenn es so wäre? Wohl kaum...."


    Ein Moment des Schweigens lässt ihre Umdrehung zu Tacitus zu, sodass sie in sein Gesicht blicken kann. Sanft wischt sie die Träne von seiner Wange.


    "Ich kenne dich nun so lange und weiß, dass du mich nie belügen würdest. Natürlich glaube ich dir, jedoch war es ja auch nur ein Beispiel..."

  • "Gut...dann ist ja alles gut...aber was soll ich mit meinem Kampfeswillen? Ja...ich will Dich, und ja...ich liebe Dich, aber das wird Dich auch nicht versorgen...das wird auch alles keine Familie versorgen und denkst Du dass Deine Familie ewig alles bezahlen wird? Und was wenn ich mal sterbe? Was wenn ich zu den Legionen versetzt werde?"


    Kurz lächelte der Urbaner.


    "Danke...siehst Du..."

  • "Ich weiß, dass man eine Familie nicht von Liebe ernähren kann, aber ich habe selbst noch das Vermächtnis meiner Mutter. Und du bleibst nicht ewig ein einfacher Soldat. Ich bin mir sicher auch du wirst aufsteigen und ich kann ja auch arbeiten..."


    Drusilla legte die Arme um seinen Nacken.


    "Wir werden das schon schaffen"

  • "Arbeiten? Du...? Als was denn? Und...das Vermächtnis wird auch nicht ewig sein..ja...vielleicht werde ich ja irgendwann Princeps Prior...wer weiß..."


    Kurz schmunzelte Tacitus und legte seine Hände an Drusilla's Hüften.


    "Ja das werden wir...außer Du wirst ausversehen schwanger."


    Ein Lachen konnte er sich bei diesem Satz nicht verkneifen und sah sie an.

  • "Ja, ich! Ist das so abwegig? Ich habe meiner Mutter oft geholfen in dem kleinen Laden. Was du nicht weißt, ist, dass ich wirklich sehr gut nähen kann."


    Etwas regte sie sich schon auf, dass er so entsetzt klang als sie vom arbeiten sprach.


    "Nun, bisher hatte ich keine Möglichkeit dazu schwanger zu werden." erwidert die Prudentierin lachend, wonach sie Tacitus zärtlich küsste.

  • "...das war doch nur ein Witz, nimm doch nicht alles was ich sage so ernst Liebste.."


    Kurz lachte Tacitus und sah sie verliebt an.


    "Ich werde Dir irgendwann sicher eine Möglichkeit geben.."


    Grinsend erwiderte Tacitus den Kuss ebenso zärtlich und schloss seine Augen.

  • "Und falls die Götter so wollen und uns ein Kind schenken, dann werden wir auch dieses über die Runden bringen."


    Lächelnd betrachtete Drusilla ihren Liebsten. Jetzt kam er ihr wieder vor wie sonst auch. Nicht verzweifelt, sondern aufgeweckt.

  • Wieder lachte Tacitus kurz auf und erwiderte dann das Lächeln, mit einer Hand strich er über Drusilla's Wange und mit der anderen über ihren Rücken.


    "Ja das werden wir...nur wird Deine Familie von soetwas begeistert sein?"

  • "Ja, es wird alles gut...hmm...was hast Du eigentlich die letzte Zeit so gemacht ohne mich Liebste?"


    Mit einem Finger strich Tacitus über Drusilla's Lippen und schloss wieder seine Augen. Die andere Hand legte er wieder an ihren Rücken und drückte sie so sanft an sich.


    "Du riechst gut.."


    Kurz grinste der Terentier.

  • "Um ehrlich zu sein. Ich habe nicht viel gemacht. Etwas gelesen, spazieren gegangen und hin und wieder den Haushalt überblickt."


    erwiderte die Römerin lachend und schmiegte sich an ihn. Es war schön Tacitus bei sich zu haben, nachdem Drusilla ihn lange nicht gesehen hatte.

  • "Wenn es nicht zu sehr ist, wenn einem der Moment wie die Ewigkeit vorkommt." meinte die Römerin zwinkernd und lächelte sanft.


    "Ich habe deine Nähe so sehr vermisst." flüsterte Drusilla leise und schmiegte sich an ihn.

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