Scribae Provincialis

  • “WENN der Praefectus deiner Einstellung zustimmt, dann würdest du hier in diesem Zimmer arbeiten. Du wärst mit der üblichen Schreibarbeit betraut, außerdem mit dem Postverkehr, du würdest dem Praefectus als Bote zur Verfügung stehen und natürlich müsstest du auch Besucher der Regia empfangen, so wie ich dich jetzt empfange, dich anhöre und dir Antwort gebe. Außerdem gehört es zu unseren Aufgaben, dass wir jene zu ihm geleiten, denen er eine Audienz gewährt.“

  • “Der Lohn eines Scriba beträgt 30 Sesterzen in der Woche. Momentan bekommt man bei den Geldwechslern eine Alexandrinische Drachme für den Römischen Sesterz. Bei den ehrlichen zumindest, aber die sind rar. Naja, dass wirst du selbst wissen.
    Ein Scriba der seine Sache sehr gut macht, zuverlässig und loyal ist, der kann sich vielleicht irgendwann Hoffnungen machen zum Magister Officiorum aufzusteigen.“

  • Ich hatte einen Geldwechsler in der Familie daher war es wohl kein Problem das römische Geld in etwas nützliches zu tauschen.


    Magister Officiorum... Seher gut. Ich würde mich für diese Anstellung sehr interessieren, wie verläuft also nun das weitere Prozedere?


    Ehrlich gesagt hoffte ich vor dem Beginn der Arbeit den Praefecten einmal persönlich zu sehen. Ich war gespannt ob dem so sein würde oder nicht.

  • “Ich würde dem Praefectus gegenüber bei einer passender Gelegenheit dein Interesse an einer Anstellung als Scriba erwähnen. Er wird das entscheiden und ein Bote wird dich dann informieren. Wo kann man dich finden?“

  • Das schien ja doch alles recht unsicher und in der Waage zu schweben. Aber ich hoffte das Beste.


    Man findet mich, oder jemand der mich direkt kontaktieren kann, in meinem Oikos in der Neapolis. Ich danke dir auf jeden Fall für seine Mühen.

  • Dann danke ich dir vielmals und wünsche dir einen angenehmen Tag.


    Mit einem verabschiedenen Nicken verließ ich schließlich den Raum und machte mich auf den Heimweg. Ich hoffte das ich die Anstellung bekommen würde, sonst müsste ich mich auf der Suche nach etwas anderem machen. Doch die Beschreibung hörte sich sehr angenehm an.

  • Nach der Unterredung mit dem Präfekten verfasste Lyros eilig eine recht knapp gehaltene Mitteilung an Kassandros, der um eine Anstellung ersucht hatte und der nun tatsächlich Scriba hier in der Regia werden sollte.



    An
    KASSANDROS
    Oikos Kassandros, Broucheion
    Alexandria


    Der Praefectus Alexandriae et Aegypti Decius Germanicus Corvus hat Deiner Bitte entsprochen und nimmt Dich als Scriba in den Dienst der Provinz Alexandria et Aegyptus.
    Finde dich deshalb bei nächster Gelegenheit in der Regia Praefecti ein, um Deinen Dienst anzutreten.


    ANTE DIEM XVII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
    (14.2.2008/105 n.Chr.)

  • “Chaire.“, begrüßte Lyros seinen neuen Kollegen.
    “Ja, der Praefectus hat sich für deine Einstellung entschieden. Du kannst es ihm mit Fleiß und Ergebenheit danken.“


    Oh ja, Lyros war ein sehr ergebener Diener seines Herrn und ein Anhänger der alten, ziemlich unterwürfigen Art, wie sie zu Zeiten der Ptolemaier von allen Palastbediensteten erwartet worden war. :verbeug: ;)


    “In diesem Zimmer wirst du nun also die meiste Zeit zubringen. Gibt es noch etwas das du wissen willst, obwohl du bereits viele Fragen gestellt hast?“

  • Das werde ich sicher tun.


    Bestätigte ich Lyros. Einige Fragen hatte ich aber noch.


    Ist das dort drüben mein Arbeitsplatz?


    Ich zeigte dabei auf einen noch fast leeren Schreibtisch im Raum.


    Und haben wir eine besondere Arbeitsteilung?

  • Die erste Frage bejahte Lyros.
    “Ja, dass ist dein Platz und du hast sogar Glück, denn du musst ihn mit niemandem teilen.“


    Aber die zweite verneinte er.
    “Nein, eine Arbeitsteilung gibt es bei uns Schreibern nicht. Dem Praefectus ist es egal, wer eine Arbeit übernimmt, wenn sie anfällt. Ihm ist es nur wichtig das sie schnell erledigt wird. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass er dir persönlich einen Auftrag erteilt.“

  • “Ich?“
    Die Frage schien Lyros zu überraschen. Er war nur ein einfacher Scriba und hatte sich im Laufe vieler Jahre Dienst in der Bürokratie der Provinz ein gerütteltes Maß Ignoranz zugelegt.
    “Nein.“, lautete seine entschiedene Antwort und sie machte deutlich, dass er für den 'Neuen' in Zukunft wohl kaum ein sehr redseliger Gesprächspartner sein würde.

  • Ich zuckte mit den Schultern. Anscheinend war sein neuer Mitarbeiter nicht gerade an sozialem Kontakt interessiert. Also machte ich mich an die Arbeit und begann mich einzurichten.

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