Die Volksversammlung im Monat Phaopi DCCCLVII A.U.C.

  • Nun war die Wahl in vollem Gange. Demagogen, meist Angehörige der lokalen Aristokratie oder deren bezahlte Redner übertrafen sich in theatralischen und aufrührenden Reden, die beweisen sollten, warum ihr Kandidat ihrer Meinung nach der Beste und die anderen Kandidaten nur billige ruhmsüchtige Karrieristen seien. Besonders hervor taten sich natürlich die Demagogen um die Familie der Krateiden herum und so verwunderte es nicht, dass die obersten Ämter schnell besetzt wurden.
    Allerdings passierte etwas, das die Bürger Alexandrias wohl am wenigsten erwartet hätten: Eine andere Familie, das Haus des Nearchos, welches sich eigentlich immer damit begnügte, durch den Handel zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean seinen Reichtum zu mehren und sich mehr oder minder bis auf einige "Geschenke" aus der Politik heraushielt, meldete eigene Interessen an politischen Ämtern an. Auch deren Klientel war zahlreich vertreten und so mussten die Krateiden mitansehen, wie die Hälfte der begehrtesten Ämter sich auf einmal in der Hand ihrer Rivalen befanden. Eine Pattsituation war entstanden, die die Polis unter Umständen unregierbar zu machen drohte. Gespannt wartete alles, wie es nun weiter gehen würde...

  • Während die beiden anderen sich immer noch unterhalten passt Timokrates ganz genau auf, um die Machtverhältnisse in der Ekklesia genau zu studieren. Als es zum Patt zwischen dem Haus des Krateides und des Nearchos kommt, blitzen Timokrates Augen auf vor Freude. Er wendet sich Leonidas zu, der allerdings etwas abwesend scheint.


    Timokrates seufzt. Alles muss man wohl selbst machen. Also räuspert er sich und erhebt sich zur Überraschung der Versammelten. Er hebt an:


    "Liebe Bürger von Alexandria..."


    Myriaden erstaunter Augen sind auf ihn gerichtet, darunter auch die des noch amtierenden Prytaneions, des Statthalters und vor allem der beiden verfeindeten Clans. Alle fragen sich wohl: was will der denn hier? Timokrates aber scheint die Aufmerksamkeit sichtlich zu genießen.


    "... ich weiß, die wenigsten von euch werden mich kennen, wahrscheinlich hat noch Niemand hier von mir gehört und das ist auch gar nicht verwunderlich, schließlich weile ich erst seit Kurzem in euren Reihen."


    Er schaut herunter zu Leonidas und redet weiter: "Eigentlich wollte ich auch gar nichts sagen, da ich dachte, mein guter alter Freund Leonidas hier, der Sohn des Pilotas, den ihr ja alle gut kennt und so weiter und so fort und vor allem mein guter freund Aristoteles, äh, verzeiht: Aristophanes hier..."


    Er deutet auf den wirklich empörten und vor Wut kochenden Aristokraten


    "... würden das für uns erledigen. Aber dem scheint nicht so zu sein."


    Kurz lässt er sein Gerede auf die Ekklesia wirken und sonnt sich in der allgemeinen Verblüffung hier. Dann erhebt er wieder die Stimme.


    "Machen wir es also kurz: Die Herren Krateiden und die Herren ... äh... Nearchäer? So war der Name doch oder? Gut, können sich nicht einigen. Ungünstig. Wirklich bedauerlich. Keine gute Sache für die Stadt. Also haben wir uns mal einen Vorschlag überlegt um die Stadt beschlussfähig zu machen. Wie wäre es denn, wenn ihr einfach meinen Freunden Leonidas, den ich schon vorstellte, Nikolaos, ein auch sehr ausgezeichneter und prächtiger Bursche, der da, und natürlich meiner Wenigkeit..."


    Er verbeugt sich ehrerbietig


    "... einfach die Posten der unteren Prytanen anvertrauen würdet?"


    Wieder blickt er sich um.


    "So, das wars dann auch von meiner Seite."


    Er setzt sich wieder mit selbstzufriedener Mine. Nicht gerade orthodox die Rede, aber zumindest hat sie hoffentlich die erhoffte Wirkung: Eindruck schinden.

  • “Er heißt Timokrates. Ein gebürtiger Numidier aus Neapolis. Er hat bisher noch keine höheren Ämter inne gehabt, ist aber sehr umtriebig, wie man hört.“, antwortete Lyros, der sich im Vorfeld der Ekklesia über die wichtigsten Teilnehmer kundig gemacht hatte.

  • “Sein Vorschlag klingt gut.“, murmelte Germanicus Corvus. Aber vermutlich hätte in seinen Ohren jeder Vorschlag gut geklungen, der dazu geeignet war die Versammlung voran zu bringen.
    “Die Wahlen sollen ohne meine direkte Einflussnahme stattfinden. Ich werde hier nicht das Wort ergreifen, auch wenn die Ekklesia mir das Recht dazu gegeben hat. Aber ein wohlwollendes Lächeln wäre wohl angemessen, was meinst du?“

  • Nikolaos hatte der Rede des Timokrates gespannt zugehört. Nun bemerkte er, dass der Eparchos Timokrates zuwinkte. War das als Zeichen des Wohlwollens zu deuten? Von den dreien, die Timokrates da genannt hatte, war nur Leonidas eine relativ bekannte Persönlichkeit in der Stadt. Er selbst, Nikolaos, hatte noch nicht einmal einen eigenen Wohnsitz. Timokrates war wohl auch noch nie in der Volksversammlung auffällig geworden. Jedoch schien er einflussreiche Freunde zu besitzen. Nun aber deutete das Winken des Eparchos daraufhin, dass dieser mit den Kandidaten für die unteren Ämter einverstanden war. Oder hatte er jemand anderem zugewinkt als Timokrates? Nikolaos blieb angespannt. Er hätte gerne das Wort ergriffen, um auf sich aufmerksam zu machen und sich den Wählern, für die er bisher nur ein unbeschriebenes Blatt war, vorzustellen, doch er wollte erst Reaktionen anderer abwarten. Er blickte Timokrates und dann Leonidas an. Sein Blick war eine Frage, was jetzt zu tun sei. "Wollen wir die Reaktionen der wichtigsten Männer und mögliche Antworten auf deine Rede abwarten? Oder gleich weiterreden?", fragte er Timokrates flüsternd. Zwar dürfte jedem einigermaßen gescheiten Bürger klar sein, dass die Wahl der Pyrtanen ein einziges Geschacher, Verabreden, Verhandeln und Flüstern begleitete, doch zu offensichtlich wollte er diese Praktik auch nicht betreiben.

  • Als der Mann sich wieder gesetzt hatte, blieb es still im Theaterrund. Auch die gewesenen und sich zum letzten Male im Amt befindenden Prytanen waren nicht weniger verdutzt und schauen sich gegenseitig mit fragenden Gesichtern an. Der Stil der Rede dieses Mannes, noch dazu eines Neulings, der zwar gutbürgerliche Freunde hatte, aber kaum den Eindruck machte, sich im offiziellen Protokoll des politischen Geschäftes auszukennen, behagte ihnen gar nicht. Und dazu so ein frecher Affront gegen die berechtigten Pfründe der herrschenden Elite. "Wer ist dieser Mann?" "Keine Ahnung, aber er scheint mit Aristophanes und dem Sohn des Philotas im Bunde zu stehen." "Und was machen wir jetzt...?"


    Hilfesuchend wandten sie sich, nachdem sie keine angemessene Antwort in ihren eigenen Reihen fanden in Richtung des Präfekten. Dort mussten sie feststellen, dass dieser in seiner Gestik die Kandidatur des Redners offenbar guthieß. Nach einer Weile betretenen Schweigens sprachen sich die Prytanen noch einmal ab: "Na gut, Formfehler liegen keine vor... Wir sollten die Kandidatiur also gestatten..."
    Zögernd erhob sich der Archiprytane und mahnte vollkommen unnötigerweise zur Ruhe. Laut räusperte er sich und sprach, wobei er sich mehr schlecht als recht darum bemühte, die angemessene, feierliche Tonwahl zu treffen. "Nun denn, Polites, es kandidieren Lenonidas, Sohn des Philotes, Nikolaos und..." Der Archiprytane hält ein. Dann fragt er, mehr brüllend, nach: "Wie heißt du noch mal, Herr? Und für welche Ämter wollt ihr eigentlich genau kandidieren?"
    Der Mann war mit seinem Koiné am Ende. Seit der Beendigung des Bürgerkrieges durch die Rhomäer, als sein Großvater noch Prytan war, hatte es so etwas in der Ekklesia wohl nicht mehr gegeben...

  • Die Reaktion der Ekklesia genießt Timokrates offensichtlich. Vor Allem aber die positive Reaktion des Präfekten, mit der er so wirklich nicht gerechnet hätte. Die Reaktion des Präfekten kann man als Pluspunkt sogar in den eigenen Reihen so darstellen, als hätte Timokrates Kontakte zu dem Mann. Grinsend sitzt er da und sonnt sich in der erhaltenen Aufmerksamkeit.
    Er will gerade Nikolaos antworten, da kommt schon die Frage der Prytanen. Timokrates steht erneut auf und redet laut:


    "Verzeiht bitte meine Verstreutheit! Also, mein Name ist Timokrates Kyrenaikos und ich bewerbe mich für das Amt des Eutheniarchen." Er blickt zu den anderen herunter: "Jetzt könnt ihr eure Rede halten."

  • Rasch, aber immer noch bedächtig erhob sich Nikolaos. Er erhob seine Stimme. Er sprach ruhig und deutlich. Er hoffte, seine Stimme würde im akustischen Raum des Theaters eine Wirkung entfalten, die ihm zu gute käme.
    "Mein Name ist Nikolaos Athenos, Sohn des Philon. Sicher werden nur wenige von euch mich kennen, polites alexandrinos. Ich bin gewissermaßen ein unbeschriebenes Blatt für euch. Ich hätte es auch sicher bekannteren Bürgern überlassen, das Amt des Strategos Alexandrinos, welches ich anstrebe, zu übernehmen und zu führen. Nun aber ist die Ekklesia in einer Situation, die unsere Polis gefährden kann. Und es ist eine schlimme Vorstellung für mich, für den, der gerade erst Bürger geworden ist, die Polis in solcher Gefahr zu sehen. Mein Anliegen ist es, unsere Polis im Grunde zu erhalten, wie sie uns von Generationen anderer Bürger übergeben worden ist, jedoch gleichzeit an den Stellen zu verändern, die Veränderung bedürfen. Wir als hellenische Bürger dieser Polis haben die Aufgabe, ja, müssen gar notwendigerweise uns und unser Alexandria gegen die Grobheit und die Gewalt des ägyptischen Pöbels schützen, gleichzeitig müssen wir alles verhindern, was Unordnung und Gewalt in die Straßen der Stadt bringt. Mein Anliegen ist es, dafür als Strategos zu sorgen. Ich möchte der Stadt dienen, die mich, einen Fremden, aufgenommen hat. Euch, Mitbürger, bitte ich darum, mir euer Vertrauen zu schenken und mich tun zu lassen, was ich für nötig halte und was jeder für nötig halten muss, der will, dass unsere Polis noch lange weiter das ist, als was sie berühmt wurde. Ich danke euch." Mit diesem letzten Satz setzte sich Nikolaos wieder. Er blickte sich um, um Reaktionen auf seine Rede zu erkenen.

  • Gerade wollte Leonidas antworten und seinen guten alten Freund vorstellen, da ging es auch schon hinein ins Wahlgetümmel und er entschuldigte sich, um mit diesem und jenem Bekannten zu sprechen und ihn in letzter Sekunde von einer Stimme zugunsten der Krateiden abzuhalten oder die Stimme für ihn zu vereinnahmen. So gelang es ihm auch nicht, rechtzeitig Aufmerksamkeit zu erregen, bevor Timokrates sich auf höchst unvorteilhafte Weise zu Wort meldete. Rasch eilte Leonidas zu seinem Platz an der Seite von Aristophanes zurück und meldete sich so erst als Dritter zu Wort.


    "Bürger von Alexandria."


    Der Lärmpegel im Theatron hatte sich allerdings nach der letzten Kandidatur-Rede wieder erhöht und so musste Leonidas sich räuspern und es noch einmal versuchen.


    "Bürger von Alexandria! Hört mich an!"


    Endlich kehrte leidliche Ruhe ein und Leonidas konnte beginnen.


    "Auch ich, Leonidas, Sohn des Philotas, stehe heute vor Euch, um mich um das ehrwürdige Amt des Agoranomos zu bewerben. Wie Ihr alle wisst, lebe ich schon seit meiner Geburt hier in Eurer Mitte und wurde als stolzer Bürger dieser Stadt erzogen.


    Ihr wisst auch, dass ich noch nie versucht habe, mich persönlich in die Geschicke der Stadt einzumischen, doch nun, da ich sehe, wie zwei Familien versuchen, die gesamte Macht in der Stadt an sich zu reißen, halte ich es für notwendig, gemeinsam mit meinen beiden Freunden Timokrates und Nikophileaus einzuschreiten um die Autonomia und Autarkeia der Polis zu verteidigen.


    Wie mein Freund Timokrates bereits erwähnte: Wir drei könnten einen Ausgleich schaffen zum Wohle Alexandrias, als unabhängige Prytanen."


    Was nun geschah, war ein halber Aufruhr, denn sowohl der Krateiden-, als auch der Nearcheer-Block erhoben ein Wutgebrüll und Hasstiraden gegen Leonidas. Dieser jedoch wusste, was all die ungekauften Demagogen dachten: Denn diesmal war das Machtschachern überaus eindeutig zugunsten von nur zwei Familien ausgegangen und wohl jeder beobachtete diesen Umstand mit tiefem Misstrauen.

  • Und wieder einmal stellte sich im Dionysostheater der gute alte Trott ein: Alles schrie und geiferte, die schwülstigen und hasserfüllten Reden der Demagogen gingen unter im allgemeinen Geschrei und Gezeter, die ersten Obst- und Gemüseartigen Gegenstände flogen in hohem Bogen über die Sitzplatzreihen und der ein oder andere packte bereits den Nachbarn von der anderen Fraktion am Chalmys. Irgendwann beschloss der Exeget, dieses Schauspiel nicht mehr länger dulden zu wollen. Entzürnt stand er auf und brüllte:


    "RUHE! RUHE BEI DIONYSOS!"


    Wirklich wahr, was sollte der Eparch nur von den Alexandrinern denken.


    "RUHE ODER ICH LASSE DIE EKKLESIA RÄUMEN!"


    Es dauerte noch ein bisschen, dann hatten sich die Gemüter tatsächlich beruhigt und betretenes Schweigen stellte sich ein. Der Exeget setzte sich wieder und der Eponminatograph stand auf und räusperte sich, bevor er ruhig und sachlich vortrug:


    "Nun gut, zur Wahl für die unteren Prytanenränge stehen neben den Kandidaten der Krateiden und den Kandidaten der Nearchäer Leonidas Philotes als Agoranomos, Nikolaos Attikos als Strategos und Timokrates Kyrenaikos als Eutheniarchos. Kommen wir also zur Abstimmung."


    Die übrigen Mitglieder des Koinons hörten nun ganz genau hin, denn nach der Tradition der makedonischen Heeresversammlungen war es in Alexandria üblich, dass derjenige den Posten erhielt, dessen Name den lautesten und enthusiastischten Lärm erzeugte.


    "Zur Dispostion stehen hiermit:


    Leonidas Philotes - Agoranomos
    Nikophileaus Graecus - Strategos
    Timokrates Kyrenaikos - Eutheniarchos"


    Sim-Off:

    Sim-Off schreien wir natürlich nicht, denn es würde uns ja Niemand hören außer den genervten Nachbarn, sondern machen brav unser :dafuer: für den Kandidaten oder unser :dagegen: wenn wir ihn nicht wollen. ;)

  • Als es endlich zur Abstimmung kam, erhob Leonidas sich und blickte hinter sich. Mit lauter Stimme rief er beim jeweiligen Namen seiner Favoriten diesen und animierte seine Philoi, es ihm gleichzutun. Da diese meist ebenfalls nicht uneinflussreich waren, animierten sie wiederum ihre ärmeren Freunde und so fort. Doch auch der Lärm des Krateiden-Blocks war nicht einfach zu übertönen.


    "Leonidas!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    "Leonidas! Leonidas! Leonidas...!"


    Kurz darauf seine Wahlbündnispartner:


    "Nikophileaus!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Nikophileaus! Nikophileaus! Nikophileaus...!"


    "Timokrates!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    "Timokrates! Timokrates! Timokrates...!"


    Ohrenbetäubender Lärm war entstanden und Hexenkessel war wohl eine Untertreibung für dieses Theatron.


    Sim-Off:

    will heißen:
    Leonidas Philotes - Agoranomos :dafuer:
    Nikophileaus Graecus - Strategos :dafuer:
    Timokrates Kyrenaikos - Eutheniarchos :dafuer:

  • Auch Nikolaos beteiligte sich eifrig an der Wahl seiner Bündnispartner und an der Selbst-Wahl.


    [SIZE=16]"Leo-ni-das!
    Ni-ko-laos!
    Ti-mo-kra-tes!"[SIZE=16] , rief er mit voller Inbrunst. Für sein junges Alter hatte er eine erstaunlich kräftige Stimme. Er blickte zu seinen Verbündeten hinüber. Leonidas schien seine Anhänger gut unter Kontrolle zu haben. Er hoffte, es würde für den Dreibund reichen. Doch auch aus anderen Richtungen vernahm er Zustimmung. Offenbar waren die Krateiden bei denen, die sie nicht gekauft hatten, nicht sehr beliebt. Doch leider schienen die Krateiden genug Geld zu haben, um sehr viele Bürger zu kaufen. Jedoch waren da noch die Nearchäer, sodass die Menge derer, die nicht für Nikolaos und seine Bündnispartner waren, in zwei Teile gespalten war. Die Mehrheit aller würden Leonidas, Timokrates und er selbst nicht gewinnen können, jedoch rechnete sich Nikolaos gute Chancen aus, dass der Dreibund, an dem er beteiligt war, von allen drei Kandidatengruppen die meisten Stimmen erhalten könnte. Die Nearchäer und die Krateiden schienen außer der dritten Partei, die es vorher nicht gegeben hatte, sich auch gegenseitig zerfleischen zu wollen. Nikolaos rechnete jeden Moment mit einer Krawalle, doch er wusste, dass es dazu bei Volksversammlungen selten kam, auch wenn immer alles darauf hinzudeuten schien.



    Sim-Off:

    Das ganze bedeutet - wie sollte es anders sein- Daumen hoch für Leonidas, Nikolaos und Timokrates in den jeweiligen Ämtern. Leider kann ich die Dauen-Funktion nirgends finden.


    edit: simoff-hinzugefügt

  • Die Archonten mussten sich schwer konzentrieren, um den Lärm zu interpretieren, der bei den jeweiligen Kandidaten erklang, es war wirklich schwierig, zu entscheiden, wer nun die meisten Leute hinter sich hatte. Verzweifelt schauten sie zum Eparchen, wie der sich verhalten würde, man hätte sich dann nach ihm richten können, aber der Eparch schien von dem ganzen Treiben eher Abstand zu halten.


    Sim-Off:

    Zumindest, wenn ich das richtig verstanden habe ;)


    Nach einiger Zeit bat der Vorsitzende erneut um Ruhe. "Nein, so geht das nicht! Ich werde die Abstimmung noch einmal wiederholen!" Und wieder las er die Namen der Reihe nach vor. Das könnte ja noch ewig dauern.


    Allerdings passierte jetzt was: Nach dem Motto, der Klügere gibt nach, stand Nearchos darselbst auf und hielt erneut eine flammende Rede, in der er diesmal nicht mehr dazu aufforderte, seine Leute zu wählen, sondern sich dafür aussprach, die Neulinge als Zünglein auf der Waage anzuerkennen. Sogleich wurde noch einmal abgestimmt und siehe da: Das Grüppchen um Leonidas, Nikolaos und Timokrates erhielt die Mehrheit! Die Krateiden schäumten vor Wut aber das Prytaneion war zufrieden und der Eponminatograph verkündete feierlich:


    "Das Volk von Alexandria hat beschlossen:


    Leonidas Philotes wird der neue Agoranomos!
    Nikophileaus Graecus wird der neue Strategos!
    Und Timokrates Kyrenaikos wird hiermit zum Eutheniarchos gewählt!"


    Die Wahl war vorbei und allen fiel ein Stein vom Herzen.

  • Nikolaos blickte sich nach seinen Bündnispartnern um. Er war kaum einige Wochen Bürger dieser Stadt, schon hatte er ein Amt inne. Wie unglaublich schnell das doch gegangen war. Er wusste, dass möglicherweise dieser politische Erfolg nicht lange anhalten würde, doch er würde seinen neugewonnenen Einfluss bald ausbauen. "Ich gratuliere euch beiden", sagte er zu Timokrates und Leonidas und schloss sich selbst indirekt in diesen Glückwunsch mit ein.

  • "Hah!" Timokrates lacht laut auf als er das Ergebnis hört. So wirklich überrascht wirkt er nämlich nicht. Dann schaut er seine Verbündeten an. Zuerst wirft er sich natürlich vollkommen unpassend den Aristophanes um den Hals, der von dieser freundlichen Geste nicht gerade so begeistert ist. [b]"Danke, Danke, alter Freund, was hätten wir nur ohne dich getan!" Ein Schelm, wer Spott in Timokrates Stimme zu vernehmen vermag. :P Etwas verhaltener gratuliert er dann auch seinen zukünftigen Kollegen: "Gratuliere, Leonidas, gratuliere, Nikolaos! Jetzt werden wir aber erstmal ordentlich ab- äh- aufräumen in der Stadt!" wobei das "ab-" ein bisschen gewollt klingt, so als wolle der Lybier einmal wieder mit seiner erschöagenden Offenheit gewinnen. Er jubelt noch ein bisschen weiter und überlegt sich währenddessen, was man denn jezt so alles Lustiges aushecken könnte...

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