• Wir eilten uns. Immer und immer wieder sporte ich meine Männer an um schnelll voran zu kommen.
    *Wenn es doch nicht schon Nacht werden würde.* Ging es mir durch den Kopf. *Wenn dieses Pack was vorhat und uns irgendwo auflauern würde wären wir hoffnungslos unterlegen. *


    Was meinst Du Avarus, werden sie noch dort sein oder vielleicht schon weiß der Geier wo?

  • "Ich hoffe es, nein ich bete dafür! Trotzdem sehe ich unsere Chancen nicht als zu gut an. Immerhin fragte ich erst im Castellum der Armee um Hilfe an, ein herber Zeitverlust, da die Truppe nicht anwesend war."


    Er keuchte von der Anstrengung des Reitens.


    "Ich hoffe inständig, das der Sklave geflohen ist und mein Weib verschont hat... mir ist egal was er raubt, nur um Felicia mache ich mir Sorgen."


    Sie verließen die Hochebene und nahmen in langsameren Ritt eine Schneise nach unten ins Tal. Wenige Kehren würden sie nun einen Hangweg nehmen, um dann zwischen den Hainen zum Gut zu reiten. Auf dieser Seite des Tals war das Getreide bereits geerntet. Ein Ritt somit schnell und ungebremst möglich.

  • Das war doch aber bekannt das die Legion nicht in Mogoantiacum ist. Sie ist es ja schon seit einer geraumen Zeit nicht mehr hier.


    Mögen die Götter Tante Feli beistehen und ihr nichts zugestoßen sein.


    Männer, zieht einstweilen eure Gladi, man weiß nie was uns eventuell entgegenkommen wird. Wir werden auch gleich da sein!

  • Die Bäume gaben die ebene preis in der das Weingut stand. Mit einem Ruck stoppte Avarus sein Pferd und schaute erschrocken auf die verkohlten Stämme seines Anwesens.


    Doch die Sorge trieb ihn sogleich wieder voran. Kein Sklave, Arbeiter oder lebender Mensch war zu sehen. Auch die Tiere waren verstummt.


    Scheinbar wurden seine schlimmsten Befürchtungen war.


    "Oh ihr Götter.... "

  • Sie hatten das Gut nun erreicht. Octavius hielt Avarus zurück, wer wußte schon, was hier geschehen war und welche bittere Überraschung noch warten würde. Zittrig stand er da, schaute auf die kontrollierten Bewegungen der Soldaten und vernahm einen Aufschrei.


    Jetzt hielt ihn auch Callidus nicht mehr fest und er rannte in die entsprechende Richtung. Was da lag war ein Haufen toter Tiere. Schnell immer schneller rannte sein Herz, nervös schaute er sich um. Doch er fand nichts.


    Erst das Rufen seines Neffen holte ihn aus der Starre zurück. Mit winkenden Armen deutete er ihm etwas an. Avarus rannte so schnell es die Stadtschuhe und die hinderliche Tunika zuließen zu Callidus.


    Er hockte auf den Stufen des ehemaligen Haupthauses. Unter ihm Feli...


    Medicus kniete sich neben sie, ihr Blick war vernebelt ihre Lippen weiß von irgendeinem Pulver. Sie röchelte etwas unverständliches vor sich hin.


    Ein Soldat hatte Wasser aus dem nahegelegenen Bach geholt, doch die Wirkung war nicht die Erhoffte. Mit seinen Händen richtete er ihren Kopf auf und legte ihn in seinen Schoß.


    "Ich war so dumm, so egoistisch... verzeih mir."


    Er schaute mit Tränenverschmierten Gesicht Callidus an und fragte mit krächzender Stimme: "Kann dein Medikus noch etwas tun? ...bi.. tte hilf ihr."

  • Ich drehte meine Augen in die Oberhöhlen, doch so konnte ich ihn verschwommen sitzen sehen... warum war er nicht früher gekommen, warum?


    "Igk wrete dig vekmissn, libstr Mädigus... fersprisch mär ........... tass igk imer ien teinn Herdz ....... sain wärte.............."



    "Denn indem wir die Irrtümer unserer Vorfahren einsehen lernen, so hat die Zeit schon wieder neue Irrtümer erzeugt, die uns unbemerkt umstricken."

  • "Das wirst du in alle Ewigkeit, doch gehe nicht.... Bitte ihr Götter.... BITTE !"


    Tausende Tränen verließen ihn. Seine Haltung hatte er schon lange verloren, seine Männlichkeit floss nun dahin....


    "Callidus tue doch was.... Feli NEIN!"


    Sie schloss ihre Augen ihr Körper ergab sich der Stille und Avarus brach mit ihr zusammen.

  • Ein Schleier umwarb ihren Körper im Geiste verfloss ihre Seele... weite Wiesen und Bergauen überströmten ihre Sinne.


    Die Pforte war geöffnet.



    "Denn indem wir die Irrtümer unserer Vorfahren einsehen lernen, so hat die Zeit schon wieder neue Irrtümer erzeugt, die uns unbemerkt umstricken."

  • Wir kamen an dem Gut an, kein Stein stand mehr auf dem anderen. Rachschwaden stiegen in die dunkle Nacht auf.
    Auf einen Wink von mir, begannen meine Männer die nähere Umgebung abzusuchen.


    Leider hatte ich unter meinen Männern keinen Medicus da es lauter einfache Legionäre waren die ich unter meinem Befehl hatte.


    Tut mir leid Avarus, unter meinen Männern habe ich keine Medicus.


    Ich stand hinter ihm, und legte ihm meine Recht auf die Schulter und mußte mit ansehen wie meine Tante den Weg ins Elysium und zu ihren Ahnen antrat.


    Wir werden diesen Hund bekommen Tante Feli und Dich rächenl, das schwöre ich Dir ! Sprach ich so leis ich konnte.
    Sie war eine großartige Frau Onkel Avarus und hat so ein Ende nicht verdient. Es kam mir vor als würde ich nicht mit meiner Stimme sprechen.


    Einer meiner Männer kam und berichtete mir das sie noch einige tote Sklaven gefunden haben. Einer davon hatte einen Pfeil im Rücken stecken, er hatte wohl vor gehabt Hilfe zu holen ist aber entdeckt und hingerichtet worden. Ein anderer Sklave wurde in den Überresten des Hauses gefunden, er war verkohlt.
    Ich nickte ihm zu und meinte zu dem Legionär in festem Ton so gut es ging.
    Bestattet die Toten und verbrennt das Tote Vieh!


    Dann sah ich zu meinem Onekl auf die Leiche meiner Tante und meinte.


    Komm Onkel, lass uns Tante Feli auf ein Pferd legen und sie nach Mogontiacum bringen um das die Familia um sie trauern kann. Die Worte kamen mir kaum über die Lippen, mein Mund war trocken und ich mußte dabei schlucken.

  • Er mochte sie nicht loslassen, in seinen Gedanken war er bei ihr und in seinem Willen wollte er nicht mehr lieber folgte er ihr gleich... ein Leben im Elysium mit ihr zusammen war mehr wert als diese römische Dekadenz.... Unwillen machte sich in ihm breit.


    Avarus regte sich nicht noch immer umklammerte er die Frau, die er immer so geliebt hatte.

  • Avarus war wie paralisiert. Ich rüttelte an seiner Schulter.


    Onkel, Avarus, lass uns gehen! Ich habe hier nicht genug Männer für den Fall das dieses Pack zurückkommt! Wir sollten hier schleunigst verschwinden!


    Ich kniete mich neben ihn, er hielt Tante Feli in den Armen als wolle er sie zu Bette tragen. Als ich das sah mußte ich an meinen Vater denken. Er fand Mutter genauso im Garten der Casa Germanica vor, der Unterschied war nur, das sie sich selbst das Leben nahm...

  • Ein Teil seines Körpers verstand wohl die Worte seines Neffen. Er erhob sich und passte auf, das er sie behutsam auf sein Pferd legte. Sein Blick schweifte über die Reste das Anwesen.


    In Trance forderte er: Brennt es nieder, alles. Löscht meine Erinnerung! Die Parasiten sollen nur Asche vorfinden. "


    Er strich über ihr goldenes Haar und wieder quollen die Tränen hervor.


    "Ein letzter Wunsch Callidus... ich will das du diesen Scheißkerl Paulus findest, schneide ihm die Eingeweide nacheinander heraus, verbrenne sein Herz und bring mir seinen Kopf. Geld soll nicht das Hindernis sein, aber diese Tat erfordert eine übermäßig blutige Rache."


    *hust... hust*


    Er ballte die Faust und blickte wieder auf Feli.....


    Bestieg das Pferd und beschimpfte die Götter.

  • Ich hörte die Worte meines Onkels und nickte ihm zu.


    Ich saß auf und nahm den Leib meiner toten Tante entgegen.


    Männer ihr habt es gehört, brennt alle Gebäude nieder auf das kein Stein mehr auf dem anderen stehen möge! Und dann macht ihr euch auf die Suche nach diesem dreckigen Sklaven Paulus!


    Zu meinem Onkel meinte ich in ruhigerem Ton.


    Ich will kein Geld von Dir Avarus! Du vergisst das sie meine Tante war, eine Angehörige der Gens Germanica! Ich werde diesen Hund finden und wenn er mir in die Hände fällt denn wird er alle Götter der Welt bitten diese Tat nicht begangen zu haben, das schwöre ich Dir!


    Meine Männer steckten die restlichen Gebäude an, sie brannten lichterloh, dann verließen wir den Ort des Grauens und ritten zurück nach Mogontiacum.

  • Auf der Anhöhe blieb er ein letztes Mal stehen, drehte das Pferd um und schaute wehmütig in die Flammen und den bereits aufsteigenden dunklen Rauch. Lange hatte er für die Zeit nach der Arbeit mit Feli auf diesem Gut gespart. Das viele Geld erschien ihm nun so unnütz wie ein leerer Brunnen in der Wüste. Sein herz war leer und er fühlte sich so schwach wie nie. Das Imperium würde wohl nie wieder einen Sinn für ihn bieten... die Zeit der Trauer war gekommen und würde ewig dauern. Ein dicker Stein belastete sein Herz.


    Dann ließ auch er diesen Ort hinter sich und schloss zu der Gruppe wieder auf. Seine gedanken jedoch waren verworren wie nie in seinem Leben zuvor. Mit einem Mal wußte er was er verloren hatte. Alles was ihm jemals etwas bedeutet hatte. Diese eine Frau... seine Gedanken schweiften ab und sein Pferd kannte wohl den Weg zurück....

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