[Grundausbildung] Probatus Lucius Quintilius Valerian

  • Ein wenig ungläubig sahen die Männer sich an. Sie sollten ihre Tuniken anziehen? Schwimmen mit ihrer Kleidung? Natürlich gehorchten sie sofort und zogen sich die Tuniken über, aber sie brauchten dafür ein wenig länger als normal, daß sie irritiert und verwirrt waren.


    Schließlich waren sie soweit und stürzten sich wieder in die Fluten. Merkwürdig und völlig ungewohnt war es, im Wasser Kleidung zu tragen. Man konnte sich nicht ganz frei bewegen und das weite Kleidungsstück schlockerte durch Strömung und Bewegung mal hier um den Körper und mal da. Außerdem wurde der Stoff von Sekunde zu Sekunde schwerer. Erst merkte man es kaum. Aber stromaufwärts war das Schwimmen anstrengend und die Tunika schien unbedingt nach unten zu wollen, egal, was in ihr steckte.


    Noch ging alles gut, sie hatten den Baum beinahe erreicht und Valerian hatte auch das Gefühl, es zu schaffen. Nicht schnell, nicht elegant, aber man konnte eben nicht alles haben. Da sah er plötzlich einen Kopf vor sich in den Fluten versinken. Er stieß einen Warnruf aus und versuchte dann gleich, nach dem Kameraden zu greifen und ihn wieder hinaufzuziehen. Doch so einfach war das nicht! Ohne die Tunika hätte er es vielleicht geschafft. Aber so wurde er ebenso hinabgezogen, zumal der entkräftete Kamerad ihn umklammerte in der Hoffnung auf Rettung...

  • Der Centurio entdeckte sofort, als ein Kopf im Wasser versank und sofort rief er zu seinem Optio


    "Artorius, der Probatus!"


    wobei er selbst darauf deutete. Dann rannte er auch schon selbst - nur mit einem Lendenschurz bekleidet - den Strom hinauf und stürzte sich in die Fluten. Der Optio kam hoffentlich hinterher und sicherte.


    Crispus hingegen tauchte bereit hinter den zwei Probati her und konnte gerade einen Fuß ergreifen. Rasch tastete er sich hoch und zerrte die beiden an die Oberfläche. Er musste sie irgendwie in Richtung Land bekommen!

  • Reatinus war gerade eigentlich beschäftigt, einige andere Probati zu kontrollieren und hatte demnach seinen Kopf ganz woanders. Doch er schreckte leicht auf, als er seinen Namen geschriehen hörte. Er schaute sich um, weil er nicht verstand, was mit "der Probatus" gemeint war. Man konnte ja nie wissen, vielleicht wollte ja ein Held ausreissen? Doch dann sah er schon den Centurio in den Rhenus eilen und blickte zu dem Probatus in Not. Ein Herzklopfen überkahm ihm, doch ein solches bekam er nichtmal, wenn ihn ein wütender Germane anbrüllte. Er wollte nicht, dass ein Probatus während der Ausbildung von Crispus und ihm ertrank, und dieses unangenehme Ereignis für beide Seiten wollte er abwenden.


    Hastig riss er sich seine Rüstung runter und die Tunika vom Leib. Beides hätte ihn beim Schwimmen beeinträchtigt. So stand er splitternackt da, um besser schwimmen zu können. Ihn sah ja keiner, zumindest nicht, bevor er zurück ans Ufer kommen würde. Eher man sich versah, stürmte der Optio ins Wasser, dem Centurio dicht auf den Fersen. Wie gut, dass Appius Terentius Cyprianus ihm damals gut das Schwimmen beibrachte, als Reatinus noch selbst ein Probatus war.
    Reatinus war unmittelbar neben dem Centurio und griff ihm unter die Arme, indem er versuchte, Valerian halbwegs an der frischen Luft zu halten. Es war extrem schwer, bei solch einer starken Strömung überhaupt oben zu bleiben. Selbst einen erfahrenen Offizier konnte sie mitreissen, wenn er nicht genügend Kraft und Vorsicht aufbrachte.


    "Centurio, wir müssen sie ans Land zurück bringen!!", schrie der Optio, untermahlt von der Strömung, so dass es sich fast schon anhörte, als würde er es nur sagen. Er schwamm weiter und schnappte sich den Probatus, der an Valerian hängte und erleichterte somit den Centurio.
    Am Ufer versammelten sich derweil die ersten Schaulustigen, die sich das Spektakel scheinbar amüsiert anguckten.


    Sim-Off:

    * Weiss vielleicht jemand, wie die Römer ihre Form der Unterhosen nannten? :)


    @Valerian: Wenn ich jetzt richtig gelesen habe, bist du auch in Not, nicht? ;)

  • Sim-Off:

    Japp, hast Du richtig gelesen, der andere hängt an mir und zieht mich mit runter. Sind also zwei, die gerettet werden müssen :D


    Valerian fühlte eine Hand, zunächst an seinem Fuß und sich dann weiter hochtastend. Er wurde hinaufgezogen und hielt seinerseits den Kameraden fest, dessen Kraft langsam zu erlahmen schien. Prustend kam der Quintilier an die Oberfläche und japste angestrengt nach Luft, während weitere Hände ihm unter die Arme griffen und ihn an der Oberfläche hielten.


    Anscheinend war der Kamerad mittlerweile bewußtlos, denn er war schwer, bewegungslos und strebte weiterhin nach unten. Mit aller ihm verbliebenen Kraft und voller Vertrauen auf die Arme, die ihn hielten, zerrte Valerian den Bewußtlosen am Kragen nach oben an die Oberfläche, in der Hoffnung, daß einer der beiden Helfer, er hatte noch nicht erkannt, daß es Crispus und Raetinus waren, ihm den Bewußtlosen abnehmen würden, denn seine eigenen Kräfte ließen nun rasch immer mehr nach. Und da fühlte er auch schon Hände, die ihm den Bewußtlosen abnahmen, - gerade noch rechtzeitig, bevor ihm der Stoff aus den verkrampften Fingern glitt.

  • Sim-Off:

    * Standardmäßig trug der Legionär wahrscheinlich keine - weil mit ner Tunika ist das extrem angenehm, wenns gut belüftet ist ;)


    Der Centurio hielt Valerian ständig über Wasser, als er die Worte des Optios hörte. Einen Augenblick dachte er sich etwas wie "Ach was!", dann überging er es einfach und rief


    "Alle zum Ufer!"


    Woraufhin er wieder einen Augenblick unter Wasser geriet. Erst danach begann er mit kräftigem Beinschlag, Valerian gen Strand zu bewegen, während der Optio den anderen Probatus abnahm.

  • Reatinus packte dem Probatus, der am Ende seiner Kräfte war, fest unter die Arme und versuchte angestrengt, ihn über Wasser zu halten. Mit kräftigen Fußschlägen arbeitete er sich langsam bis zum festen Boden zurück. Der Optio musste sich anstrengen und versuchte schnaufend, sich selbst an der frischen Luft zu halten. Und es war am Rhenus alles Anderes als einfach! Wenn er untergehen würde, wäre es sowohl für ihn als auch den Probatus vorbei. Bei dieser Strömung konnte man sich alleine nicht schnell genug wieder an die Oberfläche bringen, bis man ertrank. Aber zumindest machte der Probatus keine Probleme, weil er so gut wie keine Energie mehr hatte, um wirklich etwas zu unternehmen - zu des Optios Gunsten!
    Bald schon kamen sie am Ufer an... noch eine letzte Anstrengung...


    Sim-Off:

    @Valerian: Ich musste meinen obigen Post noch einmal etwas editieren. Falls es möglich ist, bitte anpassen!

  • Sim-Off:

    Ich hoffe, es ist jetzt okay, habs geändert...


    Valerian versuchte noch, selbst mit ein wenig Beinarbeit mitzuarbeiten, doch viel Kraft hatte er dafür wahrhaftig nicht mehr übrig. Er war heilfroh, daß Crispus ihn kraftvoll mit sich zog und sie sich sichtlich dem Ufer näherten. Im Moment hatte nichts anderes in seinem Verstand Platz, als daß er zum Ufer wollte. Festen Boden unter den Füßen. Und Luft! Luft! Daß der Centurio ihm ohne Zweifel das Leben gerettet hatte, und der Optio nicht weniger, kam ihm jetzt noch nicht zu Bewußtsein.


    Endlich, es schien unendlich lange gedauert zu haben, obwohl es sicherlich nur wenige Minuten gewesen waren, erreichten sie das rettende Ufer. Völlig erschöpft griff Valerian nach der Böschung und plötzlich waren da viele Hände, die Crispus, ihm, dem Optio, der direkt hinter ihnen war, und dem anderen unglücklichen Probatus aus dem Wasser halfen.


    Hustend und japsend ließ sich der junge Quintilier einfach zu Boden fallen. Atmen, einfach nur atmen, das war alles was er wollte. Und sich auf keinen Fall bewegen müssen. Hustend spuckte er noch eine Menge Rhenus-Wasser aus, bevor er endlich das Gefühl hatte, wieder genug Luft in seine Lungen zu bekommen.

  • Schnaufend zerrte auch der Centurio sich aus dem Wasser und ließ seinen Blick über die Männer schweifen. Er war sehr froh, dass jemand anders dem Optio und dem gesunkenen Probatus aus dem Wasser half.


    Stumm zählte er die Männer (wobei er nicht stumm war, sondern heftig schnaufte). Alle da. Ausgezeichnet. Rasch eilte er zu dem Probatus, der hustend wieder ins Leben zurückkehrte.


    Nach einem kurzen Augenblick der Erholung befahl er schließlich


    "Milites..."


    Er schnaufte wieder tief


    "...venite!"


    Rasch sah er zu den beiden Probati, die gerade gerettet worden waren.


    "Ihr bleibt liegen!"


    Dann wartete er, bis die ebenfalls ausgebrannten Probati zusammeneilten.


    "Wie ihr seht, ist das Schwimmen in Kleidung in keinster Weise einfach. Deshalb unterbrechen wir die Übung und führen sie morgen fort. Nochmal Pause, bis ich euch rufe."


    Er ging wieder zu den beiden Probati um nach ihnen zu sehen.

  • Keuchend stand der Optio - splitternackt, vor all den Rekruten - da und schnappte sich die Fetzen seiner zerrissenen Tunika, nachdem er den halb tot scheinenden Legionär auf den Kies des Ufers gelegt hat. Er hatte zumindest etwas, was er sich um das Becken binden konnte, um seine Genitalien zu verbergen. Eigentlich war es ja nichts Tragisches, zumal man sich hier ja in einer römischen Gesellschaft befand, doch Reatinus fühlte sich unwohl, wenn jeder Probatus auf sein bestes Stück starrte.
    Als er sich den Tunikafetzen umgebunden hatte, schaute er mit dem Centurio nach den Probatus. Sein Keuchen ließ nach und der Körper des Optios beruhigte sich wieder. Da half den beiden Probati auch kein Medicus, sondern nur Zeit. Zeit und Ruhe, um so einen Schock zu verdauen.


    "Soweit alles in Ordnung, Centurio?"

  • Als der Centurio den Befehl zum Antreten gab, wollte auch Valerian sich mühevoll auf die Beine quälen. Doch Crispus revidierte den Befehl, was ihn und den anderen Unglücklichen anging. Darüber war Valerian wahrhaftig nicht unglücklich. Er ließ sich wieder zu Boden sinken, setzte sich aber nun auf. Noch immer war er hauptsächlich mit Atmen beschäftigt und mußte auch immer wieder husten, doch er merkte schon, daß er sich langsam erholte.


    Er blickte zu dem anderen herüber, dem es anscheinend wesentlich schlechter ging. "Ist ... er ... in Ordnung?", krächzte der Quintilier und hustete wieder. Soviel zu seinem Versuch, jemand anderen zu retten. Er wäre selbst fast abgesoffen und die Offiziere hatten dann gleich zwei retten müssen. Hätte ihm doch klar sein müssen, daß seine Schwimmkünste für so etwas nicht ausreichten! Er hätte das Leuten überlassen sollen, die es konnten.


    Obwohl es ein warmer Tag war, ließ der leichte Wind ihn schaudern. Die nasse Tunika klebte klamm auf seiner Haut, Wasser tropfte aus seinen Haaren und er zitterte, auch wenn das anscheinend nicht nur vom Frieren kam. Peinlich sowas! Er kam sich vor wie der letzte Schwächling und schämte sich, obwohl er nicht so genau wußte, für was eigentlich.

  • Der Centurio hüstelte leicht, dann antwortete er mit leiser Stimme


    "Natürlich."


    Nun kniete er nieder um den halb ertrunkenen Probatus zu untersuchen. Er war kein Medicus - nicht mal ein Capsarius - aber er wusste grob, wie man die Lebensfunktionen überprüfte. So legte er sein Ohr auf die Brust des Probatus. Herzschlag war zu hören, auch hob und senkte sich wieder schwach. Offensichtlich lebte er noch, auch wenn er bewusstlos war.


    Mit einer Ohrfeige holte der Centurio den Bewusstlosen wieder ins Leben zurück. Dieser begann sofort zu husten und zu spotzen, ehe er sich umsah. Langsam ging seine Hand zu der sicherlich etwas brennenden Wange.


    "Probatus, alles in Ordnung?"


    fragte der Centurio, woraufhin dieser ihn erst verängstigt ansah, dann aber antwortete


    "Ja...Centurio!"


    Der Centurio hatte zu seiner alten Härte zurückgefunden - zumindest äußerlich - als er sagte


    "Na ausgezeichnet, dann erhol' dich, Probatus."


    Damit erhob auch Crispus sich und sah sich um. Die Probati schienen noch recht müde. Besonders der "Retter" machte noch einen etwas schwächlichen Eindruck, weshalb er beschloss, sich auf einen Stein zu setzen und abzuwarten. Mit dem vitis malte er aus Langeweile einen Kreis in den trockenen Boden.

  • Da nun Stille herrschte und man nur das tosende Rauschen des Rhenus hörte, setzte sich Reatinus einfach auf den Kiesboden des Ufers. Vorher war er noch pitschnass, doch die sanften Windstöße trockneten das Wasser auf seiner Haut. Gelangweilt warf er ein paar Steine ins Wasser.

  • Mit Erleichterung beobachtete Valerian, wie der Kamerad, zwar recht unsanft, aber immerhin, ins Leben zurückgeholt wurde und erst einmal eine Menge Wasser von sich gab. Hustend und keuchend wurde ihm wohl gerade erst bewußt, was geschehen war, denn er schaute recht verwirrt drein, nachdem der Centurio ihn angewiesen hatte, sich erst einmal zu erholen.


    Es dauerte eine ganze Weile, bis Valerian aufhörte zu frieren. Sonne und Wind hatten seine Tunika und seine Haare schon fast getrocknet, als er sich aufraffte und zu seinen Kameraden setzte, um sich mit ihnen gedämpft zu unterhalten. Die beiden Offiziere schienen ja erst einmal eine längere Pause einlegen zu wollen, was allen Probati nur recht war.


    Der halb ertrunkene Probatus brauchte ein wenig länger, um wieder auf die Beine zu kommen, doch schließlich rappelte er sich ebenfalls auf und gesellte sich zu den anderen. Er sah durchaus so aus, als könnte er den Rückweg zum Castellum überstehen, auch wenn er sicherlich heute keinen allzu harten Drill mehr durchhalten würde. Blaß und gelegentlich noch hustend machte er noch einen recht angeschlagenen Eindruck, während Valerian sich mittlerweile vollständig erholt zu haben schien.

  • Bereits kurz nachdem der Probatus sich erhoben und zu den anderen gegangen war, erhob sich auch der Centurio und streifte seine Tunika über, die er wie immer mit dem cingulum militare hochband.


    "Milites in agmen venite!"


    holte er die Männer zusammen, dann


    "Pergite aequatis passibus!"


    Der Rückweg wurde etwas langsamer als der Hinweg angegangen, dennoch erreichte der Trupp zügig Mogontiacum und schließlich das schützende Castellum. Crispus trat zu Valerian und dem halb Ertrunkenen.


    "Probati, ihr beide meldet euch noch einmal im Valetudinarium - ich will keine Schäden oder Kriegsdienstunfähige durch die Ausbildung schleppen."


    Dann ließ er die Männer abtreten und sich erholen, auch wenn der Tag noch nicht so fortgeschritten war wie üblich.

  • Die Männer traten recht rasch an, als der Centurio den Befehl dazu gab. Und es waren wohl alle - und nicht nur die beiden Unglücklichen - froh, daß das Schwimmen für heute beendet war. Im Gleichschritt ging es nun den ganzen Weg zurück zum Castellum. Eigentlich war es nicht so schrecklich weit, doch war Valerian erschöpft genug, als sie endlich ankamen.


    Der Drill war früher beendet als erwartet. Wohl jeder hatte jetzt noch mit weiteren Übungen auf dem Exerzierplatz gerechnet. Doch das blieb ihnen heute tatsächlich erspart. Und die Probati strömten schnell vom Platz, nur für den Fall, daß der Centurio seine Entscheidung doch noch einmal überdenken und zurücknehmen würde.


    Valerian und sein nun wirklich erschöpft aussehender Schicksalsgenosse salutierten noch einmal vor dem Centurio. "Jawohl, Centurio", antworteten sie gleichzeitig auf den Befehl hin und begaben sich sofort zum Valetudinarium.

  • Erst am nächsten Tag ging es mit den Schwimmübungen weiter, ebenso am übernächsten - bis es alle schafften, in ihren Tuniken den Rhenus überqueren konnten.


    Sim-Off:

    aber das wäre etwas langweilig zu simmen, weshalb wir dies übergehen ;)


    Eines Tages schließlich baute sich der Centurio wieder einmal auf dem Exerzierplatz auf. Kurz sah er sich um, dann holte er die Männer zusammen für eine von ihm höchst ungeliebte Übung.


    "Milites venite!"

  • Innerhalb weniger Augenblicke waren die Probati ordnungsgemäß angetreten und blickten starr geradeaus. Hoffentlich mußten sie nicht wieder schwimmen gehen! Nicht, daß es nicht auch Spaß machte, vor allem, nachdem endlich alle einigermaßen fit darin waren, - aber irgendwann reichte es auch.


    Niemand wußte, was ihn erwartete. Und niemand wußte, daß der Centurio die folgende Übung haßte ( ;) ). Vermutlich würden die Probati sie noch mehr hassen, was auch immer es war, wenn schon der Centurio keine Freude daran hatte. Und so standen sie ganz unbedarft da und erwarteten die folgenden Befehle.

  • "Heute gibt es wieder eine neue Waffe nach der Disziplin, den Fäusten, dem Pilum und dem Gladius."


    leitete er die heutigen Übungen ein und befahl dann.


    "In agmen venite!"


    "Pergite aequatis passibus!"


    Und schon marschierte der Trupp vom Exerzierplatz weg den Wall entlang, bis Pfähle erschienen, an denen Schießscheiben aus Stroh hingen. Dies war eindeutig eine Bogenschießanlage, denn unweit der Schießscheiben befand sich ein Gestell mit Bögen und Pfeilköchern.


    "State!"


    Er sah in die Gesichter der sicherlich überraschten Männer.


    "Heute ist das Bogenschießen dran. Eigentlich ist das eher eine Sache für Auxiliares - besonders die aus dem Osten - aber auch der Legionär braucht rudimentäre Kenntnisse in dieser Disziplin.


    Jeder nehme sich einen Bogen und einen Köcher und stelle sich 30 Schritt von einer Schießscheibe auf!"


    erklärte er dann.

  • Ganz kurz blickten sich die Probati gegenseitig mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an, während sie sich in Kolonne aufstellten und dann losmarschierten, immer hinter dem Centurio her. Schwimmen würde es nicht sein, hatte er gesagt. Aber wohin ging es dann?


    Ihre Neugierde wurde bald gestillt und sie sahen, was sie erwartete. Bogenschießen! Auf einigen Gesichtern sah man außer der Überraschung auch ein frohes Lächeln, unzufrieden sah eigentlich keiner aus. Bogenschießen, das hatte jeder wenigstens schon mal versucht und das machte doch eigentlich richtig Spaß! Und brauchen konnte man diese Fähigkeit auch immer.


    Eifrig nahm sich jeder einen Köcher und einen Bogen und trat dann die dreißig Schritte von der Zielscheibe weg, wo sie ordnunggemäß stillstanden. Mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck blickten sie zum Centurio, ein jeder schon ganz erpicht darauf, loszulegen.

  • "Ihr zielt - naja, das brauche ich wohl kaum zu erklären. Was jedoch wichtig ist: Ihr solltet ein wenig höher zielen, denn der Pfeil fliegt je nach Weite einen gewissen Bogen."


    Er nahm den vitis in der Mitte und beschrieb einen sehr flachen Bogen um seine Worte etwas zu untermalen.


    "Fangt an. Jeder hat X Pfeile - verschießt alle und wartete dann ab, bis ich weitere Sachen befehle - nicht dass jemand beim Pfeilezurückholen vom Nachbarn erschossen wird!"


    Crispus war ein ausgesprochen schlechter Bogenschütze, dennoch tat er wie ein Profi und ging hinter den Rücken der Probati auf und ab, sah ihnen beim Zielen und Schießen zu.

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