Officium des Praefectus Legionis

  • “Nein, in meinen Augen gibt es keine Abstufung in der Loyalität eines Mannes. Entweder er ist es, oder er ist es nicht. Für das Zweite ist hier jedoch kein Platz, denn ich verlange von Jedem unter meinem Kommando unbedingten Gehorsam.“, stellte der Präfekt mit gestrenger Miene klar.


    “Die Altgedienten dieser Legion wurden vom Kaiser begnadigt und es ist ihnen mit demselben Respekt zu begegnen wie jedem Römer unter dem Adler.
    Aber klar ist auch, dass diese Legion Schande über sich gebracht hat. Ich bin auch hierher gekommen, um ihre Ehre wiederherzustellen. Ich habe bei der II. gedient und bei den Cohortes Praetoriae. Meine Ansprüche sind hoch und mein Ziel ist es, dass die XXII. in absehbarer Zeit diesen Ansprüchen gerecht wird. Ich will eine Phalera an unserem Banner sehen, Centurio.“


    Er hielt kurz inne, bevor er weiter sprach.


    “Doch ich will offen zu dir sein: Dafür brauche ich unbedingt diese neuen Probati. Sie werden es sein, die dieser Legion ein neues Gesicht geben. Wir erneuern die XXII. und Männer wie du und die Männer die du ausbildest werden es sein, die diese Legion in Zukunft prägen werden. Nicht die alten Veteranen.“

  • “Ein echter Kampfeinsatz mit überschaubarem Risiko wäre gegen Ende der Ausbildung natürlich sehr wünschenswert.“, pflichtete Corvus bei.
    “Leider halten sich lokale Erhebungen und Räuberbanden nicht an den Ausbildungsplan. Aber wir werden sehen, wenn es so weit ist.“

  • Minor nickte "Verstanden Praefectus. Nachher lernen sie erst einmal mit dem Gladius umzugehen. Der vorhergehende Ausbilder empfand die Pilae wohl als wichtiger... "" Nun wartete der Centurio darauf, dass der Praefectus noch etwas sagen würde oder ihn einfach wegschicken würde... ah stop...
    "Eins noch. existiert hier ein Officum der Academia Militaris? Ich würde nämlich gerne meinen zweiten Cursus belegen!"

  • “Bisher noch nicht. Aber ein guter Hinweis. Ich werde eine Anfrage an den Kommandeur der Academia Militaris Ulpia Divina in Rom richten. Nikopolis ist das Standlager zweier Legionen und er ist früher einmal mein Legat gewesen. Mit etwas Glück sollte ich ein offenes Ohr bei ihm finden.“

  • Als der Centurio gegangen war schritt der Präfekt sogleich zur Tat und diktierte den bereits angekündigten Brief:



    An den Kommandeur der Academia Militaris
    Spurius Purgitius Macer
    Academia Militaris Ulpia Divina
    Roma


    Salve Spurius Purgitius Macer!
    Mit diesem Schreiben möchte ich Dich darum bitten, eine Außenstelle der Academia Militaris Ulpia Divina hier im Legionslager von Nicopolis einrichten zu dürfen, so wie es beispielsweise im Castellum der Legio II in Mogontiacum bereits seit einiger Zeit existiert. Einen Immunis zur Betreuung dieses Officiums würde ich selbstverständlich abstellen.
    Ich hoffe auf positive Nachricht von Dir, würde es doch die Fortbildung der hiesigen Offiziere ermöglichen, ohne sie von ihren sonstigen Aufgaben abziehen zu müssen.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PLegXXII_Papyrus.png]
    NICOPOLIS – ANTE DIEM VII ID AUG DCCCLVII A.U.C.

    (7.8.2007/104 n.Chr.)



    “In die ausgehende Post nach Rom.“, wies er den Scriba an und widmete sich anschließend wieder anderen Dingen. Die Getreidevorräte bereiteten ihm Kopfzerbrechen, was in einer so fruchtbaren Provinz wie Aegyptus schon fast ein Hohn war.

  • Der Centurio öffnete die Tür, bedeutete dem Freiwilligen ihm zu folgen und betrat das Zimmer.
    Er salutierte vor dem Legatus Legionis.


    “Centurio Trebellius Posca vom Officium dilectuum. Ich habe hier einen Freiwilligen für den Dienst bei der Legion. Sein Name ist...“, er sah auf das Empfehlungsschreiben, dass er mitgebracht hatte, “...Tiberius Rufinus. Er hat dieses Empfehlungsschreiben eines Senators vorgezeigt und möchte von der Grundausbildung befreit werden.“


    Damit reichte er dem Praefectus das Schreiben.



    Prae. Leg. Legio XXII, Alexandria


    Praefectus,


    ich empfehle dir hier den Überbringer dieser Tafel, G. Tiberius Rufinus, für den Dienst in der XXII.. Ich bin davon überzeugt, das er wertvolle Dienste für deine Legion und das Imperium leisten wird.


    gez.


    Trib. Lat. Sen. Q. Tiberius Vit.

  • Germanicus Corvus nahm das Schreiben und las es. Dann nickte er dem Centurio zu und verdeutlichte ihm damit, dass es richtig gewesen war den Mann zu ihm zu führen.


    Diesen nahm er anschließend in Augenschein und sprach ihn an:
    “Salve! Mein Name ist Decius Germanicus Corvus. Ich bin der Legatus Legionis der Legio XXII Deiotariana und zugleich als Praefectus Alexandriae et Aegypti Statthalter dieser Provinz.
    Dein vollständiger Name leutet Gaius Tiberius Rufinus nehme ich an? Du bist ein Patrizier aus dem Geschlecht der Tiberier?“


  • Rufinus betrat den Raum, sowie es der Centurio ihm andeutete und schaute sich kurz um, wartend, dass der Praefectus sich die Wachstafel durchgelesen hatte. Als er ihn ansprach udn sich vorstellte. Gaius nickte ihm zu, um so seine erste Frage zu beantworten.


    " Der bin ich. "


    fügte er aber dennoch hinzu. Auch die zweite Frage musste er mit ja beantworten.


    " Ja, ich bin Patrizier und gehöre zum Geschlecht der Tiberier. Ich würde gerne hier in dieser Legion beitreten. "


    Rufinus wartete, wahrscheinlich hatte der Praefectus noch einige weitere Fragen an ihn.

  • Germanicus Corvus schürzte nachdenklich die Lippen und hielt noch immer das Schreiben vor sich. Er hatte Fragen.


    “Dein Vetter dient als Tribunus Laticlavius? Bei welcher Legion?“


    Er sah auf.


    "Eiferst du ihm nach?"


  • Rufinus schaute kurz den Centurio an, denn er hate wieder diese Bemerkung gemacht. Gaius wollte nicht nur die Grundausbildung überspringen, denn er war schließlich ein Patrizier, doch er wollte dies noch nicht hier laut sagen, denn.


    " Ja das ist er. Vitamalacus dient bei der Legio I, von wo ich gerade komme. Dort ins Antiocha bat ich ihn um diese Empfehlung, die er mir nicht einfach so gegeben hatte, ohne mich vorher zu testen. Also bekam ich ein Gladius und ein Scutum von ihm und wir kämpften. Auch die Fragen die er mir zwischendruch gab, beantwortete ich... alle Richtig. "


    Das letzte Wort betonte Rufinus besonders, damit klar war, dass er kein dummer schnösel war, der keine Ahnung hatte.


    " Und was deine letzte Frage betrifft. Ich versuche es, sicherlich werde ich dies nicht von heut auf morgen schaffen, doch er ist mein Vorbild in dieser Sache. "


    Rufinus wusste, dass dies sicherlich nicht gerade leicht sein würde, doch wenn es sein Vetter geschafft hatte, warum sollte er dies nicht auch schaffen.

  • Der Praefectus Legionis hörte sich die Schilderungen des Patriziers an. Er kam aus einer namenhaften Familie, hatte einen Vetter der Senator und Militärtribun bei der I. Legion war und besaß damit sehr gute Verbindungen. Außerdem wurde er von seinem Vetter empfohlen.


    Dann fragte er: “Hast du dir bereits überlegt in welchem Teil der Legion du dienen willst?“
    Corvus wusste, dass es in der Aristokratie, vor allem aber im Kreise der wenigen verbliebenen römischen Patrizier als üblich galt bei der Kavallerie zu dienen, obwohl das Hauptaugenmerk im römischen Heer allgemein der Infanterie galt.


  • Imperiosus überlegte kurz, denn schließlich würde er dort einige Zeit dienen müssen, bevor er sich umentscheiden konnte. Er wusste, dass er nicht jeden Tag hin und her springen konnte, wie es ihm beliebt.


    " Wenn es beliebt würde ich gerne zur Reiterei. "


    Seine Antwort schien knapp zu sein, doch er fügte auch gleichzeitig hinzu.


    " Es sei denn, ihr habt einen anderen Posten, den es zu besetzen gilt. "


    Er überließ es nun den Praefecten, welche Posten er ihn geben würde, solange es kein einfacher Soldat wird.

  • “Die Legio XXII hat momentan nicht ihre Sollstärke, es sind also einige Stellen unbesetzt, so auch bei der Legionsreiterei.
    Wenn du zu den Reitern willst, dann musst du natürlich reiten können. Außerdem muss ein Kavallerist auf ein trabendes Pferd aufspringen und ebenso wieder abspringen können. Er muss zu Pferd kämpfen lernen.
    Siehst du dich dazu in der Lage?“

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