Officium des Praefectus Legionis

    Der Centurio nickte und öffnete die Tür. Noch immer trug er die Blutrote Soldatentunika unter der Uniform.


    Die zwei Männer, auch etwas roter als normal, blieben hinter dem Centurio stehen, gemeinsam salutierten sie.


    "Salve Praefectus, ich bitte dich mit nach Alexandria zu kommen... wir haben unglaubliches gefunden." berichtete der Octavier.

    “Salve Centurio Octavius Augustinus!“, entgegnete der Präfekt.
    Er sah ihn ernst an.
    “Was habt ihr so wichtiges gefunden, dass ich extra mein Pferd aus dem Stall holen lasse?“, fragte er, obwohl Ganymed, sein Lieblingspferd, sich über Auslauf ganz bestimmt gefreut hätte.

    "Mord-und Entführungspläne in dem Haus, das wir einnahmen. Möglicherweise wurde der Mord am Epistates von der gleichen Gruppe durchgeführt. Centurio Trebellius und der Strategos halten mit Kräften der Stadtwache und zwei Centurien die Stellung."


    Das sollte wohl genügen, um den Praefecten auf sein Pferd zu bringen...

    Germanicus Corvus schnaubte. “Mord und Entführung, in dieser Stadt ist mehr Unheil versammelt als im tiefsten Kerker der Unterwelt!“
    Er erhob sich, griff zu seinem Gladius, der in seiner Scheide immer bereit lag, legte ihn an und meinte: “Ich komme. Ihr zwei bringt mich hin.“


    Dann rief er: “Fulcinius! Mein Pferd und meine Leibwache, ich reite nach Alexandria!“


    Der Tiberie beeilte sich, um zum Praefectus zu kommen. Dass die Milites auch immer so lange brauchten, bis sie mal sagten, was sie eigentlich wollten.
    Nachdem er vor der Türe stand, fragte er sich, zu welcher Mission es diesmla wohl gehen würde ?!? Nur hoffte er, dass der Praefectus nicht wieder auf die Idee kam, irgendein wildes Tier aus Memphis holen zu lassen.


    Gaius klopfte an der Türe. Nachdem er ein herrein hörte, betrat er den Raum udn salutierte.


    " Duplicarius Tiberius Rufinus meldet sich wie befohlen. Was wünscht du von mir ? "

    “Salve Duplicarius Tiberius Rufinus. Bitte, steh' bequem.“, sagte der Präfekt zur Begrüßung.
    “Wir sind Soldaten und reden nicht lange herum, darum komme ich gleich zur Sache: Diesen kleinen Auftrag in Memphis hast du zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Ich will nicht leugnen das ich am Anfang skeptisch war, ob ein Patrizier ohne militärische Erfahrung für den oft Kräfte zehrenden und rauen Dienst bei den Equites legionis geeignet ist. Aber du hast meine Bedenken schnell zerstreut und dich bestens bewährt. Ich bin sehr zufrieden mit dir.“


    Gaius stellte sich, nachdem es ihm erlaubt wurden war, bequem hin.
    Rufinus hörte sich diese Worte an und war stolz auf sich selber, dass der Praefectus sich in ihm anscheinend getäuscht hatte. Doch ließ er sich nichts davon anmerken, schließlich war er Patrizier, aber insgeheim pochte sein Herz schneller vor freude.


    " Danke Praefecuts... Ich habe versucht, meine Mission so genau und schnell wie möglich durchzuführen. Ich denke, dass ist mir auch ganz gut gelungen. Wahrscheinlich half es mir auch ein wenig, dass ich vieles von meinem Vater, den ich nach der Abreise von Rom, besucht habe. Er war damals Centurio gewesen.* "
    sagte er in einem nüchteren Ton, als wäre dieses Lob selbstverständlich gewesen.


    Der Tiberier freute sich zwar über den Lob, aber glaubte er nicht, das dies der einzigste grund war, warum er hier antreten musste. Vielleicht gab es eine neue Mission, die etwas komplizierte war und der Praefetus wollte ihn mit diesen Lob nur motivieren ?


    Sim-Off:

    * Wurde so von meiner Schwester ausgesimmt.

    Der Präfekt nickte anerkennend.
    “Nun, Decurio Memmius Pedanius Cotyla wird demnächst abgelöst. Ich beabsichtige ihm neuen Aufgaben zu geben.“
    Pedanius Cotyla war, wie der Präfekt inzwischen erfahren hatte, ein notorischer Jünger des Bacchus und nur selten ganz nüchtern anzutreffen. Corvus aber wollte einen verlässlichen Mann an der Spitze seiner I. Turma wissen und der Duplicarius schien ihm geeignet und hatte sich seinen Aufstieg verdient. Für Cotyla würde man irgendetwas finden, wo er noch von Nutzen wäre und keinen Schaden anrichten konnte.
    “Was würdest du davon halten seinen Platz einzunehmen?“


    Als rufinus die letzten Worte hörte, konnte er seine assung nicht mehr ganz so gut halten, wie noch beim ersten Lob, den er bekommen hatte. Seine mundwinkel gingen leicht nach oben und deuten ein lächeln an. Natürlich wollte er seine Freude darüber nicht allzu sehr zeigen, vor allem nicht, da er Patrizier war, doch am klang seiner stimme, konnte ein geübter trotzdem die fredue über dieses Angebot hören.


    " Es ist mir eine Ehre Praefectus, dass du mir diese Aufgabe anvertraust. Ich würde gerne seinen Platz annehmen. "


    Noch wusste er nicht, warum sein jetziger Decurio seinen Platz räumen musst und welche neue Aufgabe er bekam, doch war es ihm eigentlich auch egal.

    “Gut. Dann werde ich dich umgehend zum Decurio der I. Turma ernennen. Zwar muss diese Beförderung noch formell von Rom bestätigt werden, aber du wirst dein Kommando mit sofortiger Wirkung antreten. Du wirst es im Rahmen einer kleinen Musterung deiner Turma übernehmen, morgen Früh zu ad meridiem* auf dem Campus. Meinen herzlichen Glückwunsch, Decurio.“


    Germanicus Corvus lächelte, wurde aber sofort wieder ernst.


    “Da ist noch etwas...“





    Sim-Off:

    * vierte Stunde nach Sonnenaufgang


    Rufinus nickte dem Praefecten zu.


    " Werde dann die Turmae antreten lassen, um ihnen von meiner Beförderung wissen zu lassen. Danke. "


    Gaius sah, wie Corvus bei diesen worten ein lächeln im Gesicht hatte, doch als dieses nun ernst wurde. Fragte sich der Tiberier natürlich, was der Praefect noch vom ihm wollte. Sofort froh auch die Gesichtsauszüge von Rufinus wieder ein und er schaute ernst.


    " Und das wäre, Praefectus ? "

    “Ich habe Centurio Octavius Augustinus von der II. Kohorte vor einiger Zeit mit Ermittlungen in einem Mordfall in Alexandria beauftragt. Er ist dabei auf eine ausgewachsene Verschwörung gestoßen, wie es aussieht. Mehr als dreißig der Verschwörer haben den Tod gefunden, abert zwei von ihnen hat er festnehmen können. Sie sitzen jetzt hier bei uns im Carcer und müssen verhört werden. Ich möchte, dass du das zusammen mit Octavius übernimmst. Er wird dir die Hintergründe noch genauer erläutern und dir alles sagen was du wissen musst.“


    Zwei Gefangene, die sie verhören mussten. Mmmh, Rufinus war gespannt, welche Methode der Centurio wohl anwenden wollte.


    " Gut, dann werde ich mich mal gleich bei dem Centurio melden. Oder gibt es noch was, was du mir sagen willst? "


    Der Tiberier fragte lieber nochmals nach, ob nicht der Praefectus was sagen wollte, bevor er den Raum wieder verlassen würde, um den Centurio aufzusuchen.

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