Audienz für Ioshua Hraluch

  • Decius Germanicus Corvus, der Praefectus Alexandriae et Aegypti, saß auf einem alten, durchaus prachtvollen, wenn auch etwas altmodischen Stuhl, der vielleicht schon den ptolemäischen Herrschen einst gedient hatte. Er war umringt von einigen Bediensteten des Palastes.

  • Ioshua betrat nach der verheißungsvollen Ankündigung des Scribas den prächtigen Audienzsaal wo der neue Praefekt umringt von einigen Bediensteten wie ein wahrer Machthaber thronte. Rhabos hielt sich im Hintergrund auf, während Ioshua einige Schritte auf den Statthalter zuging und in respektvoller Distanz stehen blieb.


    Ein freundliches, offenes Lächeln umspielte seine Lippen und ließ die weißen Zähne zum Vorschein kommen. Mit seinen beiden Händen hob er seine Gewänder an der Seite und verneigte sich leicht, indem er seinen Kopf beugte.


    "Salve und Shalom, praefecte ! Hab' Dank, daß Du gewillt bist, mich zu empfangen."

  • “Salve Ioshua Hraluch, es ist mir eine Freude und Ehre dich zu empfangen. Darf ich fragen wie es meinem Landsmann, dem ehemaligen Senator Decimus Lucidus geht, der, wie ich glaube, noch immer in deiner Heimat weilt?“


    Decimus Lucidus war vor geraumer Zeit einer der mächtigsten Männer Roms gewesen, bevor er die weite Reise nach Tylus angetreten hatte. Es hieß, dass er in Rom ein großer Frauenliebling gewesen war und die Gerüchte besagten, dass ihn amouröse Verwicklungen in die Fremde getrieben hatten. ;)
    Corvus wusste diese Gerüchte nicht zu deuten, er kannte den Mann nicht näher. Es war auch weniger Neugierde, die ihn zu seiner Frage gebracht hatte, als vielmehr Höflichkeit, wollte er den Tyluser doch nicht sofort direkt fragen, was ihn zu ihm geführt hatte.

  • Etwas überrascht über die direkte Nachfrage des Präfekten, fasste sich Ioshua und antwortete


    "Ich weiß nicht viel zu berichten, denn es ist auch für mich schon eine längere Zeit vergangen, seit ich Tylus das letztemal verlassen hatte. Der ehemalige Senator ist ein enger Freund meines Königs, doch wie mir scheint hat er sich zunehmend zurückgezogen."


    Der Consular erreichte zunehmend ein Alter, wo man sich auf sich selbst focusierte.

  • “Ich verstehe. Nun, es sei ihm gegönnt.“


    Corvus fasste die Antwort des Tylusers so auf, dass sich der ehemalige Senator nunmehr der tylusischen Weiblichkeit und ihrer Erforschung zugewandt hatte. Solche Dinge geschahen, dass vermutete er, wohl auch in diesem fernen und fremdartigen Land nicht in der Öffentlichkeit, sondern im intimen Rahmen.

  • Ioshua nickte und setzte dabei sein gewohnt freundliches wie geheimnisvolles Lächeln auf. Man merkte sofort, hier stand kein Römer oder Alexandriner, sondern jemand dessen Heimat, Sitten und Gebräche tausende Meilen entfernt lagen. Wie aus einer anderen Welt.


    "praefecte, als hochrangiger Vertreter der iüdischen Gemeinde Alexandrias, lass mich Dich aufs herzlichste willkommen heißen, daß deine Weisheit und Verstand, gepaart mit dem Willen der Götter, dich niemals fehlleiten werden und dich sicher durch alle Unwägbarkeiten deiner Regierungszeit führen werden."


    Der fette Tylusier drehte sich zu Rhabos um, dieser verstand sofort und trat nach vorne. In seinen Armen hielt er ein Packet.


    "praefecte, lass mich Dir aus Dank für deinen Empfang dieses Praesent zukommen, eine meisterhafte geschneiderte Seidentunika, hergestellt aus feinster tyluischer Seide. Möge sie Dir gute Dienste leisten !"


    Unterwürfig trat Rhabos vor, das Haupt geneigt und überreichte dem Praefekten das Packet.


    Sim-Off:

    Wi-Sim

  • Germanicus Corvus nahm das Präsent lächelnd entgegen.
    “Ich danke dir. Was für eine freundliche Aufmerksamkeit.“, bedankte er sich lächelnd und fragte sich insgeheim, wann er so eine weibische Tunika aus Seide wohl jemals tragen sollte. ;)




    Sim-Off:

    Danke :)

  • Ioshua wartete die Reaktion ab und dachte dabei, wenn die Tunika ihm nicht gefalle, so könnte ja dessen Gemahlin die Tunika tragen, vorausgesetzt sie haben dieselbe Figur. ;)


    "Ich danke, praefecte ! Sie ist eines Eques würdig, eines Eques, der den mächtigsten Posten - nach dem des Praetorianerpraefekten - bekleidet.


    Und wenn Dir sonst noch was tun kann, einen Wunsch oder Ähnliches, für einen besonderen Anlass, dann sei nicht zögerlich, meine Dienste in Anspruch zu nehmen."


    Darauf verneigte er sich, diesmal tiefer als zu Beginn.

  • Ioshua nickte mit seinem bekannten Lächeln, wobei er den Kopf etwas schräg legte.


    "Ich bin Dir zu Dank verpflichtet, praefect !"


    Er wartete noch einen Augenblick, ob der Praefekt nicht vorhatte, gleich bei ihm einen Schwung neuer Togen zu bestellen. ;)

  • Worauf sich Ioshua erneut verneigte und darauf gebührend verabschiedete. Letztlich hatte er geschafft, was er gewollte hatte, und er hoffte, daß sich die Beziehungen zum Praefekten durch beiderseitig lohnende Geschäfte manifestierte.

  • Germanicus Corvus verabschiedete den Tyluser äußerst freundlich und wohlwollend. Das war allem Anschein nach also einer der wohlhabendsten Händler der Stadt. Mit diesen Leuten musste man sich gut stellen, ahnte er. Ein gutes Verhältnis könnte zum beiderseitigen Nutzen sein und für sie beide lukrativ, daran gab es keinen Zweifel.

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