Ein wenig nervös war sie schon. Sie hatte sich schon Stunden zuvor zurechtgemacht, schreuchte ein halbes Dutzend Sklaven dorthin und hierhin und mit nichts schien man ihr etwas recht zu machen. Doch wer sollte es ihr verübeln, würde sie doch heute wieder Crassus wiedersehen. Ob er den Brief so verstanden hatte wusste sie nicht, doch ihr schien dieser nur zu eindeutig zu sein. Seine Ankuft hatte er auch gleich angekündigt, was für sie bedeutete, dass er nun wohl um ihre Hand anhalten würde. Würde er? Oder war ihm nun der ganze Aufstand rund um diese Flavierin zu viel? Sie wusste es nicht und war knapp davor nervös an den Nägeln zu kauen. Doch ihre Amme hatte ihr das damals schon ausgetriben. Für eine Patrizierin schickte sich so etwas nicht. So saß sie kerzengerade auf dem Stuhl und zupfte ein wenig an ihrem roten Kleid herum. Die goldenen Kordeln machten es sehr römisch, denn schließlich wollte sie schon wie eine Römerin aussehen. Die hochgesteckten Haare hatten lange gebraucht und der golden/rote Schmuck, der in dieser Frisur eingeabreitet wog garnichtmal so wenig. Minervina besonn sich, schloss die augen und atmete tief durch. Ein letztes Stoßgebet an Venus, und schon wurde Crassus von einem der Sklaven angekündigt.
Triclinium | Minervina et Crassus
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Mit langsamen, aber festen Schritten durchquerte Crassus das große Eingangsportal der Villa Flavia Felix. Für die reichverzierten Wände und Statuen, die er auf dem Weg ins Triclinium passierte, hatte er keine Augen - zu sehr freute er sich darauf endlich wieder Minervina zu treffen. Kurz bevor er das Triclinium betrat blieb er noch einmal kurz stehen und rückte seine Rüstung zurecht. Noch kurz durchgeatmet und dann betrat er das Triclinium, wo er auch sofort Minervina erkannte. Mit schnellem Schritt ging er lächeknd auf sie zu.
Minervina! Wie ich mich freue dich zu sehen!
Die zwei Sklaven von Crassus blieben in der Türe zum Triclinium stehen und warteten darauf, dass sie später Crassus rufen würde.
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Die Türen öffneten sich und Crassus kam herein. Minervinas Augen leuchteten auf, denn sie wunderte sich nur zu sehr über ihre eigene Reaktion. Beinahe wäre sie aufgesprungen um in sich in seinen Arme fallen zu lassen. Doch sie riss sich am Riemen und stand langsam auf und lächelte auch ihn an. Es war doch ein gutes Zeichen wenn er sich so verhielt? Definitiv ja. Sie atmete durch und sah ihm nur in die Augen. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, hätte gleich ihr Glück mit ihm geteilt. Doch die Zweifel nagten noch an ihr, eine Patrizierin durfte sich keine Blöße geben. Nun erst merkte Minervina dass sie noch kein Wort gesagt hatte, sondern nur ein wenig apathisch in der Geographie stand. Crassus, die Freude liegt ganz auf meiner Seite... Verträumt sah sie ihn weiter an. Kaum zu glauben wie schwach sie in seiner Gegenwart wurde.
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Ihre verhaltene Reaktion ließ Crassus für einen kurzen Moment stocken. Freute sie sich etwa nicht ihn wieder zu sehen? Doch schon im nächsten Moment erinnerte er sich wieder an ihren Brief. Wenn sie ihn nicht wirklich wieder sehen wollte, so wäre der Brief von ihr anders ausgefallen. Wahrscheinlich war das nur wieder ein Versuch, die Gravitas der Patrizier zu demonstrieren. Er verwarf den zweifelnden Gedanken und blieb direkt vor ihr stehen. Langsam ließ er seinen Blick von unten bis oben über sie gleiten und verlor sich letztlich in ihren Augen:
Du schaust bezaubernd wie immer aus, meine Liebste.
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Der Trubel unter den Sklaven des flavischen Haushalts war an mir vorübergezogen, ohne dass ich ihn groß gemerkt hätte, aber was kümmerte mich auch die Arbeit der Sklaven? Den ganzen Nachmittag hatte ich über meiner Buchführung gebrütet und eins ums andere Mal aufs Neue festgestellt, dass mir die Überprüfung der Zahlenkolonnen meiner Güter aus Hispania nicht wirklich lag, dennoch musste es erledigt werden und ich hatte es schon so lange herausgeschoben, wie es nur möglich war. So war ich froh, dass sich schließlich der Abend durch eine etwas erträglichere Außentemperatur anzukündigen begann und schob schließlich den ganzen ungeliebten Papierkram beiseite, schlüpfte in eine dunkelgrüne Tunika mit reichhaltiger silberner Verzierung an den Rändern und gab mir auch ein wenig Mühe, mein nun doch bald etwas zu lang gewachsenes Haar zurückzukämmen.
Morgen würde ich mir einen Barbier kommen lassen, das war langsam auch kein Zustand mehr - ausserdem wollte ich ungekämmt sicher nicht unter Antonias Augen treten. Wir hatten uns zum Abendessen verabredet und ich freute mich auf die angenehme Abwechslung meiner ansonsten eher schweigend und schnell eingenommenen cena. So klopfte ich bald darauf an die Tür zu ihrem cubiculum und blickte ihr mit einem Lächeln entgegen, nur um sie dann gemessenen Schritts in Richtung des tricliniums zu führen, in dem hoffentlich das Abendessen bald angerichtet würde - auch wenn ich für gewöhnlich kein allzu grantiger Mann war, ich wartete nicht gerne auf mein Essen.
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Antonia, welche gewöhnlich ihr Essen allein in ihrem Gemach einzunehmen pflegt, hat am heutigen Abend mit dieser Tradition gebrochen und begleitet Aquilius' ins Triclinium. Zu verlockend war die Aussicht auf seine Gesellschaft, als dass sie das Angebot eines gemeinsamen Essens ausgeschlagen hätte.
Bereits fertig frisiert und hergerichtet hatte sie den Marspriester in Empfang genommen und war, gekleidet in eine blaue Tunika von Joopos, mit ihm in Richtung Speisezimmer aufgebrochen.So kommt sie fröhlich schwatzend in den Raum und hält abrupt inne, als sie sich gewahr wird, dass noch jemand anwesend ist.
Salvete, grüßt sie, noch immer bester Laune. Minervina kennt sie ja bereits, der Mann kommt ihr auch irgendwie vertraut vor, doch weiß sie ihn im Moment nicht zuzuordnen. Nunja, irgendjemand würde hier sicher abhilfe schaffen können.
Erst jetzt mustert sie die Rüstung des anwesenden Herrn. Ein Praetorianer? Ein fragender Blick gleitet zu ihrem Begleiter. Hatte etwa schon wieder ein Flavier irgend etwas ausgefressen? -
Langsam griff Minervina nach Crassus Händen und blickte ihm dabei tief in die Augen Natürlich muss ich bezaubernd aussehen, wenn der Präfectus Prätorio mein Gast ist... plötzlich hörte sie jemanden ins Triclinium eintreten. Sie zog ihre Hände zurück und sah verstört in den Eingang. Claudia Antonia und ein Begleiter platzte in die wunderschöbne Wiedersehens"zeremonie"... Claudia Antonia, schön dich zu sehen... Der Flavier der sie begleitete war ihr vom sehen bekannt, doch beim Namen konnte sie ihn nicht nennen. Nun eigentlich war ihr das nun herzlich egal. Sie hatte ein Essen für zwei Personen vorbereitet und die Sklaven angewiesen, dass sie nicht gestört werden wollte. Sich jetzt aufzuregen war sehr unangebracht, es musste wohl eine bessere Lösung gefunden werden.
Leider werden wir euch schon wieder verlassen, schließlich muss ich noch mit dem Hortus angeben, einzigartig und nur in der Villa Flavia zu finden... Sie lächelte zu Crassus und hoffte dass er verstand. Nein sie wollte nicht gestört werden...
Minervina drehte sich zum Präfecten und wies mit der Hand Richtung Ausgang.Sim-Off: wäre reserviert gewesen... ich weich aus... der Hortus ist jetzt reserviert
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Crassus genoß die zarten Berührungen von Minervina sichtlich. Auch wenn es kaum viel mehr als eine Woche her war, dass sie sich das letzte mal gesehen hatten, so kam es Crassus doch so vor als hätten sie sich beinahe seit Spanien nicht mehr gesehen. Doch viel Zeit um diese Berührungen weiter zu genießen blieb nicht mehr, denn plötzlich zog Minervina ihre Hände wieder zurück und sah - fast erschrocken - zur Türe. Mit einer schnellen Drehung wandte sich Crassus auch der Türe zu und stand nun neben Minervina. Die beiden Personen die dort eintraten waren ihm völlig unbekannt. Crassus räusperte sich und brachte ein freundliches Salvete! heraus, nachdem Minervina die Unbekannte gegrüßt hatte.
Minervina versuchte das Wiedersehen zu retten in dem sie auf den Hortus auswich. Mal schauen ob er hält, was du versprichst. sprach Crassus noch und folgte Minervina in eben diesen, nachdem er sich mit einem Nicken bei den eben Hinzugekommenen verabschiedete.
In einigem Abstand folgten Crassus' Sklaven die immernoch eine schwere Truhe mit sich herumtrugen.
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Wie elegant es Antonia doch verstand, sich zu kleiden! Ich war wieder einmal davon beeindruckt, und sicher nicht gegen meinen Willen, welcher Mann hätte es denn nicht zu schätzen gewusst, eine so angenehme Erscheinung als Begleiterin zum Abendessen zu haben? Sicher, sie war Gracchus' Frau, aber hatte ich nicht den ausdrücklichen Auftrag erhalten, mich ein wenig um sie zu kümmern? Gelangweilt hatte sie sich in der Villa ohnehin genug. Gerade, als wir das triclinium betraten, erblickte ich zu meinem Erstaunen bereits zwei Anwesende - einen Mann in Uniform, und Gracchus' Schwester Minervina, die sich an den Händen hielten und fast erschrocken auseinander zuckten, als sie uns erblickten. Sollte sich hier etwas anbahnen, was mein werter Vetter nicht gutheißen konnte? Ich runzelte die Stirn, und nickte den beiden höflich zu, nicht ohne einen kurzen Blick mit Antonia zu tauschen. "Salve, Minervina ..." Als sie dann noch ein ganzes Stück eiliger abzogen, war es mir relativ klar, dass hier etwas im Busch sein musste. Aber wie typisch für eine junge Frau, dass sie dumm genug war, ihre Affäre ins Haus mitzubringen und vor aller Welt Augen herumzuzeigen.
Den schnellen Aufbruch der beiden kommentierte ich nicht, sondern geleitete Antonia, wie es ohnehin meine Absicht gewesen war, zu einer der Liegen, bevor ich mich selbst in gesittetem Abstand zu ihr niederließ und einem der herumlungernden Sklaven mit einem Handwink befahl, uns Getränke zu bringen.
"Amüsant, was hier so vor sich geht, wenn Gracchus nicht im Hause weilt - wenn ich nicht irre, war das der praefectus praetorio?" eröffnete ich das Gespräch im leichten Plauderton, noch immer darüber sinnierend, ob uns nur ein handfester Skandal oder, besser noch, eine unstatthafte Heirat ins Haus stand.Sim-Off: Schade, dass die perfekte Gelegenheit, die Familie ein bisschen kennenzulernen, nicht genutzt wird
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Schnell waren die beiden verschwunden. Antonia war nicht wirklich traurig darüber, nun allein mit Aquilius speisen zu müssen, aber etwas sonderbar kam ihr das Ganze doch vor.
Ohne jedoch darauf einzugehen, lässt sie sich auf der ihr zugewiesenen Kline nieder. Als Aquilius allerdings doch das Thema anspricht, jauchzt sie innerlich. Klatsch und Tratsch – der Lebensinhalt einer vornehmen Dame.
Er war es., bestätigt die Claudia. Zumindest der Kleidung nach zu urteilen. Sonderbar, dass jemand zu einem privaten Besuch in militärischer Rüstung erscheint, nicht?
Beiläufig greift sie zu einem bereitgestellten Weinbecher, den sie einem Sklaven hinhält, damit er ihn füllte.
Oder hat Minervina etwa Schwierigkeiten mit den Prätorianern?
Ein Augenzwinkern folgt. Hatte Gracchus einmal etwas über die beiden erzählt? Vergebens versucht sie sich zu erinnern. Nun, wenn dem so war, dann zumindest nicht ihr – nicht weiter verwunderlich. Alles, was die Patrizierin wusste war, dass Minervina wohl eine zeitlang Unterkunft bei Crassus gefunden hatte, als diese unsägliche Geschichte in Hispania geschehen war. -
Sim-Off: ein ander mal
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