Crinon

  • Im dreckigsten, lautesten und engsten Teil der mogontinischen Märkte bildeten Käfige schmale Gassen. Eine Tribüne mit kleinem Vorplatz erinnerte entfernt an die großen Sklavenmärkte Roms. Der Händler hatte soeben ein biestiges kleines Mädchen an den Mann gebracht, als man ihm nun den drahtigen Germanen brachte, den sie hier Crinon riefen.


    "Ihr Bürger, kommt und schaut, was euch Titus Tranquillus heute bietet! Einen kräftigen germanischen Stier! Beste Ware, wie immer, frisch geliefert aus den Gebieten Germania magnas! Er kann Feinde mit seinen Händen erwürgen und eignet sich hervorragend als Leibwächter. Des Lateinischen und des Germanischen ist er mächtig, ist genügsam und billig in der Haltung. Quirites, kommt und bietet auf diesen germanischen Krieger! Das Startgebot liegt bei sage und schreibe günstigen 400 Sesterzen!"


    Wenn alles klappte, wie Titus sich das dachte, dann würde er heute hier sehr reich werden. Innerlich rieb er sich bereits die Hände.


    Sim-Off:

    Auktion geht bis Samstag, 14:00:00

  • Nun war er also auf dem Sklavenmarkt von Mogontiacum gelandet...
    Beim Würfelspiel seine Freiheit zu verlieren war ehrenvoller als hier verkauft zu werden. Zumal sein Vorbesitzer ein angesehener germanischer Fürstensohn gewesen war und ihn niemals zu demütigen suchte.
    In dessen Diensten war Askar ... von diesem Namen würde er sich nun trennen müssen... mit allerlei wichtigen Aufträgen betraut worden. die ihn unter anderem entweder zum Handel oder zum Schmuggel über die Grenze geführt hatten. Aber auch in den dunklen Wäldern Germaniens war er viel unterwegs gewesen. Sie würden ihm fehlen, diese fast freien Tage unter den dunklen Tannen auf dem weichen Waldboden.
    Das sein letzter Waffenschmuggel misslungen war ärgerte ihn ungemein, da er es weder einem aufmerksamen Soldaten noch einem eigenen Fehler zu verdanken hatte, dass er geschnappt worden war. Vielmehr war ausgerechnet nach der Kontrolle beim anfahren eine Radnabe seines Pferdekarrens gebrochen und hatte durch die Erschütterung das Geheimversteck preisgegeben.
    Obwohl er wusste, das seine Ehre weiter ausser Frage stand, schließlich war er wie immer bei senem Grenzübertritt beobachtet worden, ärgerte es ihn, dass er seinen Aufrag nicht hatte ausführen können.
    Doch das war geschehen und vorbei, genau wie sein bisheriges Leben und nicht zu ändern.
    Daher blickte er nun interessiert auf die Bürger, von denen ihn wohl nun einer kaufen würde und sich somit seiner Loyalität sicher sein konnte. Schließlich wusst Crinon, was das Leben als Sklave bedeutete, und seine Götter und Ahnen geboten ihm die Konsequenzen seiner Handlungen zu akzeptieren und wie ein Mann zu tragen. Ob es nun ein Würfelspiel oder Waffenschmuggel war.

  • Während er mit dem Verkäufer auf das erste Gebot wartete, fragte er sich wer wohl seiner Dienste bedurfte? Würde er wie der Verkäufer gesagt hatte als Leibwache seinen Schwertarm einsetzten oder würde er auf andere Weise seine kräftigen Muskeln einzusetzen haben? Aber vielleicht würde sein zukünftiger Besitzter ja auch seine Intelligenz und seinen Listenreichtum zu Schätzen wissen? Oder würde ihm seine Geschicklichkeit und Unauffälligkeit zu einer Beschäftigung verhelfen? Einerlei... je reicher sein Besitzer sein würde, desto interessanter würde sich sein Betätigungsfeld gestalten. Also rief er, um die der Behauptung bezüglich seiner Spachkenntnisse zu bestätigen und immer um eine möglichst korrekte Aussprache bemüht:


    "Salvete Romani! Wer von mir beschützt wird hat nichts zu befürchten, ich weiß jeden Anschlag zu vereiteln. Darüber hinaus kann ich mich bei jedem noch so riskanten Unternehmen behaupten."

  • Phaeneas schob sich durch die Menge, um ein Stück näher an die Tribüne heranzukommen. Dem Anfang der Versteigerung hatte er möglichst sachlich zugeschaut, wobei es ihm schwer fiel...
    Seltsam, bei diesem Sklaven, Crinon, schien es fast so, als sei er es, der die Zuschauer musterte, und nicht sie ihn, so wie er seinen Blick schweifen ließ.
    Als er die Stimme anhob, grübelte Phaeneas, ob ihm das wohl der Händler aufgetragen hatte oder er sich selbst dazu entschlossen hatte. Ersteres schien ihm am wahrscheinlichsten.
    Hm, ein wenig Akzent hörte man heraus, aber ansonsten war sein Latein akzeptabel.

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    Die junge Athenia war heute auf den Markt geschickt worden, da der grosse Sklavenhändler Titus Tranquillus für den heutigen Tag mit frischer Ware angekündigt worden war. Sie als Haushaltsvorstand ihres Herren war für solche Anschaffungen verantwortlich und so war sie nun hier, in ihrer Begleitung zwei grosse gallische Wachmänner.
    Sie betrachtete die angebotene Ware ein Weile, bevor sie sich zu einer ersten Frage durchrang.


    "Was für Fähigkeiten hat er denn sonst noch?"







    SKLAVE - GENS PRUDENTIA

  • Noch ehe der Auktionator antworten konnte meldete sich Crinon zu Wort, dem daran gelegen war, seine Selbständigkeit zu bekräftigen.
    Neben meinen Fähigkeiten in der Kriegskunst habe ich auch schon einige Erfahrung als Händler. Als solcher bin ich natürlich des Rechnen kundig und lasse mich auch vom gewieftesten Handelspartner nicht über den Tisch ziehen. Daher weiteren kenne ich jeden Weg zwischen Mogontiacum und der Grenze, sowie einige dahinter.
    Was konnte er mehr sagen? Wie sollte er sich als Spion anbieten, ohne dass es in der Stadt bekannt würde, was seine heimlichen Talente waren?

  • Gerade wollte Titus Tranquillus erneut seine Ware anpreisen, weil niemand diesen gut gebauten Menschen kaufen wollte, da erdreistete sich der Sklave, selbst etwas zu sagen. Er erntete einen Stockhieb von Titus höchstpersönlich. Doch konnte er ihm keine Warnung mehr zuzischen, da jemand letztendlich doch Interesse äußerte, und wenn es nur in Form einer Frage war - vorerst. Allerdings kam er wieder nicht dazu, etwas zu antworten, da der Sklave erneut den Mund auftat. Diesmal nickte Tranquillus seinen beiden Handlangern zu, die den in ketten gelegten Barbaren auf die Knie zwangen. Einer der beiden drückte Crinon den Kopf nach unten und Titus beugte sich vor: "Bürschlein, du redest nur, wenn du gefragt wirst, habe ich mich klar ausgedrückt?!" Schließlich würde niemand einen aufmüpfigen und zu selbstbewussten Sklaven kaufen. Demütig mussten sie sein und gehorsam.


    Titus richtete sich auf und verkündete spottend: "Dass er fließend Germanisch und Latein spricht, hat er uns ja eben bewiesen, hehe. Nun, darüberhinaus kann er Fährten lesen und könnte prima als germanischer Spürhund eingesetzt werden. Seine Augen sind scharf und er ist kerngesund. Kommt, überzeugt euch selbst", bot er an, und einer der Handlanger öffnete dem Germanen grob das Maul, damit Interessenten seine Zähne begutachten konnten.

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    Athenia nickte zu dem Gesagten, verzichtete jedoch darauf näher heranzugehen um sich die Zähne des Sklaven anzusehen. Das überliess sie lieber anderen. Sie wechselte einige Worte mit einem ihrer gallischen Begleiter und wandte sich dann wieder an den Sklavenhändler.


    "Du sagtest er stammt aus Germania Magna, heisst dass er war zuvor noch nicht ihm Dienst eines Herren und muss erst noch 'erzogen' werden?"







    SKLAVE - GENS PRUDENTIA

  • Innerlich rieb sich Titus die Hände - es hatte jemand größeres Interesse, denn eine zweite Frage folgte. "Oh nein, er hatte einen Herren, durchaus. Er stammt aber aus Germania Magna. Sein vormaliger Beistzer hat, nun, sagen wir, er hat rege von den kriegerischen Fähigkeiten dieses Sklavens Gebrauch gemacht, wenn du verstehst, was ich meine, mein Fräulein. Germanenstämmige Männer sind bisweilen gute Leibwächter und wissen, wie man an Informationen herankommt, und bei diesem hier ist es nicht anders. Noch dazu ist er sparsam im Verbrauch. Ich bin mir sicher, dass er deine Herrschaften nicht enttäuschen wird!" Er wechselte einen Blick mit Crinon, der besagte: Wehe wenn doch, mein Ruf könnte darunter leiden! "Das Startgebot liegt bei schlappen 400 Sesterzen, schlagt zu! Ein einmaliges Schnäppchen!"

  • Na gut, hier ging es anderst zu, den Stockhieb hatte er ignoriert, aber nun musste er mühsam den Reflex unterdrücken zuzubeißen.

    Ob mir mein römischer Herr auch zum Freund wird, ist wohl zu bezweifen, wenn alle Römer ihre Sklaven so "nett" behandeln wie der ruhige Titus. Na ja etwas mehr Demut würde mir warscheinlich gut zu Gesicht stehen.


    So versuchte Crinon eine demütige Miene aufzusetzen, was sich aufgrung seines zwanghaft geöffneten Mundes als schwierig erwies.

  • Titus klatschte gespannt in die Hände, als das erste Gebot erklang. Es gab doch nichts Aufregenderes, als das Ersteigerungsfieber. "Vierhundertfünfzig sind geboten! Vierhundertfünfzig - höre ich mehr? Mehr für diesen germanischen Pfundskerl? Ein Prachtexemplar von Germane, muskulös und nur wenige Unzen Fett am Leib, praktisch gar keine - ist immer gut gefüttert worden. 450 - wer bietet mehr?" Und er hatte da so einige Taktiken, wie er den Preis noch weiter nach oben treiben konnte....

  • Als Crinon einen Schlag erntete, war Phaeneas’ Frage beantwortet. Er hatte von sich aus gesprochen.
    Bei allen Göttern, Phaeneas konnte es nicht hören, dieses heuchlerische Anpreisen von Sklaven! Was einem normalen Menschen peinlich wäre in den Mund zu nehmen, das war einem Sklavenhändler gerade recht!
    Im Übrigen war es sinnlos, einen Sklaven auf dem Markt als gefügig zu verkaufen, Phaeneas wusste, dass die meisten ihren eigenen Willen behielten. Manchmal wunderte sich der bithynische Sklave doch über die Gewohnheit der „Römer“, wie Hedda immer sagte, sich selbst etwas vorzuspielen und vorspielen zu lassen, wovon sie selbst genau wussten, dass es nicht so war, nur weil... weil es so bequemer war? Weil Schein immer schöner war als Sein? Weil man sich nicht mit etwas beschäftigen musste, was ja gar nicht der Fall war?

  • Warum starrten die den Sklaven nur alle an, boten aber nichts? Titus zog eine unwillige Grimasse und seufzte. Der Germane hatte ihm bestimmt das Geschäft versaut, nur weil er den Rand nicht halten konnte. Andererseits waren diese germanischen Römer, die hier überall rumwuselten, ohnehin nur schwer für Sklaven zu begeistern, egal woher sie kamen. Schweren Herzens hob Titus an: "Vierhundertfünfzig Sesterzen sind geboten.... Vierhundertundfünfzig zum Ersten......"

  • Meine Güte, hatte der Sklavenhändler es aber eilig. Nun gut, wie er wollte: „Ich biete 3000 Sesterzen im Namen meines Herrn, des Legatus Augusti pro Praetore.“ Hoffentlich würde er jetzt nicht versuchen die Versteigerung neu anzukurbeln, sondern die Sache möglichst schnell erledigen... Zum Glück schienen nicht allzu viel andere interessiert zu sein.
    Phaeneas „freute“ sich jetzt schon auf die Stielaugen, die der Händler machen würde, wenn er die Summe hörte...

  • Wie es aussieht ist dem Sklavenhändler der bisher erreichte Preis erheblich zu niedrig. Naja mir solls recht sein. Geld mit dem Pech oder Unglück anderer zu verdienen ist wahrlich nicht gerade die ehrbarste Lebensbeschäftigung. Woran mag es wohl liegen, dass das Interesse an mir als Sklave so gering zu sein scheint? War ich zu forsch? Oder haben die ehemals germanischen Bürger dieser Stadt einfach das selbe Verständnis von Sklaverei wie Vadomar. Ähnlich wie mein früherer Herr scheinen sie eine natürliche Abneigung gegen Sklavenhandel zu haben. Mann wie musste ich ihm meine Freiheit als Würfelpfand aufdrängen. Welch jugendlicher Leichtsinn. Und das alles nur für ein Mädle. Ach waren das noch Zeiten, als ich wie ein junger Hirsch im Wald herumtollte. Mann Junge du bist gerde mal 26 Jahre alt und redest schon als wärst du ein alter Greis. Reiß dich zusammen. Du hast dein Leben noch vor dir und ein weniger aufreibender Alltag wird dir sicherlich gut tun. Aber ich werde dennoch sicherlich auf ein bisschen Aufregung und Nervenkitzel hoffen können? Oder bin ich schon wieder vermessen und eitel? Ich sollte mal etwas kürzer denken und planen. Also wer mag mich wohl kaufen? Alles andere kommt später.

  • Wow der Preis zieht ja plötzlich erheblich an. seltsame Strategien sind das. Nun gut ich habe auch nie versteigert sondern immer gehandelt. Beim Handel steht die Preisspanne etwa fest und je besser man seinen Gegenüber über den Tisch zieht desto besser ist der Abschluss. Aber dieses Versteigern muss Spaß machen. Schade, dass man nur Waren an denen ein Mangel herrrscht wirklich gewinnbringend versteigern kann. Sonst hätte ich mir in den letzten Jahren eine Menge Nervenkitzel gönnen können.

  • Es war nur diese Sklavin, die ebenfalls Interesse hatte, aber sie reichte...
    "10000 Sesterzen", bot Phaeneas unterbittlich weiter.
    Es war seltsam, selten mit Geldsummen zu hantieren und dann gleich mit so hohen...

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    Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser freche Mitbieter sie nur ärgern wollte. Natürlich konnte es auch sein, dass der Herr des frechen Sklaven diesen gutaussehenden Germanen nur so dringend brauchte, weil die Gemahlin des Legaten, sofern er denn eine hatte, ihn in seinem Schlafgemach nicht aussreichend forderte. Naja, diese komischen Römer hatten schon merkwürdige Vorlieben.


    "Möge der Legat seine Befriedigung in dieser unschuldigen Seele finden." sagte sie und zog sich damit aus der Auktion zurück.







    SKLAVE - GENS PRUDENTIA

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