Das Landgut des Lucius Aurelius Commodus

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    „Treffen wir uns der Mitte, 1075 Sesterzen, schlägst du ein?“


    Ioshua lehnte sich zurück. Er überlegte. 1075 Sesterzen waren imgrunde kein schlechtes Geschäft und er schien erreicht zu haben, was er wollte.


    "Einverstanden, mein römischer Freund." schüttelte der Tylusier die Hand des Senators kräftig.


    "Und jetzt lass uns unsere Kehlen befeuchten von Deinem guten Wein und uns langen an den aufgetragenen Speißen."

  • „Schön das wir uns einigen konnte.“ Commodus lächelt und stieß mit seinen Gegenüber gemeinsam an. Die Verhandlungen waren zäh, liefen auch mehr zu Gunsten des Hebräers, aber Commodus war froh seinen Betrieb endlich los geworden zu sein. So schmeckte der Wein gleich viel besser, genau wie die kleinen Häppchen. „Sag, suchst du noch mehr Betriebe, ein Freund von mir, er ist gewillt seinen Schmied zu verkaufen, hat aber noch niemanden gefunden.“

  • Die Verhandlungen waren doch zäher als erwartet, doch das lag in Ioshuas Natur. Wenn er in geschäftlichen Gesprachen befand, so war es für ihn ein Selbstverständnis, das Beste herauszuholen, sonst wäre er sicher nicht Geschäftsmann.
    Jetzt entspannte er sich auf seiner Kline und nahm sich etwas von den Eiern. Man war schließlich nicht alle Tage auf das Landgut eines Senators eingeladen. Die gediegene Atmosspähre, und das keinen halben Tag von der Stadtmitte Roms, war ein abwechslungsreicher Kontrast. Der Garten blühte in aller Pracht, sicher hatte der Senator mindestens zwei Sklaven abgestellt, die mit der Pflege und Aufzucht betraut waren.
    Ioshua dachte darüber nach, ob er nicht selbst sich ein solches Landgut zulegen sollte, als Rückzugsort und um bei gelegentlichen Anlässen mit seinem Prunk zu protzen. In Tylus kannte er nur den Bezirksverwalterpalast, den er lange Jahre bewohnt hatte, welcher auf einer Anhöhe von Damman einen prächtigen Blick auf das turkisblaue Wasser des persischen Golfs bot. Dann war da noch seine Stadtvilla in Alexandria, die zwar repräsentativ war, aber mitten im Delta nicht unbedingt ein Zeichen der Ruhe war. Ein Landsitz, zB auf Dilmun lag also durchaus in Ioshuas Gusto.


    Auf die Frage des Senators überlegte Ioshua.


    "Wer ist dieser Freund ? - Nun, die gesetzlichen Restriktionen legen mir einen Rahmen vor, weswegen ich mir weitere Investitionen gut überlegen muß."


    Genaugenommen war das ein Wink mit dem Zaunpfahl an den Senator, der ja im Senat sicher das ein oder ander Wort erheben konnte. ;)

  • Zitat

    Original von Ioshua Hraluch
    Auf die Frage des Senators überlegte Ioshua.


    "Wer ist dieser Freund ? - Nun, die gesetzlichen Restriktionen legen mir einen Rahmen vor, weswegen ich mir weitere Investitionen gut überlegen muß."


    Genaugenommen war das ein Wink mit dem Zaunpfahl an den Senator, der ja im Senat sicher das ein oder ander Wort erheben konnte. ;)


    „Sicher, allerdings haben die Gesetzte auch ihre Richtigkeit, ansonsten wäre der römische Markt kaum noch zu zügeln.“ Commodus gab nun seinerseits einen dezenten Wink mit dem Zaunpfahl zurück, er war mit den Gesetzten seines Lands zufrieden und fand keinen Grund, diese zu beanstanden. ;) Vielleicht ein Nachteil für seinen Freund. „Ich rede von Tiberius Flavius Quirinalis, ein edler Patrizier und treuer Freund seit Jahrzehnten. Ich kenne ihn noch vom Militär.“ Während Commodus dies aussprach, zog er seine Toga ein Stück zurecht. „Hm, die Legion… lang ist es her, es kommt mir vor, als wäre ich gestern noch Offizier gewesen.“ Als Commodus merkte, dass er abschweifte und Gefahr lief, in Gedanken zu versinken, schüttelte er leicht seinen Kopf und lächelte. „Verzeih, aber die Zeit geht viel zu schnell vorbei. Aber wo waren wir stehen geblieben? Aja! Flavius Quirinalis seine Schmiedewerkstatt. Besteht bei dir vielleicht Interesse?“

    Sim-Off:

    Stufe II

  • Eine junge Frau näherte sich dem Anwesen des Senators. Ein Mann gab ihr ein paar Münzen, wenn sie eine Nachricht überbringen würde. Sie fühlte sich nicht wohl dabei, denn ihr Auftraggeber war sehr bestimmt gewesen, was passieren würde, wenn sie nicht alles genauso sagen würde, wie er wollte. Ein wenig ängstlich klopfte sie an.


    Als die Tür sich öffnete sprudelte sie sofort drauf los, ohne zu wissen, wer ihr gegenüberstand. Nur schnell wieder weg hier. Ihre zarte Hand verkrampfte sich in ihrer Kleidung und sie schluckte mehrmals, sie wollte ja keinen Ärger haben.


    Ich bringe eine Botschaft für den Senator Commodus. In Rom wartet ein Mann auf ihn, der, der ist der Sohn von jemandem, den der Senator kennt. Es ist, ist sehr wichtig. Er warted auf den Senator in Rom, kurz vor Sonnenuntergang, in drei Tagen am Forum. Dann sagte der Mann noch, er sei ein Freund.


    In Rekordzeit sagte sie das alles und drehte sich geschwind um in der Hoffnung, sie werde nicht aufgehalten.

  • Ioshua nickte.


    "Ich werde mich gerne einmal mit ihm treffen." versicherte Ioshua dem Aurelier.


    Mehr konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht für den Senator tun, zwar war Ioshua noch einiges skeptisch, alles weitere würde sich daher in einem eventuellen Gespräch ergeben.


    "Ich bin ein freier Händler. Derartige Restriktionen wie sie das römische Gesetz vorschreibt, kennen wir in Tylus nicht. Es sollte jeder nach seinen Möglichkeiten wie es ihm beliebt vorgehen und nicht durch irgendwelche Gesetze unterworfen sein."


    Dann trat plötzlich diese junge Frau an den Senator heran, ziemlich ungestüm wie der Tylusier empfand und überbrachte jene Botschaft an den Hausherrn.

  • „Das freut mich zu hören, ich werde es meinem Freund ausrichten. Er wollte mich unlängst einmal besuchen, sobald er hier eintrifft, werde ich dich weiter empfehlen.“ Ein weiterer Schluck Wein lief Commodus seine Kehle hinab und er schaute nicht schlecht, als plötzlich eine junge Frau vor ihm stand. Sie wirkte verängstigt und aufgeschreckt. Milo, der kräftige Sklave kam sofort, aber Commodus gab ihnen einem Wink. Er sollte warten, von dieser Frau ginge sicherlich keine Gefahr aus. Als sie fertig war, war sie auch genau so schnell verschwunden, wie sie Aufgetaucht war. Commodus sein gereizter Blick traf Milo. „Entschuldige die Störung, Ioshua Hraluch. Aber ist es wirklich schwer heute noch gutes Personal zu bekommen. Nach dem Attentat auf unserem Konsul, habe ich mir vorsichtshalber zwei neue Leibwächter gekauft, aber diese sind wohl zu sehr beschäftigt mit anderen Dingen…“ Jetzt reichte es, seine Sklaven würden eine gehörige Trachtprügel beziehen, wenn sein Gast ihn verließ. Solche grobe Schlamperei akzeptierte er nicht.

  • "Am besten schreibt er mir einen Brief, zwecks Kontaktaufnahme." meinte Ioshua.


    "Ja, das Attentat auf den Consul habe ich mitbekommen. Ich befand mich da gerade in der Urbs, und Nachrichten verbreiten sich dort besonders schnell. Es ist ein Jammer, er war ein achtbares Mitglied der Socii Mercatorum Aureii und deren Magister. Nun werden wir für Ersatz sorgen müssen.


    Ich selbst umgebe mich zuweilen mit meinen Untergebenen, wenn ich durch die Stadt gehe."


    Diese Vorgehensweise hatte natürlich weniger schutzbedürftige Gründe, denn prestigeträchtige, wenn er mit seinem Gefolge aufwarten konnte.


    "Du hast Dir ein schönes Landgut eingerichtet" lenkte Ioshua das Thema auf ein weniger brisantes Thema "Wer war der Architekt ?"

  • Da sich in der Villa Aurelia in Rom so viele Hinweise auf diesen Aurelius Commodus finden ließen, beschloss Crassus noch am gleichen Tag seinem Landsitz einen Besuch abzustatten. Er wechselte dazu die Centurie, die ihn zur Villa Aurelia in Rom begleitet hatte gegen eine Turma und ritt mit dieser zu dem Landsitz.


    Galoppierend erreichte er an der Spitze der Turma nach einem recht langen Ritt den Landsitz. Schwungvoll setzte er ab und begab sich mit seinem Decurio im direkten Schlepptau zur Porta:


    Cohortes Praetoriae, Aufmachen!

  • „Ja, ich werde ihm das gerne weiterreichen.“ Irgendwie war Commodus der Appetit vergangen und nippte nur noch selten an seinem Wein. Die blutgetränkten Stufen des Senats wollten ihm nicht aus dem Kopf gehen. Zum Glück wechselte Ioshua das Thema. „Keine Ahnung wer der Architekt war. Also dieses Landgut gibt es schon viele Jahre, ich habe es einen verarmten Ritter abgekauft der nun in irgend eine Insula gezogen ist. Wirklich Tragisch was aus Rom geworden ist…“ So ist das Leben.


    Mitten im Gespräch platzte ein Sklave hinein, er berichtete von den vielen Prätorianern die vor der Tür standen. Was wollen diese Penner denn jetzt? Commodus ahnte furchtbares. Sein Gast musste auch denken, er beherbergt nur Kaisermörder und Verbrecher… wie peinlich… Er stand auf und nickte dem Sklaven zu, dieser verschwand wieder im Haus. „Ioshua Hraluch, halte mich bitte für keinen schlechten Gastgeber, aber ich befürchte die Prätorianer wollen nicht nur auf eine Schale Wein hinein gelassen werden. Vielleicht solltest du kurz hier warten.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Commodus zur Porta. Der Senator wollte keineswegs unhöflich erscheinen, aber die ganze Situation konnte man keinen Gast weiter zumuten.


    An der Porta.


    Commodus sein neuer Sklave, ein großgewachsener Thraker, der kein Latein sprach und äußerst gereizt war, klopfe von innen gegen die Porta und schrie immer wieder etwas, was niemand der Anwesenden Verstand. „Putras!!! Putras!!!" Dies war eindeutig ein Fehlkauf! So viel war sicher, dieser Thraker hatte nicht mehr alle beieinander. Es dauerte kurz, bis dieser beruhigt war und Commodus selbst, von seinen Sklaven flankiert, die Tür öffnete. Als er Crassus erspähte, grüßte er ihn. „Ah, die Soldateska des Caecilius Crassus! Was verschaffte mir die Ehre?“ Neugierig wartete er ab, Commodus hatte nichts verbrochen, er brauchte also nicht zu kuschen.

  • "So so..." erwiderte Ioshua auf die Antwort des Aureliers, aber weiter kam er schon nicht, denn ein Sklave kam plötzlich herbei und flüsterte dem Hausherrn etwas ins Ohr, so daß es sich wohl um etwas Vertraulicheres handeln mußte und der Sklave nicht wußte, ob er derlei Informationen vor dem ihm unbekannten Gast preißgeben oder seinem Herrn lieber persönlich unterrichten sollte.
    Aus dem Geflüster vernahm Ioshua nur das Wort Praetorianer, was für ihn Anlass genug zu etwaigen Befürchtungen gab, denn die Leibgarde des Kaisers kam sicher nicht ohne Grund und wenn sie den Senator Aurelius Commodus schon auf seinem Landsitz aufsuchten, mußte entsprechendes vorgefallen sein.


    Es war jedoch gar nicht nötig, daß sich der Gast anhand der bruchstückhaft aufgeschnappten Worte irgendeinen Reim machen brauchte, denn der Senator wand sich bereits direkt an ihn und offenbar hatte jener genausowenig Ahnung wie er, was diese besagten Herren in Schwarz hier wollten.


    Nicht daß Ioshua Hraluch ein ängstlicher Mensch wäre, wenn er auch für einen Bruchteil einer Sekunde dachte, sie kämen seinetwegen. Doch diesen Gedanken wischte er schnell beiseite. Es gab weder Anhaltspunkte, noch Anzeichen, daß er sich just in diesem Moment hier befinden täte. So sprach er zu Aurelius in äußerst gelassenen Ton


    "Gewiss, Senator. Mich trifft die Überraschung gleich wie ein Schlag. Ich werde hier warten."


    Er konnte nicht verhehlen, daß dieser plötzliche Auftritt sicher ihm nütze sein würde, etwas über den Aurelier in Erfahrung zu bringen, wer dieser Mann war, den die Praetorianer aus heiterem Himmel aufsuchten.

  • Während die Männer so vor der Türe warteten tat sich erst einmal nicht viel. Genau genommen gar nichts. Und als sich dann etwas tat war das alles andere als die erwartete Reaktion, denn irgendjemand hämmerte von Innen gegen die Türe und rief irgendetwas völlig unverständliches. Crassus wechselte mit seinen Decurio einige vielsagende Blicke und gerade als man die Türe aufbrechen wollte hörte das Hämmern und die Rufe auf. Wenige Momente später wurde dann die Türe geöffnet. Vom Hausherren persönlich und mit seinem ganzen Sklavengefolge. Na das war ja ein Saustall hier.


    Deine Verbindungen zu einem Hochverräter verschafft dir die Ehre. Crassus sah sich kurz um: Ich denke wir reden drinnen im Haus weiter.

  • Commodus musterte die Soldaten eine Weile, bis sein Blick schließlich auf Crassus niederging. „Hochverräter sagst du? Wähle deine Worte mit bedacht, Praefectus. Über ein Jahr war ich im Exil, bin erst letzte Woche wieder nach Rom gekommen. Die einzigste Person, mit der ich im Kontakt getreten bin, seit dieser Zeit, sitzt zur Zeit in meinem Hortus, ein hebräischer Händler namens Ioshua Hraluch. Ich bezweifle doch sehr, dass dieser der Verräter sein soll…“ Wie amüsant, die Kaisermacher, die größten Verräter von allen, gehen auf die Jagd nach anderen Verrätern. „Natürlich, du und deine Offizier lasse ich gerne hinein. Deine Soldaten sollen mit Wein vor dem Anwesen versorgt werden.“ Commodus öffnete seine Pforte und gab seinen Sklaven zu verstehen, wieder an ihre Arbeite zu gehen.

  • Ioshua saß weiterhin im Garten. Er hatte es sich auf der Kline bequem gemacht, in seiner rechten Hand schwenkte er das Weinglas. Ein göttlicher Tropfen war das, er mußte unbedingt Aurelius nach dessen Lieferanten fragen.
    Es war ruhig, relativ gesehen, nur das Summen der Bienen und das Arbeiten der Sklaven, die die mannshohen Hecken stutzten störte diese Ruhe, doch Ioshua ließ sich davon nicht ablenken.


    Nach einer Weile kam der Gastgeber zurück, in Begleitung dreier Offiziere, deren Herkunft man bereits an ihrer Kleidung ausmachen konnte. Gehüllt in einen blitzenden Brustpanzer, der dunkle Umhang ruhte auf den Schultern und der glänzende Helm mit dem Federbusch, machten sie einen respekteinflößenden Eindruck, das mußte Ioshua anerkennen, der sich abrupt umgedreht hatte, als er die deutlichen Schritte der Uniformierten wahrnahm.


    Er erhob sich, sein Blick ging zu dem Aurelier. "Ah Aurelii, sind das Deine Gäste ?" ;)

  • Ich wähle meine Worte immer mit bedacht. Ich bin der Praefectus Praetorio, ich kann mir keine Fehler erlauben. Weder bei meiner Wortwahl noch bei meinen Ermittlungen. Crassus musterte sein Gegenüber eine Weile ehe er fortfuhr:


    Da mir meine Soldaten noch bei einer möglichen Hausdurchsuchung hilfreich sein werden, werden sie mich selbstverständlich begleiten. Aber natürlich nicht alle, ich möchte dein Haus ja nicht unnötig füllen. Die, die vor der Türe warten, lehnen dein Wein dankend ab, sie möchten nichts zu sich nehmen.


    Da Crassus mit keinem wirklichen Widerstand rechnete betrat er das Haus. Direkt hinter ihm sein Decurio und dahinter dann ein dutzend Prätorianer.

  • „Gäste? Nein, diese Herren wollten nur einmal mein Landgut in Augenschein nehmen.“ Commodus nahm wieder Platz, ohne weiter auf die Prätorianer zu achten und nahm einen kräftigen Schluck Wein. „Also, wo waren wir stehen geblieben?“ Commodus überlegt. „Achja, der Architekt… wie gesagt, ich kenne ihn nicht. Aber er war wohl sehr begabt, aber nicht perfekt. Ich habe vor das kümmerliche Atrium neu bemalen zu lassen und einige Mandelbäume aus Sizilien zu importieren und dort drüben auf der kleinen Anhöhe einzupflanzen. Eine nette Idee, stimmst du mir da nicht zu, Ioshua?“

  • Wie gelassen Aurelius mit den ungebetenen und erwartenden Gästen umging, rief in Ioshua große Erstaunung hervor. Jeder andere hätte wohl auf das schärfste protestiert, aber er nahm an, daß sich der Senator diesbezüglich im Senat äußern würde. Schließlich war es nicht das Alltägliche, wenn die Soldaten des Kaisers einen Angehörigen des Senats auf dessen Landgut heimsuchten.


    "In der Architektur kenne ich mich zu wenig aus, lieber Freund, daher wäre es unangemessen, mir darüber ein Urteil zu erlauben.


    Mandelbäume ? Eine nette Idee. Glaubst Du, daß sie hier gedeihen werden ?"


    Irgendwie war Ioshua mit halben Kopf noch immer bei den Praetorianern. Man merkte ihm an, daß er die weniger entspannt wirkte, man könnte meinen, ihn störte die Ankunft die Garde.

  • Commodus schnipste einen Sklaven herbei, welcher erneut nachgoss und leere Silberteller entfernte vom Tisch. „Da bin ich mir ganz sicher. Als ich damals unter dem Legat Sedulus in Germania kämpfte, bestaunte ich prächtige Exemplare dieser Gattung, auf unserer Seite des Limes.“ Ein lächeln überzog sein Gesicht, er schwelgte kurz in Erinnerungen. „Es ist kaum zu glauben, aber selbst dort wachsen und gedeihen sie.“ Commodus ließ sich herab, kurz einen Blick auf Crassus zuwerfen. „Crassus, du stehst ja in der Sonne, komm doch an unseren Tisch und leiste uns Gesellschaft. Dann kannst du meinem Gast etwas über die Geschichte der Prätorianer erzählen.“ Commodus sein Blick ging zurück auf Ioshua. „Ich sage dir mein Freund, du wirst dabei keine langweile erfahren. Zum Beispiel wurde Kaiser Caligula von seiner eigenen Leibgarde abgeschlachtet. Kannst du dir das Vorstellen? Und danach haben die Prätorianer Claudius, ängstlich wie ein kleines Kind, hinter einem Vorhang gefunden und ihn zum neuen Kaiser ausgerufen. Ist das nicht köstlich?“ Commodus nahm erneut einen Schluck vom Wein, seine Kehle war bereits fast ausgetrocknet und er hatte noch so viel, was er seinem Gast erzählen wollte. „Aber die beste Geschichte, ist jene von Kaiser Nerva! Es ist noch gar nicht so lange her, da erreichte die Meuterei der
    Prätorianer seine Blütezeit! Als Kaiser Nerva unseren Trajan adoptierte,
    Befand er sich mitten in einer Meuterei durch unsere Kaisermörder und Kaisermacher."
    Commodus deutet auf die Prätorianer. "Jedenfalls... Trajan war nicht dumm, er ließ die Anführer durch eine List nach Germanien kommen, um sie weit genug von Rom entfernt, hinrichten zu lassen. So schaffte es Kaiser Nervas, wieder Frieden und Gerechtigkeit in Rom einziehen zu lassen, ohne das Trajan auch nur einen Fuß auf Italienischen Boden setzten musste. Ist das nicht aufregend mein edler Freund? Aber ich lass nun lieber Crassus erzählen, er kennt diese historischen Begebenheiten bestimmt alle samt besser als ich…“

  • Crassus folgte dem Hausherrn in den Garten. Dort sah er ungläubig zu wie er ihn und seine Männer Stehen ließ und sich wieder zu seinem Gast setzte und mit ihm zu plauschen begann. Crassus wusste gar nicht ob er jetzt wütend, entsetzt oder sonst etwas sein sollte. Deshalb war er wahrscheinlich auch von allem etwas. Er überlegte einen Moment ob er den Aurelier auf seine missliche Lage ansprechen sollte oder es doch lieber lassen sollte. Er entschied sich für letzteres, schließlich zeigte er ja auch kein Interesse und noch weniger Kooperationsbereitschaft. Mit einem gleichgültigem Schulterzucken wandte er sich an seine Prätorianer:


    Durchsucht die Villa rustica. Sämtliche Notizen zu Geldflüßen sowie seinen Grundstücken und Landgütern sind das bevorzugte Ziel. Natürlich aber auch auf alles andere einen Blick werfen und mir bringen, falls es interessant scheint. Ich möchte, dass jedes nur mögliche Versteck überprüft wird.


    Die Prätorianer bestätigten und machten sich dann daran den Befehl des Praefecten auszuführen. Dabei waren sie allerdings nicht allzu vorsichtig....


    Edit:


    Crassus ging zu dem Tisch und hörte sich dort die Geschichte von Commodus an. Mit einem milden Lächeln verfolgte er sie.


    Und reiche Bürger, man munkelt sogar Patrizier, sollen sie auch schon verschwunden haben lassen. Einfach so. Am Tag zuvor hatte man sie noch auf dem Landsitz gesehen, am nächsten Tag waren sie weg. Verschwunden. Die Sklaven waren komischerweise auch weg und nie wurde aufgeklärt wo sie hin sind. Die Waschweiber in der Subura munkeln, dass die Prätorianer schuld sind, aber beweisen kann es niemand. Und das lustige dabei ist: da es keine Zeugen gibt, wird auch niemand bestraft. Verrückte Welt.

  • Ioshua lauschte mit großen Ohren den Geschichten seines Gastgebers. Er konnte sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dieser Senator beherrschte das rhetorische Element der Ironie wahrlich meisterhaft. Wie er den Praetorianer stehen ließ, als sei er ein einfacher Soldat, und gleichzeitig moralisch belehrend aber auch mit einem Funken Witz die "Geschichte" der praetorianischen Garde recitierte, beeindruckte ihn.


    "Das sind fürwahr interessante Geschichten. Ich wette, Du hast davon noch mehr auf Lager."


    Sein Blick geht zum Praetorianerpraefekten, ob dieser der Einladung des Senators folgen und sich zu ihnen setzen würde, was er dann auch sogleich tat.

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