Der Vorraum mit den Schreibern

  • Es war wirklich nicht weit vom Hafen bis hierher gewesen. Auf dem Weg zwischen den Gebäuden hindurch war Valeria oft stehen geblieben, um die Architektur zu bewundern, die sie umgab. So anders und dennoch römisch, jedoch mit weitaus mehr griechischen Elementan als alles in Rom. Seit dem ersten Schritt vom Schiff herunter begeisterte sich die Decima für diese Provinz, die sie sonnig und freundlich willkommen zu heißen schien, ganz gleich, was sie bisher erlebt hatte oder wer sie war.


    Auf der Überfahrt nach Alexandrien hatte sie bereits darüber nachgedacht, ob sie ihren Cognomen nicht vielleicht ändern sollte. Immerhin begann hier - hoffentlich! - ein neuer Abschnitt ihres Lebens, und 'Valeria' schien so gar nicht mehr zu ihr passen zu wollen. Sie sann darüber nach, während sie die Mauern des Museion passierte, doch mit dem öffnen der Tür im Eingangsbereich stoppten alle Gedanken und nur noch Neugier füllte sie aus.


    Es war, als würde sie eine andere Welt betreten. Eilig hasteten Bedienstete und Sklaven hin und her, doch die Muße schien dennoch durchaus präsent zu sein. An einem Tisch saßen zwei alte Männer und spielten irgendein Spiel, ein ander archivierte scheinbar Tafeln an einer großen Regalwand. Diesen sprach Valeria an.


    "Salve, ich...ähm... Ich bin gerade eben angekommen und würde mich gern im Iatreion bewerben wollen. Bin ich hier richtig?" Zwei fragend schauende Augen blickten dem Adressat dieser Frage entgegen.

  • Mit äußerster Hingabe ist Eucratides damit beschäftigt seinen Aufgaben als Grammateus nachzukommen, wozu auch die Archivierung der Schriftrollen und unzähligen Holz und Tontäfelchen der Bibliothek gehören. Gerade als er sorgsam mit einem Leinentuch Staub aus einer Regalwand entfernt, um mehrere Holztafeln dort einzulagern, was ihm einen unangenehmen juckreiz in der Nase verschafft, bemerkt er eine Frau, die geradewegs auf ihn zusteuert und ihn anspricht.
    Ein heftiger Nieser, läßt in ihm die Versuchung aufkommen, sich mit einem Zipfel seiner Toga, über die Nase zu reiben. Doch in Anbetracht der jungen Römerin, verwirft er diesen Gedanken sofort wieder und mit freundlicher Stimme wendet er sich ihr zu.


    "Salve, werte Dame, ich bin Eucratides, einer der Grammateus in diesem Museion. Das Iatreion welches ihr sucht, befindet sich in einem Nebengebäude unseres Museions. Möchtet ihr das ich euch dorthin führe?"

  • Valeria blickte in die strahlend blauen Augen des Mannes, der sich ihr zuwandte. Er war ihr gleich sympathisch, und dies zeigte sie mit einem erfreuten Gesichtsausdruck.


    "Ich bin Valeria", sagte sie zuerst. "Und wenn ich dort richtig bin, um mich um eine Stelle zu bewerben, dann wäre das eine gute Idee." Allerdings sah dieser Raum ganz nach einer Art Aufenthalts- und Warteraum aus. Kurz sah sie sich um. "Wer ist denn der Vorsteher des Museion?" fragte sie den Grammateus neugierig aus. Sie brannte auch bereits darauf, die Bibliothek zu besichtigen. Begeisterte Leser würden sicher Jahre brauchen, um sämtliche Werke der berühmten und riesigen Bibliothek Alexandrias zu studieren.

  • Eucratides legt das Tuch und die restlichen Holz und Tontäfelchen flink beiseite und reibt sich dann nachdenklich das Kinn.


    "Hmm....ihr möchtet also zuerst den Vorsteher des Museions sprechen. Das wäre dann der stellvertretende Epistates, unser allseits geschätzter Philologos, Theodoros Alexandreus. Leider ist er ein vielbeschäftiger Mann, doch ich denke das er einen Moment seiner Zeit, für euch erübrigen wird."


    Der Römer macht eine Geste ihm zu folgen....


    "Mit eurer Erlaubnis werde ich voranschreiten werte, Valeria und euch zu den Arbeitsräumen des Philologos geleiten."


    Sim-Off:

    Bekomme das verlinken nicht hin. Plot geht dann in [Stege-Philologos] unter dem selben Titel weiter. Sorry.

  • Alexander Theo...wie? Valeria hob eine Braue und runzelte nachdenklich die Stirn. Diese Namen waren ihr allesamt noch etwas fremd. Und zu ihrer Schande musste sie sich eingestehen, dass sie sich auch den Namen des Mannes vor sich nicht genügend eingeprägt hatte. Cethegus, soviel wusste sie noch, denn das war schließlich auch römisch.


    "Ja, das wäre wirklich wunderbar", entgegnete sie und nickte bestätigend.
    "Gern", fügte sie an, als Cethegus anbot, vorauszugehen. Sie folgte ihm in geringem Abstand an den beidenen spielenden Männern vorbei und durch einen kurzen Gang bis zu einer Tür. Die Innenausstattung gefiel ihr, sie passte zu dieser goldenen, sonnendurchfluteten Provinz.





    edit: Einfach die URL ganz aus dem Adressfenster kopieren. Macht aber nichts. ^^

  • Alexandros betrat den Vorraum und begrüßte die Schreiber, dann ging er zum am Schreibtisch vor ihnen. "Chaire, ich würde gerne den Epistratos tou museiou sprechen, da ich mich in dieser ehrwürdigen und berühmten Bildungseinrichtung anmelden würde."

  • [Blockierte Grafik: http://img134.imageshack.us/img134/4418/adamkq0.jpg]


    ~ Konstantin von Hammonia, genannt Costa ~


    Gerade lungert Costa im Empfangsraum herum. Zwar waren die Pflichten eines Scriba nicht wirklich seine Aufgabe, aber er hatte letztens versucht, eine der Empfangsdamen herumzukriegen. Leider stellte sich diese aber als ziemlich gerissen heraus und schaffte es, Costa dazu zu bewegen, einige ihrer Schichten zu übernehmen, um sich heimlich mit ihrem Geliebten zu treffen. Dem gelackmeierten Costa war dementsprechend nicht nach großer Kommunikation zumute, deshalb meint er lurz angebunden:


    "Kannst ihn besuchen. Nächste Tür links."




    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut


  • Rufinus, der heute so Civil wie nur irgendmöglich gekleidet war, betrat das Museion und schauet sich ein wenig um. Er hatte schon einiges gehört hierüebr, doch wagte er bisher nicht, es zu betreten. doch als er hötre, dass hier auch Tiere sein sollten, die in Aegyptus lebten, wollte er doch mal schauen, wie diese üebrhaupt aussahen, sofern man ihn zu den Tieren ließ.


    Als er bei einer Türe ankam, klopfte er an, wartend, ob man ihn herein bitten würde.

  • Sonnig war der Tag, wie wohl die meisten Tage in den letzten Wochen, selbst wenn es in den nördlichen Gefilden schon Winter hieß, teilweise Schnee gefallen war, so liefen doch im Museion (und wohl auch in Alexandria und dem übrigen Ägpyten) die Menschen in leichten Tuniken umher. Einige Sklaven kamen an dem Tiberier vorbei als er den Weg in die Hallen der größten Bildungseinrichtung der bekannten Welt fand. Keiner beachtete ihn sonderlich, keiner schenkte ihm größere Aufmerksamkeit als einem sonstigen Besucher. Die zivile Kleidung verbarg es wohl gut genug, dass ein römischer Soldat das Museion besuchte. Das Klopfen blieb auch nicht ungehört, denn einige Moment später wurde die Tür geöffnet. Ein junger Mann, vielleicht Anfang Zwanzig oder jünger, und in einer grauen Tunika gekleidet, sah verwundert auf die Tür und dann zu Rufinus. „Bei Isis! War die Tür etwa zu? Immer nur herein spaziert!“ Der Demosios lächelte freundlich und lud Rufinus mit einem Winken ein, den großen Vorraum zu betreten. Mehrere Schreibpulte standen hier, beleuchtet von der Sonne, die durch große Fenster hinein fielen, die Nachts mit hölzernen Fensterläden verschlossen waren, aber jetzt ungehindert die milde Luft der Parkanlagen vom Museion hinein ließ. Neben den Fenstern standen einige Holzstühle, auf denen eine ältere Frau wartete und ein Junge, womöglich gerade mal sechs Jahre alt. Der Schreiber trat zu seinem Schreibpult zurück, hinter dem sich ein Regal (mit Papyri gefüllt und freilich an der Wand) erhob. „Chaire!“, grüßte er mit einem sonnigen Lächeln den Neuankömmling. „Kann ich Dir behilflich sein?“






    DEMOSIOS - MUSEION


  • Der Decurio wartete nichtlange, da wurde ihm die Türe auch schon geöffnet. Ein junger Mann hatte sie geöffnet und winkte ihn herein. Langsamen schrittes betrat er den Raum und schaute sich vorsichtig um. Die kühle Brise, die hier ging war wirklich eine wohltat für ihn. Auch die anderen in dem Raum bemerkte Gaius und nickte ihnen freundlich zu. Warum er das tat, wusste er selber nicht. Womöglich lag es an der Umgebung, aber eigentlich konnte es ihm egal sein, schließlich konnte er es nicht mehr rückgängig machen.


    Als der begrüßt wurde, wunderte er sich schon ein wenig und merkte erst jetzt, wie selten er doch in der Stadt war.
    " Salve... "
    antwortete er zurück und lächelte dabei.
    " Vielleicht. Ich habe gehört, dass ihr hier wohl einheimische Tiere im Museion habt ! Bisher war ich noch nicht sooft auf Patrouille, somit weiß ich nicht, welche Tiere es hier gibt, doch würde ich gerne mehr über die Tiere erfahren und worrauf man vielleicht achten muss, wenn man sie in freier Wildbahn sieht. "


    Rufinus wusste nicht, in wie weit sie ihm dabei helfen konnten, doch war es sicherlich nicht verkehrt gewesen.

  • Der Junge hob den Blick von seinen Sandalenspitzen, in denen er das Spielen seiner eigenen Zehen aufmerksam beobachtet hatte, schmal war das Gesicht des Jungen, blass seine Wangen, sein Mund herunter gezogen als ob er schrecklich unglücklich wäre, aber als er das Nicken von Rufinus sah, hoben sich seine Mundwinkel einen längeren Augenblick und er erhob ebenso seine Hand, zum Gruße, ehe die Frau neben ihm etwas zuzischte und Rufinus ein höfliches Nicken erwiderte. Der Junge sah wieder auf seine Zehenspitzen und wackelte mit diesen weiter. Der junge Schreiber sah den römischen Soldaten aufmerksam an und nickte, lauschte ihm bis zum Ende ehe er dann antwortete (und zwar dieses Mal auf Latein, es war zwar mit einem schrecklich griechischen Akzent behaftet, zudem die Deklinationen nicht immer ganz korrekt, er verwechselte ab und an ebenso den Kasus, aber es war verständlich.): „In der Tat, wir haben hier einheimische, wie auch fremde Flora und Fauna und viele Gelehrte, die sich mit Beidem doch recht gut auskennen.“ Hermaios, der junge Schreiber, hob ein Stylus und kratzte sich dabei nachdenklich an der Wange. „Hm...da fallen mir spontan zwei sehr gebildete Gelehrte ein. Zum Einen der Philologos Chares, er beschäftigt sich mit der Chimärenforschung. Zum Anderen die Philologin Nisoteia, einer der ältesten Gelehrten hier am Museion und eine sehr kluge Frau.“ Wobei Hermaios wusste, dass es nicht jedermanns Sache war, sich Wissen von einer Frau vermitteln zu lassen. „Ihr könntet euch an einen von den beiden Gelehrten wenden, sie sind sicher gerne bereit, Euch Auskunft über Ägypten zu erteilen und was die Tierwelt hier angeht. Wäre Euch das Recht und wen würdet Ihr bevorzugen?“





    DEMOSIOS - MUSEION


  • Rufinus hatte bemerkt, dass er hier anscheinend etwas ungewollt war, zumidnest was die Frau betraf. Der Junge dagegen schein etwas offener zu sein, was die Römer und betraf. Nebenbei hörte er den jungen Schreiber zu. Also zwei gelehrte gab es, dazu war einer davon eine Frau !


    " Mir ist es gleich, wer mir etwas über die Flora und Fauna erzählt, haupsache ich verstehe es auch. "
    Gelehrte neigen oft dazu, es so zu erklären, dass man es nun wirklich nicht mehr verstehen konnte.
    " Welcher von den beiden hätte denn gerade Zeit, mir etwas darüber zu erzählen ? " 'schließlich will ich keinen abhalten, wenn er irgendwas wichtiges erledigen muss', fügte er in Gedanken dazu, doch sprach er dies hier nicht aus.

  • Hermaios nickte zufrieden, ein Römer, der die Gelehrten ganz offensichtlich auch respektierte und ihnen zu gestand, dass sie nicht immer für die römischen Bürger zur Verfügung stehen mussten. Hermaios winkte einen Jungen (nicht den, neben der alten Frau und der Rufinus zugenickt hatte) heran, der gerade von einer Leiter, die am Regal lehnte, herunter gekrakzelt kam. Der Junge trottete brav heran und musterte Rufinus unter seiner wilden Lockenmatte auf dem Kopf neugierig. „Chaire!“, murmelte der Sklavenjunge. Hermaios blätterte in einigen Aufzeichnungen und dachte einen Augenblick lang nach. „Es kann sein, dass die Gelehrte Nisoteia, die gerade unseren neu gewählten Epistates vertritt, weniger mit Zeit gesegnet ist. Aber Chares wird sicherlich einige Momente erübrigen können. Er hat zur Zeit keinen Unterricht.“ Hermaios sah zu dem Jungen an seiner Seite und sprach zu ihm auf Griechisch. „Alexios, bringe den Herrn in die Forschungsräume von Chares und richte ihm die Empfehlungen von hier aus. Der werte Herr wünscht von ihm Wissen zu erlangen.“ Der Sklavenjunge, Alexios, nickte aufmerksam. Alexios lief einige Schritte voraus und sah sich zu Rufinus um, winkte ihm mit einem Lächeln zu, dass zwei Zahnlücken zwischen den Milchzähnen offenbarte. Latein konnte Alexios nicht, aber er sollte Rufinus lediglich führen. Hermaios nickte dem Soldaten noch mal zu. „Vale, werter Herr!“






    DEMOSIOS - MUSEION


  • Rufinus sah, wie ein Sklave herbei kam. Natürlich schaute er ihn etwas argwöhnlich an, doch grüßte er ihn nicht wirklich zurück, nur ein leichtes nicken, konnte man erkennen.


    " Danke... Vale. "


    Nun folgte er dem Sklaven, doch er hielt immer eine kleine abstand von ihm.

  • Da ich mein Wissen wieder auffrischen wollte und einmal hören wollte was für neue Erkenntnisse die Philosophen hervorgebracht haben ging ich zum Museion. Nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte, beschloss ich einfach an den Raum des Schreibers zu klopfen. Sicher konnte er mir weiterhelfen.

  • Diagoras von Melos gehörte zur schnellen Truppe, was die Auffassungsgabe anglangt. Kaum waren die Feierlichkeiten vorüber, wußte er auch schon, daß weche stattgefunden hatten. Ein Tempo, das zweifellos nicht einmal eine Schildkröte einholen hätte können, selbst wenn unser Held nicht Diagoras, sondern Achill gewesen wäre.


    Also, die Feierlichkeiten waren vorbei und Diagoras wußte es. Nein, halt, Diagoras wußte, daß Feierlichkeiten stattgefunden haben oder hatten, nicht aber, daß sie vorbei waren. Präzision, Präzision!


    Also, Diagoras wußte von Feierlichkeiten und stellte sich darum auf einen ruhige und beschaulichen Rundgang durch das Museion ein. Schnüffelnd und mümmelnd hatschte er durch die Gänge wie ein junger Faun, die Hände lässig auf dem Rücken verknotet. Der wünschte sich eine pomologische Versuchsfarm herbei, was, wie wir wissen, nur durch eifrige Drittmitteleinwerbung und Lobbyisten-Arbeit überhaupt erst denkbar werden kann.


    Daß das Museion einerseits ihm einen bezahlen Lehrauftrag geben, andererseits seine naturkundlichen Forschungen, die so übehaupt nichts mit seiner eigentlichen Fachrichtung zu tun hatten, finanzieren würde - das sind Hirngespinnste, Unmöglichkeiten wie die, einer erfahrenen Hure die Unschuld nehmen zu wollen.


    So in Gedanken und Träumen versunken, unter anderem an eine neue Apfelzüchtung, die er den "Schönen aus Melos" taufen wollte, ungeachtet der Tatsache, daß auf Melos zwar ein Haufen anbetungs- und anknabberungswürdige junge Schönlinge gediehen, die gerne ihre Oberschenkel zeigten, aber ein Apfelbaum kaum eine Woche überlebt hätte.


    Mehr zufällig denn gewollt schwenkte er in den Vorraum mit den Schreibern
    ein, 'aber hallo!' dachte sich Diagoras, als er auf einen Alten traf, der offenbar einen ähnlichen Gedanken hatte oder - eben nicht hatte und nun auch vor der Tür stand.

  • Sehr schnell bemerkte ich die den etwas geistesabwesenden Hellenen, welcher sich zu mir gesellte. An seiner Mode erkannte man, das er anscheinend nicht aus Alexandria, ja nicht einmal aus Ägypten zu kommen schien.


    Chaire!


    Bemerkte ich höflich, aber zurückhaltend und war gespannt wie der Mann regieren würde.

  • Eucratides war schon den ganzen Nachmittag mit dem leidigen sortieren der Pinakles beschäftigt, eine Tätigkeit die ihm eine erhöhte Konzentration abverlangte, die er nicht immer aufzubringen gewillt war.
    Während er noch die vermaledeite Hitze verfluchte, welche auf seiner Toga unschöne Schweißflecken bildete, erschien vor seinem Geistigen Auge eine wohlgefüllte Amphore mit gekühlten Wein. Nicht mehr in der Lage sich weiter auf die eintönige Arbeit zu konzentrieren, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Ja so ein Schlückchen Wein, würde seine Arbeit doch gleich wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen und eine Pause hatte er sich wahrlich verdient. Schon in den lustvollsten Gedanken schwelgend, klopfte es plötzlich eindringlich an die Holztür des Schreibzimmers.
    In Windeseile zerplatze der schöne Traum von Wein, Pause und vielleicht einem kleinen Schläfchen während der Arbeitszeit.


    Mißmutig starrte er die Tür einen Moment an, als manifestiere sich in ihr alle Bosheit dieser Stadt, dann riss der Römer sich zusammen und rief mit lauter Stimme.


    "Kommt Herein, es ist offen!"

  • "Gesundheit!" antworte Diagoras höflich. "Mögen die Götter Dir wohlgesonnen sein" fügte er vorsichtshalber an.


    Und obwohl Diagoras inzwischen die Götter wieder für nichtexistent hielt und, insofern sie doch exisiterten, er sie sich im Gegensatz zu Epikur nur mißgünstig vorstellen konnte, versuchte er doch, sich an gewisse Gepflogenheiten und an ihn mit seiner Kindheit verbindenden liebgewonnenen Plattitüden zu halten.


    "Ich bin Diagoras von Melos aus Ephesos" stellte sich unser Philosoph umständelos vor. "Ist Dir auch, äh," langweilig, wollte Diagoras fragen, denn obwohl er Tagträume liebte, waren sie doch ein untrügliches Zeichen für Langeweile. "Suchst Du jemanden? Hm, ich gaube, hm, ich habe heute im Verwaltungstrakt noch niemanden gesehen" Abgesehen von den drei Schreibern, die über Diagoras gestolpert waren, als der sich bückte und den zwei Schülern, die hofften, ihre Seminararbeit noch rechtzeitig zu ihrem Dozenten bringen zu können, weder den Dozenten aber je gesehen hatten, noch sein Dienstzimmer kannten. Diagoras war gerade dabei gewesen, die Auswahl an Birnensorten im kleinen Gewächshaus in die zweite Runde gehen zu lassen und beide Jungen nicht bemerkt.


    "Oh?" sagte Diagoras zu dem Grammateus und bot dem bärtigen Alten den Vortitt an.


    Sim-Off:

    edit:// Anpassung wg. Überschneidung/Überstürzung von Ereignissen. :D

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