Gleich am nächsten Morgen nach unserer Ankunft in Rom, machte sich ein kleiner Trupp auf, um Deandra zu Hause abzuliefern. Auch ich selbst war dabei, natürlich, immerhin hatte ich Vesuvianus versprochen, auf Deandra aufzupassen und sie heil wieder abzuliefern. Kaum hatte man die Sänfte vor der villa Claudia abgestellt, lief bereits ein emsiger Sklave los und pochte energisch an die porta. Ich entstieg der Sänfte und reichte Deandra eine helfende Hand, ehe wir gemeinsam zur Tür gingen und sie durchschritten, da ein fleißiger ianitor bereits die Tochter des Hausherren erkannt und beide Türflügel weit geöffnet hatte.* "Sorge dafür, dass man Deandras Habseligkeiten ins Haus schafft", teilte ich einer herumlaufenden Sklavin mit, die ich bei meinem letzten Besuch noch nicht gesehen hatte. Deandra am Arm geleitend, hielt ich eine zweite Sklavin an. "Du da, melde uns beim Hausherren an: Aurelius Corvinus, Deandra dürftest du kennen. Und ich würde es begrüßen, wenn ich einen Schluck Wasser haben könnte", teilte ich dieser mit und blickte dann zu Deandra. "Mein Hals kratzt. Hoffentlich ist es nicht wieder eine Erkältung, ich habe allmählich genug davon", sagte ich zu ihr und deutete zum impluvium. "Setzen wir uns dort oder - ach, lass uns besser in den Garten gehen, das gute Wetter muss man ausnutzen", meinte ich. Germaniens Witterung hatte mich das milde und teilweise heiße Klima Italiens noch mehr schätzen gelernt. Hoffentlich war Vesuvianus überhaupt da...
* Ich hoffe, ich durfte so die obligatorischen Klopfpostings umgehen?