Turma I – Stube der Principales und Stall ihrer Pferde

  • Verus setzte sich an seinen Tisch und schrieb folgenden Bericht:




    Die Stuben/Unterkunftsräume der Equites der Turma I wurden auf Ordentlichkeit und Alkoholbestand von Duplicarius Verus geprüft. Hier habe ich eine Liste erstellt mit den verschiedenen Befunden:


    Stube I: Sehr ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Stube II: Sehr ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Stube III: Befund von Wein und unmilitärischer Ordung.
    Meine Empfehlung: Für jeden Eques dieser Stube II Wochen Latrinendienst, zusätzlich disziplinarische Strafmassnahmen.


    Stube IV: Ordentlich gehalten, jedoch Befund von Wein.
    Meine Empfehlung: Für jeden Eques dieser Stube disziplinarische Strafmassnahmen.


    Stube V: Ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Stube VI: Sehr ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Stube VII: Ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Stube VIII: unmilitärische Ordnung, sonst keinerlei Einwände.
    Meine Empfehlung: Für jeden Eques dieser Stube II Wochen Latrinendienst.


    IX: Ordentlich gehalten, keinerlei einwände.


    X: Sehr ordentlich gehalten, keinerlei Einwände.


    Unter disziplinarischen Strafmassnahmen verstehe ich:
    Ein sondertraining oder irgendwelche Arbeiten, die der Legion dienen und die in der Freizeit der betroffenen Equites stattfindet.


    Zuhanden des Decurios Rufinus



    Duplicarius Publius Redivivus Verus






  • Verus hatten noch nie ein Straftraining geleitet. Desshalb wollte er planen, was er alles machen würde.


    Da es bereits dunkel war draussen, zündete Verus eine Öllampe an und setzte sich an seinen alten Schreibtisch. Nun nahm er eine Tabula vor sich hin und begann den Bericht zu verfassen. Um sich das Leben etwas zu versüssen, schlürfte er dazu etwas Honigwein.


    Was hatte der Decurio schon wieder gesagt? Vertieft schrieb er folgende Tabula.



    Die Stuben III und VIII bekommen ab sofort 2 Wochen Latrinendienst. (Wird kontrolliert)


    Die Stuben II, III, IV, VI und VIII bekommen eine Woche jeden Tag Straftraining, sowie ausgangssperre (II und VI etwas schonen.)


    Straftraining: Körperliche belastung. (Einlaufen, Muskelaufbau)
    Training mit Pferden ( Mehrere Runden reiten+ Bogenschiessen
    evt. Übungskampf mit Übungsspatha. )
    Geschicklichkeitsreiten ( Parcour)



    Verus wusste noch nicht, ob er alles als Parcour kombinieren sollte oder nicht. Er legte die Tabula beiseite und ging noch ein wenig spazieren...


    Als er wieder in seiner Stube angekommen war, studierte er die Tabula noch einmal und legte sich anschliessend hin, um schlafen zu können. Morgen würde für die Equites ein strenger Tag werden.

  • Verus musste sich nun schon bald bei der Porta Praetoria einfinden. Vorher wollte er jedoch noch einige Vorbereitungen ausführen.


    - Hmmmm.... Die Patrouille ist ja eigentlich nur ein Vorwand, um den Gewürzeladen ausspionieren zu könne.- dachte Verus und schmunzelte über den genialen Plan des Decurios.



    -Um zu spionieren ist es am besten, wenn ich mit nicht zu vielen Leuten aufrücke. Weiter brauche ich die besten Männer. Das sind Veratius und Cursor. Am besten nehme ich noch drei Bögen mit und für den Nahkampf meinen Dolch.-
    dachte Verus, in der Hoffnung derer nicht Gebrauch machen zu müssen.


    Verus packte sich die wichtigsten Dinge ein und ging mit gefüllter Wasserflasche in Richtung Porta Praetoria. Die drei Bögen wickelte er in ein Tuch und band sie mit einer Schnur auf den Rücken.

  • Verus war müde. Es war bereits dunkel und ein strenger Wind brauste... Nach mehreren Versuchen einzuschlafen, richtete sich Verus von seinem Schlaflager auf. -Dieser verdammte Wind!!- dachte sich Verus und kam dann auf die Idee seinem Bruder einen Brief zu schreiben. Verus zog sich einen wärmeren Umhang an, denn es fröstelte ihn, um dann gemütlich bei Lampenschein den Brief schreiben zu können.


    An seinem Schreibtisch zog er eine Feder aus dem Fach, wo er Schreibzeug aber auch einen Honigwein aufbewahrte. Als er die sündhafte Flasche spürte, lächelte er. Hatte er nicht einige Equites zus Strafe verbrummt, weil sie wie er Honigwein oder sonst was lagerten ?


    Verus entschuldigte sein Gewissen dann damit, dass es sich ja nur um eine kleine Flasche handelte, die er verstaut hatte. Und der Decurio hatte ihm ja auch schon angeboten, als er ihn in seiner Stube besuchen musste.


    Sorgfältig zog er das Fläschchen aus dem Ablagefach und zog den Verschluss ab. Genüsslich roch er an der süssen Brühe. Langsam führte er sich die Flasche zu Munde und trank drei kleine Schlücke genüsslich und ohne Schuldgefühl.


    Nun wollte er aber beginnen zu schreiben. Als er das Papyrus und alle Schreibutensilien bereit gelegt hatte, begann er:






    Lieber Bruder,


    Ich habe dich nun schon lange nicht mehr gesehen. Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass unsere Familie wieder berüchtig wird für ihre Loyalität dem Imperium gegenüber. Ich mache mir grosse Mühe, der Familie Ehre zu bescheren und hoffe, dass es allen der Familie gut geht. Falls du genaueres weisst über die Familie, bitte gib mir dann bescheid.


    Wie du vielleicht weisst, befinde ich mich in Alexandria und habe mich in der Legion bis zum Duplicarius hinaufgearbeitet. Ich diene der Turma I und unser Decurio ist sehr gutmütig, auch wenn er ein Patrizier ist. :) Im Moment werden wir nicht für expansionelle Zwecke gebraucht. Soweit ich weiss, bedroht uns auch kein fremdes Nomadenvolk... Wir haben Probleme mit einer gut organisierten Banditenbande, die wir aber bereits am bekämpfen sind... So wie ich weiss, bist du sehr ehrgeizig, und wir könnten dich sicherlich gut gebrauchen hier. Ich denke zwar, dass ihr in Germanien auch eure Aufgaben auszuführen habt und genauso auf gute Soldaten angewiesen seid...
    Ich liebe das Klima hier, auch wenn es manchmal sehr heiss ist. Ich glaube, dass es dir auch gefallen könnte. Auch wenn du die Kälte anscheinend mehr verehrst, als die Hitzte. Mein Ziel ist es, ein Stück Land für die Familie zu kaufen. So, ich glaube mehr kann ich auch nicht erzählen...


    Wie geht es dir? Du bist doch in der Legion in Germania? Habt ihr irgend welche Barbaren, die ihr bekämpfen müsst oder ist es eher ruhig bei euch? Und wie meisterst du dich in der Legion? Hast du schon an deine Zukunft gedacht, in welche Richtung du gehen willst? Bist du bei der Infandterie oder der Kavallerie?


    Ach, noch so viele Fragen hätte ich! Bitte schreib zurück, wenn du kannst. Vielleicht hast du auch noch fragen. Ich werde sie dir, so schnell ich kann, beantworten. Ich fände es schön, wenn sich unsere Wege mal kreuzen würden. Doch leider ruft die Pflicht...


    Vale Bene


    Publius Redivivus Verus




    Verus legte die Feder zur Seite und legte sich ins Bett. Bald konnte er ruhig einschlafen.

  • [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/3800/xnpclegionrfc3.png
    Vexillarius Servius Percennius Modestus
    ---------------------------------------------------


    Modestus, der sich die Stube mit Verus teilen muss. Schlief heute sehr gut, als er plötzlich einige Schritte hörte, worüebr er wach geworden war. Anscheinend konnte der Duplicarius schlecht schlafen, nur warum, fragte sich Servius ? Lag es am Wind ? Oder hatte sogar er geschnarcht, worüber Verus wach geworden war ?


    Als er sah, dass der Rediviver sein Schreibzeug nahm, drehte er sich um und wollte ihn nicht stören. Der Vexillarius träumte vor sich hin. Als er später bemerkte, dass das Licht wieder aus war, schlief er auch recht bald wieder ein. Er hatte ein grinsen auf dem Gesicht, den ihm viel auf, dass Verus und Rufinus einiges gemeinsam hatten. Auch der Decurio stand manchesmal nachts auf, um noch einen Brief zu schreiben oder einen Schluck aus der Amphore zu nehmen.




  • Verus war froh, dass das Straftraining so positiv, trotzt anfänglicher Probleme, abgelaufen war. Er setzte sich wieder einmal an sein Pult und begann zu schreiben.



    Bericht über den Verlauf des Straftrainings:


    Sehr geehrter Decurio,


    Ich möchte dir mitteilen, dass das Straftraining Positiv ausgefallen war. Die anfänglichen Probleme, wurden durch disziplinarische härte zunichte gemacht. Ich habe auch das Gefühl, dass sich die Gruppenmoral etwas verbessert hat.


    Ich habe die Equites versucht verschiedenartig zu fördern. Wie du weisst, haben wir gemeinsam einen Parcour durchgeführt, sowie jedes Mal die körperliche Ausdauer trainiert. Weiter wurde der Formationskampf nocheinmal angeschaut, Übungen mit dem Pferd wurden ausgeführt, der Schwertkampf repetiert und am letzten Tag gingen alle gemeinsam in die Thermen, um dort das Schwimmen zu erlernen, was jedoch nicht überall positiv ausfiel.


    VB Duplicarius Publius Redivivus Verus



    Verus machte sich, als er den Brief zu Ende geschrieben hatte, auf den Weg zum Decurio.


  • Rufius hatte gerade seinen Bericht beim Praefectus gemacht, als er langsam zur Barracke seines Duplicarius ging. Er hoffte, dass dieser in seiner Stube war und klopfte deswegen bei ihm an. Sicherlich würde in den nächsten Tagen sich eingies ändern,... doch dies war nun mal das Leben....


    *klopf**klopf*

  • Cursor hatte seine erste Nacht nach der Mission auf der Stube mit seinen alten Stubenkameraden verbracht.


    Sehr früh, im castellum herrschte noch die nächtliche Stille, packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg zu seiner neuen Bleibe.


    Ein wenig skeptisch musterte der duplicarius die kahle Stube. An der einen Wand stand die altbekannte Pritsche, daneben ein Kasten, in dem er seine Sachen unterbringen konnte. Dann gab es da noch einen zwar nicht sehr großen, allerdings auch nicht allzu kleinen Schreibtisch auf der anderen Seite und den dazugehörigen Sesseln. Im Vergleich zu den Zelten, welche Cursor von der langen Mission gewohnt war und den Mannschaftsunterkünften aber durchaus komfortabel...


    Beinahe hätte er das Klopfen an seiner Tür überhört. So früh am Morgen --- wer sollte das sein?


    Cursor ließ es sich nicht nehmen, öffnete und fuhr zurück.


    "Decurio Tiberius, Du?"


    Dann faßte er sich, nahm Grundstellung ein und meldete:


    "Duplicarius Cursor beim Beziehen und Einrichten seiner Unterkunft, decurio."


  • Als Cursor dem Decurio die Türe öffnete und diese recht merkwürdige Begrüßung zu Teil werden ließ,tat er die kurze Meldung mit einem nicken ab.


    " Salve Duplicarius... mach es dir nicht allzu gemütlich hier. "
    begann er, was man auch negativ auffassen konte.
    " Ich war gerade beim Praefectus... sicherlich möchtest du wissen, was ich mit ihm alles besprochen habe... darf ich rein kommen. "


    Gaius schaute sich seinen Duplicarius genauer an und wartete eine Antwort ab.

  • Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Salve Duplicarius... mach es dir nicht allzu gemütlich hier. "
    begann er, was man auch negativ auffassen konte.
    " Ich war gerade beim Praefectus... sicherlich möchtest du wissen, was ich mit ihm alles besprochen habe... darf ich rein kommen. "


    Irgendetwas warnte den duplicarius.


    Der decurio, so früh am Morgen, und dann noch die Wortwahl seiner Frage nach dem Hereinkommen.


    Cursor trat zur Seite und bat den decurio einzutreten.


    "Bitte tritt ein, decurio. Natürlich interessiert es mich, was Du mit dem praefectus besprochen hast. Allerdings dürfte bei Deinem Gespräch mit dem praefectus nicht alles für meine Ohren bestimmt sein."


    Und wieder einmal versuchte Cursor aus den Zügen des decurio zu lesen.


  • Rufinus betrat die Stube und schaute sich kurz um. Vorlanger Zeit war dies seine Stube gewesen, doch dies war sie schon lange nicht mehr. Er setzte sich auf einen der Stühle, die da im Raum standen.


    " Oh.... natürlich werde ich dir nicht alles erzählen könen, doch es gibt da eine Sache, die ich dir auf jedenfall sagen will. "


    Caius schaute zu Cursor. Nur selten hatte er ein leichtes grinsen im Gesicht, heute war so ein Tag.


    " Ich sprach mit dem Praefectus über unsere Mission, Auszeichnungen und Beförderungen. Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass ich dich vorgeschlagen habe zum Decurio, der Praefectus wollte sich darum kümmern. Doch wann du befördert wirst, dauert natürlich noch, da er erstmal einen Brief nach Italiae shicken muss, dort wird es dann abgesegnet. "



  • Überrascht, erstaunt und zugleich erfreut sah Cursor den decurio an.


    Wie hatte der doch gesagt?


    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " ... mach es dir nicht allzu gemütlich hier. "


    Cursor hatte das dahingehend verstanden, daß er nicht länger hier, also in der XXII., bleiben und abgeordnet oder sogar versetzt werden sollte.


    Dann wandte er sich an den decurio ...


    "Daß Du mit Deinem Vorschlag zu meiner Beförderung soviel Vertrauen in mich setzt, ehrt mich und ich danke Dir dafür. Mir ist auch bewußt, daß ich nicht immer dem entsprach, wie Du es gerne gesehen hättest. Aber wenn man es bedenkt, haben wir doch gemeinsam unsere Ziele wie die Missionen erreicht."


    ... und sah ihn genauer an.


    "Übrigens, verzeih` mir meine Neugierde: Was ist aus der Wunde an Deinem Bein geworden, die ich Dir vor einigen Tagen in der arena verbunden habe? Hat die Salbe gewirkt oder hast Du noch Beschwerden, decurio?"

  • Da hatte Cursor recht gehabt. Sie waren nicht immer einer Meinung, doch gehorchte er ihm immer, wenn er einen Befehl gab.


    " Du hast es dir verdient... Cursor. "


    Als dann der Decimer sich wegen der Wunde informierte, hob Caius seinen rechten arm und legte seine Hand an der Stelle, wo wie Wunde war, die man immer noch sehen konte.


    " Oh... sie verheilt gut. Zwar kann man sie noch sehen, doch deine Salbe hat wohl ein Wunder bewirkt, jedoch habne ich manchmal noch leichte schmerzen. "


    Rufinus sagte ihm dies, als würde er mit einem Medicus sprechen.


    "Aber sicherlich werden diese bald aufhören, wenn die Wunde erstmal vollständig verheilt ist. "

  • Cursor sah den decurio skeptisch an.


    "So wie die Wunde aussieht, hast Du meinen Verband viel zu früh entfernt. Und das Wunder liegt nicht in der Wirkung meiner Salbe, sondern darin, daß sich Deine Verletzung nicht verschlimmert hat. Die Luft ist zwar ein guter Heiler, aber Schmutz in der Wunde trägt durchaus nicht zur Heilung bei.


    Wenn Du damit einverstanden bist, lege ich Dir noch einmal einen Verband mit meiner Salbe an, den trägst Du eine Woche lang. In dieser Zeit mußt Du allerdings das Wasser meiden. Das fällt schwer, aber an einer Woche ohne die thermae ist noch niemand gestorben."


    Cursor hielt kurz inne.


    "Natürlich haben wir im castellum auch ein valetudinarium mit ausgebildeten medici. Wie dem auch sei, wenn Du noch Schmerzen hast und Deine Wunde mitunter brennt und zieht, aber nicht juckt ... Du mußt Dich darum kümmern, decurio."


  • Rufinus schaute seinen Duplicarius an. Wahrscheinlich hatte er recht gehabt und Gaius hatte wirklich zu früh das Verband abgenommen. Als er ihm wieder anbot, ihm erneut die Salbe und ein Verband anzulegen... nickte er ihm zu.


    " wir haben sicherlich sehr gute Medici, doch haben sie wahrscheinlich nicht deine Salve, darum denke ich ich, nehme ich dich wieder in Anspruch. Was das aufsuchen der Thermae betrifft, werde ich dies wohl ich kauf nehmen... die Truppe auf dem Campus trainieren kannst du ja solange übernehmen. "


    Dies war auch eine gute Übung für ihn, wenn er in Zukunft dies ebenfalls tun musste.


    " Sag,... hast du deinen Verwandten bereits einen Brief geschrieben, sie haben sicherlich schon lange nichts mehr von dir gehört ! "


    Nicht nur das sie von ihm nicht gehört haben, wie es ihm geht, sondern auch wissen sie nicht, was seine Karriere anbelangt.

  • Cursor öffnete den Kasten neben seiner Pritsche und entnahm ihm ein säuberlich zusammengelegtes Stück Leinen und ein kleines Gefäß.


    Er nahm einen Schemel und legte, ohne den decurio lange zu ragen, dessen Bein darauf. Dann besah er sich die schlecht verheilte Wunde am Bein des decurio und schüttelte den Kopf.


    "Das gefällt mir nicht, der Rand Deiner Wunde ist anders gefärbt, decurio."


    Er nahm etwas Salbe aus dem Gefäß und begann die Wunde vorsichtig zu überreiben. Auf den Rand er Wunde trug er vermehrt Salbe auf, riß vom Leinen ein Stück ab und faltete es einige Male. Dann gab er eine Schicht der Salbe darauf und deckte die Wunde ab. Schließlich umwickelte er das Ganze derart mit dem Restleinen, daß es am Bein festhielt und nicht verrutschen konnte.


    "Wie gesagt, decurio. Du darfst den Verband eine Woche lang nicht lösen und mußt auf alle Fälle, zumindest an Deinem Bein, das Wasser meiden. Wäre ich ein medicus, so würde ich Dir den dienstlichen Befehl geben, Dich täglich bei mir zu einer Nachuntersuchung und zur Überprüfung des Verbandes zu melden."


    Er wollte noch etwas sagen als ihn der decurio unterbrach.


    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Sag,... hast du deinen Verwandten bereits einen Brief geschrieben, sie haben sicherlich schon lange nichts mehr von dir gehört ! "


    Cursor sah auf und dann zu Boden. Der decurio hatte einen wunden Punkt des duplicarius getroffen.


    "Zu meiner Familie habe ich keine Verbindung. Meine Eltern leben nicht mehr und zu meinem Halbbruder Lucius Decimus Subrius, der soviel ich weiß, bei den cohortes urbanae in der Hauptstadt dient, habe ich keine Verbindung. Und auch weitere Verwandte, wie z.B. der Senator Maximus Decimus Meridius, kenne ich nur dem Namen nach."


  • Rufinus sah dem Duplicarius zu, wie er seine Bein nahm und die Wudne säuberte und danach die Salbe weider drauf tat. Auch als er sie Verband, schaute er genau zu und hörte seine Worte. Als er ihm sagte, dass er, wenn er Medicus wäre, ihm dies Befehlen würde, grinste er ein wenig.


    " Gut,.... dann werde ich mich wie 'befohlen' jeden Tag bei dir melden. "
    sagte er gut gelaunt.


    Dann sprach Cursor von seiner Familie, zu der anscheinend keinen Kontakt hatte. Dies war sicherlich nicht so schön, doch da viel ihm auf, dass auch er nur enig Kontakt zu seiner Familie hatte.


    " Ich Gedenke bald Briefe nach Rom zu schicken, wo ich meinen Verwandten einige Zeilen schreiben will, vielleicht solltest du dies auch tun.... Sicherlich würde sie sich freuen, schon bald von einem Decurio zu hören. "


    Gaius wusste nicht, ob er seine Duplicarius damit etwas aufmuntern konnte, denn in solcherlei dingen war er nicht so gut, zumindestens wenn es um private dinge ging.

  • Cursor überprüfte nochmals die Festigkeit des Verbandes als er die Worte des decurio vernahm.


    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Gut,.... dann werde ich mich wie 'befohlen' jeden Tag bei dir melden. "


    Es war ihm als träfen zwei Welten aufeinander: Auf der einen Seite der Patrizier, der decurio, der Offizier und sein Vorgesetzter, auf der anderen Seite er, der Plebejer, der duplicarius, der Unteroffizier und Untergebene.


    In diesem Moment war Cursor sehr stolz; der decurio schien ihm mehr zuzutrauen als den medici. Und mit der Selbstverständlichkeit eines eques war er sich sicher, daß eine Salbe, die ein Pferd wieder auf Vordermann bringen konnte, erst recht einem Menschen nicht nur helfen konnte, sondern einfach mußte. Schließlich war ein Pferd auch nur ein Mensch!


    "Wenn Du damit einverstanden bist, werde ich Dein Bein nach dem Dienst ansehen. Dann können wir überprüfen, ob Du noch Schmerzen hast und ob der Verband noch in Ordnung ist. Das könnten wir in Deiner habitatio tun. Laß`einfach nach mir schicken, ich komme sofort. Und denke daran: Der Verband muß trocken bleiben und Du solltest es nicht allzu sehr belasten, decurio."


    Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Ich Gedenke bald Briefe nach Rom zu schicken, wo ich meinen Verwandten einige Zeilen schreiben will, vielleicht solltest du dies auch tun.... Sicherlich würde sie sich freuen, schon bald von einem Decurio zu hören. "


    Cursor überlegte nicht lange.


    "Du hast recht. Vielleicht schreibe ich einmal meinem Halbbruder, um ihn und mich an unsere gemeinsame Verwandtschaft zu erinnern."

  • Zitat

    Original von Titus Decimus Cursor
    "Wenn Du damit einverstanden bist, werde ich Dein Bein nach dem Dienst ansehen. Dann können wir überprüfen, ob Du noch Schmerzen hast und ob der Verband noch in Ordnung ist. Das könnten wir in Deiner habitatio tun. Laß`einfach nach mir schicken, ich komme sofort. Und denke daran: Der Verband muß trocken bleiben und Du solltest es nicht allzu sehr belasten, decurio."


    Rufinus nickte ihm zu.


    " Ich werde nach dir schicken lassen. "


    sagte er mit einem lächeln im Gesicht. Gaius hatte nicht viele Freunde und die Patrizier, die er Freunde nannte, waren es nur solange, bis man ihnen den Rücken kehrte, doch diese Plebejer... ! Es schien als würde er wirklich intressieren, dass das Bein von ihm wieder vollkommen verheilt, ohne das es gleich so aus sah, als wolle er sich nur beim Decurio einschmeicheln. Der Tiberier war froh, dass sie so lange auf dieser Mission waren, so sind sie wahrscheinlich mehr zusammen geschweißt, als sie bisher angenommen hatten.


    Zitat

    Original von Titus Decimus Cursor


    Cursor überlegte nicht lange.


    "Du hast recht. Vielleicht schreibe ich einmal meinem Halbbruder, um ihn und mich an unsere gemeinsame Verwandtschaft zu erinnern."


    Rufinus nickte wieder.


    " Ich lass es dich wissen, wenn ich einen Boten nach Alexandria schicke, falls du es nicht selber dort vorbeibringen möchtest, vielleicht werde ich aber auch meine Sklavin nach Rom schicken, ich weiß nicht, irgendwie kommen anschienend meine Briefe nicht an. Meine Schwester hätte mir schon längst wieder antworten müssen oder gar meine anderen Verwandten. "


    Er erinenrte sich genau, dass er am ersten Tag der Mission einen Brief bekam, auf denen er weitere Briefe nach Rom schickte. Er berichtete seiner Familie, dass Tiberia Sabina gestorben sei, doch keiner seiner Familie hat ihn daraufhin zurück geschrieben, dies fand er doch recht merkwürdig.

  • Cursor hatte noch immer Schwierigkeiten mit dem Begreifen.


    Der decurio, der duplicarius und die Standesunterschiede! Daß da verschiedene Ebenen vorgegeben waren, stand außer Zweifel. Cursor begriff, daß erst einmal persönliche Schicksale eingreifen mußten um eine Annäherung zu bewirken. Und das erfüllte ihn mit Stolz und mit Freude.


    Doch dann wandte er sich besorgt an den decurio.


    "Gesetzt den Fall, die Götter stehen mir wohlwollend zu Seite und ich werde, ohne Deine Unterstützung zu vergessen, zum decurio, also Deinem Nachfolger, befördert, was ist dann mit Dir? Mir ist klar, daß Du tribunus wirst. Aber, und das ist für mich wichtig, wirst Du in der XXII. verbleiben? Du warst der, an dem ich mir ein Beispiel nahm. Zu Dir habe ich emporgesehen und Dir habe ich als duplicarius versucht nachzueifern."


    Sollte diese Annäherung so abrupt enden?

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