Turma I – Stube der Principales und Stall ihrer Pferde


  • Die Turma ist die wichtigste taktische und organisatorische Einheit der römischen Reiterei. Sie besteht aus einem kommandierenden Offizier (Decurio), zwei Unteroffizieren (Duplicarius und Sesquiplicarius) und 30 Reitern (Eques). Eine Legion verfügt über vier Turmae. Diese Kavallerie dient vor allem als Erkundungs- und Meldereiterei.


    Jede Turma der XXII. Legion im Legionslager von Nikopolis ist in einer eigenen Reiterbaracke untergebracht. Hier befinden sich sowohl die Unterkünfte der Reiter, als auch die Ställe der Pferde. Die Schlafkammern der Kavalleristen verfügen über keine Vorräume, dafür müssen sich aber auch nur jeweils drei Männer eine Stube teilen. Ihre Pferde sind auf der anderen Seite der lang gestreckten Baracke untergebracht, nur durch eine dünne, hölzerne Wand von ihren Reitern getrennt.


    Diese Unterkunft teilen sich der Duplicarius und der Sesquiplicarius der I. Turma mit dem Vexilarius der Legionsreiterei (Equites legionis). In der angrenzenden Stallung stehen ihre drei Pferde, die von ihnen auch versorgt werden müssen.



  • Als Rufinus seine Unterkunft gefunden hatte, schmiss er seine Sachen auf sein Bett. Es war zwar nicht gerade dass, was er erwartet hatte, doch man konnte sich sicherlich daran gewöhnen. Immer wieder dachte er an seine Vetter, der Tribun bei der ersten war und dachte daran, was er schon geleistet hatte. Er fragte sich, ob er dies wohl auch schaffen könnte, denn anscheinend hatte er ja schon Probleme unter Plebejern zu leben, geschweige denn von ihnen Befehle entgegen zu nehmen.


    Gaius wollte zuerst seine Sachen ordenlich auspacken und dann seine Pferde besichtigen, die in einer der Ställe für ihn standen. Er wusste, dass man mit ihnen Freundschaft schliessen musste, sonst würden sie einen ganz schnell runter werfen. Danach würde er dann seinen Vorgesetzten einen besuch abstatten.


  • Rufinus ging zu seinen Pferden. Als er sie sah, freute er sich bereits, mit ihnen zu traineiren, schließlich hatte er es dem Praefecten versprochen. Doch er wusste auch, dass er vorher zu seinem Decurio musste. Kurz streichelte er alle seine Pferde und gab ihnen was zu Essen. Nachdem dies erledigt war, ging er zur Unterkunft des Decurios.


  • Rufinus hatte in seiner Kindheit sehr viel mit Pferden zu tun gehabt und darum ging er auch heute wieder zu seinen Pferden, die ihm zugeteilt wurden. Er wusste, dass sein Knecht sich gut um die Pferde kümmerte, doch er wollte auch selber etwas tun, damit es den Pferden gut ging.


    Sein Knecht war gerade damit beschäftigt, das alte Heu zusammen zu kerhen um es später dann zu entsorgen. Gaius war sich nicht zu fein, um ihm dabei zu helfen, wobei er bemerkte, wie verwundert doch der Knecht gewesen war. Immer wieder ging er dabei zu seinem Pferd und streichelte es zwischendurch. Er merkte, dass sie ihm vertrauten, was sehr wichtig war, denn schließlich mussten sie einander vertrauen, im Kampf und auch bei den Übungen. Rufinus war froh, dass seine Pferde schon sehr weit ausgebildet war, so dass er dies nicht auch noch übernehmen musste, schließlich sähe es nicht gut aus, wenn sein Pferd bocken würde, vor den neuen Eques, die er sicherlich bald ausbilden musste.


    Rufinus fragte sich, ob seine Pferde bereits Namen hatten und schaute seinen Knecht an.


    " Du Knecht... haben die Pferde bereits Namen ?
    "


    Der Knecht schaute ihn etwas merkwürdig an, doch er wusste, dass man nie lange mit der Antwort warten durfte, vorallem bei diesen verwöhnten Patrizier.


    " Ja mein Herr, der schwarze Hengst heißt Pegasus. "


    Pegasus, dachte sich Rufinus, dieser Name passte wirklich zu dem Pferd. Nachdem der Knecht auch die anderen Namen genannt hatte und mit der Arbeit fertig war, verließ er den Stall und ließ den Tiberier alleine.


  • Nachdem er sich um seine Pferde gekümmert hatte, ging er nun wieder zu seiner Stube. Rufinus wollte seine Uniform etwas pollieren, da er heute noch vor hatte, in die Stadt zu gehen.
    Das hatte er sich eigentlich schon für den ersten Tag vorgenommen, doch leider kam ihm bisher immer etwas dazwischen.


    Nachdem er ausgehfertig war, machte sich Gaius auf den Weg.


  • Rufinus saß nichts ahnend auf seinem Bett, als ein Eques durch die Türe kam und ihm einen Brief übergab. Sofort rollte er das Papyros auf und laß ihn durch. Der Brief war von seiner Albina und sie hatte erfreuchliche Nachrichten zu Berichten.


    Seine Schwester war also bereits in Rom... was er sich denken konnte, wollte sie doch ein bis zwei Woche später ihm folgen. Es freute ihn, dass Albina mit Camilla so gut klar kam, vorallem, nachdem sie ihn so begrüßte und erschrocken war.


    Sicherlich würde er ihr wieder einen Brief schreiben, doch fand er heute dazu keine Zeit, schließlich musste er die drei neuen Equites ausbilden. Doch nachdem er diesen Brief gelesen hatte, hatte er so gute laune, dass er ihm schwer viel, die Jungs nachher hart ran zu nehmen.


  • Rufinus saß in seiner Stube und wartete darauf, dass Eques Redivivus Versu und Eques Fufidius Hadrianus kommen würden, schließlich gab es zwischen ihnen ein Problem, welches gelöst werden musste.


    Gaius wollte frieden in seiner Turma, schließlich konnte sie alle nur als eine Einheit funktionieren, wenn sie sich gegenseitig respektierte und vertrauten. Doch die Beiden machten das genaue Gegenteil von dem, was er sich wünschte.

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    Eques Sextus Fufidius Hadrianus
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    Hadrianus war direkt nach dem Training zum Duplicarius gegangen und bemerkte, dass er als erstes da war. Schnell versuchte er sich bei Rufinus ein zu sschleimen, indem er einige Lügen erzählte.


    " Salve Duplicarius, melde mich wie Befohlen. "


    Er grüßte ihn militärsich korrekt und fing dann sofrot zu erzählen an.


    " Duplicarius, ich weiß nicht, was er Verus ihnen erzählt hat, doch ich konnte wirklich nichts dafür, dass er gefallen ist! Wahrscheinlich hatte er nur den Stein übersehen, der vor seinen Füssen lag ? Ausserdem hat er sowieso etwas gegen dich, weil du ein Patrizier bist. Können sie mir glauben, aber ich selber in den Thermen gehört. "


    Sextus schaute Rufinus an, doch verzog keine Miene. Nun kam auch endlich Verus rein und Hadrianus drehte sich zu ihm um, dann grinste er kurz, als er sich wieder zum Duplicarius umdrehte.





  • Als dann Verus erschienen war, meldete er sich wie gewohnt und sagte dann:


    "Also ich bin gekommen, weil Hadrianus ein Problem mit mir zu haben scheint...


    Bei der Ausbildung von heute, hat er mir sein Bein gestellt. Ich bin mir da sicher, dass er es gewesen war, denn ich sah kein Hindernis vor mir und als ich dann gestürtzt war, sah ich, wie Hadrianus grinste und an mir vorbei schlenderte. Er stand also direkt hinter mir.


    Mir geht es eigentlich nicht drum um jemanden blosszustellen, ich will einfach wissen, was Hadrianus Problem mit mir ist, und wie man dies bereinigen könnte.
    Wie schon gesagt, ich will keine Streitereien sondern nur meinen Frieden haben.


    Weiter habe ich so eine sichere Vorahnung, was sein Problem ist:
    In den Thermen sprach er mich an und sagte, ich solle meine morgendliche Aufgabe, ihm überlassen, bei der ich euch, Duplicarius, mitteilen muss, dass die morgendliche Reit- und Ausdauer- Übung von allen ausgeführt worden ist. "


    Verus legte eine kurze Sprechpause ein und sah, wie sich der Duplicarius am Kinn kratzte.


    " Ich glaube Hadrianus fühlt sich benachteiligt. Doch ich kann dieses Problem nicht lösen, drum frage ich euch, ob ihr es für sinnvoll erachten würdet, wenn ich mein Ämtchen Hadrianus abgeben würde. Ich hätte kein Problem damit. "




    Nun würden wahrscheinlich viele Lügen von Seitens Hadranus kommen. Verus war auf die Antwort vom Duplicarius gespannt.


  • Rufinus hörte sich an, was Verus zu sagen hatte und schaute dabei Hadrianus an, der anscheind wütend wurde, über die Aussage, die Publius machte.


    " Mmmh... das ist wirklich ein Problem, was ich lösen werde. "


    Gaius schaute Sextus an, dann gign sein Blick weider zu Verus...


    " Hadrianus war bereits früher hier als du und erzählte mir, dass du hinter meinen Rücken in den Thermen gelästert haben sollst. Er meinte, dass du etwas gegen mich hast, da ich Patrizier bin... Stimmt dies ? "


    Fragte Rufinus mit ruhiger aber ernster Stimme, während Sextus sich ein grinsen verkneifen musste. Der Tiberier ging erst einmal nicht genau auf den Streit ein, denn schließlich wollte er sehen, ob Hadrianus mit dieser Aussage recht hatte oder nicht. Je nachdem würde dann die Strafe verteilt...

  • " Da muss ich Hadrianus leider enttäuschen, weil in den Thermen noch weitere Probati waren, die bestätigen können, dass ich dies nicht getan habe.


    Und wieso sollte ich was gegen Patrizier haben? Ich finde die einen sind so auf die Welt gekommen die anderen anders. Aber im Grunde genommen finde ich, wir sind alle gleich. Ausser die Patrizier geniessen ein höheres Ansehen, was ich gut akzeptieren kann. "


    Verus unterbrach seine Verteidigung und hoffte, dass er nichts, für den Duplicarius, Anstössiges gesagt hatte. ( ;) )


  • An der reaktion von Hadrianus bemerkte er, dass Verus wohl die Wahrheit gesagt hatte, doch Rufinus empfand es als Beleidigung, als Verus meinte, dass sie alle gleich waren... wie konnte er nur glauben, dass ein Plebejer auf gleicher Stufe wie ein Patrizier sei. Doch dazu wollte er nichts sagen.


    Er wandte sich wieder beiden ab und schaute auf seine Spartha. Es dauerte nicht lange, da stand Gaius auch schon auf, zog seine Spartha aus der Scheide und stellte sich vor den Equites.


    " Tja, was soll ich bloß mit euch machen, damit ihr euer Problem lösen könnt. Wenn ihr jetzt Sklaven in meinem Haus wehrt, dann würde ich euch meine Spartha in den Bauch jagen... doch darf ich dies leider nicht machen. "


    Der Tiberier versuchte den Beiden damit etwas angst ein zu jagen. Nun stellte er sich vor Verus.


    " Du siehst es also als eine Last an, die Equistes auf den Campus zu führen... das sehe ich nicht so. Ich würde jeher sagen, dass ich dich teste, wie gut deine Führungsqualitäten sind. "


    Nun stellte sich Gaius vor Sextus, dabei hielt er die Spartha vor sein Gesicht.


    " Ich mag keine Lügner...schon gar nicht in meiner Einheit... Doch ich werde großzügig sein. Du sollst belohnt werden, die nächsten drei Wochen wirst du Latrinendienst haben. "


    Was dies bedeutete wusste wahrscheinlich jeder von ihnen. Nun musste er sich etwas einfallen lassen, wie er das Problem zwischen ihnen lösen würde.


    " Und was euer Problem betrifft, werde wir eine kleinen Wettkampf zwischen euch veranstalten, zur belustigung der anderen. Der, der diesen Wetkampf gewinnt, bekommt zur Belohnung den Sold des anderen und bekommt das morgenliche Kommando über die Truppen. Der Verlierer wird alles daran tun, dass ihr als eine Einheit agiert. "


    Rufinus wusste, was dies heißen würde... dann schaute er die Beiden ernst an.


    " Aber sollte euer Problem weiter bestehen, werde ich einen von versetzen lassen. Ihr könnt gehen. "


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    Eques Sextus Fufidius Hadrianus
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    Sextus war war sauer... Irgendwie kam er bei dieser Aussprach am schlechtesten weg, wie er fand, doch wollte er seinen Duplicarius nicht wiedersprechen, denn es schien so, als habe er sowieso schon schlechte laune.


    Nun lag alles an ihm, er musste unbedingt diesen Wettkampf gewinnen, um dass zu bekommen, was er unbedingt haben wollte, dass Kommando.



  • Verus hatte nichts mehr zu sagen. Er war einbisschen verärgert. Denn er wollte nicht seinen Sold diesem Idioten abgeben und die morgentliche Aufgabe war ja im Grunde genommen auch nicht sehr anspruchsvoll.


    Verus würde natürlich alles geben, um seine Ehre, seinen Sold, und die Aufgabe in seinem Besitz zu behalten. Verus meldete sich ab und verliess die gute Stube.


    Er war aber auch verwundert, dass der Duplicarius so harte Worte fallen liess. Denn Verus würde höchstens den gemeinen Sklaven töten lassen.

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    Vexillarius Servius Percennius Modestus
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    Vor der Türe seiner Unterkunft stand gerade Modestus, als er Verus hatte rauskommen sehen, er sah ziemlich wütend aus. Direkt hinter ihm kam dann auch schon Hadrianus und Servius konnte sich denken, warum Verus sauer war.


    " Eques Redivivus... kommst du mal. "


    Zwar hatte Servius keine Befehlsgewalt, doch diente er schon lange in der Truppe und verstand sich eigentlich mit allen Equites.




  • Na ja, ich habe ein Problem mit Hadrianus. Denn er hat mir das Bein gestellt und er hats auf meine kleine Aufgabe abgesehen, die ich jeden Morgen ausführen muss. Dann wollte ich das Problem lösen indem ich ein Gespräch mit dem Duplicarius führe und dieser hat nun verordnet, dass ich nun mit Hadrianus einen Wettstreit ausführen müsse. Frag mich nicht was für einer. Der Gewinner kriegt den Sold des anderen und kann die eben so erwähnte, morgentliche Aufgabe ausführen. Mir geht es natürlich noch um die Ehre.


    Du kannst mir ja dann die Daumen drücken.


    Verus merkte, dass der Vexillarius ihm vielleicht einen Tipp geben könnte.


    und desshalb fragte er:


    " Weisst du vielleicht, was das für ein Wettkampf sein könnte?"

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    Vexillarius Servius Percennius Modestus
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    Modestus war ein wenig überrascht, über diese Frage, aber noch vielmehr über diesen Wettstreit, denn bisher gab es soetwas noch nicht bei der Legio XXII


    " Ich kann dir darauf keine Antwort geben, soetwas hatte bisher noch kein Duplicarius oder sonst wer gemacht. Ich höre das zum ersten mal. Aber mach dir keine Sorgen, du bist Eques, also wird der Wettstreit etwas sein, was ihr auch gerade lernt... somit ist es wahrscheinlich sogar indirekt Training für euch... oder sollte ich sagen, Extradrill. "


    Natürlich drückte Servius Verus die Daumen, doch da es auch um den Zusammenhalt der Turma I ging, fielen seine Worte anders aus.


    " Was das Daumen drücken betrifft, drücke ich euch beiden die Daumen. "


    Servius lächelte und zwinckerte mit dem rechten Augen... somit musste Publius klar sein, auf welcher Seite der Vexillarius war.





  • Hmm.. ok..


    Danke, dass du uns die Daumen drückst. ;) Ich gehe jetzt zum Schlaflager, denn ich will fit sein, wenn ich gegen Hadrianus kämpfen muss. Man sieht sich dann.


    Verus verabschiedete sich von Modestus und ging zu seiner Stube zurück.

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