"Appius, eine fabelhafte Idee, wirklich", lobte ich meinen Vetter für seinen Vorschlag, die Thermen gleich am Tag nach der Wahl zu besuchen. Während die Senatoren sich wohl darüber beratschlagen würden, welches Amt man mir zuteilen würde, konnte ich es mir vor dem Amtsantritt noch einmal im warmen Wasser gut gehen lassen. Ich legte die tunica auf einen Schemel und streckte mich. Die Zeit in Germanien hatte mich zumindest etwas gestählt, doch die Reise nach Hause war auch nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Verstohlen musterte ich den Körper meines Vetters und verglich ihn mit meinem eigenen, während er sich auszog.
"Und du bist dir wirklich sicher, dass du gegen mich ringen willst?" fragte ich absichtlich in leicht spöttischem Tonfall. "Ich meine - noch hast du die Möglichkeit, dich unverletzt aus der Affäre zu ziehen..." Ich grinste schadenfroh und ließ die Knöchel knacken. Dabei war es bei weitem nicht so, dass der Sieger des Ringkampfes von vorn herein durch Kraft oder Körpermasse entschieden werden würde - ich befand, dass Cotta und ich von der Statur etwa gleich bevor- oder benachteilt waren. Der Sklave, der uns am Eingang zugeteilt worden war, trug unsere Handtücher und hielt dauerhaft demütig den Blick gesenkt, während er auf den Startschuss wartete.
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