Umringt von Leibwächtern, jedoch ohne Sänfte unterwegs schritt Minervina langsam durch das Viertel. Obwohl es Jahre her war, konnte sie sich noch genau erinnern. Schändlicherweise, würde heute ihr Vater sagen, hatte ihre Amme sie hie und da einmal mitgenommen. Hätten das Minervinas Eltern gewusst hätte sie die Amme wahrscheinlich vierteilen lassen. Doch wegen der Abwesenheit derer war es nie ein Problem, und nur ein großes Geheimnis gewesen. Als die Patrizierin nach Rom ging, verlor sie leider den Kontakt zu ihr. Doch ein Vögelchen hatte ihr gezwitschert, dass es ihrer damaligen besten Freundin gesundheitlich leider schlecht ging. Den genauen Aufenthaltsort wusste sie leider nicht... nur ihren Namen...
Und die Zeit rann ihr durch die Finger. Denn Rom wartete und ein Mann. Vielleicht war es die letzte Möglichkeit, in nächster Zeit Alexandria und ihre Amme wiederzusehen.
In eine Kapuze gehüllt, um vor den Blicken des Pöbels geschützt zu sein schickte sie einige Sklaven unauffällig zu Häusern, um Auskunft zu erhalten.
Doch bisher ohne Erfolg.