[Grundausbildung] Probatus Manius Prudentius Scaurus

  • Sim-Off:

    Geht klar :)


    Nun wurden wir zur porta principalis sinistra geführt. Links neben mir sah ich zwei hüfttiefe Gräben, die hin zum vallum führten. Sie bildeten laut dem, was ich an Theoriewissen konnte, die fossa. Daran schloss sich der Wall an, der mit Grassoden gedeckt war, wodurch ein Abrutschen des Feindes gewährleistet werden sollte, falls es es wirklich geschafft hatte, die Gräben zu überwinden. Hier in diesem festen Lager schloss sich an den Wall eine befestigte Mauer an, hinter deren Brustwehr ein schmaler Wehrgang war. Darauf sah ich beim Betreten des intervallums patrouillierende milites, die immer Ausschau hielten. Weiter ging es links und ich konnte rechts von uns die größeren Häuser der senatorischen Tribune sehen. Direkt dahinter unsere Zenturienunterkünfte. Als ich meinen Blick wieder nach links wandte, sah ich vor uns auch einen Wachturm. Er bot noch einen weiteren Blick auf das Gelände um das Lager herum und bot eine vorzügliche Plattform für Bogenschützen. Das intervallum war wohl mit Absicht so breit angelegt, um zu verhindern, dass feindliche Geschosse die Häuser hinter der Wallanlage trafen. Von soviel Perfektion und Zweckmäßigkeit beeindruckt kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. In der Sonne des frühen Nachmittags leuchteten die roten Dachziegel der Gebäude und boten das Bild eines roten Meeres mit glitzernden Wellenbergen. Vor uns kam bereits die Kurve.

  • Der Centurio wechselte zwischen der Position an der Spitze des Trupps und an seinen Flanken, wo er hin und wieder einen Probatus an den Takt erinnerte.


    "Laevum - laevum - laevum!"


    und dann weiterging. Hin und wieder grüßte er jedoch auch den ein oder anderen Centurionen, den er auf dem Weg rund um das Castellum traf.


    Sim-Off:

    bitte ganz außenrum und zurück auf den Exe ;)

  • Sim-Off:

    Okay, berichtige ruhig meinen Post, wenn ich es falsch verstanden habe... :)


    Wieder an der porta principia sinistra angekommen ging es diesmal in entgegensetzter Richtung hinaus um die Wallanlage herum. Diesmal konnte ich alles von außen bewundern. Nun war der Blick auf das dahinter liegende Lager versperrt und man sah zuerst den grün scheinenden trapezförmigen vallum. Darauf den befestigten Wehrgang mit der hölzernen Brustwehr. Weiter ging es den tiefen Graben vor der Wallanlage entlang. Plötzlich hörte ich es links nur scharren und plötzlich schepperte etwas. Alle Blicke wandten sich zur Quelle des Lärms, aber keiner dachte daran, stehen zu bleiben. Und das war auch gut so, denn der probatus, der gerade in den Graben gerutscht war, rappelte sich schnell wieder auf und holte zu uns auf. Als Hilfe gingen wir etwas langsamer, aber noch immer im Gleichschritt, sodass Centurio Petronius hoffentlich nichts auszusetzen hatte. Der probatus schloss wieder auf und alle wandten den Blick starr geradeaus, als wäre nichts gewesen.


    Alles in Ordnung?, flüsterte ich zu dem Mann links hinter mir.


    Ja, ging nochmal gut!, kam leise die Antwort.


    Erleichtert sah ich zum centurio. Weiter ging es im Rund und bald war die Bahn beendet und wir kamen wieder zum Ursprung des Rundgangs. Dabei hatte ich das castellum endlich in vollen Ausmaßen betrachten können und war fasziniert von der Größe, die aber trotzdem nirgends übertrieben war, sondern immer einem festen Zweck untergeordnet. An der porta angekommen ließ uns der Centurio nach rechts zum Exerzierplatz abbiegen. Dort nahmen wir wieder in einer Reihe Aufstellung und standen stramm. Nach dieser Besichtigung war ich schwer geschafft, was ich an meiner schweißschweren Tunika und der schnell gehenden Atmung merkte. Auch mein Arm würde mir bald abfallen. :D

  • Sim-Off:

    ich dachte eigentlich, dass dein Post erst die erste Hälfte oder so beschreibt, aber jetzt haste ja schon bisschen was geschrieben - passt!


    Nachdem sie das Castellum auch von außen umrundet hatten und der Centurio einen Probatus, der es geschafft hatte, in den Graben zu fallen, mit einem strengen Blick bedacht hatte, kehrten sie auf den Exerzierplatz zurück.


    "Probati, dies war euer erster Tag! Wir sehen uns morgen früh wieder!"


    erklärte er und gab dann den erlösenden Befehl.


    "Abite!" (Wegtreten!)

  • Sim-Off:

    Oh...entschuldige. Aber bei deinem letzten Post stand: einmal außenrum und auf den Exe :P


    Endlich kam der befreiende Befehl, abzurücken. Langsam löste sich der Pulk in kleinere Grüppchen auf. Alles strebte den Wasserstellen zu, um sich zu waschen und frisch zu machen. Dann verteilte sich alles auf die Unterkünfte.

  • Am folgenden Tag erschien der Centurio nur mit seiner Tunika und den Cingulum bekleidet, den vitis jedoch fest in der Hand. Erneut rief er die Rekruten mit lauter Stimme zusammen.


    "Probati, venite!"

  • Sim-Off:

    Ich nehme mal an, wenn es Faustakmpf heißt, werden auch die Rekruten so leicht bekleidet kommen. Korrigier mich ruhig!


    Nur bekleidet mit Tunika, Cingulum und den Seitenwaffen kam ich mit den anderen genauso ausgerüsteten probati auf den Platz. Diesmal ging das Antreten wesentlich schneller und auch das Ausrichten auf eine Linie lief wie am Schnürchen. Stramm nahm ich Haltung an und harrte der Dinge, die noch kommen sollten.

  • Sim-Off:

    Naja, eigentlich sind sie meistens so bekleidet ;)


    Dieser Trupp lernte offensichtlich doch recht schnell. Crispus war tatsächlich beeindruckt, auch wenn er sich nichts anmerken ließ, sondern sofort weitermachte.


    "Probati, heute kommen wir zu dem, warum ihr hier seid - dem Kampf! Da ihr verschiedene Kampfesweisen lernen müsst, beginnen wir mit dem Einfachsten: Dem Ringen.


    Ich denke, jeder von euch hat schon einmal in den Thermen oder dme Gymnasion oder sonstwo gerungen. Das Ringen eines Legionärs ist allerdings mehr: Ihr lernt dies, um im Zweifelsfall auch ohne Waffen euren Gegner außer Gefecht zu setzen.
    Daher ist es wichtig, die empfindlichsten Stellen des Körpers zu kennen: Gemächt, Gesicht, Hals. Im Ernstfall sollten dies eure bevorzugten Ziele sein. Heute verzichten wir jedoch darauf, denn ich will keine Kastraten-Centuria.


    Bildet also Zweiergruppen und beginnt!"

  • Nach der kurzen Einführung ging es endlich los. Ich tat mich mit Publius, einem jungen probatus mit einer mir sehr ähnlichen Statur, zusammen. Nachdem das Signal zum Start kam, verhakten wir uns ineinander und fassten einige Minuten lang immer wieder nach Beinen oder dem Oberkörper. Plötzlich bekam er mich zu greifen und schleuderte mich mit voller Wucht auf den Boden. Alle Luft wurde aus meinem Brustkorb gepresst und aus meinem Mund kam nur ein gedrungenes Uh.


    Schnell rappelte ich mich wieder auf und rannte mit voller Wucht auf seinen Oberkörper zu, während ich mit beiden Armen fest zupackte. Schlagartig warf ich ihn zu Boden und nagelte ihn dort fest. Nachdem er abgeklatscht hatte, ließ ich ihn wieder nach oben und es ging weiter. So bekam jeder ein paarmal die Chance, den anderen zu malträtieren. Irgendwann waren die Tuniken nicht mehr rot, sondern schmutzverkrustet.

  • Der Centurio huschte zwischen den Kampfpaaren hin und her, der ein oder andere bekam den Stock zu spüren.


    "Nicht herumtänzeln - das ist nicht deine Lupa, sondern dein Gegner!"


    ermahnte er ein Kampfpaar, das gegenseitig die Arme ergriffen hatte und sich mehr oder weniger nur im Kreis bewegte. Dafür lobte er Scaurus.


    "So will ich das sehen - blitzschneller Gegenschlag!"


    "Los, los, noch 'ne Runde!"


    bellte er dann über die Köpfe aller hinweg.

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