Culina | Zurück von den Einkäufen...

  • Ich mochte nicht besonders gross sein, ich mochte nicht besonders stark sein und ich mochte in meinem Auftreten meist eher bescheiden und zurückhaltend sein. Doch es gab Situationen, in denen wuchs ich über mich hinaus und stellte etwas, dem ich mich sonst nie gestellt hätte. Ich hatte es nach Domina Novas Tot getan, ich hatte mich vor Alexis gestellt, ich hatte mehrmals vor Miriam gestellt. Und in genau so eine Situation brachten mich diese beiden Sklaven, offensichtliche Schergen des Maiordomus.


    Gerade noch hatte ich Crista in meinen Armen, hatte ich noch ihre Lippen auf meinen gespürt, da hatte mir einer der Kerle sie schon aus den Armen gerissen und fasste sie obendrein noch auf eine Art an, die ich nicht zu lassen wollte und konnte. Meine rechte Hand schnellte vor und packte die Hand des Sklaven, riss sie quasi von ihrem Kinn weg und schob mich zwischen sie und ihn.

    "Hör zu,"
    herrschte ich den Sklaven an, traf dabei ziemlich genau den Tonfall einer Herrschaft. "Was ich hier in der Culina tue und was nicht, das geht dich nichts an. Und wenn du Crista noch einmal berührst, dann wirst du es bereuen."

  • "Ich bin Crista. Ich bin keine vom Badehaus." Sie hörte Catos Worte und versuchte sich aus dem Griff des Sklaven zu lösen. "Lass mich los... au." Sie schob sich hinter Catos Rücken und wäre beinahe mit dem Tisch zusammen gestoßen, aber das war momentan ihre kleinste Sorge.


    "Nicht so schnell, meine Kleine. Und du bleibst ganz ruhig Junge. Was wir hier wollen? Ordnung halten. Und was ihr hier tut, ist in der Öffentlichkeit verboten und wir befinden uns in der Öffentlichkeit." meinte er und sah von Cato zu Crista. "Sonst werde ich mich über euch beschweren, und glaub mir, ich habe großen Einfluss. Der Majordormus hört auf mich. Ihr würdet eures Lebens nicht mehr froh werden." drohte Caius. "Du Junge, zieh dich an." befahl Sellas. Er trat abrupt vor, ergriff Crista am Arm, zerrte sie von Cato fort. "Und dich bringen wir nun in den Keller." kündigte er ihr gegenüber an.

  • Das Verhalten dieser beiden Sklaven brachte mich nun erst recht zur Weissglut. Abgesehen davon, das ich bei weitem kein Junge mehr war und ich mich auch nicht mehr als solchen Behandeln liess, konnte auch ihr selbstherrliches Gehabe mich nicht beeidrucken. Es war das typische Verhalten eines Sklaven, dem man etwas Macht gegeben hatte.


    "Du wirst sie sofort loslassen, denn wenn du es nicht tust, wird dir auch der Maiordomus nicht mehr helfen können. Ihr vergisst, wenn ihr vor euch habt !"


    Der Maiordomus mochte mich vielleicht nicht leiden, weil er zumindest einmal eine Gefahr für seine Position in mir gesehen hatte, aber er wusste auch, selbst wenn ich seine Position nicht anstrebte, das ein Wort von mir an richtiger Stelle genügte und seine Position war Geschichte.


    "Ihr beide werdet uns nun in Ruhe lassen !"

  • "In den Keller?" echotete sie. Warum nur, waren diese beiden jetzt anwesend? Was war das nur für ein übles Spiel? "Aber.. aber.." stotterte Crista. Ihre Brust hob und senkte sich, sie war noch ziemlich erregt, von dem was Cato ihr hatte schenken wollen. Sie sah die unbekannten Sklaven entsprechend wütend über die unerwartete Unterbrechung an. "Öffentlichkeit? Wo bitte schön ist hier Öffentlichkeit?? Nun lasst mich los!"

    "Die Küche ist Öffentlichkeit. Nur weil keine Leute um euch rumstehen, bedeutet das nicht dass das was ihr treibt in Ordnung geht." meinte Gaius und griff den Unterarm von Cato, zog ihn von Crista fort. Und Sellas nahm den Arm von der jungen Sklavin. "Tja... hättest dir vorher überlegen sollen wo du dich wie eine Dirne hingibst." meinte er leise so dass die beiden da vorne es nicht hören konnten. "Ich hoffe dir gefällt der Keller, glaube ja nicht, dass er sich besuchen darf."


    Crista gab ihm daraufhin zwei schallende Ohrfeigen und riss sich endgültig von ihm los. "Wie kannst du es wagen??" rief sie ihm aufgebracht zu und trat zu Cato zurück, rieb sich die gerötete Stelle, an der der Sklave sie festgehalten hatte. "Verschwindet!"


    Beide Sklaven sahen Catos Wut in seinen Augen und traten ihrerseits ein paar Schritte zurück.. sie wussten nicht wie sie wieder die Oberhand gewinnen sollten. Dabei hatte doch alles so gut angefangen.

  • Ruhig, Cato, ganz ruhig, sagte zu mir. Es fehlte nicht viel und ich würde explodieren, so wie ich damals in Carthago Nova explodiert war. Auch wenn ich nur die Hälfte der Worte mitbekommen hatte, von dem, was dieser Sklave zu Crista gesagt hatte, steigerte das meine Wut nur noch viel mehr. Ich mochte nicht gross sein, doch ich war gross genug, das ich mich, als sie wieder hinter mir stand, so vor Crista stellen konnte, das keiner der beiden sie greifen konnte, ohne an mir vorbei zu müssen.


    "Ihr werdet jetzt gehen," sagte ich betont ruhig, probierte das wütende Beben in meiner Stimme zu verstecken, was mir leidlich gelang. In meiner Hand fühlte ich einen schweren Krug, den ich unbewusst gegriffen haben musste und der eine schwere Schlagwaffe darstellte. "Wenn ihr bis drei nicht verschwunden seit,...."


    Auch wenn ich in meiner Wut nicht darüber nachdachte, war dies für die beiden Sklaven keine Sitution, in der sie gewinnen konnten, denn sie mochten stärker sein, doch ich war kein Sklave mehr,... Sollte ich sie verletzen, würde es mich ein paar Sesterzen kosten, den Schaden zu beheben,... Sollten sie mich verletzen, konnten ihnen die Bleiminen drohen.

  • "Ihr solltet wirklich gehen.." fügte Crista hinzu. "Die Zahlen sind schnell abgezählt."


    Die übereifrigen Sklaven ahnten das sie nun übertrieben hatten und traten asbald zurück. Sellas und Caius zogen sich mit nach hinten gehenden Schritten von Cato zurück. Draußen vor der Küche konnte man sie leise miteinander flüstern hören, bis ihre Stimmen nicht mehr zu hören waren.


    Crista atmete auf, als die Küchentür sich schloß. Mit einem Kopfschütteln lehnte sie sich an den Küchentisch, griff sich an die Stirn. "Du meine Güte... was oder wer war denn das?" murmelte sie leise, suchte Catos Blick. Sie wagte es nicht den Ärmel der Tunika hochzuschieben und nachzuschauen. Ein Gänsehautschauer überkam ihren Rücken. Sicher würden die Sklaven den Mund nicht halten über das was sie gesehen hatten. Und dann die Androhung den Keller verfrachtet zu werden nur weil sie sich geküsst hatten. Crista sah auf Catos Rücken. Es verlangte sie ihm eine Hand auf die Schulter zu legen. Aber sie wußte nicht wie groß die Wut ihn ihm war. "Cato..?!?" Ihre Stimme versagte, sie räusperte sich.

  • Ich bebte immer noch, das Verhalten dieser beiden Kerle würde sich noch folgen für sie haben. Zumindest in diesem Moment war ich entschlossen, die Macht, welche mir durch meinen freigelasenen Status und der Tatsache, das ich der Verwalter meines Patrons war, für meine persönliche Rache an den beiden zu nutzen.
    Doch schon als ich Cristas Stimme hinter meinem Rücken vernahm, wich meine Wut der Sorge um sie und langsam stellte ich den Krug auf dem Tisch ab, atmete Tief ein und aus, bevor ich mich dann zu ihr umdrehte. Dieses beleidigend verhalten der beiden SKlaven musste sie noch mehr getroffen haben als mich. Mit einen kleinen Schritt war ich bei ihr, legte meine Arme um sie und zog sie an mich heran.
    "Ich werde nicht zu lassen, das das noch einmal passiert, ich werde ein ernstes Wort mit dem Maior Domus reden,"
    sagte ich leise zu ihr. Natürlich würde schon bald die halbe Villa erfahren, was hier in der Küche vorgefallen war, das war unvermeidlich, aber von mir aus sollten auch alle davon wissen. Den Herrschaften war schliesslich egal, was die Sklaven trieben, jedenfalls solange nicht solche Dinge wie zwischen Verres und Domina Albina passierten.

  • Cato drehte sich zu ihr um. Er bewegte sich so schnell, dass sie kaum einen Blick auf seine Mimik werfen konnte. Crista verbarg ihr Gesicht in seiner Tunika, atmete tief durch und versuchte in seiner direkten Nähe wieder zur Ruhe zu kommen. Was waren das nur für saublöde Typen gewesen? Sicher wusste Cato mehr über diese als sie selbst. "Ich bin mir sicher, dass du das tun wirst." murmelte sie etwas lauter als zuvor und drückte sich an ihn. Irgendwann bewegte sich ihre Hand über seinen Rücken, kraulte seinen Nacken. "Danke, dass du da warst. Ich wüsste nicht wie.." Crista stockte, hob den Kopf und blickte ihn an. "Ich wollte und will nicht in den Keller.. nicht dafür.. nicht wegen uns..." Sie stoppte das Kraulen, weil ihr dies jetzt irgendwie nicht passend erschien. "Und auch nicht aus dem Grund, weil ich in diesem Hause neu bin."

  • Mit jedem Moment, den sie in meinen Armen lag, beruhigte ich mich zum einen, doch spürte ich auch um so mehr, wie sehr sie dieser Zwischenfall getroffen hatte. Ich hielt sie einfach fest in meinen Armen, atmete tief ein und sog dabei ihren Geruch in mir auf.


    "Niemand wird dich in den Keller schicken, schon garnicht dieser darhergelaufenen Kerle," flüsterte ich ihr beruhigend zu, gerade in dem Moment, da sie aufhörte meinen Nacken zu kraulen. Sie war so leicht, so unbeschwert gewesen, bevor diese beiden Krele aufgetaucht waren und irgendwie war es jetzt anders.


    Doch ich wollte nicht, das es anders wird und so beugte ich mich etwas zu ihr und küsste sie sanft auf ihre Lippen. "Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst,...."


    In mir war gerade jetzt ein Entschluss gewachsen, der noch zu früh zum aussprechen war, doch der sicher da war.

  • Es war gut, dass Cato hier war und sie festhielt. Was würde sie denn machen, wenn er nicht hier wäre? In ihr Zimmer laufen und die Bettdecke über den Kopf ziehen? Oder durch die Gänge auf den Hof laufen, um in die wärmende Sonne zu gelangen? Cato war mindenstens so warm wie die Sonne! Hätte einer der anderen tiberianischen Sklaven sich auch so wie Cato es getan hatte für sie eingesetzt? Crista spürte seine Lippen auf den ihrigen, erwiderte den Kuss. Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Mundwinkeln.


    "Ja... du warst hier." An dem 'immer' zweifelte sie. Weil es kaum ausführbar war. Er konnte sie nicht beschützen, wenn er im Auftrag über die Güter und Ländereien ritt. Die meisten Aufgaben erledigte sie ohnehin alleine. Irgendwie fand sie keinen Anschluß an den übrigen Sklaven. Sie spürte wie einsam sie war und gleichzeitig doch nicht einsam. "Gibt es wirklich einen Keller?" fragte sie zögernd. Musste sie zukünftig befürchten von den beiden Sklaven abgefangen zu werden, wenn Cato nicht da war? Was für ein schaudernder Gedanke! Fest drückte sie sich an Cato. "Es war so schön.."

  • Meine Wut über die Sklaven war verflogen, als sie sanft meinen Kuss erwiederte. Sie wich der Sorge um Crista und dem, was passieren könnte, wenn ich nicht da war um sie zu schützen. Ich konnte nicht immer persönlich da sein, zu viele Pflichten trieben mich in die Stadt und die Umgebung hinaus. Vielleicht sollte ich auch noch mal ein paar Worte mit Albina sprechen, es konnte nicht schaden, wenn auch jemand von den Herrschaften ein schützendes Auge auf meine liebe Crista warf.


    Zärtlich erwiederte ich ihr Lächeln, es war schön, sie wieder lächeln zu sehen. "Ich werde immer da sein, meine kleine Crista," wiederholte ich und war festehtschlossen, dieses immer in zukunft zu beweisen. Und dann musste ich noch etwas weiter lächeln. "Natürlich hat die Villa einen Keller, genau genommen sogar mehrere. Auch wenn man vom Keller direkt auf die Strasse treten kann."


    Ich schmunzelte, die Villa Tiberia war so gross, das ich schwierigkeiten hatte, mich darain zurecht zu finden und wenn man noch nicht so lange darin lebte, konnte sie wirklich verwirrend sein, mit ihren Zahlreichen Stockwerken, von denen man immer wieder auf die Strasse treten konnte, was einfach daran lag, das die Villa am steilen Esquilin stand.


    Ich hielt sie weiter fest in meinen Arme und ich hatte wirklich lust diesen ärgerlichen Zwischenfall zu vergessen. "Hast du eigentlich noch viel zu tun ? Oder hast du mittlerweile frei ?"

  • Wie konnte er dieses Wort 'immer' wiederholen?!? Es war doch kaum durchführbar! Crista wurde ihre Einsamkeit schmerzlich immer mehr bewusst und wie wohl sie sich bei ihm fühlte. Es hatte beim Treffen in den Gängen geknistert und in seinem Zimmer war der Funke übergesprungen. Seitdem waren sie zusammen... und sie vermisste ihn wenn er nicht da war. Dass er ein guter Beschützer war, hatte er ihr zudem gerade eben bewiesen. Sie lächelte ein wenig mehr, als er sie seine kleine Crista nannte. Nunja.. sie musste nun mal zu ihm aufsehen und das fand sie gut.


    "Ja.. kann man das? Und wo finde ich den Ausgang? Ist er wie die porta bewacht?" fragte sie mit voller Ernsthaftigkeit in der Stimme. Es wäre gut dies zu wissen... aber wenn sie es dann hatte was wollte sie dann mit diesem Wissen anfangen, wenn die Kellertür nicht mehr aufging?


    Leicht zuckte sie mit den Schultern, sah den Kopf an seine Brust lehnend, auf den Küchentisch. "Ich weiss nicht ob ich noch was zu tun habe. Meistens sind es nur zufällig erteilte Anweisungen, die ich durchführen soll. Immer öfter muss ich mir selbst irgendwas ausdenken, womit ich mich beschäftigen kann. dominus Lupus lässt sich kaum mehr blicken und schickt seltener noch nach mir." Es sollte keine Klage sein... auch wenn es wie eine solche klang. Es war einfach nur trostlos. "Wenn bis jetzt keiner nach mir gerufen hat, dann muss ich wohl frei haben..."

  • Der Grundriss der Villa Tiberia war unübersichtlich, auch wenn er doch in grossem Zügen dem tradionellen Grundriss eines römischen Hauses folgte und man Attrium und Tablinium dort fand, wo sie immer waren. Doch die schiere Grösse und die Tatsache, das sie eben am Hang gebaut war, machten es so schwierig sich zu recht zu finden.


    "Das kann man in der Tat, weil die Villa am Hang gebaut ist und deshalb die Räume, in den Vorräte Lagern und man als Keller bezeichnet, weit unter uns liegen, aber dennoch einem Zugang zu einer Strasse hinter dem Haus haben. Der ist natürlich gesichert und versperrt, damit niemand von aussen herein kommt."


    Es war schön, so so in meinen Armen zu halten und ich wollte sie nicht mehr missen, nicht jetzt und heute und auch nicht mehr in Zukunft. Was die Zukunft anging, da konnte ich jetzt nichts machen, auch wenn ich schon eine Idee hatte, aber für das heute hatte ich schon eine Idee.
    Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre Wange, drehte ihr Gesicht zu mir und blickte sie lächelnd an.

    "Dann lass uns doch einfach beide für heute die Arbeit Arbeit sein lassen und uns einen schönen Abend machen. Wir könnten uns ein paar Sachen ein Packen und irgendwo hingehen, wo nur wir zwei sind...."

  • "Vorratsräume? Lagerräume?" Der Ausgang war also zu. Laut Catos Worten waren diese Räume da unteh demnach eine echte Sackgasse. Dann musste sie sich eher nach oben hinaus richten... vom Dunkel ins Licht. "Ich würde mich nach alledem nicht mehr alleine hinunter trauen." murmelte sie und liess Catos Hand gewähren.


    Crista blinzelte ihn an, war von seinem Vorschlag überrascht. "Ja, meinst du denn dass wir das machen können? Wir einfach so rausgehen können?" fragte sie. "Und wohin? Die Stadt ist so groß und laut! In Sizilien gab es immer irgendwelche Parks mit Tümpel und Teichen, wo Enten und Schwäne schwammen. Ich vermisse die irgendwie. Das ist eine tolle Idee von dir! Wir machen ein Picknick!!" Crista löste sich von ihm, packte den Korb und ging zu einem Regal wo das Geschirr stand. "Was brauchen wir? Geschirr und Getränke..." Fragend sah sie ihn an. "Oder von unterwegs etwas holen?"

  • Die Einkäufe stellte er auf den Tisch. " Leg das Paket mit der Tunika dort auf den Hocker und fang an das Fleisch in Würfel zu schneiden." Sein Freund hatte ihm Töpfe und Gewürze hingestellt. Die Rezepte kannte er auswendig. Genau genommen waren es 3 Rezepte die er kannte." Bist du fertig, dann schäle die Kastanien. Ich schneide die Zwiebeln." Alles lief wie es sein musste, er durfte sich nur nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das Fleisch kochte, die Linsen und die Kastanien in einem anderen Topf. Die Gewürze kamen dazu. " Ich brauche dich nicht mehr Skla....Chio. Dein Tag als Sklavin ist zu Ende. ich danke dir." Er schob sie vorsichtig aber bestimmt aus der culina. "Halt warte, vielleicht brauche ich dich nochmal. Du bist im cubiculum Faustina's?"

  • Sie wollte doch nicht kochen, aber er ließ ihr keine Wahl. Leise grummelnd legte sie das Päckchen auf den Hocker und kramte das Fleisch aus dem Korb. Mit Messer, Brettchen und dem Fleisch bewaffnet, setzte sie sich an den Tisch und fing an zu schneiden. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie ihn, wie er alles vorbereitete. Er schien tatsächlich zu wissen, wie man kocht. Ihre Würfel waren erst etwas groß, wurden dann immer kleiner, bis alles geschnitten war. Dann kamen die Kastanien dran. Schälen... hm. Chio hantierte mit dem Messer etwas unbeholfen, bis sie endlich heraushatte, wie das gehen musste. Er hätte ihr wenigstens zeigen können, wie das ging. Wenigstens übernahm er die Zwiebeln, die waren übel, das wußte sie aus Erfahrung. Ein starker Mann, der heult... Chio ließ sich nicht anmerken, wie sie das amüsierte.


    Er war fertig, sie auch. Er packte alles in die verschiedenen Töpfe. Schon bald roch es in der ganzen Küche köstlich nach Essen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Wann hatte sie das letzte mal etwas gegessen? Heute morgen? Ach nein, auf dem Markt. Und nun? Er schob sie aus der Küche. Sklaventreiber, blöder... Aber klar, er wollte mit dieser.. dieser... Kuh alleine sein. Da war sie natürlich im Weg. Halt warte, vielleicht brauche ich dich nochmal... Das war ja wohl nicht sein Ernst. Zuletzt sollte sie die beiden auch noch bedienen. Dann würde sie wirklich streiken. Immerhin hatte er ihren Tag als Sklavin für beendet erklärt. Du bist im cubiculum Faustina's? Wo sollte sie sonst sein? Grummelnd drehte sie sich noch einmal zu ihm um. "Ich weiß nicht, vielleicht.. " Er musste nicht alles wissen. Mit stolz erhobenem Kopf drehte sie sich auf dem Fuß um und eilte davon.

  • Das Essen war fast fertig. Den Birnenauflauf machte er selber. Dann stand alles auf dem Tisch. Linsen mit Kastanien, Schweinefleischtopf und Birnenauflauf, Brot und der Krug Wein, zwei Becher. Aretas war nervös. Sie musste gleich kommen. Er grinste, nahm das Paket und ging zum Cubiculum Faustina's.

  • Sie betraten die Culina.Da fehlte was auf dem Tisch. " Ich brauche nochmal deine Hilfe. Hier." Aretas drückte ihr zwei Löffel,einen großen Löffel und zwei Tonteller in die Hand. "Das hatte ich glatt vergessen. Stell es auf den Tisch" Er stellte einladend einen zweiten Hocker hin und öffnete den Krug Wein. Die zwei Becher eingeschenkt. " Alles komplett..... Chio, setz dich." Er setzte sich gegenüber an den Tisch und zeriss das Brot in handliche Stücke. Es roch lecker aus den Töpfen. Zeit zu Essen.

  • Es fehlte noch etwas, ein Glück, endlich etwas zu tun. Das holte sie zurück in ihr eigentliches Leben und beruhigte. Sie nahm alles und platzierte es ordentlich auf dem Tisch. Das roch wirklich lecker hier. Kaum zu glauben, dass das sein Werk war. Sie hatte immer geglaubt, sie wüßte alles über ihn, dabei kannte sie ihn kein bisschen.


    Immer noch wußte sie nicht so recht, was sie tun oder sagen sollte. Unschlüssig stand sie da und sah ihm zu, wie er einen Hocker an den Tisch stellte und dann den Wein eingoß. Auf seine Aufforderung hin, nahm sie Platz. "Danke..." Sie war immer noch sprachlos, aber das sollte sie besser nicht bleiben. Er setzte sich ihr gegenüber. "Du hast das alles für mich geplant? Wieso hast du nichts gesagt?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!