Leicht angetüddelt vom guten Wein des Abendessens, begab sich Ofella nun in ihr cubiculum - wohlweißlich, was der Abend oder eher die Nacht noch mit sich bringen würde. Sie ordnete einer der Sklavinnen an, der lauen Abendluft das Fenster weit zu öffnen, aber die luftigen Vorhänge bereits zuzuziehen. Einer weiteren Sklavin trug sie auf, viel frisches Wasser mit wenig herbem Wein zu vermengen und diesen Krug geschwind herzubringen. Eine alte Sklavin wies Ofella auf die schwüle Luft hin und fragte, ob sie die großen Federwedel hervorholen sollte, und die Claudia erkannte diesen Vorschlag als guten und beauftragte die Alte, die Fächer unter den neuen Sklaven zu verteilen. Wenn Menecrates der Mann war, den sie nach dem heutigen Abendessen in ihm vermutete, würde er nicht lange auf sich warten lassen, und bei dem sodann stattfindenden Akt tat etwas Abkühlung gewiss gut.
Eine Sklavin begann, Ofella zu entkleiden, und eine weitere erhielt die Anweisung, ein halbtransparentes Gewand hervorzuholen und sie damit anzukleiden. Vor der Schminkkommode stehend, zog Ofella sich selbst einige Strähnen aus der strengen Hochsteckfrisur, die sie sündig wirken ließen und ruchhaft. Ob es Menecrates gefallen würde, stand auf einem anderen Pergament.