"Ich danke dir für deinen Einsatz.", meinte Flaccus höflich, jedoch leicht beunruhigt von der gerunzelten Stirn sowie diesem gewissen Tonfall des Tiberiers, in welchem durchaus mitschwang, dass der Senator den Erfolg der Angelegenheit offensichtlich nicht als selbstverständlich ansah, wenngleich der junge Flavier selbst sich nicht erklären konnte, wieso. Natürlich hatte er bereits von dem sonderbaren und ganz und gar unrömischen Verhalten des Vesculariers gehört, doch dass der Kaiser, in dessen Vertretung der Praefectus Urbi ja lediglich handelte, einem jungen, vielversprechenden Mann aus edelstem Geschlecht, gleichsam makellos in seiner Ausbildung und mit großen Visionen für den Staat, den Weg in die Politik nicht nach Kräften ebnen würde, konnte und wollte er sich schlichtweg nicht vorstellen. Schließlich würde das nicht nur in den immer noch mächtigen patrizischen Häusern und der gesamten Nobilität, nein auch bei dem römischen Volk an sich, ja allen Männern, die Väter junger Söhne waren, ein schlechtes Licht nicht nur auf den Kaiser selbst, sondern vielmehr auf die gesamte Einrichtung des Staates, ja des Zeitalters werfen, könnte sich doch kein Mann mehr sicher sein, dass eine bestmögliche Ausbildung seines Sohnes jenem den Weg in den Dienst am Reich ebnen würde.
Salutatio (Klienten und Bittsteller können direkt hier erscheinen)
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Wie an jedem Morgen war Lepidus erster Gang, der zu seinem Patron.
Fast schon routiniert betrat Lepidus die Villa Tiberia nd wartete geduldig,bis er an der Reihe war. -
Der Tiberier empfing wie jeden Morgen seine Klienten. Als Lepidus an die Reihe kam, glaubte er sich plötzlich an eine Angelegenheit zu erinnern, die er noch besprechen wollte.
"Lepidus, salve! Wie geht es dir?"
begann er das Gespräch trotzdem wie üblich.
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Erneut fand sich Flaccus in der Villa Tiberia zur Salutatio ein. Natürlich gehörte er nicht zu den ersten, gewichtigsten Klienten seines Patrons. Aber seiner edlen Abstammung nach, gebührte ihm doch ein Platz im vorderen Bereich der Schlange. Gedankenverloren zupfte der junge Mann während des Wartens an den Falten seiner Toga herum.
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In der Tat wurde Flaccus recht bald zum Stuhl seines Patrons vorgelassen, der heute besonders gut gelaunt wirkte - sein Gesicht zeigte gar nicht die üblichen Sorgenfalten!
"Salve, Flavius! Wie geht es dir?"
begrüßte er seinen Klienten mit der Standardfloskel, die heute besonders freundlich ausfiel.
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Erfreulich kurz fiel die Wartezeit für den jungen Flavier aus, denn schon bald stand der junge Aristokrat vor dem Stuhl des Tiberiers, wie üblich eingerahmt von diversen Schreibern, Sklaven und Sekretären des Senators. Erfreut auch über die besonders freundliche Begrüßung seines Patrons, der heute offenbar außerordentlich gut gelaunt war, erwiderte Flaccus jene mit einem Lächeln.
"Hervorragend, ich danke dir. Doch noch zu viel größerem Dank bin ich dir verpflichtet, Patron ...", begann er, eine kleine Klimax fabrizierend, "Ich wurde in den Ordo senatorius erhoben." Nunmehr strahlte der junge Mann über das ganze Gesicht. "Falls es also irgendetwas geben sollte, wodurch ich meine Dankbarkeit dir gegenüber zum Ausdruck bringen kann, lass es mich wissen!" Nun erst überzog ein kleiner Schatten das strahlende Antlitz des jungen Flaviers. "Leider war es bereits zu spät für eine Kandidatur zum Vigintivirat...", fügte er hinzu, hatte er sich doch schon so ungeduldig danach gesehnt, endlich sein erstes Amt zu bekleiden, und den letzten Worten seines Vaters gerecht zu werden.
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Die Steigerung des Dankes für seine Nachfrage hinauf zu der Beschaffung des Ordo Senatorius belustigte Durus ein wenig - zurecht freute es den jungen Mann ganz offensichtlich außerordentlich. Sein Angebot der Revange kommentierte der alte Tiberier allerdings mit einem seiner häufigsten Sätze im Umfeld von Salutationes:
"Eines Tages, vielleicht auch nie, werde ich dich um einen Gefallen bitte. Nimm meine Hilfe solange als ein Geschenk unserer Freundschaft an."
Als er dann - offensichtlich etwas enttäuscht - auf das Vigintivirat zu sprechen kam, meinte Durus nur
"Nun, dann eben im nächsten Jahr! Vielleicht kannst du dann ja mit Aulus zusammenarbeiten."
Dass auch sein Sohn die Anmeldung zu den Wahlen verpasst hatte, ärgerte wiederum Durus ein wenig...
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Die folgenden Worte des Tiberiers ließen den Gesichtsausdruck des jungen Flaviers nun gänzlich zu einem ernsten werden. Ein Geschenk ihrer Freundschaft sollte es also sein. Flaccus nickte leicht. "Das ist überaus großzügig, Patron, ich danke dir und stehe fortan in deiner Schuld, zögere also nicht diese auch einzulösen, wenn meine Hilfe in irgendeiner Angelegenheit von Nutzen sein kann.", erklärte er ernst, denn die Bande der Freundschaft waren gleich denen des Patronats jedem wahren Römer heilig. Tatsächlich würde Flaccus nicht zögern, seinem Patron in jeder Sache beizustehen. Die nun folgenden Worte des Tiberiers mochten wohl als Aufmunterung gedacht sein, doch saß der Frust des jungen Mannes noch etwas zu tief, als dass sie ihre Wirkung auch tatsächlich erfüllen konnten. Für den alten Senator mochte es auf ein Jahr nicht ankommen, er war schließlich bereits Consular und Pontifex pro magistro. Flaccus aber glich einem ungestümen Hengst in den Startboxen der Rennbahn, unbändigen Willens endlich loszustürmen, den Lauf zu durcheilen, jedenfalls metaphorisch gesehen. Aulus? "...deinem Sohn?", fragte Flaccus vorsichtig nach, denn er war in der Kenntnis der tiberischen Familienkonstellation nicht gänzlich sattelfest. "Es wäre mir eine Freude.", meinte er jedenfalls - wenn er nur endlich ein Amt würde antreten können!
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"Natürlich."
erwiderte Durus knapp - er würde nur noch dafür sorgen müssen, dass sein Sohn ein wenig gründlicher und ordentlicher werden würde - mit Gelehrsamkeit allein war es kaum möglich, den Staat zu regieren!
"Hast du noch ein Anliegen?"
fragte er dann.
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"Nicht direkt.", meinte er dann, "Dennoch möchte ich gerne meine Pläne und Vorhaben mit dir teilen. Da ich mich nämlich nicht mit der Vorstellung anfreunden kann, das volle nächste Jahr tatenlos verstreichen zu lassen, trage ich den Gedanken, den momentan vakanten Posten des Praefectus Viatorum für Italia anzustreben, um auf diese Weise die Zeit zur Kandidatur nutzbringend zu überbrücken. Da der Imperator Caesar Augustus persönlich für die Besetzung dieser Stelle verantwortlich ist, werde ich ihn auf der Reise zu meinem Landgut bei Poseidonia in Misenum zu einer Unterredung treffen." In einer kleinen Pause ließ Flaccus seinen Blick abschweifen, um darauf seine dunklen Augen wieder gänzlich auf das Antlitz des Tiberiers zu richten. "Ich habe Myson, meinen besten Sklaven, zu einer Terminanfrage vorausgeschickt und von jenem die Nachricht erhalten, dass die Praetorianer in Misenum strikten Befehl hätten, lediglich Männer mit einem diesbezüglichen Schreiben des Praefectus Urbi zu dem Kaiser vorzulassen. Ist das nicht eine bodenlose Frechheit?" Die Stimme des jungen Flaviers hatte sich bei seinen letzten Worten etwas erhoben, nur um nach einer kleinen Pause wieder in den gewohnt nüchternen Tonfall zurückzufallen. "War es nicht eine gute, alte Sitte, dass gerade die ausgezeichneten jungen Männer aus noblem Haus, auf deren Schultern einst das Gewicht des Staates ruhen sollte, möglichst früh dem Kaiser ihre Referenz erwiesen, um hernach als dessen Quaestoren in den Lauf der Politik einzusteigen? War es nicht Pflicht jedes rechtschaffenen Römers, seiner Sorge um das Wohl des Kaisers durch einen persönlichen Besuch Ausdruck zu geben? War es ferner nicht impius sondergleichen, gerade für einen exzellenten Mann aus vornehmem Geschlecht, gleichsam am princeps vorbeizureisen, ohne jenem wenigstens durch einen Besuch, ja wenige Worte, die nötige Ehre und Ergebenheit zu bezeugen, ja hätte man einen solchen Mann, der das nicht getan hätte, nicht ehrfurchtslos, pflichtvergessen und ruchlos genannt, hätte man ihm nicht ohne zu zögern den Prozess wegen Majestätsbeleidigung gemacht? O tempora, o mores! Wohin sind wir nur gefallen ..." Leidenschaftlich waren die Worte aus dem Munde des jungen Mannes geströmt, ein ernster Ausdruck war auf seinen Zügen gelegen, drei Finger der rechten Hand zum Rednergestus vereinigt. Erst einige Augenblicke später wurde er der Stille um sich gewahr, und dass er den Bogen unter Umständen etwas überspannt hatte. Vermutlich war es auch ein belustigendes Bild, solche Worte aus dem Munde eines Jünglings zu hören, doch sie entsprachen dem Charakter des jungen Mannes. "Es tut mir leid, doch bei aller Ehre für den Vescularier, das geht zu weit ...", murmelte er noch, und blickte dann den alten Tiberier an, bereit, mahnende Worte für seine rüde Aussage gegen den Praefectus Urbi einzustecken.
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Was sein Klient nun berichtete, erstaunte Durus allerdings ebenfalls zutiefst. Seit seiner letzten Reise nach Misenum war einige Zeit vergangen, daher hatte er noch nicht von den neuen Regelungen erfahren - dies war wirklich eine Unverschämtheit, die jedes zornigen Wortes des jungen Flaviers wert war! Zwar war Flaccus nun auch nicht unbedingt der bedeutendste Römer, sodass es auch gute Gründe geben konnte, einen kranken Kaiser nicht durch seinen Besuch zu beschweren, aber eine prinzipielle Ablehnung war doch etwas anderes - natürlich musste Salinator dahinter stecken! Andererseits sah es auch dem faulen und entscheidungsschwachen Valerianus ähnlich, dass er die Regierungsgeschäfte nun vollständig in Salinators Hände legte.
"Das geht allerdings zu weit. Inzwischen ist Aelianus scheinbar wirklich nur noch dem Namen nach Kaiser."
Er winkte Flaccus etwas näher herbei, um ihm das Kommende so leise sagen zu können, dass es nur er hörte.
"Ich hege schon längere Zeit derartige Gedanken und betrachte sie voller Sorgen. Vielleicht möchtest du heute Abend zu mir kommen, sodass wir gemeinsam ein wenig darüber sprechen können."
Nachdem er Aurelius Lupus eingeweiht hatte, war es eigentlich nur logisch, auch Flavius Flaccus einzuweihen. Zwar konnte er im Augenblick wenig tun, aber vielleicht verfügte er ja über weitere Kontakte...
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Erstaunt weitete sich der Blick des jungen Aristokraten, als sein Patron ihm völlig wider Erwarten Recht gab anstatt ihm eine knappe Belehrung über die Macht des Praefectus Urbi als kaiserlicher Stellvertreter in Rom, zumindest während der Abwesenheit des Imperator Caesar Augustus, zu erteilen. Zögernd trat Flaccus näher an den Stuhl des Tiberiers heran, als dieser in herbeiwinkte. Was der Consular allerdings dem jungen Mann daraufhin zuflüsterte vermochte die Verwirrung desselben noch zu steigern.
"Ich ... also ... natürlich, ich werde da sein.", flüsterte auch er beinahe seinem Patron zu, sprach jedenfalls so leise, dass sicherlich niemand außer dem Tiberier selbst ihn verstehen konnte. Daraufhin blickte er den alten Mann fragend an - Was sollte die plötzliche Geheimnistuerei, das vertraute Flüstern, das persönliche Gespräch? Beim besten Willen konnte sich der junge Mann keinen Reim darauf bilden, doch er würde kommen, soviel stand fest - hatte er sich doch selbst noch vor wenigen Augenblicken die Schuld, in welcher er bei dem Tiberier für dessen Gefälligkeit stand, eingestanden.
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"Wunderbar!"
meinte Durus und wechselte von einem ernsten Gesichtsausdruck in ein entspanntes Lächeln, als hätte seine Miene sich niemals verfinstert.
"Dann können wir ja heute Abend alles bereden! Einen schönen Tag wünsche ich dir noch!"
Damit war die Audienz beendet und der nächste Klient kam an die Reihe...
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Auch wenn sein Patron ihn zum Essen eingeladen hatte, hatte Sextus beschlossen, zuvor noch zu dessen Salutatio zu gehen. Und mit dieser Idee war er wahrlich nicht alleine, denn die meisten Klienten von Tiberius Durus hatten wohl nach der langen Absenz ihres Patrons einen ähnlichen Gedankengang. Aber das störte Sextus auch nicht weiter, war dennoch dieser Ort hier und jetzt weitaus geeigneter, um über die kommende Wahl zu sprechen, als es das Essen je sein würde. Vor allem, da er hierbei seine Ressourcen mit seinem Verbündeten zusammenlegen konnte. Zu dem Essen hingegen konnte er den Duccier kaum mitbringen, und selbst wenn das möglich gewesen wäre und sein Patron ihm wegen des Vertrauensbruchs nicht einige gedungene Mörder auf den Hals hetzen würde – und dieser Konjunktiv war zweifelsohne eine unwägbare Größe – hatte Sextus so das dumpfe Gefühl, dass sein Patron wohl weniger seinen Klienten wie noch vor 2 Amtszeiten mit einem Essen unterstützen wollte, sondern viel eher, dass jenes Gastmahl ähnlich verlaufen würde, wie das letzte geendet hatte. Und da wäre es an Tiberius Durus, Sextus' Alliierten über seinen Plan aufzuklären. Sextus war klug genug, um seinen Mund zu halten – jedem gegenüber. Auch seinen vermeintlichen Verbündeten gegenüber. Gerade seinen vermeintlichen Verbündeten gegenüber, von denen einer ein Klient Salinators war.
Jetzt aber stand er erst einmal bereit zur Salutatio, poliert wie aus dem Ei, wie man so schön sagte, und wartete darauf, dass sein Patron Zeit für ihn finden würde. Und damit auch für den Duccier neben ihm, den er vorzustellen gedachte.
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Wie üblich kam der Aurelier relativ zügig an die Reihe, während die einfachen Klienten sich weiter hinten einreihen mussten. Der alte Tiberier lag - wie er es seit seiner Rückkehr aus Syria tun musste - auf einer Kline und lächelte ihm freundlich zu. Den Mann an Lupus' Seite hingegen konnte er allein nicht einordnen, sodass ihm erst der Hinweis des Nomenclator eine persönliche Begrüßung ermöglichte.
"Salvete, Aurelius und Duccius! Was führt euch zu mir?"
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Für den Bruchteil eines Augenblickes brachte die Begrüßung Sextus wohl vorbereitete Rede durcheinander. Eigentlich hatte er vorgehabt, den Duccier vorzustellen, da sein Name aber schon bekannt war dank eines sehr eifrigen Nomenclators, fiel die Einleitung nicht. Dann musste Sextus eben improvisieren.
“Salve, Patronus. Zunächst einmal wollte ich dir noch einmal persönlich sagen, wie sehr es mich freut, dich wohlbehalten und gesund zurückgekehrt zu wissen.“ Wobei das mit dem gesund mehr Schmeichelei war. Der Tiberier wirkte fast noch älter als vor seiner Reise in den Süden. Sextus hoffte nur, dass er noch lange genug lebte, um seine Cousine zu heiraten und lebende, vorzugsweise männliche Nachkommen zu produzieren.
“Und dann wollte ich dir Duccius Vala vorstellen, einen guten Freund. Er war mein Amtsvorgänger als Vigintivir und diente unter meinem Vetter als Tribun. Ebenso wie ich stellt er sich zur Quästur zur Wahl.“
Alle wichtigen Informationen verpackt, ohne wirklich eine Bitte zu äußern. Sein Patron wusste nun, dass Sextus a) Quästor werden wollte, b) einen Bekannten hatte, der das ebenfalls wollte, c) sich Unterstützung ausrechnete (auch wenn er nicht explizit danach gefragt hatte und d) den Mann neben sich als vertrauenswürdig erachtete. Was sein Patron nun mit diesen Informationen anfing, war wiederum Sache des Tiberiers. “Aber vielleicht stellt er sich dir besser selbst vor“, fügte Sextus bescheiden an, um Vala das Feld zu überlassen. Vorerst, hieß das natürlich. Immerhin war das hier sein Patron, der sicher auch ihn das ein oder andere Fragen würde zur bevorstehenden Quästur. -
"Consular Tiberius.", grüßte Vala das Oberhaupt der tiberischen Patrizier bevor er dem Geplänkel zwischen Klient und Patron Raum gab, "Vielen Dank, dass du uns empfängst."
Der Konsular war alt geworden, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Seit er Tiberius Caecilius Metellus noch bei der Durchsetzung der Provinzreform assistiert hatte, war der Tiberier ergraut und hatte deutliche Zeichen des Alterns angenommen, etwas, was Vala selbst vor Augen führte wie lange er sich jetzt schon in Rom befand und an seinem eigenen Aufstieg arbeitete.
"Ich hatte vor wenigen Jahren schon einmal die Ehre, als Tiberius Caecilius Metellus mit dir über die Reform der Provinzen sprach.", verpackte Vala eine kleine Erinnerung in einem Kompliment, "Man hörte davon, dass es dich in den Osten trieb. Sicherlich eine Reise die ebenso beschwerlich wie auch bereichernd war; ich beneide dich, Tiberius." Der begrenzte Erfahrungshorizont war etwas, was Vala doch sehr störte, er aber in der näheren Zukunft aber schnell zu beiseitigen gewillt war.
"Wie mein Mitbewerber schon erwähnt hat, kandidiere ich ebenfalls im Zuge der Beschreitung des Cursus Honorum für die Quaestur, und ich bin hier, um in aller Bescheidenheit um deine Unterstützung bei diesem Unterfangen zu bitten, Consular."
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Es war etwas überraschend, als Lupus ihm den Duccier präsentierte - andererseits erschien es durchaus geschickt, dass ein Klient des Tiberiers den weiteren Kandidaten mitbrachte. Allerdings gab es ein Problem für die beiden - Ursus hatte sich vor einiger Zeit etwas abschätzig über die Duccii geäußert und da der Name in Rom nicht allzu oft fiel, musste es sich bei diesem Vala wohl um das Exempel handeln, das bei dem Aurelier Anstoß erregt hatte - was sich auch bestätigte.
"Wenn ich fragen darf - wie lautet der Name deines Vaters?"
fragte Durus daher etwas kritisch. Natürlich war es in diesen Zeiten nicht mehr allzu ungewöhnlich, dass nicht nur die Söhne von Senatoren den Latus Clavus erhielten, aber in diesen Fällen war zumeist zumindest der Vater des Kandidaten in irgendeiner Weise bekannt, etwa ein ritterlicher Amtsträger... so würde Durus möglicherweise über den Vater herausfinden können, ob der Duccier unterstützenswert war.
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"Mein Vater war Flavius Duccius Germanicus, mehrfach ausgezeichneter Tribun der zweiten Legion und Quaestor des Princeps, Consular Tiberius.", antwortete Vala so arglos wie möglich, als könne er kein Wässerlein trüben. Kritische Fragen war er gewohnt, mehr als das, als Homo Novus musste man sich mit allerlei unsinnigen und weltfremden Anfeindungen herumschlagen. Die Elite Roms war derenthalben ein sehr exklusiver Club, und nicht allzu einfach zu knacken... und der Tiberier machte keinen anderen Eindruck. Was eine Hürde war... aber kein Hindernis.
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"Er ist verstorben, nehme ich an?"
Wenn er Quaestor gewesen war, musste er sonst dem Senat angehören und da Durus zumindest die Namen der 300 Senatoren relativ parat hatte, wusste er, dass zumindest kein Duccius unter ihnen war.
"Und du hast eine juristische Ausbildung bei Caecilius Metellus erhalten?"
Warum sonst hätte er den bekannten Juristen begleitet (obwohl sich Durus im Augenblick nicht einmal erinnern konnte, wie das Gespräch genau verlaufen war)?
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