Es hatte bereits vor einer Weile zu dunkeln begonnen. Rottöne in allen möglichen Schattierungen hatten sich in das Blau des Himmels gemischt, nur wenige, gelbdurchwirkte Wolken trieben träge über den Himmel, und es war lau. Kurz gesagt: Es war eine perfekte Nacht für das Vorhaben, welches ich Sisenna vor einigen Stunden versprochen hatte. Ein Sklave berichtete mir, dass die junge Dame bereits voller Ungeduld auf ihrem Zimmer wartete, doch da es noch nicht dunkel genug gewesen war, hatte ich noch gewartet, ehe ich sie holte. Das halbe Haus schien sich bereits zur Ruhe begeben zu haben, was nicht verwunderlich war, da die Reise allen noch in den Knochen steckte. Mir ebenfalls, doch nach Möglichkeit hielt ich meine Versprechen, und ein einem Kind gegenüber gegebenes Wort wog für mich nicht weniger als jenes, welches man Freunden oder auch dem Kaiser selbst gab. So hatte der Sklave, als er zum vierten Mal kam und mich über die immer noch wachsende Unruhe Sisennas informierte, den Auftrag erhalten, dafür zu sorgen, dass die Kleine nicht zu kühl gekleidet sein würde. Ich sortierte noch den Rest der üblichen Utensilien wieder in meinen Schreibtisch ein - ein Sklave wäre sicher weniger pedantisch gewesen als ich selbst - ehe ich mich erhob und mir eine dünne paenula organisieren ließ. Anschließend begab ich mich zu Sisennas Zimmer, klopfte und trat einen kurzen Moment später ein. Lächelnd sah ich meine Cousine an. "Na, bist du fertig?"
sideres = Sternbilder