• Es war wirklich nicht so, daß Ursus irgendetwas bestimmtes suchte. Obwohl es natürlich nach so langer Abwesenheit eine ganze Reihe von Dingen gab, die er noch brauchte. Doch eigentlich war er hierher gekommen, um sich umzuschauen, mit der Menge treiben zu lassen und es einfach zu genießen, wieder in Rom zu sein.


    Athen war schön, ganz ohne Frage! Aber mit Rom war es dann doch nicht zu vergleichen. Wo sonst auf der Welt würde man dieses Angebot von Waren aus aller Welt finden! Es gab schlicht nichts, was man auf diesem Markt nicht erwerben konnte. Und nirgendwo sonst auf der Welt konnte man so unterschiedliches Volk sehen.


    Ständig verfolgt von einem eifrigen Sklaven, der nur darauf wartete, Einkäufen entgegenzunehmen, schlenderte der junge Aurelier über den Markt, blieb ab und an bei einem Stand stehen, um die Waren zu inspizieren, probierte hier und da von den angebotenen Speisen und blickte sich aufmerksam um, ob er nicht doch das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken konnte.


    Sim-Off:

    Vielleicht hat ja jemand Lust, sich zu mir zu gesellen? :D

  • Sim-Off:

    Wenn ich darf... :P


    Marsus saß mit seinen beiden Leibsklaven in einer Straßentaverna am Tresen und hatte bereits ein lauwarmen Wein vor sich , ebenso seine Sklaven. Wie er heute schwitzte, Rom war heute wirklich der Orkus. Langsam fuhr seine Hand zum Tonbecher, der zur hälfte gefüllt war. Er öffnte seinen Mund und ließ die Erfrischung in seinen Magen laufen, wie dies gut tat, wie sie seinen Rachen befeuchtete in der dunstigen Luft. Trotzdem brachte der lauwarme Wein nicht die nötige Abkühlung. Seine beiden Sklaven aus Germanien schwitzten noch mehr als er und tranken ihre Becher in einem Zug aus.


    Marsus stellte seinen Becher ab, drehte sich zur Straße und beobachtete die Gestalten, die sich über die Wege quälten. Er musste schmunzeln, warum war er nicht auf das Landgut seines Vaters gefahren?


    Er griff mit seinem Arm nach hinten und suchte das kleine Tonschälchen mit den frischen Oliven, da er nun eine essen wollte. Er griff mehrmals daneben bis er es endlich gefunden hatte und eine Olive in seinem Mund verschwand, dabei tropfte ihm ein Tropfen Öl auf seine braune Tunika. Er schaute auf seine Tunika und verzog leicht das Gesicht. Hoffentlich würden die Sklaven seine Tunika wieder sauber waschen können, wie sah das denn sonst aus?

  • Sim-Off:

    Klar darfst Du =)


    Ein wenig enttäuschend war es schon, daß so gar niemand bekanntes über den Markt flanierte. Ob es an der Hitze lag? Ursus störte sich nicht sehr daran, aber er wußte, daß andere da empfindlicher waren, als er. Nachdenklich blieb der junge Aurelier stehen und blickte sich um. Eine Straßentaverna. Eigentlich kein Ort, an dem er sich für gewöhnlich aufhielt. Doch ein erfrischender Schluck war jetzt genau das richtige. Er winkte seinem Sklaven, damit er für Getränke sorgte und suchte sich einen angenehmen Platz.


    Dabei fiel ihm ein Gesicht auf, das ihm vage bekannt vorkam, dem er aber jetzt im Moment keinen Namen zuordnen konnte. Ein Mann, einige Jahre älter als er selbst, und in Begleitung zweier Sklaven. Kelten? Germanen? Irgendetwas barbarisches auf jeden Fall.


    "Salve", grüßte Ursus lächelnd, als er sich in die Nähe des Mannes setzte, der sich gerade seine Tunika mit einem Ölfleck ruiniert hatte, während er sein Hirn damit quälte, den Namen herauszufinden. "Irgendwie wenig los heute", stellte er sachlich fest, "Ist es nur die Hitze oder verpasse ich gerade etwas großartiges?" Ein etwas holpriger Beginn einer Plauderei, er war so etwas einfach nicht mehr gewöhnt.

  • Plötzlich wurde Marsus angesprochen, überrascht drehte er sich zum Fremden und seine Sklaven mussten dies wohl für eine Bedrohung halten sprangen auf und Marsus streckte den Arm aus um sie zurückzuhalten. Er nahm den Arm wieder hinunter und sprach den Fremden an:


    "Salve, es ist die Hitze, Bürger."


    Er grinste leicht, griff zu seinem alten Tonbecher, auf dem sich bereits ein deutlicher Riss abzeichnete, trank ein Schluck und setzte ihn ab, behielt ihn aber in seiner linken Hand, um ihn leicht in der Hand zu drehen.


    "Darf man auch deinen Namen erfahren? Du siehst mir nicht so aus, als ob du in diese taverna gehörst?"


    Nun schaute er ihm vorsichtig in das Gesicht, um das Gespräch nach alter Sitte anzunehmen.

  • Ursus mußte grinsen, als die beiden Barbarensklaven sogleich aufsprangen, um ihn anzugehen. Dabei saß er hier nur ganz friedlich und hatte eine kleine Plauderei angefangen, was wohl kaum als Angriff angesehen werden konnte. "Titus Aurelius Ursus ist mein Name und nein, ich habe nicht die Absicht, Dir irgendetwas zuleide zu tun." Er wirkte amüsiert, doch sein Blick war durchaus anerkennend, da die Sklaven auf die Gesten ihres Herrn hin ohne weitere Fragen gehorchten.


    Sein eigener Sklave kam gerade zurück und brachte einen Krug und zwei Becher herbei. Sein finsterer Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, daß er sich über irgendetwas ärgerte, doch angesichts der Tatsache, daß sein Herr in ein Gespräch verwickelt war, schwieg er.


    "Und nein, ich gehöre wohl nicht in diese Taverna, wie Du schon ganz richtig festgestellt hast. Ich ließ mich nur mangels besserer Gelegenheit hier nieder, um einen erfrischenden Schluck zu mir zu nehmen. Und mit wem habe ich das Vergnügen?" Er war wirklich in allerbester Plauderlaune und freute sich, daß der andere darauf einging.

  • Marsus drehte den Becher nicht mehr . Ein Patrizier, da musste man vorsichtig sein, obwohl er selbst auch von Stand war.


    "Ich bin Octavius Marsus, Sohn des Octavius Detritus. Ich freue mich dich kennenzulernen, Urse*. Ich hoffe ich darf dich Ursus nennen?"


    Er griff wieder zu seinem Becher und befeuchtete seine Kehle wiedermals, die schwüle Luft wollte einfach nicht weichen, so dass auch dieser kräftige Schluck nur ein Tropfen auf den heißen Stein war.


    "Dieser Tag liegt wirklich schwer in den Straßen, die Götter müssen erzürnt sein, uns so zu strafen. Man kann die Luft förmlich sehen, oder irre ich mich da, Urse?"


    Marsus schaute aus der offenen Straßentaverne auf die Straße und sah mehrere Luftspiegelungen , die ihm äußerst merkwürdig vorkamen.

  • Ein Oktavier also. Und trotzdem er jetzt den Namen gehört hatte, konnte Ursus den Mann immer noch nicht recht einordnen. Vielleicht hatte er nur schon mal mit einen Verwandten von ihm zu tun gehabt, der ihm ähnlich sah? Das konnte natürlich sein.


    "Ja, natürlich darfst Du mich Ursus nennen, Marsus." Er blickte ebenfalls auf die Straße, über der die Luft leicht flimmerte. "Mir macht die Hitze eigentlich nicht so viel aus. Kälte finde ich viel unangenehmer. Wenn die Götter uns zürnen würden, dann wüßten sie doch gewiß unangenehmeres, meinst Du nicht? Freuen wir uns also, daß sie uns offenbar nicht wirklich übel gesonnen sind."


    Er hob den Becher und prostete seinem Gesprächspartner grinsend zu, bevor er einen Schluck nahm. Na, besonders gut war der Wein wirklich nicht. Aber er hatte auch schon schlechteren getrunken, von daher sagte er nichts dazu. "Und hier im Schatten läßt es sich doch wirklich gut aushalten." Vor allem, wenn man zuschauen konnte, wie andere sich abplagen mußten. Das sagte Ursus lieber nicht, schließlich wollte er sich nicht unbeliebt machen.

  • Marsus winkte den Wirt zu sich und ließ sich, ihm den Becher hinhaltend, eines neues Wasser einfüllen, bevor er sich wieder an Ursus wandte.


    "Hmmm...die Wege der Götter sind unergründlich."


    Er grinste leicht, während er seinen frisch gefüllten Becher wieder ansetzte, um ihn in einem Zug zu leeren.


    "Der Schatten mag Kühle versprechen aber die Luft ist so kochend, dass wir auch im Schatten schwitzen."


    Marsus stellte den Becher ab , schaute dezent zu seinen Sklaven, ob sich auch keinen Quatsch machten, bevor er sich wieder seinem otium zu wandte.


    "Hast du vom Krieg gegen die Parther gehört? - Natürlich jeder hat davon gehört, zumindest jeder Bürger. Wie ist deine Meinung dazu?"


    Mit dieser psychologisch geschickten Frage, wollte er den Aurelier testen, ob sie auf dem selben geistigen Weg gingen und ebenso ob das Gespräch Zukunft hatte. Ein wahrer gebildeter Mann redet nicht nur über das Wetter.

  • Ursus nahm noch einen Schluck aus seinem Becher, um sein leicht amüsiertes Lächeln zu verbergen. Gut, er schwitzte auch. Aber so schlimm war es dann doch wieder nicht, vielleicht übertrieb Marsus ja gerne?


    Als der Oktavier dann nach dem Partherkrieg fragte, hob sich die linke Augenbraue von Ursus ganz leicht. Eine schlechte Angewohnheit, wie er selbst fand. Es war nicht gut, dem Gesprächspartner zu zeigen, wenn einen etwas überraschte. Die Augenbraue senkte sich also sofort wieder, nachdem er es gemerkt hatte.


    Es erstaunte ihn eben, daß Marsus bei einer gerade erst begonnenen leichten Plauderei gleich auf ein solches Thema zu sprechen kam und dann auch noch Ursus' Meinung dazu geradezu einforderte.


    Ursus sprach immer noch im leichten Plauderton, als er auf die Fragen antwortete. "Es ist wohl ein unvermeidlicher Krieg, nachdem Oreos immer wieder unsere Grenzen in Syrien angegriffen hat und dann auch noch über Armenien hergefallen ist. - Was hältst Du davon, daß der Imperator selbst ausgezogen ist, die Truppen anzuführen?" Nur nicht zuviel sagen, noch wußte er schließlich nicht, wie er Marsus einzuschätzen hatte.

  • Test bestanden. Marsus spielte wieder etwas mit seinem Becher, bevor er ihm zustimmend zu nickte, um seine Antwort zu geben:


    "Es war eine Provokation gegen das römische Volk , wir mussten in den Krieg ziehen und ebenso unser Princeps, der der oberste Vertreter der res publica ist, durch seine Anwesenheit erhält dieser bello parthicae eine tiefere Bedeutung , wenn nicht sogar eine heilige Bedeutung für Rom. Denn jeder Krieg Roms, ist heilig und somit können wir ihn nicht verlieren, deswegen muss der Kaiser allein aus Pflichtgefühl an diesem Krieg teilnehmen, sonst würde dieser Krieg unter einem schlechten Licht stehen. Du musst wissen: Jeder Feldheer, der mit seinen Truppen auf dem Schlachtfeld steht, geht meist als Sieger aus diesen Schlachten hervor. Die Moral der Truppen wird dadurch gestärkt.
    Marsus nahm den Becher hoch und setzte zu einem Schluck an.

  • Das Lächeln, das sich Ursus erlaubte, war im Grunde gar nicht wahrnehmbar. Kaum mehr als eine Andeutung in den Mundwinkeln. Marsus hatte ja doch recht vernünftigen Ansichten. Er nickte zustimmend und führte seinen Becher zum Mund, um einen tüchtigen Schluck zu nehmen.


    "Die Anwesenheit des Kaisers wird der Truppe ganz gewiß zu der nötigen Moral verhelfen. Es wäre vermessen zu sagen, daß es ein leichter Krieg würde, denn das wird er ganz sicher nicht sein. Aber ich bin dennoch zuversichtlich, daß Rom siegt." Daran zweifelte er tatsächlich nicht. Zwar hatte Rom in der Geschichte schon mehrfach Niederlagen gegen die Parther einstecken müssen, doch die Erfahrungen aus diesen Niederlagen konnten ihnen jetzt nur nützlich sein. Sie waren ganz sicher gut vorbereitet. Ach, es war einfach zu schade, daß er nicht in Rom gewesen war, als es losging! Nicht daß er mitgewollt hätte! Aber er hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren. Was er wußte, hatte er ja nur aus fünfter oder sechster Hand. Und je mehr Personen an der Übermittlung beteiligt waren, umso mehr wurden die Informationen verfälscht.


    "Der Nachteil ist natürlich, daß der Imperator nun sehr weit weg von Rom ist. Die Nachrichtenwege sind lang." Und es standen gewiß schon Geier bereit, die Abwesenheit des Kaisers kräftig für die Vermehrung der eigenen Macht zu nutzen. Und natürlich erst recht für den Fall, daß er im Krieg fiel...

  • Marsus glaubte zu verstehen, was Ursus andeuten wollte, er setzte seinen Becher wieder ab, drehte ihn wieder in der Hand und schaute seinen Gesprächstpartner an.


    "Natürlich sind diese Entfernungen ein Problem, zu mal der Kaiser nicht immer auf dem neuesten Stand ist, was Rom betrifft. Ebenso ist sein Stuhl hier in der Zeit verwaist, was Rom schwächen könnte."


    Ein Lichtstrahl fiel durch einen der Bögen der Ballustrade, der die Taverne überspannte und reflektiere sich im Wasser, das sich in Marsus' Tonbecher befand.


    "Ich denke aber Rom ist stabil genug, was uns allen zu Gute kommt. Ebenso braucht ein Reich von unserer Größe einen äußeren Feind, um bestehen zu können, denn wenn kein Feind gegeben ist, zerfrisst es sich durch seine Größe selbst. Dekadenz und Trägheit ziehen ein. Ein äußerer Feind mag davon ablenken und zu mehr Einheit führen, was diesem Prozess der Selbstzerstörung entgegenwirkt."


    Dies war Marsus' Meinung, er hoffte seinen Gegenüber nicht allzu sehr damit überfahren zu haben. ;)

  • Ja, Marsus hatte die Andeutung wohl verstanden, auch wenn er zuversichtlicher war, was die Stabilität Roms anging, als Ursus. Je länger der Imperator wegblieb, um so instabiler wurde es. Aber noch war er ja nicht lange weg. Die Zeit würde zeigen, ob Rom wirklich stabil genug war, wie Marsus meinte.


    Die Überlegungen zum äußeren Feind waren wirklich klug überlegt und Ursus nickte zustimmend, nachdem er nochmal einen Schluck getrunken hatte. Er beobachtete das Glitzern der Sonne auf dem Wasser in Marsus' Becher. "Ja, solange es einen Feind zu bekämpfen gibt, sind alle beschäftigt. Die einen mit kämpfen und die anderen mit Geld scheffeln." Jeder Krieg brachte Geld. Zumindest für einige wenige.


    Er grinste Marsus ziemlich frech an. Wie würde er wohl auf diese Bemerkung reagieren? "Arbeitest Du darauf hin, Senatsmitglied zu werden?" Der Mann machte sich viele Gedanken. Das wies darauf hin, daß er sich der Politik widmen wollte. Ein Senator schien er nicht zu sein, seiner Kleidung nach zu urteilen. Und er hatte den Namen noch nicht im Zusammenhang mit Ämtern gehört. Was natürlich nichts heißen mußte, er kannte noch lange nicht alle Namen. Er hatte wahrhaftig noch viel nachzuholen.

  • "Ja, ich arbeite daraufhin, auch aus Verpflichtung meines Vaters gegenüber, du kannst es als eine Geburtspflicht auffassen",


    antwortete Marsus mit einem dezenten Grinsen, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße wandte, um einige hektische Bürger und Peregrinii zu beobachten. Er schwieg kurz.


    "Dennoch werde ich mich bald bei der cura annonae bewerben, ich werde wohl vorerst als procurator annonae tätig sein, da ich erst einmal die Arbeit an sich kennenlernen muss und ebenso etwas für das Volk von Italien tun möchte, bevor ich ein öffentliches Amt anstrebe. Natürlich stehen auch noch einige Kurse an der Schola an."


    Wieder schwieg Marsus, um die Worte sacken zu lassen, damit er seinen Gegenüber nicht zu sehr mit sich belastete.


    "Was strebst du an, Urse?"


    Er wendete seinen Blick von der Straße ab und schaute wieder zu seinem Bekannten, ebenso spielte er wieder mit seinem Tonbecher,

  • Ursus lächelte. Also würden sie wohl noch häufiger Kontakt zueinander haben. Das war unvermeidlich, daß man sich auf dem Weg in den Senat immer wieder begegnete und auch miteinander zu tun hatte. Und im Senat dann noch mehr.


    Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort, trank noch einen Schluck und blickte auf die Straße. "Ich werde mich jetzt mit Feuereifer in den cursus honorum werfen und mich baldmöglichst um ein Amt als vigintivir bemühen."


    Sein Blick schweifte zu Marsus zurück und nun grinste er wieder und wirkte dabei erfrischend jugendlich frech. "Wir werden bestimmt noch häufiger übereinander stolpern, darauf möchte ich wetten." Sein Gesprächspartner war ihm durchaus nicht unsympathisch und so war der Gedanke, öfter aufeinander zu treffen, alles andere als unangenehm. Daß Marsus Plebejer war, störte ihn dabei wenig. Die Zeiten, in denen eine derart strenge Trennung zwischen Plebejern und Patriziern bestand, waren ja zum Glück doch schon länger vorbei. Marsus war als Senatorensohn doch immerhin von Stand.

  • Marsus grinste leicht und setzte seinen Becher in einem kräftigen Zug an, um ihn endgültig zu leeren, bevor er ihn einem dumpfen Stoß auf dem Tresen abstellte.


    "In der Politik sieht man sich garantiert, leider werden dort unsere Gespräche anderer Natur sein. Ich denke da an Beweihräucherung und ebenso viel klebrigen Honig, der um unsere Münder laufen wird."


    Er grinste leicht und legte ein paar Geldstücke, die er zuvor aus seinem Lederbeutel zog, für den Wirt auf den Tresen, über diesen rutschten die Geldstücke, da der Wirt den Tresen zuvor gewischt hatte. Ein klirrendes Geräusch war zuvernehmen und der Wirt kam, wie auf Befehl angelaufen. Man mag meinen, dass das Geld eine magische Wirkung auf diesen Mann hatte.


    "Du möchtest also sofort in die Politik, dann kann ich dir nur viel Glück wünschen, da dort viele Intrigen gesponnen werden und nur wenige sich in diesen Spinnenfäden zurecht finden oder von den großen Spinnen gefressen werden. Ein harter Weg, den ich auch irgendwann zu gehen gedenke."

  • Ursus lächelte über die bildhaften Beschreibungen, die allerdings nur allzusehr zutrafen auf die meisten Senatoren. Das war ihm klar. Und die Intrigen waren es ja gerade, die ihn an der Politik so reizten. Ohne sie wäre das alles doch totlangweilig.


    "Ja, die Gespräche dort werden gewiß anderer Natur sein. Ich werde mich stets mit genug Weihrauchqualm und Honig ausstatten, wenn ich einer Begegnung mit Dir entgegen gehe, damit es Dir Leckermaul auch an nichts fehlt." Er lachte amüsiert bei dieser Vorstellung, wurde dann aber wieder ernster. "Du hast natürlich recht. Auf dem politischen Parkett wird es sehr rutschig sein. Aber gerade das macht ja schließlich auch den Reiz aus, findest Du nicht?"


    Als Patrizier hatte Ursus es zugegebenermaßen etwas leichter, den Weg in den Senat hinter sich zu bringen, als Marsus. Doch es wurden durch diese Stellung auch etwas höhere Ansprüche an ihn gestellt. Doch an solche Ungleichheiten mochte Ursus jetzt nicht denken. Dafür war der Tag denn doch zu warm.


    "Ich danke Dir für Deine Glückwünsche und hoffe, daß Fortuna auch Dir zur Seite stehen wird. Und ich hoffe, daß wir auch in Zukunft noch fähig sind, auch mal eine harmlose Plauderei zu führen, selbst wenn wir uns politisch mal nicht einig sein sollten." Ursus lächelte und gab seinem Sklaven einen Wink, damit er bezahlte. Er leerte seinen Becher ebenfalls.

  • Marsus lachte leicht, dieser Patrazier war anders, irgendwie volksnäher und er war ihm jetzt schon sympathisch.
    Er schaute zu seinen beiden germanischen Sklaven, die sich sofort erhoben und den beiden Bürgern, Marsus und Ursus, den Weg ebneten. Die beiden Sklaven schoben einige Proletarier aus dem Weg, die bereits leicht angetrunken im Eingang der Taverne standen. Währendessen erhob sich ebenfalls der Senatorensohn Marsus und schaute seine Gesprächspartner noch einmal an.


    "Ich hoffe es auch,"
    sprach er mit einem knappen frechen Grinsen, bevor er sich mit der Schulter Richtung Ausgang drehte.


    "Wenn du Lust und Zeit hast kannst du mich gerne in der Casa Octaviae besuchen, ich hoffe das Gleiche gilt für mich und deine Behausung?"


    Marsus lächelte leicht und schaute kurz zu seinen Sklaven, die bereits einen Korridor für die beiden gebildet hatten. Seine beiden Germanen brummten kurz und schubsten einen aufdringlichen Proletarier in die letzte Reihe, der nun dumpf auf den Boden aufschlug.

  • Tüchtig waren sie ja, diese Germanensklaven. Nur ein wenig sehr grob und ungeschlacht. Das fand Ursus zumindest, als er den Aktionen der beiden Männer zuschaute. Als Leibwächter waren sie sicherlich brauchbar, aber nicht als Bedienung. Und nach der Meinung von Ursus sollte ein Sklave, der ihn begleitete, beides leisten können.


    Er erhob sich ebenfalls, denn das Publikum in dieser Taverne wurde zunehmend von schlechterer Art. "Gerne komme ich Dich einmal besuchen. Und ich würde mich ebenfalls freuen, Dich in der Villa Aurelia begrüßen zu können." Diese Einladung kam durchaus von Herzen und war keineswegs eine höfliche Floskel auf die etwas freche Selbsteinladung.


    Sein Sklave trat wieder zu ihm und Ursus folgte Marsus durch den von den Sklaven geschaffenen Korridor durch das ungehobelt wirkende Volk, bis sie wieder freieress Terrain erreicht hatten. "Auf ein baldiges Wiedersehen, Marse."

  • So verabschiedeten sich die beiden mit einem einem kurzen Wink und so gingen sie wieder ihres Weges. Marsus gen Norden, Ursus gen Westen. Die beiden germanischen Sklaven, die Marsus gehörten, kämpften sich weiter für ihren Herren durch die engen Straßen Roms , heute würden noch viele Proletarier aus dem Weg geschoben werden.


    In der Hoffnung seine Bekanntschaft wiederzutreffen und diese ebenso zur Freundschaft ausbauen können, verschwand Marsus mit seinen beiden Dienern im Dunklen der Straßen.

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