kapeleion archaon

  • »Lyros? Hast du einen Moment Zeit?« Caius hatte soeben an die Tür des Gasthausbesitzers geklopft und wartete nun, dass der beleibte Grieche ihn einlassen würde. Einerseits war er genauso erfreut wie Katander, dass sie endlich eine sozusagen eigene Bleibe gefunden hatten, andererseits würde er den alten Draufgänger Lyros vermissen. So manchen Abend hatten sie gemeinsam mit anderen an einem runden Tisch mit Wein und Würfeln zugebracht, und dabei hatte Caius so manchen Sesterz verspielt. So gesehen war es für seinen Geldbeutel sogar doppelt gut, dass er endlich auszog.


    Als Lyros ihn hinein bat, trat Caius ein und grinste den Griechen an.
    »Nabend Lyros. Alles fit?« fragte er und steuerte einen Stuhl an.
    »Also, es ist soweit. Ich hab vorhin einen Mietvertrag unterschrieben«, offenbarte er dem Griechen mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

  • An Caius Aelius Archias
    Kapeleion Archaon
    Alexandria, Aegyptus


    Lieber Archias,


    wie ist es in Ägypten? Hast du dich inzwischen mit den Vorschriften und Regeln vertraut machen können, die du in deinem letzten Brief erwähnt hast? Und wie steht es mit der Wohnungssuche? Hast du schon etwas gefunden? Und die Pyramiden, warst du schon bei ihnen? Ich sollte dir vielleicht abraten, wenn es so gefährlich ist… aber ich muss gestehen, ich würde mich davon auch nicht abhalten lassen. Ich habe Bildnisse davon gesehen, und Geschichten gelesen – ich würde diese Bauten nur zu gerne selbst besichtigen! Falls ich jemals Ägypten bereisen sollte, und du noch dort bist, dann bestehe ich darauf, dass du mir alles zeigst.


    Was Brüder betrifft: ich habe drei davon, aber das konntest du ja nicht wissen. Zur Zeit sind sie alle hier in Rom, das heißt zwei von ihnen – Faustus, von dem ich dir geschrieben habe, ist die meiste Zeit in Mantua, wo er stationiert ist. Aber er findet doch hin und wieder eine Gelegenheit, nach Rom zu kommen und uns zu besuchen. Im Übrigen geschieht hier viel, und doch wieder nichts… Die Factio Aurata hat sich vor kurzem bei uns getroffen, der Abend war recht angenehm. Nun ja, um ehrlich zu sein, eher langweilig. So ein Anlass ist zwar immer eine gute Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Menschen kennen zu lernen, aber im Großen und Ganzen ziehe ich privatere Treffen doch vor, wo man natürlicher sein kann und nicht so viel, nun ja, gezwungene Konversation läuft. Aber wie bereits erwähnt, dieser Abend war doch recht angenehm. Ich habe vor allem Bekanntschaft gemacht mit Mitgliedern der Gens Aurelia, zwei jungen Damen, sowie mit dem Auctor der Acta, den ich erst kürzlich wieder getroffen habe – bei diesem zweiten Treffen sind wir mehr ins Gespräch gekommen, und stell dir vor, ich werde nun für die Acta schreiben. Wenn ich gut bin, könnte ich sogar ganz offiziell Subauctrix werden, was sagst du dazu?


    Gladiatorenkämpfe sind recht spannend, aber ich muss zugeben, dass sie mir nicht so sehr zusagen. Pferderennen dagegen liebe ich. Und welcher Factio ich angehöre, dazu muss ich wohl kein Wort mehr verlieren. Ich glaube, wenn wir uns wiedersehen, muss ich ein ernstes Wort mit dir reden – ausgerechnet die Veneta? Um einen Vergleich zu ziehen: ich würde dem Schiff, so du denn eines gekauft hast, mit Sicherheit nicht den Namen Veneta geben – denn dann kannst du davon ausgehen, dass es Schiffbruch erleiden wird. Aurata stattdessen würde versinnbildlichen, dass es zwar Stürmen begegnen, diese aber weitestgehend unversehrt überstehen wird. Im Übrigen spiele ich auch mit dem Gedanken, einen Betrieb zu eröffnen – ich merke einfach, dass ich etwas zu tun brauche. Für die Acta zu schreiben ist ein Anfang, aber ich glaube nicht, dass mir das auf Dauer reichen wird, und es ist mir definitiv nicht genug, nur zu Hause zu sitzen oder in der Stadt unterwegs zu sein. Rom zu erkunden ist schön, aber es kommt der Moment, an dem man, wenn auch noch lange nicht alles, so doch genug gesehen hat, jedenfalls für den Augenblick… und da ich nicht sonderlich gerne einkaufen gehe, muss ich einen anderen Weg finden, mir die Zeit zu vertreiben. Darüber hinaus reizt mich der Gedanke, zum ersten Mal in meinem Leben wirklich unabhängig zu sein – natürlich werde ich im Haus meiner Familie wohnen bleiben, aber es ist trotzdem ein Unterschied, wenn man für sich selbst sorgen kann.


    Viel Spaß beim Lesen der neuen Acta, bis bald,
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    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Lieber Katander,


    und, wie läuft es? Ist dein Herr immer noch so anstrengend, hast du es geschafft, für ihn eine Wohnung aufzutreiben?


    Oh, das klingt sehr interessant, was du schreibst… Der Senator hat Seiana leider noch nichts gesagt, aber lange wird er es nicht mehr aufschieben können – er hat einfach viel zu tun, daran liegt es, denke ich. Nun ja, mal abwarten wie sie reagiert, wenn sie erst mal Bescheid weiß… Aber nach Ägypten zu reisen ist eine gute Idee, das würde sie auf jeden Fall gerne (und ich auch). Mal sehen, was ich einfädeln kann, viel wird es nicht brauchen, um das anzustoßen. Aber wie gesagt: ich weiß nicht, wie sie reagiert, wenn sie erst mal erfährt, was dein Herr für Absichten hat.


    Es tut mir leid, dass ich diesmal nicht viel schreiben kann – aber Seiana hat mir erst jetzt Bescheid gegeben, und sie will, dass der Brief noch heute fortgeschickt wird, wofür natürlich ich sorgen muss, und das ist selbstverständlich nicht das einzige, was sie will… Ich will ja nicht meckern, und meistens hab ich dazu auch keinen Grund, aber manchmal ist sie einfach… na ja, eine Herrin. Ich denke du weißt, was ich meine.


    Viele Grüße, und vielleicht sehen wir uns ja bald,
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  • An einem gewöhnlichen Tag seines Aufenthaltes in Alexandria suchte er die Herberge auf, in der sich Aelius Archias eingemietet haben sollte. Natürlich kannte Herius sich nicht aus in der Stadt. Ließ den Weg sich aber erklären und mußte so in den Gassen von Broucheion nur zweimal nachfragen. Endlich stand er vor dem Haus und betrat es durch die Tür.


    "Salve..." grüßte er einen Mann, der sich im Hof zu schaffen machte. "Wohnt hier ein Caius Aelius Archias?"

  • Für den fetten Wirt kam diese Nachricht sehr plötzlich. Überrascht blickte er seinen Gast an. "Das ist sicher sehr gut für dich, doch ich werde euch beide als Gäste vermissen, meine Jungs. Naja, trotzdem alles Gute zur neuen Bleibe." Ganz von dem Geld abgesehen, dass der Dauergast in Lyros Kasse gebracht hatte, hing der fette Grieche auch an dem Menschen und seinem lustigen Sklaven selbst. Die beiden hatten ihm viel Vergnügen bereitet. "Memmos!", rief Lyros, doch seine eigentlich feste, durchdringende Stimme war etwas brüchig geworden. Als der Sklavenjunge kam, war Lyros erstaunlich zaghaft in seinem Verhalten ihm gegenüber. Als er ihn aufforderte, Wein zu holen, benutzte der Dicke sogar eine Höflichkeitsfloskel, und seine Stimme war, allen Bemühungen zum Trotz, eher weinerlich als herrisch. Als Memmos mit Wein zurückkehrte, riss Lyros ihm die Kanne aus der Hand und füllte den Wein in zwei Becher, von denen er einen Caius etwas trübselig hinüberschob. Bevor Caius überhaupt seinen Becher anrühren konnte, hatte Lyros den eigenen bereits in einem Zug geleert und schenkte sich nach.

  • Bei dem Mann handelte es sich eher um einen Jungen, es war Memmos, der den Hof kehren musste. Nach einem leichten Anflug von Sentimentalität war der fette Wirt an diesem Tag wieder zum gewohnten Umgangston mit Memmos zurückgekehrt, sodass der Junge verängstigt dreinblickte, als ihn plötzlich ein Fremder ansprach.
    "Der ist..." Memmos brauchte eine Weile, bis er den Satz vervollständigen konnte, währenddessen drehte er sich dreimal ängstlich in Richtung der Tür zur Gaststube um. "Der ist..." Memmos drehte sich wieder dem Fremden zu, doch er hielt den Blick gesenkt. "Der ist gestern ausgezogen. Er wohnt nicht mehr hier."

  • Memmos blickte den Fremden ängstlich an. Er drehte sich rasch nach hinten, zur Gastraumtür, um, warf anschließend einen Blick auf die Gäste, die auf elegant geschwungen Klismoi im Schatten der Säulenhalle saßen, dann drehte er das Gesicht wieder dem Fremden zu. Der Junge schüttelte langsam den Kopf. "Er irgendwo eine Wohnung oder ein Haus gemietet." Memmos wandte sich wieder seiner Arbeit zu, er hatte schon zu lange den Besen nicht mehr geschwungen, Lyros wäre wütend, ganz sicher. Doch dann fiel ihm etwas ein. Er ließ den Besen wieder sinken. "Der Wirt weiß sicher mehr. Du findest ihn in der Gaststube." Ohne auf eine Antwort zu warten, begann Memmos wieder mit seiner Arbeit. Er kehrte das Pflaster des Hofes, als ginge es darum, jedes einzelne Staubkorn, jeden Fleischrest, jeden Vogeldreck durch die offene Tür auf die Straße zu befördern. Die Bewegungen des Jungen waren hastig, er keuchte in der Mittagshitze, während im Schatten der Säulenhalle, hinter Sträuchern in großen Tontöpfen, die Gäste saßen auf ihren Klismoi und verdünnten Wein tranken.

  • Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Für den fetten Wirt kam diese Nachricht sehr plötzlich. Überrascht blickte er seinen Gast an. "Das ist sicher sehr gut für dich, doch ich werde euch beide als Gäste vermissen, meine Jungs. Naja, trotzdem alles Gute zur neuen Bleibe." Ganz von dem Geld abgesehen, dass der Dauergast in Lyros Kasse gebracht hatte, hing der fette Grieche auch an dem Menschen und seinem lustigen Sklaven selbst. Die beiden hatten ihm viel Vergnügen bereitet. "Memmos!", rief Lyros, doch seine eigentlich feste, durchdringende Stimme war etwas brüchig geworden. Als der Sklavenjunge kam, war Lyros erstaunlich zaghaft in seinem Verhalten ihm gegenüber. Als er ihn aufforderte, Wein zu holen, benutzte der Dicke sogar eine Höflichkeitsfloskel, und seine Stimme war, allen Bemühungen zum Trotz, eher weinerlich als herrisch. Als Memmos mit Wein zurückkehrte, riss Lyros ihm die Kanne aus der Hand und füllte den Wein in zwei Becher, von denen er einen Caius etwas trübselig hinüberschob. Bevor Caius überhaupt seinen Becher anrühren konnte, hatte Lyros den eigenen bereits in einem Zug geleert und schenkte sich nach.


    »Dank dir, Lyros. Wir sind ja nicht aus der Welt. Und ich werde ganz bestimmt für das ein oder andere Würfelspiel vorbeikommen«, erwiderte Caius und grinste breit. Memmos wuselte hinein und wieder hinaus, Lyros schien deprimiert. Und das äußerte sich auch in seinem Handeln, kaum dass der Wein da war. Caius hatte nicht einmal einen Becher gehoben, da war Lyros' Wein schon leer. Mit einer kleinen Sorgenfalte auf der Stirn musterte der Aelier den Griechen, dann seufzte er und schob den Wein erstmal wieder ein Stückchen beiseite.
    »Alles in Ordnung bei dir, Lyros?« fragte Caius vorsichtig nach und legte den Kopf ein wenig schief.
    »Der Laden läuft doch super, ist jeden Abend gerammelt voll.«

  • Der fette Grieche schluckte und senkte den Blick. Memmos war einen Augenblick im Raum stehengeblieben, zu seiner Bestürzung musste der Sklavenjunge feststellen, dass ihn der Dicke nicht augenblicklich zornig hinauswarf. Der zweite Becher Wein des Lyros war ebenso schnell geleert wie der erste.
    "Ja, der Laden läuft echt nach aller erster Güte, ich könnte mir für meinen Speck keinen schöneren Aufbewahrungsort vorstellen, mein Guter. Doch die meisten, die sich hier breit machen, sind einfach Schafsköpfe, manchmal würde ich diesen aufgeblasenen Schönlingen, die hier halt machen, aber mich, den Gastgeber, wie ein Sklavenweib behandeln oder aber den dreckigen Pennern, die sich um jede Drachme, die ich von ihnen will, drücken, manchmal würde ich dieses Pack gerne verprügeln..." Lyros säufzste. "Anständige Gäste, wie du, sind dagegen selten. Schöne Scheiße. Naja, mein Guter, sag' mir doch mal, wo du wohnst, und versprich mir, oft vorbeizukommen, und bring deinen netten Sklaven mit, ihr gehört zu denen, die ich nach einigen Malen nicht mehr beim Würfelspiel beschissen habe, und das heißt schon verdammt viel." Wieder ging ein Säufszen durch den Fleischberg, der gegenüber Caius am Tisch saß. "Willst du noch Wein?"


    Sim-Off:

    Wenn es, bedingt durch die momentanen Serverprobleme,nicht verloren gegangen ist, dürfte ein Angebot in der WiSim sein, falls nicht, sag bescheid, ich reich es dann später nach ;).

  • Zuerst grinste Caius noch breit, als Lyros den Scherz über sich selbst machte. Schon bald aber schlich sich ein schlechtes Gewissen bei ihm ein, und ein wenig zerknirscht hockte er nun da und ließ Lyros einfach reden, zum einen, weil er das Gefühl hatte, es würde ihm gut tun, zum anderen, weil er ohnehin nicht wusste, was er sagen sollte, ohne es noch schlimmer zu machen. Das ging sogar soweit, dass Caius um ein Haar errötet wäre bei den vielen Komplimenten, mit denen Lyros ihn überschüttete. Ganz verlegen musterte er seinen Wein und vergaß darüber sogar, etwas davon zu trinken.


    »Danke«, sagte er ein wenig zerstreut.
    »Ach Lyros, du bist schon ein feiner Kerl. Deine Preise waren immer in Ordnung, und die Würfelabende eine Wucht.« Auch wenn Caius selbst des Öfteren geschummelt hatte - auch wenn es nichts gebracht hatte.
    »Nun mach mal nicht so ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter... Ich bin ja nicht aus der Welt. Komm mal vorbei, wenn du Lust hast, ist die insula Angularis drüben an der via Orientalis. Erster Stock, habitatio Aeliana. Und Katander und ich werden dich auch oft besuchen kommen, immerhin ist das Kapleion die beste Kneipe Alexandriens!« Na, wenn ihn das nun nicht aufbaute, dann wusste Caius auch nicht mehr weiter...


    Sim-Off:

    Vielen Dank! :)

  • Langsam zeigten die Aufmunterungsversuche des Caius ihre Wirkung. Ein Lächeln zog sich über das feiste Gesicht des Lyros, doch es war nicht frei von Wehmut. Das Lob auf sein Geschäft ließ den Wirt sogar ein wenig stolz werden.
    "Wenn du Hilfe mit deinem Haus brauchst, sag' mir einfach bescheid, ich schick' dir dann einen von den Sklaven vorbei, die sind stinkfaul, die können gar nicht genug Arbeit gebrauchen. Wenn du Ärger mit den Beamten der Stadt hast, sag' mir auch bescheid, glaube mir, ich weiß Wege, wo man das regeln kann." Jetzt musste Lyros sogar ein wenig grinsen. "Wenn du sonst noch was brauchst, sag' mir auch bescheid. Und lass dich blicken, mein Junge, sonst wird dem alten Lyros noch stinklangweilig." Jetzt fiel er wieder zurück in eine Art von Traurigkeit. "Soll ich eben den großen Ägypter holen, damit er euren Kram in deine Wohnung trägt?", fragte er und erhob sich, wie immer, sehr schwerfällig. Zehn Talente Fleisch waren nicht leicht zu bewegen... .

  • Es war Caius nach wie vor ein Rätsel, wie Lyros überhaupt so viel Kraft aufbringen konnte, um sich fortzubewegen. Andererseits lieferten die üppigen Mahle dem Wirt ganz offensichtlich genügend Energie, dass dieser sich zwischen Theke, Tischen und seiner Unterkunft hin und her bewegen konnte. Und in seiner Beleibtheit war wohl auch die Ursache für seie Vorliebe zu finden, in der Taverne zu bleiben. Caius rechnete nicht damit, dass Lyros ihn jemals besuchen kommen würde, und wenn doch, würde der schmale Treppendurchgang wohl ein erhebliches Problem darstellen.


    »Mach ich«, erwiderte er nur schlicht und grinste schief. Lyros mochte ein ziemlich dicker Sklaventreiber sein, aber im Kern seiner Seele war er eben doch ein herzensguter Mensch (sofern man keiner seiner Sklaven war).
    »Das ist nicht nötig, wir haben ja nicht so viel. Katander packt unser Zeug gerade zusammen. Ach Lyros, ich werd dich vermissen.« Caius streifte den Wirt mit einem gutmütigen Blick und erhob sich selbst ebenfalls. Sein Weinbecher war allenfalls zur Hälfte geleert.
    »Falls hier mal was Größeres steigt oder du wieder diese netten Tänzerinnen bestellst, sagst du mir aber bescheid. Nicht, dass du's einfach vergisst«, ermahnte Caius Lyros spielerisch und reichte ihm dann die Hand.
    »Schuldig bin ich dir ja nichts mehr?« Vielmehr eine höfliche Frage, denn Katander hatte gesagt, alle Rechnungen seien beglichen, und der hatte schließlich die Oberhoheit über die aelianischen Finanzen. 8)



    Sim-Off:

    Vielen Dank für das nette Spiel, ich hoffe, wir können das bald wiederholen! :)

  • Zitat

    Original von Nikolaos Kerykes
    Memmos blickte den Fremden ängstlich an. Er drehte sich rasch nach hinten, zur Gastraumtür, um, warf anschließend einen Blick auf die Gäste, die auf elegant geschwungen Klismoi im Schatten der Säulenhalle saßen, dann drehte er das Gesicht wieder dem Fremden zu. Der Junge schüttelte langsam den Kopf. "Er irgendwo eine Wohnung oder ein Haus gemietet." Memmos wandte sich wieder seiner Arbeit zu, er hatte schon zu lange den Besen nicht mehr geschwungen, Lyros wäre wütend, ganz sicher. Doch dann fiel ihm etwas ein. Er ließ den Besen wieder sinken. "Der Wirt weiß sicher mehr. Du findest ihn in der Gaststube." Ohne auf eine Antwort zu warten, begann Memmos wieder mit seiner Arbeit. Er kehrte das Pflaster des Hofes, als ginge es darum, jedes einzelne Staubkorn, jeden Fleischrest, jeden Vogeldreck durch die offene Tür auf die Straße zu befördern. Die Bewegungen des Jungen waren hastig, er keuchte in der Mittagshitze, während im Schatten der Säulenhalle, hinter Sträuchern in großen Tontöpfen, die Gäste saßen auf ihren Klismoi und verdünnten Wein tranken.


    Sonderbare Art fand Herius und folgte dem vorangegangenen Blick in die Gaststube. Das düstere Licht ließ ihn einen Moment zögern. Lang genug, das die Augen sich an das Umfeld gewöhnt hatten. Der Hadrianii trat auf den Ausschank zu, hielt sich dabei nicht mit den angebotenen Getränken auf, sondern sprach sogleich einen Mann hinter der Steintheke an: "Salve bist du der Wirt von diesem Laden? Ich suche einen ehemaligen Gast deiner Herberge." soweit wußte er es nun bereits. Wollte sich nicht nochmal mit den Grundfragen durchmeiern müssen. "Aelius Archias... , dein Sklave da draußen..." so dachte Herius zumindest, müßte die Verbindung zwischen Wirt und Feger sein und zeigte in Richtung des Dieners mit dem Besen "... weiß es nicht, wo der römische Bürger Aelius hingezogen ist. Kannst du mir dabei weiterhelfen?"


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • "Ich bin dir Dank schuldig, mein Guter, für eure nette Gesellschaft.", meinte Lyros, wieder ein wenig wehleidig, doch deutlich gefasster, sodass eine Entwicklung seiner Erscheinung zurück zum alten Schlitzohr Lyros bemerkbar war. Inzwischen hatten sie das Tor zur Straße erreicht. Lyros war etwas aus der Puste, doch er er blieb tapfer. Plötzlich ging ein Grinsen über Lyros Gesicht. "Age, Römer", sagte er in einem sehr gebrochenen Latein. "Agete, ihr beiden.", fügte er noch hinzu, als er Katander mit dem Gepäck auf sie zukommen sah. "Und natürlich auf baldiges Wiedersehen."

  • Lyros musterte den Fremden. Zuvor jedoch hatte sein Gesicht das übliche feiste Grinsen angenommen, das ebenso zu Lyros gehörte wie seine zehn Talente Speck. (Über die hinaus das Gewicht von Knochen und Organen nahezu zu vernachlässigen war.) "Chaire, werter Herr.", antwortete Lyros in Koiné. Mit dem Lateinischen hatte er es nicht so sehr. Auf die Frage des Fremden hin dachte er einen Augenblick nach. "Insula Angularis, an der Via Orientalis, im ersten Stock.", meinte er schließlich. "Richte Archias liebe Grüße von Lyros aus." Lyros nahm inzwischen eine Bestellung vom großen Ägypter auf und schenkte Wein in eine Kanne. Dann blickte er wieder zum Fremden auf. "Kann ich dir etwas zu trinken machen?", fragte er. Zwar schien der Fremde mit dem etwas griesgrämigen Gesicht nicht gerade in gemütlicher Stimmung zu sein, doch man konnte nie wissen, ob nicht doch noch ein Geschäft zu machen war.

  • Herius notierte sich die Adresse im Gedächtnis und würde sich auf dem Weg dahin durchfragen müssen. Sein Blick wanderte ob der Frage dann über die Auslagen. "Hm nein... aber danke für die Auskunft." Er verschwand aus dem Laden und hoffte dabei, das der Wirt ihn nicht geleimt hatte.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Abgehetzt kam Herbal an, denn erst hatte er den Brief des Exegetes abgeliefert und baden musste er dringend. Also war er in Eile. Das war also das Gasthaus des Lyros? Sehr schmuck. Ob es drinnen auch so sauber war wie der Eindruck von außen? Abgerissen, wie er nunmal aussah betrat er die Gaststube. Nun hieß es diesen Lyros zu finden. Am besten mal zur Theke. Dort angekommen wurde er erstmal ignoriert. Naja, er war ja weder groß noch auffällig. Höflich wartete er bis man sich seiner annehmen würde.

  • Lyros, der fette Wirt, hatte den jungen Mann zuerst übersehen. Als er von einem Gang an einen der groben Holztische, wohin er Wein getragen hatte, zurückkehrte, bemerkte er ihn schließlich doch.
    "Chaire. Was stehst du da? Kann ich dir helfen?", fragte er freundlich. Er schlug dem Fremden kameradschaftlich seine große, fleischige Hand auf die Schulter.

  • Herbal war geneigt unter dem freundschaftlichen Schulterklopfer zusammenzuzucken. Doch sein Vater hatte ihm stehts verboten Schmerz und Schwäche in der Öffentlichkeit zu zeigen. Also antwortete er ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken.


    Caire, Wirt. Du bist sicher Lyros, hab ich recht? Nikolaos Kerykes schickt mich mit dieser Botschaft zu dir.


    Damit reichte er dem Wirt das knappe Schreiben, das er selbst aufgesetzt hatte. Er war sich ziemlich sicher Lyros vor sich zu haben. Schließlich hatte auch Menschenkenntnis zu den Fähigkeiten gehört, die sein Vater einst zu fördern gedachte.


    Lyros! Der Überbringer dieses Briefes ist mein Gast. Also wünsche ich, dass du ihm Speis und Trank, sowie Kleidung und Geld für die Termen und zum Waschen seiner Kleidung zu gibst. Die Kosten für dies alles ziehe von der Pacht ab.

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