Still ist die Nacht. Rom schläft. In der schwarzen Finistere. Die Menschen schlafen. Eingehüllt in Düsterkeit. Entlockt aus der Welt durch Hypnos Schwingen. Umschmeichelt von den Armen des Morpheus. Callista indes benötigt es in dieser Nacht nicht, die Augen zu schließen. Um einen Traum zu erleben. Entführt ist sie schon längst. Entrückt fühlt sie sich. Gestalten ihrer Phantasie walzen im Garten. Ein Garten, der schon lange kein Garten mehr ist. Sie sind nicht mehr. Indes sind sie umso eindringlicher.
Callista schwelgt und huldigt all den Empfindungen, die sie beherrschen. Halb geschlossen sind ihre Augen. Die dunklen Wimpern umkränzen die schwarzen Augen. Ihr Mund ist jedoch eine Nuance geöffnet. Stößt den keuchenden Atem aus. Das sanfte Flüstern ohne Worte, dass ihre Lust und ihr Verlangen beschreibt. Die Wonne, die sie verspürt. Ihre Brust hebt und senkt sich im gleichen Rhythmus. Dem Heben ihrer Hüften. Dem wiegenden Schaukeln ihres Liebesreigen.
Den Kopf in den Nacken gelegt sieht Callista die leuchtenden Sterne über ihren Köpfen. Ein tiefes Seufzen entschlüpft ihr. Sodann ein Stöhnen. Die Lust vermag das Leben in Callista zurück zu bringen. Die Lethargie ist vertrieben. Die Trauer für zumindest diese Nacht. Sklaven vermag Callista haben wie sie will. Männer in ihr Bett zu locken ist nicht schwer. Aber ein derartiges Liebesreigen ist erlesen. Eine solche entzückende Nacht. Callista lebt. Lebt die Leidenschaft aus. Ungezügelt. Als ob es ihre letzte Nacht ist. Genauso wie sie von Tag zu Tag lebt. Niemals sich Gedanken über die ferne Zukunft macht.
Lebend und intensiv fühlt sich Aquilius unter ihr an. Sie richtet ihre vor Verlangen brennenden Augen auf Aquilius. Ihre Finger gleiten über seine Brust hinweg. Im Einklang senkt sich ihre Hüfte und wölbt sich dem schönen Marspriester entgegen. Ein inbrünstiger Ritt. Flammend. Dithyrambisch. Callista liebt das Reiten. Und das Nämliche außerordentlich.
Wollüstig stöhnt Callista. Lauter, als die Fingernägel über ihre Haut fahren. Die süße Qualen an ihrem Rücken hinter lassen. Callista liebt fraglos auch das rauhe Liebesspiel. Die Lust am Schmerz in der Wollust. Callista drängte sich in dem Augenblick näher an ihn. Ein brünstigliches Gurren stößt sie aus. Lacht gleichermaßen. Leise und genüsslich. Die Wogen tragen sie hoch. Immer höher. Ihre Finger graben sich fester in Aquilius Schultern herein.
Zentrovertiert ist Callista. Auf ihr eigenes Wohlbehagen stets bedacht. Auf die Wonne. Callistas Mundwinkel heben sich entzückt. Sie beugt sich vor. Ihre schwarzen Haare streichen über Aquilius Brust. Einen langen Kuss schenkt Callista ihm. Als Antwort. Ehe sie sich erhebt und weiter über ihm den Tanz vollführt.
Sensitiv ist Callista. Den Tränen des Mondes wegen. Es vergnügt sie noch mehr. Berauscht sie. Aphrodisiert sie und führt sie zu der ersehnten Höhe. Callistas Stöhnen wird inbrünstiger. Einem entzücktem Frohlocken gleichend. Ohne Bedingnis ergibt sich Callista der Wallung. Heiße glühende Stiche rasen durch ihren Körper. Angenehm. Göttlich. Lustbetont.
Ein Knurren. Callista wird herunter gezogen. Spielerisch sucht sie danach sich dem Zugriff zu entwinden. Ergibt sich dem. Ihre Zunge gleitet an Aquilius Hals entlang. Callista küsst ihn beißend am Kinn. Sucht nach seiner Unterlippe. Um sie mit den Zähnen zu ergreifen. Überlässt ihr Ohr dem Marspriester. Immer noch schaudert es über Callistas Körper. Sie erbebt in seinen Armen und will die Nacht nicht zu Ende gehen lassen. Ihre Hüften bewegen sich sachte weiter. Ihr Körper schmiegt sich eng an ihren Mars heran. Ihrem Gott der Nacht. Der sie so göttlich verwöhnt. Volle Lippen, die sich mit ihren Vereinigen. Ein traumhafter Körper, der den Ihrigen mit solcher Sinnlichkeit versetzt. Callista und Aquilius. Sie kennen sich kaum. Und doch teilen sie bereits das Verlangen. Nach gegenseitigen Berührungen. Dem Erkunden des Fremden. Den Genuss des Lebens. Ihre Gier aufeinander.
"Hm."
Ein Säuseln an ihrem Ohr. Ein Biss. Callista seufzt.
"Fester, mein Mars."
Zimperlich ist Callista nicht. Liebt die Zärtlichkeit. Aber eben auch das Grobe. Beglückt und beseelt ist Callista. Vergnügt über das neuerliche Ansinnen. Bereitwillig löst sich Callista. Bedauert den Moment der Trennung.
Was für ein Mann.
Ein Gott ist er, Callista.
Traun.
Fantastisch ist nicht nur die Liebeskunst. Die Ausdauer ihres Mars. Auch die Wahl der Positur. Callistas Lippen ziert ein amüsiertes Lächeln. Es erinnert sie an die Schule ihrer Sklavin.
Ein Zyklon von heißen Wellen durch fährt ihren Körper. Als sie sich mit ihm nochmals vereinigt fühlt. Jede Bewegung ist nun ein Genuss. Weniger von der Gier geleitet. Vom Verlangen zu Verzehren. Zu Vereinnahmen. Sinnlich ist es und entlockt Callista spitze Schreie. Verhalten in der Nacht. Aber ungezügelt.
"Mein Mars."
Faunisch ist ihre Stimme. Anfeuernd und begehrend. Selten hat Callista dergestalt Fleischeslust erlebt. Nur bei einem einzigen anderen Mann. In jenem Augenblick denkt Callista nicht. Spürt nur ihren Mars. Sein Drängen in sie. Leidenschaftlich ist sie. Ihre Antwort auf die Bewegungen. All die schönen und köstlichen Empfindungen. Jede Nuance. Jedes Erbeben und Erzittern. Callista schließt die Augen und lässt sich erneut nach oben tragen. Erfährt einen Flug derart, wie selten gespürt. Seine athletischen Arme spürt Callista. Die warme Haut seines Körpers. Sie vermeinte das Schlagen seines Herzens zu spüren. Als Resonanz ihres eigenen Herzens. Schnell. Wild. Dahin jagend. Auf ein Ziel zu, dessen Weg das Ambrosische ist. Indessen unifizieren Weg und Ziel. In dem Sensus ist Callista gefangen. Derart selbstvergessen, dass sie ihre eigenen Lustlaute nicht vernimmt. Lasziv und lüstern sind die Töne. Callista vermengt sie. Mit dem Namen von Aquilius. Aber auch mit der Benennung ihres Gottes. Woge um Welle erzittert es in Callista. In Callista. An Callista. Allerenden an ihrem Körper. Ein Schaudern geht über ihren Körper. Ein Keuchen. Callistas Finger graben sich in die Erde. Hinwiederum ihre Fingernägel auch in die Seite von Aquilius. In dem Taumel der Ekstase. Abermals vermengt sich der Name Caius mit dem Namen des Kriegsgottes, der die Venus beglückte.
Callista lässt sich weiter tragen. Im Verschmelzen des Höhepunkts, mit dem Wiegen der Wonne.