Der Octavier nahm fast alles wahr.
Er spürte die Hand seiner Tochter auf der eigenen. Sie war warm und Augustinus fühlte seit Wochen wieder etwas, dass er früher Freude genannt hatte. Als seine Tochter ihn nach seinem Namen fragte wollte er natürlich antworten, aber er brachte nicht mehr als ein leises Brummen heraus, als der Arzt fälschlicher Weise als Stöhnen abgetan hatte.
Er versuchte wieder und wieder den Namen 'Albina' zu sagen. Aber er brachte ihn einfach nicht heraus.
Noch immer lag ihre Hand auf seiner. Mit aller Kraft griff er nach ihrer Hand und versuchte sie zu halten. Unter größten Schmerzen gelang es ihm sogar kurz den Händedruck zu erwidern. Aber dann ließ die Spannung seiner Muskulatur wieder nach und er seufzte laut. Er öffnete seine Augen wieder ein kleines Stück un blickte seine Tochter an.
Der Medicus, der das ganze Vorgehen verfolgte ging dazwischen: "Dein Vater hat Schmerzen, du solltest ihn gehen lassen, wir können ihm nicht mehr helfen. Verabschiede dich und lass ihn sterben." Innerlich dachte er darüber nach, ob er dem erbärmlichen Leben des Octaviers ein Ende setzen sollte. Am Besten, wenn die Tochter gegangen war. Die Sklaven würde er nach draußen schicken und ihm dann ein Kissen ins Gesicht drücken, er konnte dem ganzen einfach nicht mehr zusehen: Seit 2 Wochen starb der Ritter...langsam aber sicher...