• Schon als sich die Cohors equitata, jedenfalls die Reiter dieser Einheit, dazu ansetzten, den Parthern nach zu setzen, hatte Tiberius Vitamalacuis geahnt, nei eigentlich gewisst, das dies ein Fehler war. Und als er diese Einheit fallen sah, sah er sich in seinen Erwartungen bestätigt.


    Aber letzlich, die Reiterei einer solchen Cohors equitata war nicht besonders grösser als die Reiterei einer Legion. Und es waren nicht mal Römer gewesen, die hier ihr Leben gelassen hatten.


    Kühl betrachtet war es ein Opfer, das nicht zu verschmerzen war, sondern im Gegenteil nützlich sein konnte, denn offenbarten die Parther allen die Art ihrer Taktik, ohne ihrem Gegner wirklich zu schaden.


    "MILITES ACIEM DIRIGITE!"


    Kräftig, aber ruhig, ja sogar beruhigend im Ton, ertönte seine Stimme über die Köpfe der vordersten Kohorten der Prima hinweg


    "MILITES OCULOS PROSAM!"


    "Lasst sie ruhig kommen, sie werden schon merken, wer wir sind !

  • Licinus in der letzten Reihe hingegen versuchte zu verstehen was ihnen dort zugerufen wurde, kam jedoch nicht weiter, als zu tippen, dass es dieselbe Sprache war, die auch die Gefangenen bei dem Verhör gesprochen hatten, eine die er nicht im geringsten verstand.
    Zuvor war er aus allen Wolken gefllen, als die römische Reiterei auf der rechten Flanke den Parthern nachgesetzt war. Eine Erklärung jedoch war schnell bei der Hand, anscheinend versuchte da wieder einer der tribuni schnellen Ruhm zu ernten und die Zeche durften die equites bezahlen und ein weiteres Mal hoffte Licinus, dass er mit seiner Einschätzung des Führungsstabes seiner legio Recht hatte, dann würden ihnen solche Verheizereien erspart bleiben.
    Während Licinus dann noch nachdachte, was der Parhter wohl gerufen hatte klang ein Ruf zu ihm rüber "aciem dirigite" und die Stimme war eindeutig die des Artoriers und da war auch schon das Signal vom signifer. So machte sich Licinus daran die milites in seiner Ecke, die versucht hatten mehr von den Aktionen auf der rechten Flanke mitzukriegen und dabei die Formation nicht einhielten zur Ordnung zu rufen.


    "Hey Jungens, zurück in die Reihen, sind wir hier auf einem verdammten Basar?! Marsch zurück auf eure Plätze! Wird's bald!"


    Sim-Off:

    Ich denke doch, dass wir dazu hinten stehen, oder?

  • Decius und seine Kameraden sahen das in der Ferne stattfindende Schauspiel, welches sich alsbald als Debakel herausstellte mit wachsendem Unglauben: Wie war es nur möglich dass römische Soldaten auf diese so offensichtliche Falle hereinfielen? Wahrscheinlich hatte dort wieder ein junger Heißsporn von Tribunus seine Unfähigkeit als Befehlshaber unter Beweis zu stellen gedacht was ihm nun gelungen war.

  • Appius beobachtete den Untergang der Einheit, aber wie für den Tibrier war auch Appius nicht sonderlich geschockt. Selbst mit diesem Verlust was das römische Heer immer noch fast doppelt so groß wie das Parthische und solange die Legionen den Feind nicht verfolgten, sah das ganze eher nach Stellungskrieg aus.
    Denn um Legionäre unter einer Testudo ,und dies tausendfach, zu treffen dazu waren wohl wirklich sehr viele Pfeile nötig.


    Also blickte er weiterhin zu den feindlichen Linien hörte sich das unverständliche Gebrüll der Babaren an und wartete weiter darauf was man ihm Befehlen würde oder was die Parther machen würden

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    ....


    Mit Entsetzen verfolgte Andronicus das Geschehen. So was durfte den römischen Kommandanten doch eigentlich nicht passieren!
    Der Tiiberier wurde immer nervöser, was wenn ihnen auch so etwas passieren würde...?- Nein. Numerianuns würde sie bestimmt nicht blindlings in eine Falle reiten lassen, so dachte der Tiberier zumindest.
    "Scheiß Parther"
    meinte deutlich hörbar als einer dieser Barbaren igrendetwas, vermutlich eine Beleidigung, zu rief. Der Tiberier verstand zwar griechisch bekam jedoch nur unzusammenhängende Wortfetzen mit. Auf die Bemerkung Andronicus´ hin, nickten jene Kameraden, die sie gehört hatten, zustimmend. Auf manchen Gesichtern war sogar der Anflug eines Grinsens zu entdecken.

  • Imperiosus konnte seinen Augen kaum glauben, als er sah, wie die Kavallerie wirklich so einen Fehler machen konnte. Doch das geschehene konnte man nicht mehr rückgängig machen. Als er nun den Befehl seinen Vetters, gign er sofort rücklsichtlos nach vorne und brachte seine Männer wieder in Formation. Der Artorier ging sogar zur ersten Reihe, um auch dort die Reihe wieder in Ordnung zu bringen.


    " Ihr verdammten Hunde, ihr sollt in Formation bleiben und nach vorne schauen... von dort wieder unser Feind kommen. "


    Nachdem auch die erste Reihe wieder in Position gebacht wurde, begab sich Tiberius wieder in seine letzte Reihe. Sein Blick ging kurz zu Licinus, der ebenfalls gerade damit beschäftigt war, die hinterste Reihe zu formieren. Sicherlich würden die Männer nun etwas geschockt sein, doch Imperiosus war davon überzeugt, dass ihnen soetwas nicht passieren würde.

  • Faustus Galerius Paulinus


    Paulinus hörte, was Marcellus zu ihm sagte, doch sein blick wanderte zur rechten Flnake. Durch die vielen Helme, konnte er nur sehen, dass in der Ferne staub aufgewirbelt wurde. Nach einer weile meinte er sogar das aufeindentreffen von Metallen zu hören. Wurde dort etwa gekämpft ? Wieso schaute die Centurionen einfach nur zu ? Fragen die er sich nicht beantworten konnte, denn aus seiner Postion hatte er wirklich eine sehr schlechte sich gehabt.


    Nun hörte er die Stimme seines Centurios und richtete sich erneut aus. Anscheinend hatte der Optio Artorius seine Position hinten verlassen, um die forderen Reihen in Reih und Glied zu bringen... Faustus bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend und hoffte nur, dass sie diesen Tag heil überstehen würden...



  • Zitat

    Nicht viel später löste sich einer der Reiter aus der Reihe der Parther und ritt auf die Römer zu. In Hörweite blieb er stehen und rief den Römern etwas entgegen.


    Sim-Off:

    Da dort nicht steht, welche Römer er genau anbrüllt, fühlt sich die cohors prima mal angesprochen


    Avitus warf einen Blick nach hinten. Was bei allen Göttern war los? Die Parther waren vor ihnen, hatten sich zu einer offenen Feldschlacht hinreissen lassen. Zugegeben, das hieß, dass sie sich ihrere Sache ziemlich sicher waren und man mit weiteren Manövern rechnen musste, die die römischen Truppen einiges an Leben kosten würden können. Aber sie waren hier, stellten sich zum Kampf. Und womit antworteten sie ihnen...? Sie standen da und... taten nichts, sondern ließen sich beleidigen. Avitus blickte nach vorn, schüttelte leicht den Kopf und spuckte aus. Dieser unglaublich selbstsichere, sich wohl in Sicherheit wiegende Klugscheißer vorne auf dem Pferd, der ihnen irgendwas gerufen hatte, war in Reichweite ihrer Scorpione. Vielleicht zu weit für einen gezielten, perfekten Schuss, aber einen Versuch war es wert.
    "Melder..."
    brüllte er mit seiner bewährten Kasernenhofstimme.
    "Centurio, melde mich wie befohlen"
    gab der Miles von sich, der als 'Laufbursche' abgestellt war.
    "Meldung an Scorpione. Schießt den Bastard ab. Und eine Meldung an Befehlshaber..."
    er stockte kurz.
    "... erwarte Befehle"
    sagte er dann kalt.
    "Sane, centurio"
    gab der Melder von sich und eilte weg. Wieder blickte sich Avitus um. Sie mussten nach vorne, geschlossen und entschlossen. Im Moment hatten die Parther eindeutig die Initiative und ihr Erfolg beim Ausradieren der Kavallerie-Einheit, die auf ihr Manöver reingefallen war, muss ihren Truppen sehr viel frischen Mut gegeben haben, der noch weiter gemehrt wurde durch das bisher wohl nicht all zu beeindruckende Bild römischer Infanterie, das diese bisher abgegeben hatte. Er blickte nach hinten und sah, wie die Scorpione den Parther ins Visier nahmen...

  • Nervös betrachtet Lucullus die Offiziere, welche Befehle gaben, weiterleiteten und entgegennahmen. Bald müsste es endlich los gehen, Lucullus konnte es kaum noch erwarten. Die Angst war nicht verflogen, aber hatte keinen allzu großen Stellenwert mehr als noch vor wenigen Minuten. Da gerade eh nichts besser zu erledigen war, zog auch er sein Schwert und schlug es kraftvoll gegen seinen Schild. Bald übertönte dieses Geräusch alles andere und seine Umgebung wirkte noch unwirklicher, als sie eh schon war. Noch nie hatte er so viele Menschen auf einmal gesehen.

  • Appius hörte das laute Knallen der Geschütze, das erzeugt wurde wenn sich die Spannung in den Seilen abrupt löste und der Schlitten gegen das Holz knallte. Er sah viele der langen Geschützpfeile auf den Reiter zuschießen.
    Es war eigentlich nur noch die Frage wieviele davon ihn durchbohren würden.
    Es war zwar nicht so gut wie eine ganze Einheit aufzureiben, aber würde sicherlich die Motivatio heben.
    Er persöhnlich wartete nur noch auf Befehle um seine Cohorte in Marsch zu setzen.

  • Ohne sichtbare Gesichtsregung verfolgt der Kaiser, wie die Auxiliareinheit auf dem rechten Flügel vorstürmt und aufgerieben wird. Wenige Worte reichen, um sicher zu gehen, dass keine andere Einheit nachsetzt. Der Kaiser verliert nicht gerne Männer, aber wenn es sein muss, dann sind eben die Auxiliare zum Verheizen da. Wenig später hat sich der Staub wieder gelegt und der Kaiser versichert sich, dass auch die linke Flanke mit dem Aufmarsch fertig ist.


    Ein Melder überbringt ihm die Botschaft, die der parthische Schmährufer ihnen zugerufen hat. Immerhin in griechisch, was die Übersetzung erleichterte. Zeitgleich erreicht der Melder des Primus Pilus der Legio I den Kommandostab. Der Kaiser zuckt mit den Mundwinkeln.


    "Der Mann hat recht. Wir sind nicht zum Rumstehen hergekommen. Befehl an die gesamte Schlachtreihe: langsam vorrücken! Die Reiterei hält sich zurück! Gegen die Bogenschützen sind zunächst die Schilde unsere mächtigste Waffe.


    Und lasst zwischen der Legio I und dem linken Flügel einen Streifen frei."

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS


    "Der Mann hat recht. Wir sind nicht zum Rumstehen hergekommen. Befehl an die gesamte Schlachtreihe: langsam vorrücken! Die Reiterei hält sich zurück! Gegen die Bogenschützen sind zunächst die Schilde unsere mächtigste Waffe.


    Und lasst zwischen der Legio I und dem linken Flügel einen Streifen frei."


    Appius vernahm die Befehle mit Erleichterung und gab die Befehle an die Centurionen der V.Cohorte weiter.
    Dann, wie sie es gelernt hatten und in hunderten von Übungen perfektioniert hatten, rückte die V.Cohorte, geleitet von den Signifern und Conierns der einzelnen Centurien langsam vor.
    Appius hatte sich etwas zurückfallen lassen und stand nun nicht mehr ganz vorne sondern etwas versetzt, aber immer noch nahe genug, um auch vorne eingreifen zu können, so es nötig sein sollte.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Appius vernahm die Befehle mit Erleichterung und gab die Befehle an die Centurionen der V.Cohorte weiter.
    Dann, wie sie es gelernt hatten und in hunderten von Übungen perfektioniert hatten, rückte die V.Cohorte, geleitet von den Signifern und Conierns der einzelnen Centurien langsam vor.


    M' TADIUS CATO
    [Blockierte Grafik: http://img206.imageshack.us/img206/46/militesnc1.png]


    Tadius - ein noch relativ jünger, unerfahrener Miles, der seit einem Jahr bei der Legion dabei war - stand vorne in der zweiten Reihe, unweit des Signifer seiner Centuria, der zweiten Centuria der fünfen Cohors. Sie hatten sich durch den Verlust der Kavallerie der 'Teilerittenen' nicht entmutigen lassen und fast schon ungeduldig auf den Befehl zum Vorrücken gewartet, wenngleich Tadius es nicht völlig kalt ließ, als er sah, wie gnadenlos die Reiter von den Salven der Bogenschützen abgeschlachtet wurden, ohne die geringste Chance zu haben, dem zu entgehen. Die Centurionen brüllten die Befehle und die Signalbläser gaben sie weiter. Gleichmäßig, ganz so, wie sie es unzählige Male auf dem Exerzierplatz in Mantua geübt hatten, setzten sich die Milites in Bewegung, den parthischen Schlachtformationen entgegen. Seine Sinne waren geschärft, die Finger umklammerten krampfhaft das Pilum und den Griff des Scutum.




    MILES GREGARIUS - COHORS V

  • Der Satrap und sein Stab


    [Blockierte Grafik: http://img516.imageshack.us/img516/5176/satrap1iw7.jpg] | Narseh Abgar, Satrap von Osroëne
    Auf der Kuppe der Anhöhe, auf der seine Armee Stellung bezogen hatte, saß Narseh Abgar auf dem Rücken seines strahlendweißen Steitrosses. Seine Prunkrüstung blitzte, und die Juwelen seiner Tiara funkelten gleißend in der grellen Sonne. Gespannt blickte der alte König auf die Flanke zu seiner Linken.
    Als der Staub, den das Manöver dort aufgewirbelt hatte, sich legte, er den Erfolg mit eigenen Augen sah und den Jubel seines Heeres hörte, lachte er sich ins Fäustchen.
    "Darauf", schwadronierte er gut gelaunt, "darauf sind die Römer doch noch jedesmal reingefallen. Diese verlausten Barbaren können eben weder reiten noch sich in den Feind hineinversetzen. Und wie man sieht kreisen ja schon die Geier am Himmel über ihnen."


    [Blockierte Grafik: http://img524.imageshack.us/img524/3310/krieger3lc5.jpg] | Kashtarith, Sardar der Kataphraktoi
    Sein General, der wieder den Platz zur Rechten des Satrapen eingenommen hatte, blickte skeptisch in den blendendhellen Himmel über den römischen Heer, das sich von ihm aus gesehen, wie eine Ansammlung dunkler, rechteckige Flecken auf der ausgedörrten Ebene darstellte. Der Vogel am Himmel sah seiner Meinung nach eher wie ein Adler aus. Doch wer war er, seinem Satrapen zu widersprechen.


    Von seinem Triumph belebt, erzählte Narseh Abgar seinem Stab gerade gutgelaunt von den Tagen seiner Jugend.
    "Das ist das allerwichtigste - sich in den Feind hineinzuversetzen und vorauszuahnen, was er tun wird. Auf diese Weise habe ich so manche Schlacht gewonnen, damals, als es gegen die Stämme von Turan ging. Das waren rauhe Gesellen, allesamt mindestens sieben Fuß lang und stark wie die Bären. Dagegen sind diese Römer da unten nur kleine Jungs mit Zahnstochern. Damals gab es einige Tage, wo ich nicht damit rechnete, den Abend noch zu erleben, wo es wahrhaft auf Messer Schneide stand, doch im Vertrauen auf den Allerhöchsten und Wahrhaftigen und auf dieses gewitzte kleine Manöver, haben wir die Barbaren doch noch jedesmal aufgerieben. Da gab es zum Beispiel eine Situation, damals, da standen wir also auf einer Hochebene nahe des Oxus, Auge in Auge mit dem Feind, und... -"


    "Erhabener Satrap...", versuchte Kashtarith sich respektvoll Gehör zu verschaffen. Er hätte gerne jetzt die nächsten Schritte eingeleitet, während der gerade errungene Erfolg seine Männer noch beflügelte, und die Römer, hoffentlich, verunsicherte.
    "...erlaubst Du, erlauchter Sohn des Himmelsgestirns, gnädigst, dass wir nun...-"
    Doch der Satrap winkte ungnädig ab, fuhr fort von vor langer Zeit errungenen Siegen zu erzählen, und die Männer seines Stabes lauschten ihm mit der würdevollen Ehrerbietung, die sich gegenüber ihrem Herrscher geziemte. Kashtarith machte seinen Kataphraktoi ein Zeichen Geduld, und spähte hinab zu dem Reiter, der den Römern die Schmähbotschaft überbrachte...



    ~ ~ ~



    [Blockierte Grafik: http://img134.imageshack.us/img134/7966/oromedonre0.jpg%20] | Oromedon, ein Reiter zwischen den Fronten
    Mit kräftiger Stimme hatte Oromedon die tödlichen Beleidigungen laut zu den Römern hinübergebrüllt - um genau zu sein, zu denen, die im Zentrum der römischen Schlachtformation postiert standen. Er hoffte, dass sich in dieser Barbarenhorde doch der ein oder andere verbarg, der des Griechischen mächtig war, und seine Schmeicheleien zu schätzen wüsste. Selbstsicher grinsend sah er zu den Römern, ließ mit aufreizender Gelassenheit sein Pferd tänzeln. Außer Reichweite ihrer Speere wähnte er sich ja in Sicherheit.
    Leider schien keiner von ihnen sich auf einen Wettstreit der Beleidigungen einlassen zu wollen. Überhaupt wirkten sie sehr ruhig, womöglich etwas unentschlossen. Wahrscheinlich vertrugen sie die Hitze nicht, dachte Oromedon hämisch, und machte noch eine ausladende obszöne Geste zum Feind herüber. Gerade griff er erneut die Zügel, um nun doch sein Pferd zu wenden und zu seinen Leuten zurückzukehren, als ein lautes Knallen hinter den römischen Reihen ertönte... Mit geweiteten Augen starrte er auf die gewaltigen Ballistengeschosse, die brausend die hitzeflirrende Luft zerschnitten als sie auf einmal auf ihn zuschossen, so schnell und tödlich wie der geschuppte Kopf einer Sandrasselotter. Bei Ahrimans bronzenem Bolzen! Er war geliefert!
    Doch noch war es nicht soweit. Ganz knapp sausten die balkenstarken Pfeile an ihm vorbei, schlugen ein Stück hinter ihm in den trockenen Boden ein. Einer jedoch streifte die Kruppe seines Pferdes und riss eine blutende Spur in das Fell hinein. Das war auch für dieses nervenstarke, guttrainierte Tier zuviel. Wiehernd sprang es zur Seite, bäumte sich in blinder Panik abrupt auf, so dass es drohte hintenüberzukippen. Oromedon fiel. Zwar rollte er sich geübt ab, doch es war ein harter Sturz. Benommen kam er auf die Füße, und lief dann notgedrungen seinem Pferd hinterher. Das hatte nämlich schon alleine den Rückzug angetreten. Fluchend und staubig kehrte auch Oromedon schleunigst zu den eigenen Reihen zurück.



    ~ ~ ~



    Der Vormarsch der Römer
    Langsam rückten die Schlachtreihen der Römer vor. Der heiße Wind trieb Wortfetzen zu ihnen, abgerissene, rauhe Bruchstücke der Befehle, die nun auf parthischer Seite ertönten. Die Sonne stand mittlerweile im Zenit, brannte brütendheiß auf die schwergerüsteten Soldaten herunter, und beschien mit einer Helligkeit, die in den Augen schmerzte, das sich entwickelnde Schlachtgeschehen.
    Schritt für Schritt näherte sich die eisenklirrende römische Streitmacht dem Feind. Ausgedörrt war der Boden unter ihren Füßen, von der Sonne festgebacken, an manchen Stellen felsig, und von einem Netz kleiner Risse durchzogen. Staub legte sich auf die verschwitzten Gesichter und brannte in den Augen der Soldaten. Die weite Ebene vor ihnen neigte sich und stieg an, bis hin zu der langgestreckten Anhöhe auf der das parthische Heer seine Stellung bezogen hatte. Zur Rechten der Römer lagen flache Ausläufer der Hügel, und auf der linken Seite erstreckte sich ein trockener Wald, eine schier undurchdringliche Front von dürrem Gestrüpp, dornigen Schirmakazien und Kakteen.
    Noch waren die feindlichen Heere weit voneinander entfernt, und nur verschwommen war zu erkennen, dass in die parthischen Reihen ebenfalls Bewegung eintrat. Hufe schlugen auf Stein, Waffen klirrten, und Kriegsrufe erklangen rauh und fremd. Dann schälte sich aus dem Wabern und Flimmern der Luft eine breite Front von Reitern. Es waren Tausende, die sich da auf der Anhöhe vor den Römern abzeichneten.


    Zugleich erhob sich ein neues Geräusch - ein tiefer, düsterer Klang drang da an die Ohren der Milites, ein unheimliches Dröhnen, so dunkel als würde es aus den Tiefen der Erde kommen. Langsam schwoll es an, wurde immer lauter und lauter, war wie das Grollen des Donners oder das Brüllen einer Myriade wilder Bestien; ein unirdischer Hall, der in den Ohren dröhnte, Schauer über den Rücken jagen und Furcht in die Herzen der Tapferen tragen wollte.*


    Zu diesem Klang spornten die Parther nun ihre Pferde, jagten den Hang hinab und auf die römischen Linien zu. Hoch stob der Staub. Der Boden erbebte unter den unzähligen Hufen, die da auf die Erde schlugen, und ihr Donnern vermischte sich mit dem Klang der bronzenen Kriegstrommeln zu einem wahren Höllenlärm, als die Reiter in breiter Front auf die Legionen des Kaisers zugeprescht kamen.....



    * Es war dieser Klang der großen parthischen Kriegstrommeln und die Wirkung, die er einst in der Schlacht von Carrhae auf die römischen Soldaten ausgeübt hatte, die den griechischen Schriftsteller Plutarch dazu bewogen, in den "Vitae parallelae" zu bemerken:
    "Die Parther wussten wohl, dass von allen Sinnen das Hören am tauglichsten ist, um die Seele in Verwirrung zu stürzen, das Gemüt in Aufruhr zu versetzen und das Urteilsvermögen zu entmachten."


  • Appius merkte das erzittern des Bodens und erblickte die Tausenden von Reiter, welche auf die Linien der römischen Infanterie zuhielten. Das würde böse Enden.
    Trotzdem: Sie waren römische Soldaten und als diese würden sie ihre Pflicht tun.
    Er befahl der Cohorte die Reiterabwehr und hoffte sie würde standhalten.
    Natürlich würde damit seine Cohorte anhalten, ergo mußte er darauf hoffen, daß die anderen Cohorten dasselbe Manöver einleiteten...

  • Die Cornicen der Prima gaben das Zeichen zum Marschieren und langsam setzten sich die fünf, leicht versetzt aufgestellten Kohorten der ersten Schlachtreihe in Bewegung. In gerader Linie marschierte der Schildwall vorran, langsam aber stetig ging es leicht bergauf. Noch waren zwei Lücken in der vordersten Reihe, denn die II. und die IV. Kohorte blieben noch etwas zurück, auf die Distanz musste es so erscheinen, als ob dort ein freier Durchgang für Reiter vorhanden sei.


    Tiberius Vitmalacus ritt direkt hinter der I. Kohorte, etwa auf der Höhe der II. und IV. links und rechts von ihm. Sein Umhang und der Helmbusch wehten leicht im Wind, der allerdings kaum kühlung bot. Vor ihm marschierte die I. Centuria der ersten Kohorte, acht Reihen tief aufgestellt, wie alle anderen Centurien der 5 Kohorten. Direkt vor ihm, zwischen ihm und dem letzten Mann der I. Kohorte, marschierte eine Reihe Bogenschützen, welche, wie die Männer mit den leichteren Wurfspeeren in den Reihen davor, den feindlichen Reitern einen blutigen Empfang liefern würden.


    Der Blick des Tiberiers wanderte über die eigenen Reihen und dann hinüber zum Feind, wo sich die Reiter zum Angriff aufmachten. Es würde das erste Wirkliche Kräfte messen sein, und er wusste aus eigener Erfahrung, das für die Männer in den ersten Reihen es furchterregender Anblick sein würde. Aber, es waren römische Soldaten, ausgebildet nach bester römischer manier und jeder hatte schon in seiner Ausbildung erlebte, wie es war, wenn eine Reiterfront auf einen zu galloppierte. Und nicht umsonst hatte darauf geachtet, das bis zum Schluss die Reiterabwehr geübt worden war.


    Und als die Reiter immer dichter kamen, gab er das Zeichen an die Cornicen, deren Signal den Kohorten in der ersten Reihe befahl in die Reiterabwehr zu gehen. Aus dem Augenwinkel registrierte er, das der Terentier das Signal befolgte, genauso wie der junge Tribun auf der anderen Seite.
    Die II. und Iv. Kohorte warteten allerdings noch, sie würden erst kurz bevor die Parther heran noch noch ein Stück weiter marschieren, bis ihre vorderste Reihe etwa auf der Höhe der vorletzten Reihe der benachbarten Kohorten sein würde und so den Durchgang in der Formation versperren.


    Die Bogenschützen in der hintersten Reihe, spannten ihre Bögen, die Pila in den hinteren Reihen waren wurfbereit.

  • Der Blick von Priscus wanderte immer abwechseln nach vorne und die Linie entlang. Es kam darauf an, die Formation auch in der Bewegung dicht und geschlossen zu halten, damit ein Zusammenstoß mit den feindlichen Reitern von der gesamten Masse der Truppe aufgefangen werden konnte. Die Schilde der Männer waren leicht überlappt, so dass kein Spalt frei blieb.


    Auf das Signal hin blieben die Männer wieder stehen und formierten sich zur Reiterabwehr. "Vertraut euren Ohren und dem Centurio!" ermahte Priscus, damit die Männer nicht aus lauter Angst oder Neugier Lücken ließen, durch die sie nach vorne schauen konnten. "Dritte Reihe stärker aufrücken, ich will euren Druck im Rücken spüren!" Für ihn selber galt die Sache mit dem Spalt zum durchgucken natürlich nicht, so dass er an seinem Schild vorbei nach vorne hinaus schaute, so wie es der Centurio auf der anderen Seite der Linie wohl auch tun würde.

  • Trocken wehte der Wind über die Ebene zwischen den beiden Streitmächten. Sand und trockenes Blattwerk wurden aufgewirbelt, drehten sich umeinander in einem munteren Tänzchen und fielen wieder zu Boden. Immer wieder wurden kleinere Sandböen aufgewirbelt, wehten gegen Marcus und die Sandkörner kratzten an Marcus Haut. Die Hitze war auch nicht leicht zu ertragen und das beständige Warten ebensowenig. Marcus verengte seine Augen und spähte zu der dunklen Masse, dem anonymen Feind entgegen. Es war schwer, ihre Zahl einzuschätzen und zu erahnen, welche Streitmacht im Vorteil war. Aber Marcus glaubte, daß sie doch mehr waren- sie, die Römer. Und nicht die Parther. Hufen donnerten über Sand, Wiehern ertönte, das Klirren von Waffen- all das wurde von dem stetig wehendem Wind zu Marcus hinüber getragen. Marcus stand dort und sah zu den Männern hinüber, die wie Schlachtvieh einer nach dem Anderen fiel. Es zuckte an Marcus Wange, er hob seine Hand und kratzte sich dort- einziges Zeichen seiner Betroffenheit über den Tod so vieler Männer, der zudem sinnlos erschien. Marcus wandte den Blick nicht ab, denn er hätte es für schon frevelhaft gehalten, das Opfer jener Männer nicht zu beachten. Stumm verharrte Marcus, ebenso stumm als sich ein Reiter aus den Reihen der Formation löste. Wortfetzen drangen bis zu ihnen herüber. Das griechische Kauderwelsch war recht schlecht für Marcus verständlich. Er sah auch einige irritierte Gesichter der Männer.


    Was hat der gerufen?“
    „Irgendetwas mit räudigen Hunden und Läuse!“
    „Habt ihr Angst vor uns? Irgendwie sowas, glaub ich.“
    „Kommt doch, wenn ihr Euch traut...das hab ich verstanden!“
    „Irgendso ein Typ soll uns die Augen versenken und Leben verdorren. So ein Ahuma Makahma oder so. Vielleicht ihr Feldherr...?“
    „Hei, die nennen uns Hurensöhne. Die können was erleben!“


    Ein Raunen ging durch die Männer - direkt in der Nähe von Aristides- , einige Männer, die sich jeder in der Nachricht ergänzt hatten, die der Parther ihnen rüber gerufen hatte. Marcus starrte finster hinüber. Doch als er Bewegung in seinen eigenen Reihen bemerkte, wandte er sich um.


    „Schluß jetzt. Und wehe einer von euch stürmt vor.“


    Marcus konnte einige der Männer verstehen, die wütend zu den Parthern hinüber starrten und wohl am Liebsten nach vorne gestürzt wären. Wenn jemand Marcus Achillesferse traf, dann war es mit einer Beleidigung gegen seine Mutter. Grimmig sah Marcus hinüber. Ehrloses Pack!, schimpfte er sie schon in seinen Gedanken. Doch was konnte man schon anderes erwarten von solch einem Barbarenvolk! Schon sauste ein Geschoß auf jenen frechen Burschen hinab. Scheinbar war jedoch das Glück auf dessen Seite. Dann jedoch: es kam Bewegung in die Angelegenheit. Hörner wurden geblasen, Signale weiter gegeben. Marcus nickte auch ihrem cornicen zu, der in sein Horn blies und den tiefen, dröhnenden Laut von sich gab. Schilde wurden hochgehoben, Speere festgehalten und losmarschiert. Marcus lief direkt neben den Männern und weit vorne, die Augen auf die parthischen schwarzen Linien gerichtet. Sein Gesicht war jetzt bereits rot wie ein gekochter Krebs. Seine Stirn voller Schweißperlen, die an seinen Schläfen herab tropften und diese benäßten. Der Boden schien unter ihnen zu erzittern, Waffen blitzten im Sonnenlicht auf und sie näherten sich Schritt für Schritt dem Feind, stetig Bergauf. Mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit registrierte Marcus, daß die Parther verdammt gut gewählt hatten. Die Sonne blendete Marcus und der Anstieg brachte ihn jetzt schon ein wenig außer Atem.


    Einer schwarzen Welle gleichend lösten sich die Reiter, erschienen aus dem blendenden Weiß, um sich den Männern entgegen zu stürzen. Das Huftrommeln dröhnte ohrenbetäubend zu ihnen. Marcus sah ein Zaudern bei einigen der Männern, ein Verlangsamen in ihrem Marsch.


    „Nicht stehen bleiben, milites!“


    Wohl nur die nächsten Soldaten verstanden Marcus, war doch der Lärm jetzt schon überwältigend. Noch waren sie weit genug entfernt, um mit den Fernwaffen ein Wenig in den feindlichen Reihen den Tod zu sähen. Marcus bewegte seinen schmerzenden Arm, dachte nur einen winzigen Augenblick darüber nach und entschied sich dafür. So gab Marcus den Befehl, wenigstens noch eine pilasalve zu schleudern- mitten in den Feind heinein. Marcus hielt sich nicht lange damit auf.


    „Waffen bereit halten. Schild an Schild.“


    Die Reiterabwehr hatte Marcus öfters noch üben wollen- doch es war zuwenig Zeit nebem dem Marsch gewesen-, hoffte jedoch, daß die Männer auch so es noch genug beherrschten. Noch einige Schritte würde er sie weiter gehen laßen bis die Reiter so nahe waren, daß sie nicht mehr die Pferde herum reißen konnten. Dann würden sie handeln müssen. Immer weiter näherten sie sich den Reitern- und diese noch viel rasanter ihnen-, Marcus spähte genau auf die näherkommenden Feinde und wartete....wartete noch ein wenig länger. Er spürrte eine gewisse Unruhe bei den Männern, doch mit kräftigen Rufen hielt er sie an, weiter in der Formation zu bleiben. Das war ihre einzige Chance mit so wenig Verlusten wie möglich zu überleben. Marcus Nasenflügel erbebten, er roch bereits den Geruch der Pferde, hörte das wilde Schnauben der Tiere, sah das Zittern ihrer Flanken und dann erst rief er:


    „Halt, fester Stand. Waffen nach oben!“



    [SIZE=7]Bei Beschwerden: an die Götter bitte. Aristides ist leider ein recht fehlbarer centurio.[/SIZE]

  • "Ruhig bleiben Männer, ruhig, wir sollen uns zurückhalten, stürmt nicht vor, wir müssen abwarten wie sich die Infantrie schlägt..."
    schrie Numerianuns...
    Er wusste, es würde Verluste nur so hageln, doch Befehl war Befehl und gegen diese Masse an Reitern hatte er mit seinen wenigen Männer sowieso kaum eine Chance...
    "Mach deine Männer bereit, halte sie jedoch noch zurück!"
    sagte der Tribunus zum Anführer der Bataver...
    Dieser nickte und gab die Befehle weiter, es würde sich nun zeigen wie gut die Kameraden die Reiterabwehr geübt hatten...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Licinus hatte hinten nicht verstanden, was der Melder zu überbringen hatte, er sah nur, wie er die Formation verließ und sich auf nach hinten machte.
    Nur wenig später hörte er dann einige Schläge hintersich und sah wie dünne Streifen über den wolkenlosen Himmel jagten um wenig später rings um den Schreibhals nieder zu gehen, erkenn ob sie getroffen hatten konnte er jedoch nicht, das Feldzeichen der prima versperrte ihm die Sicht.
    Dann hörte er, wie die cornices beim Kommandostab die Befehle zum Vormarsch schmetternten, die bald darauf von den umgebenden Bläsern aufgenommen wurden. Als auch der signifer der prima das Signal überneham setzte sich Licinus mit den restlichen milites in Bewegung. Gleichzeitig hörte er auch andere Geräusche, wie von Donnergrollen, diesmal jedoch von vorne und als er genauer hinsah, erkannte er, dass sich auch der Feind in Bewegung setzte, jetzt also geht es los dachte Licinus bei sich.


    Eine kurze Weile später schallten wieder Signale über die Reihen der Legionarii hinweg und prompt begaben sich die Abteilungen an der vorderen Front in Reiterabwehr, dazu machten sie die letzten Abstände dicht um eine Einheitlich Wand zu formen. Licinus drückte so fest er konnte gegen seinen Vordermann, und und fürchtete fast, er würde ihm die Luftabdrücken, so das er den Druck etwas zurücknahm. So wartete er auf den Aufschlag der feindlichen Reiterei.



    Lucius Battiacus


    In der ersten Reihe war die Situation deutlich unangenehmer, hatten die milites doch die ganze Zeit über den auf sie zustürmenden Parther praktisch ins Auge gesehen, was ein durchaus bedrohlicher Anblick gewesen war, der noch durch die Geräusche der Parthischen Trommeln verstärkt worden, deren Geräusche, wie einer der jungen Soldaten neben Battiacus sagte, direkt aus dem Reich Plutos kamen. Battiacus wollte grade anfangen unwirsch dagegen zu halten, als der Befehl kam in Reiterabwehr zu gehen. Sofort nahm er seinen Schild vor und suchte einen sicheren Halt. Der alte Verteran musste es sich selbst eingestehen, er hatte Angst, an der Position, an der er stand war sein Tod fast schon eine ausgemachte Sache bei der Masse an Reitern, er konnte nur hoffen, dass die erste Welle nicht gleich aus den schwersten Reitern der feindlichen Kavallerie bestand und sie diese aufhalten würden, denn dann würde er ausgewechselt und andere würden diesen Job hier vorne übernehmen während er vielleicht schwer verwundet aber immerhin am Leben hinter die Reihen zurückkehren musste. Und so erwartete Battiacus einen hoffentlich nicht zu starken ersten Angriff.

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