Mit einem dankbaren Nicken zeigte der Optio Anerkennung. Dann nahm er, der Höflichkeit halber, seinen Helm ab und trat herein, dicht hinter Landus. Im Lauf winkte er noch die drei Probati zu sich her und wartete, dass sie Rufus auf den Tisch legten. Nebenbei betrachtete Reatinus die Inneneinrichtung. War zwar alles bescheiden, aber insgeheim doch ein nettes, kleines Haus auf dem Lande.
Übungsmarsch SEP VII
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Primus folgte dem Optio in die Casa...
Es war angenehm temperiert und er sah, wie der Hausherr den Tisch freimachte. Hierauf legte er Rufus vorsichtig ab.
Richtete ihn zu einer sitzenden Position auf und öffnete die Lorica um sie dem immer noch besinnungslosen auszuziehen.
Er bat Valerian ihm dabei zu helfen, damit Rufus nicht vom Tisch fiel. -
Valerian stellte die Ausrüstung ab, die zu Rufus gehörte, und auch seine eigene. Dann eilte er zu Primus, um ihm zu helfen, den Kameraden von der störenden Rüstung zu befreien, ohne daß dieser vom Tisch fiel. Sorgfältig legte er alles zur Seite, damit nichts beschädigt oder unnötig verschmutzt wurde.
Dann blickte er fragend zwischen dem Optio und Primus hin und her. Einer von den beiden würde doch bestimmt wissen, wie es weitergehen sollte.
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Primus bat den Hausbesitzer um zwei Schüsseln heißes Wasser und etwas Essig.
Dann stellte er vor dem Tisch einen Schemel. Hierauf die erste Schüssel, ...in das dampfende Wasser gab er einen Schwall Essig. Ebenso in die zweite Schüssel. In dieser tauchte er nach etwas Abkühlung des Wassers immer wieder seine Hände, bis sie rot waren. Dann schüttete er das Wasser weg. Er bat Valerian ihm zu helfen Rufus so weit nach vorne zu ziehen damit man die verletzten Füße in die Schüssel geben konnte. Primus legte in die Schüssel einige saubere Tücher und knetete die Tücher durch. Er wrang sie aus und legte sie in die freie Schüssel.
Das Wasser war jetzt genug abgekühlt um Rufus nicht die Haut zu verbrühen.
Vorsichtig gaben sie die verletzten Füße ins Wasser. Rufus stöhnte leicht.
Primus sah in die fragenden Gesichter und entgegnete,Das Essigwasser säubert die Wunde und sorgt dafür, daß die Haut quillt. Auf diese Weise können wir die Verletzungen besser säubern, weil die Steine fast von selber nach vorne kommen.
Er befreite die Füße von Blutschlamm und nach ein paar Minuten hob Primus einen von Rufus Füßen an betrachtete die Wunden und nickte.
Hiernach puhlte er die drei kleinen Steine mit einer Pinzette heraus, die Landus wohlweislich bereitgelegt hatte.
Er suchte nach weiteren Partikeln fand aber keine.Die Wunden bluteten nicht nach,...Iupiter sei Dank.
Er bat Valerian darum den gesäuberten Fuß mit einem der Tücher locker zu verbinden.
Mit dem zweiten Fuß verfuhr er genauso.Er schüttete das blutige Wasser weg und kam zurück um sich die Verbände anzusehen.
Valerian hatte sie genau richtig gewickelt.
Erklärend fügte Primus hinzu,Die Haut muss sich erholen, zuerst zieht sich das durch das Wasser gequollene Fleisch zurück und verschließt so die Wunde bereits etwas.
Die Verbände dienen dazu Fliegen von der Wunde fern zu halten, bis sie erste Heilung zeigt. Dann gibt man Balsam auf die Wunde und...hofft. -
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Landus war überrascht wie bereitwillig er dem Legionär half und was er doch so schnell alles in seinem Haus finden konnte, wenn er nicht danach suchte. Heißes Wasser, Essig, eine Pinzette.
Faszinierend. So schnell wie dieser Legionär hätte Landus das nie gefunden... -
Reatinus, der absolut keine Ahnung von Medizin hatte, stand einfach nur daneben und beobachtete das Tun von Primus. Woher hatte er nur dieses Wissen?
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Valerian tat, was Primus ihm auftrug und beobachtete ansonsten staunend sein Tun. "An Dir ist echt ein Medicus verloren gegangen", stellte er mit ehrlicher Anerkennung in der Stimme fest. Warum war Primus noch gleich zur Legion gegangen? Mit seinen vielfältigen Begabungen und Fertigkeiten hatten ihm doch wesentlich ertragreichere Wege offen gestanden.
Die Erklärungen, die Primus abgab, merkte er sich möglichst gut. Vielleicht konnte er dieses Wissen eines Tages brauchen. Man konnte ja nie wissen.
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Primus sah Valerian an,...
Ich würde das auch für Dich tun,...hilf mir mal Rufus wieder auf den Tisch zu ziehen.
Rufus hing noch immer mit den Unterschenkeln in der Luft. -
Valerian faßte mit an und so zogen sie Rufus vorsichtig wieder auf den Tisch, so daß er bequem liegen konnte. "Und nun? Meinst Du, wir bekommen ihn jetzt transportiert? Oder sollte er besser erstmal hierbleiben?" Er fragte Primus, auch wenn sein fragender Blick den Optio kurz streifte. Bloß schien der sich mit Medizin genauso wenig auszukennen wie Valerian, weswegen wohl Primus derjenige war, der entscheiden mußte, wie es weiterging.
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Drusus war, noch bevor der Optio die umstehenden Probati angebrüllt hatte, wieder zu seinem Marschgepäck zurück gekehrt. Dennoch verfolgte er die Geschehnisse mit Besorgnis um den Kameraden, den es scheinbar wirklich schlimm erwischt hatte. Soweit er das mitbekommen hatte, schien Primus das Ruder an sich zu reissen. Der Terentier schien wirklich ein Univeralgenie zu sein. Drusus fragte sich woher Primus das wohl wisse, hatte aber nicht die leiseste Idee. Aber es war ja eigentlich egal woher er das wusste, wichtiger war das er es wusste und so Rufus wohl das Leben retten würde...
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Primus sah auf Rufus, der ruhig auf dem Tisch lag. Er fühlte die Stirn und stellte fest, daß er keine Anzeichen von Fieber hatte. Dann sagte er zu Valerian,
Befeuchte bitte seine Lippen mit einem nassen Tuch,...er darf nicht trinken...nur anfeuchten!
Sein Blick fiel wieder auf Rufus, dessen Gesicht einen ruhigen Ausdruck angenommen hatte und meinte,
Ich denke der Optio wird hier über unsere weitere Vorgehensweise schon die richtige Entscheidung fällen!
Er legte Valerian eine Hand auf die Schulter und nickte im leicht zu, dann wandte er sich dem Optio und Landus zu. Im Moment war Rufus stabil, aber ein Transport konnte die Sache nur verschlimmern. Sicher hatte der Optio keine Lust der Centuriae mit einem Verletzten zu folgen...hoffte Primus.
Optio, ...Probatus Terentius meldet,...Verletzter ist soweit stabil.
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Reatinus nickte dem Probatus zu und überlegte, was man nun machen könnte. Eigentlich hatte er ja keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Aber wenn es Rufus schon so schlecht ging, würde ein Transport nur schaden. Ganz sicher. Er wandte sich an Landus: "Kann der Probatus einige Zeit lang hier verweilen? Wir kommen ihn natürlich wieder abholen, wenn er nicht selbst kommt."
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Warum alle diesen Probatus mit den "Zauberhänden" so anstarrten verstand Landus nicht ganz. Das nicht alle wie er bei der Legion im Lazarett eingesetzt sind, das kam ihm gar nicht in den Sinn, war ja auch schon einige Tage her...
Sicher kann er hier bleiben. Ich werde mich um ihn kümmern. Allerdings bin ich nicht Crösus und habe selber nicht viel. Vielleicht könnt ihr mir einige Taler hier lassen, damit ich mich auch wirklich gut um ihn kümmern kann...
Wär doch gelacht, wenn sich hier nicht noch ein oder zwei Sesterzen rausschlagen ließen. Schließlich würde nie jemand seine Vermögenswerte nachprüfen und ihm für diese unverschämte Lüge eins Überbraten...
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Das war des Optios Angelegenheit...Primus nickte dem Peregrinus zu und wandte sich Rufus zu.
Er konnte dieses Schlitzohr nicht ertragen der versuchte am Leid eines römischen Legionärs Profit herauszuschlagen.Er dachte daran dem Optio vorzuschlagen zum Castellum zu laufen und dem Medicus Bescheid zu geben. Er würde dann mit zurück kommen und sich der Truppe wieder anschließen.
Doch vorerst hörte er zu, wie der Optio die Situation bereinigte...
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Valerian nahm ein feuchtes Tuch und befeuchtete die Lippen des Verletzten. Er verstand nicht, warum der Mann nicht endlich mal etwas trinken durfte. Und wenn es nur in sehr kleinen Schlucken war. Der kam doch sicher schon fast um vor Durst. Aber Primus schien zu wissen, was er tat, also sagte und fragte Valerian nichts, sondern tat einfach, was ihm aufgetragen worden war.
Den Besitzer den Landgutes fand er auch etwas sehr dreist. Aber warum sollte der Mann nicht eine kleine Belohnung für seine Hilfe bekommen? Verdient hatte er es sicherlich. Er hätte eben nur abwarten sollen, bis ihm die Belohnung zugesprochen wurde, statt sie frech einzufordern. Nun, auch das würde der Optio sicherlich regeln.
Gespannt sah Valerian zum Optio, auf dessen Schultern die ganze Verantwortung lag und der nun die Entscheidungen treffen und die entsprechenden Befehle erteilen mußte.
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Etwas misstrauisch blickte der Optio den Besitzer des Landguts an. Ein richtiges Schlitzohr also! Doch sein Blick schweifte auch zu Rufus, dem es ziemlich schlecht ging. Die Entscheidung lag also beim Optio.
"Ist es nicht schon Lohn genug, einem Soldaten des Imperators geholfen zu haben?", fragte Reatinus gefühlsbrüchig. Doch er wollte ja nicht, dass es Rufus noch schlechter ging. Also griff er zu seinem Geldbeutel, holte drei Sesterzen raus und hielt sie Landus hin. "Hier, nimm. Und wenn der Probatus nicht in einem Stück zurück kommt, werden wir mehr machen, als das Geld zurück zu holen...", warnte Reatinus. Er war sich einfach nicht sicher, ob der Mann nicht vielleicht auch ein Hobbyfleischer war. Und es war ihm anzusehen, dass er nicht begeistert war, zumal Reatinus wirklich nicht der reichste Römer war.
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Primus ging zu seiner Furca kniete sich davor hin und suchte in seinem Bündel. Bald hatte er seinen Geldbeutel gefunden,...er schüttelte ihn vorsichtig und entnahm ihm 2 Sesterzen,...mehr war nicht drin.
Er verschloß das Bündel wieder, zog die Riemen fest,erhob sich und ging zu seinem Optio.Ich danke dir Optio, ...ich möchte dir hier diese 2 Sesterzen schon mal geben,...den Rest bekommst du nach der Löhnung.
Es konnte doch nicht sein, daß ein römischer Offizier sein Geld an einen solchen "Patrioten" verlor.
Vielleicht sollte er doch den Vorschlag machen im Castellum Hilfe zu holen.
Er schätzte die Entfernung auf etwa 20 Meilen,...so in 2 bis 21/2 Stunden sollt das zu schaffen sein. -
Valerian bekam große Augen, als er sah, daß Primus dem Optio das Geld ersetzten wollte. Der Optio bekam das Geld doch sicherlich im Castellum ersetzt! Daß ein Probatus, der ja ohnehin nur extrem wenig Geld erhielt, dafür aufkam, das konnte doch wirklich nicht Primus' Ernst sein. Oder war er so reich, daß er sich diese großzügige Geste ohne weiteres leisten konnte?
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Probatus Rufus---------------------------------------------
In diesem Moment erwachte Rufus aus seiner Besinnungslosigkeit und versuchte sich aufzurappeln.
Primus!....Primus,...verdammt....was ist los?
Er stützte sich auf seinen rechten Unterarm und sah sich um,...
Wo zum Hades bin ich denn hier?...was ist passiert? -
Etwas erstaunt über Primus´ Geste wieß Reatinus ihn zurück. Er hatte wahrlich kein Interesse an dem Geld eines Probatus, so tief war er nicht gesunken. "Ich will dein Geld nicht, Probatus.", sprach er. Es war für Reatinus selbstverständlich, was er eben tat. Auch wenn sie die Rekruten immer hart ran nahmen, so waren sie doch auch indirekt die Schützlinge der Offiziere.
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