Atrium | Tiberischer Besuch

  • Der Sklave führte den Senator und seine Verwandte mit einem Lächeln in das Innere der flavischen villa - die Wandfarbe schien erst vor kurzem aufgefrischt worden zu sein, ebenso die Goldornamente, welche den Eindruck eines recht prächtigen Lebensstils noch unterstrichen. Kurz gesagt: Die typische villa einer einflussreichen und zudem noch nicht ganz verarmten patrizischen Familie. Auch das atrium mit einer Mischung aus Eleganz, einer ansprechenden Dekoration aus Möbelstücken, Pflanzen und einem sauber geschrubbten impluvium atmete den Geist des Gebäudes und verriet zum Reichtum auch noch eine aufmerksame und sorgsame Sklavenschaft, wie man es erwarten konnte.
    "Bitte wartet hier auf den dominus," erhob der blondgelockte, junge Sklave die Stimme und neigte ehrerbietig denKopf, bevor er sich umwandte, um in einem der zum atrium führenden Korridore zu verschwinden, zweifelsohne auf der Suche nach dem gewünschten Haushaltsmitglied.

  • Durus sah sich ein wenig um, während der Sklave sie verließ. Er war erst selten im flavischen Hause gewesen, umso neuer kam ihm die Raumgestaltung vor. Hatte man die Villa etwa renoviert?


    "Ich frage mich, ob wir unser Atrium auch einmal renovieren sollten, Camilla..."


    meinte er gedankenversunken.

  • Camilla folgte Durus und dem Sklaven in das Atrium. Ihr Ersteindruck bestätigte sich, hier konnte man die Zeit bestimmt gut rumbringen.


    "Also wenn, dann beauftrage den, der das hier gemacht hat.
    Er scheint Ahnung zu haben."


    Sagte Camilla und setzte sich auf eine der Marmorbänke.

  • Nachdem mir der Sklave meinen Besuch angemeldet hatte und mir ebenso kundgetan hatte, dass die beiden Tiberier ordnungsgemäß im atrium zwischengelagert worden waren, blieb mir nichts, als mich aufzumachen und mich ebenso dorthin zu begeben, allerdings doch mit der ein oder anderen Frage im Hinterkopf. Der einzige Tiberier, mit dem mich irgend etwas verband, befand sich in Parthia, und Tiberius Durus war mir nur vom Namen her ein Begriff. Vor allem, wieso war er in weiblicher Begleitung hier? Ich konnte mich zumindest nicht daran erinnern, einen Angriff auf die Tugend einer Tiberierin gemacht zu haben, in sofern waren die Umstände dieses Besuchs mehr als rätselhaft.
    So schritt ich, angetan mit einer einfachen weißen tunica, zu meinen beiden Besuchern und grüßte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    "Salvete, Senator, junge Dame und willkommen im Haus der gens Flavia - was kann ich für Euch tun? Darf ich euch vielleicht zufürderst ein Getränk anbieten?"

  • Durus stimmte Camilla mit einem


    "Das stimmt. Diese Ornamente gefallen mir besonders!"


    Und er deutete auf die goldene Raumdekoration, ehe er den Hausherrn (zumindest einen von ihnen) kommen sah und rasch den Arm senkte. Als Aquilius bei ihm angekommen war, musterte er den Sacerdos. Leider konnte er sich kaum erinnern, ihn schon einmal getroffen zu haben - höchstens bei irgendeinem gesellschaftlichen Anlass...war es nicht eine Hochzeit gewesen?


    "Salve, Flavius. Danke, für mich nicht."


    grüßte er zurück und begann direkt mit seinem Anliegen.


    "Dies ist Tiberia Camilla, meine Cousine. Sie möchte in den Dienst der Götter treten und Du wurdest der jungen Dame als Ausbilder zugeteilt."


    eröffnete er dem Flavier. Natürlich konnte der junge Mann von nichts wissen, aber einem Senator würde er sicher glauben - erwartete Durus!

  • Camilla besah sich die Ornament auf die Durus deutete. Camilla gefiel generell die gesammt Einrichtung. Als Durus seinen Arm senkte blickte sie zu ihm hinüber und folgte dann seinem Blick zu dem Flavier.
    Sie erhob sich und musterte ihren Gegenüber. Einen Sacerdos hatte sie sich irgendwie älter vorgestellt. Als Durus sie vorstellte neigte sie leicht den Kopf und grüßte den, ihr nametlich immernoch unbekannten, Flavier.


    "Salve Sacerdos. Ich würde mich über einen Becher Wasser freuen."


    Von dem heutigen rumgelaufe war sie dann odch schon etwas durstig.

  • Ich klatschte einmal scharf in beide Hände, was genügte, um einen unserer Sklaven herbeizurufen - Camillas Wunsch hatte ich mit einigen Worten schnell erläutert, und der blondgelockte Junge stob eilends davon, um ihr das Getränk zu bringen. Erst dann machte ich eine einladende Geste zu den gepolsterten und bequemen Sitzbänken hin, die unser Gespräch, wie es üblich war, in einen persönlicheren Rahmen führen sollte. Nur Boten, Sklaven und ungewünschte Besucher ließ man stehen ...
    "Nun, ich bin ein bisschen überrascht über diese Eröffnung, aber auch erfreut. Gerade aus den hohen Häusern dieser Stadt ist der Nachwuchs für die Priesterschaft leider sehr gering, und eine Tiberierin wird sicherlich ein wichtiges und notwendiges Zeichen für andere setzen können," erwiederte ich freundlich, als wir alle saßen. Einige Momente lang sann ich dem Gedanken nach, woher ich den Senator kannte, sein Gesicht jedenfalls hatte ich schon einmal gesehen. Irgendein Fest, wobei ich bei den meisten Festen schnell dafür sorgte, soviel wie möglich zu trinken, um das Geschwätz der meisten Gäste zu ertragen ... sicher war ich mir jedenfalls nicht.


    "Der Zeitpunkt ist jedenfalls sehr günstig, ich habe gerade zwei relativ neue discipulae in Ausbildung, und der Unterricht ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass man nicht hinzukommen könnte, ohne viel verpasst zu haben. Hast Du Dir schon ausgewählt, welcher Göttin Du dienen willst, Tiberia Camilla?" Der Sklave kehrte zurück und servierte den Becher Wasser auf einem kleinen Silbertablett, nicht ohne die hübsche Besucherin schelmisch angelächelt zu haben. Ich tat gekonnt so, als hätte ich es nicht bemerkt, und blickte sie aufmerksam an. Ob sie diese Entscheidung aus freiem Willen oder auf Wunsch ihrer Familie getroffen hatte, interessierte mich doch sehr.

  • Camilla ging hinüber zu den Sitzbänken und setzte sich. Sie nahm sich den Becher vom Tablett und nippte daran. Ganz normales Wasser? Sie hätte vielleicht gleich "mit einem Spritzer Orange" sagen sollen. Sie musterte den Sklaven, der sie ansah wie der Septemvir heute Morgen. Sie schickte ihm einen Ich-lass-dich-auspeitschen-Blick hinüber und wandte sich dann mit einem freundlichen Lächeln dem Flavier zu.


    "Nun, um ehrlich zu sein, nein. Noch nicht genau.
    Ich muss jedoch gestehen, das ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte."


    Camilla wusste nicht mal, dass man sich beim CD einer bestimmten Gottheit verschreiben musste. Naja, sie war ja noch am lernen und schließlich kam ja keiner allwissend zum cultus Deorum. Hoffte sie zumindest.

  • Der Jüngling ließ sich auch durch Camillas bösen Blick nicht beirren, entschwand aber auf einen Wink von mir recht eilig - er wusste sehr genau, wer in diesem Haushalt letztendlich dafür sorgen konnte, dass er Ärger bekam, und wer nicht. Camillas Worte ließen mich in meinen Gedanken etwas innehalten, denn letztendlich war es dann doch ungewöhnlich, dass jemand ohne ein konkretes Ziel in den cultus deorum eintreten wollte.
    "Nun, als discipula ist eine Wahl noch nicht vonnöten, aber spätestens sobald die Ausbildung abgeschlossen ist, solltest Du Dich entschieden haben - letztendlich werden die sacerdotes schwerpunktmäßig ausgebildet, und ich kann Dir wohl allgemeines Wissen auch vermitteln, doch wird es Dir auf Dauer mehr nützen, wenn Du auch die Dinge lernst, die Du dann konkret anwenden musst."

  • Durus nahm ebenfalls Platz und verfolgte dann schweigend das Gespräch zwischen beiden. Auch er wunderte sich einen Augenblick, dass Camilla noch keine favorisierte Gottheit hatte, aber andererseits war das ja auch nicht entscheidend. Folglich blieb er einfach sitzen und wartete ab, wie sich das Gespräch gestalten würde.








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  • Camilla lehnte sich etwas zurück und nahm noch einen Schluck vom Wasser. Es klang so als ob er es doch shcon jetzt wissen wollte. Ihr kamen zwar schon einige Ideen, aber hundert prozentig sicher war sie sich noch nicht. Ob man das später noch abändern konnte?


    "Nun Ceres oder Ferentina wären zwei Göttinnen, die mir jetzt spontan einfallen, denen ich gerne dienen würde.
    Vielleicht auch Iuventas. Wobei ich nun aber auch noch nicht weiß bei welcher Göttheit noch sacerdotes benötigt werden."


    Damit hatte sie sich hoffentlich erstmal aus der Lage heraus-improvisiert. :P Hofentlich konnte sie den Falvier damit vorläufig zufrieden stellen.

  • "Das einfachste wird sein, wenn wir die kultischen Handlungen dieser Göttinnen dann im Unterricht auch durchnehmen und zusehen, dass Du auch an öffentlichen Feiern teilnehmen kannst - dann wird es Dir sicher leichter fallen, Dich zu entscheiden," meinte ich überlegend und nickte dann zu meinen Worten bekräftigend. Ob im Ceres-Tempel noch Priesterinnen gebraucht wurden, wusste ich nicht, aber im Grunde brauchte jeder Tempel Nachwuchs, und das dringend - aber so deutlich konnte man das auch nicht vor einem senator erwähnen.
    "Ich denke, wir verbleiben vorerst so, dass Du zum Unterricht im templum Martis Ultoris erscheinst und teilnimmst - meine anderen beiden discipulae sind sehr freundliche junge Frauen, die sich sicher freuen werden, wenn sie Gesellschaft bekommen, und gemeinsam lernt es sich oft leichter."

  • Anscheinend war der Flavier erstmal zufrieden mit ihrer Antwort und so war es Camilla auch.


    "Gut dann werde ich Morgen in den Tempel kommen. Wenn die anderen noch nicht so weit fortgeschritten sind im Lehrstoff, werde ich sicherlich mithalten können."


    Wann musste sie eigentlich dort sein? Doch hoffentlich nicht sehr früh. Nicht das sie noch Frühs aufstehen musste, wie irgend eine gewöhnliche Plebejerin.


    "Wann geht der Unterricht eigentlich los? So um Mittag herum?"


    fragte Camilla hoffnungsvoll aber wenig überzeugt. :D

  • Ich schmunzelte ein wenig, denn mit ihren Worten erinnerte sie mich an jemanden, der ich vor nicht allzu langer Zeit auch gewesen war - Regeln waren unangenehm, und frühes Aufstehen noch mehr. So hob ich nur belustigt eine Braue und schüttelte etwas den Kopf.
    "Nun, ich muss Dich leider enttäuschen, wir beginnen vormittags, denn während der Hitze des Tages fällt den meisten doch das Lernen recht schwer - was bedeutet, Du wirst Dich daran gewöhnen müssen, früh aufzustehen. Gleich morgen kannst Du damit beginnen."

  • Also doch vormittags. Camilla ahnte, dass das alles noch in Arbeit ausarten würde und seufzte leicht.


    "Nun, man kann nicht alles haben, nicht war? Also morgen Früh im templum Martis Ultoris"


    sagte sie und nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher und stellte ihn dann auf einem Tablett ab.


    Sim-Off:

    ich weiß nicht ob ich gerade etwas neben mir bin, aber ich finde den thread nicht
    :(:(:(

  • Ihrer nun doch etwas sauren Miene war zu entnehmen, dass sie wohl nicht so begeistert von dem Gedanken war, dass die vermeintlich bequeme Arbeit im cultus deorum in eine anstrengende Täötigkeit ausartete - aber daran bemaß sich auch, wer es wirklich ernst meinte mit seinem Wunsch, den Göttern zu dienen.
    "Wenn Du Dich zum templum Martis Ultoris bringen lässt, wird man Dir dort sicherlich den Weg zum Unterrichtsraum weisen - so viel auswahl gibt es nun auch wieder nicht," meinte ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen. "Dann kann ich Dich also morgen früh als anwesend erwarten?"

  • "Ja, das kannst du."


    Da nun alle Angelegen auf Camilla's Seite geklärt waren, strich sie sich ihr Kleid glatt und erhob sich.


    "Nun, ich möchte auch nicht mehr von eurer Zeit beanspruchen, als nötig ist. Ich bin sicher ihr habt viel zu tun und wenn ihr keine Fragen mehr haben solltet, würde ich dann meinen letzten freien Tag genießen."


    fügte Camilla grinsend hinzu und warf Durus kurz einen Du-hast-doch-nichts-mehr-oder?-Blick zu. Dieser hate sich die Zeit über ziemlich ruhig verhalten. Allerdings war er ja auch nur als ihre Begleitung mit gekommen.

  • "Nun, wenn sonst keine Fragen mehr übrig sind," meinte ich mit einem freundlichen Lächeln und blickte ebenso wie Tiberia Camilla gen Tiberius Durus, ob er noch etwas zu dem Gespräch anzufügen hatte - oder ob es noch irgendwelche Dinge gab, die nicht geklärt waren.

  • Durus hatte nicht richtig zugehört, sondern weiter die geschmackvolle Einrichtung bewundert. Daher konnte er dem nichts hinzufügen und erhob sich.


    "Von meiner Seite nicht. Ich danke Dir, werter Flavius, dass du dich Camillas annimmst."


    Er schenkte dem Sacerdos ein freundliches Lächeln.








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