[Reiterausbildung] Titus Decimus Cursor





  • Rufinus stand schon lange vor den Equites auf dem Campus und waretete, bis sie sich in voller Ausrüstung nährerten. Es dauerte eine weile, doch diese Zeit nutzte er, um seinen Rede, die er halten wollte, nochmals durch zu gehen. Als sie dann endlich in Formation standen, schaute er die Equitees von seinem Pferd herab an.


    " Soldaten, willkommen in der Legionsreiterei. Mein Name ist Gaius Tiberius Rufinus, Duplicarius der Turma I von der Legio XXII. Ihr werdet mich stets Duplicarius Tiberius ansprechen, wer dies nicht macht, bekommt Strafdienst. Unser Decurio heißt Memmius Pedanius Cotyla. Im Kampf werden wir unter seinenm Befehl kämpfen oder sterben, dass liegt ganz bei euch.
    Wie dem auch sei, wenn eure Ausbildung abgeschlossen ist und ihr euch wirklich Equites nennen dürft, dann könnt ihr besser reiten als jeder andere im Imperium. Jeder Bauer kann einen Ausritt machen, doch ihr... ihr seid die Reiterelite Roms ! "


    Rufinus trabbte mit seinem Pferd kurz die Reihe entlang, um alle Soldaten in die Augen zu schauen. Unter ihnen war auch Titus Decimus Cursor. Nachdem Gaius den 20 Equites zeit gegeben hatte, die Worte sacken zu lassen, sprach er auch schon weiter...


    " Doch zunächst möchte ich einmal sehen, wie gut ihr reiten könnt. "


    Rufinus stieg von seinem Hengst ab.


    " Dieser Hengst hier heißt Pegasus und ist mein Pferd, er ist ein ruhiger und geduldiger Kerl. Auf ihm werdet ihr mir zeigen, was ihr könnt. Eure eigenen Pferde werden euch anschließend zugeteilt. Beginnen wir mit... "


    Gaius schaute durch die Reihen. Sein blick blieb beim Decimer stehen.


    " ... Eques Decimus zu mir. Die erste Übung besteht darin, dass du aufsitzt, erst einmal leicht trabst, dann immer schneller wirst, dist du im Gallop bist. Dann wirst du am Ende des Platzes eine scharfe Kurve nehmen und den selben ablauf tätigen, ausser das mit dem aufsitzen natürlich, sondern du wirst absitzen.
    Ausführen Eques... danach kommen die anderen dran. "


    Der Tiberier wartete auf die Ausführung und war gespannt, wie gut er sich anstellen würde.

  • Cursor nahm vom duplicarius die Zügel seines Pferdes entgegen. Für ihn stand fest, daß es sich bei diesem Pferd um ein ausgebildetes Militärpferd handelte, da sich selbst ein duplicarius nicht mit einem unausgebildeten Pferd herumärgern würde.


    Ein schnelles "Zu Befehl, duplicarius!" und schon war Cursor aufgesprungen:


    Er ergriff mit der linken Hand die Mähne des Pferdes, gleich hinter den Ohren, mit der rechten Hand faßte er die Zügel und die untersten Haare am Widerrist.


    Mit dem rechten Bein nahm er Schwung, schnellte sich mit dem linken ab, zog sich mit dem linken Arm an der Mähne hoch, stemmte sich mit dem rechten Arm auf den Widerrist ab, senkte den Oberkörper über den Widerrist und den Hals des Pferdes, brachte das angewinkelte rechte Bein über den Pferderücken auf die rechte Seite und richtete sich auf.


    Es sah so aus, als Stünde Cursor aufrecht mit gespreizten Beinen, denn in dieser Position hatte er mit den Oberschenkeln mehr Halt auf dem Pferd.


    Cursor gab Pegasus eine leichte Parade, was diesen veranlaßte im Schritt vorwärts zu gehen. Da schon der Schritt gleichmäßig war und auch der folgende schnelle Schritt willig vom Pferd angenommen wurde, trabte Cursor an.


    Er ließ seine Unterschenkel und Füße locker herabhängen; seinen Oberkörper nahm er leicht zurück, hielt ihn aber flexibel. Die zügelführende linke Hand hielt er tief und ruhig.


    Cursor ritt auf der linken Hand: Er hatte die Zügel locker, ohne zu ziehen, an der Außenseite des Pferdehalses, also rechts, angelegt, sein Gewicht nach links verlagert und trieb so das Pferd mit dem Außenschenkel, dem rechten.


    Noch ein leichter Druck und Pegasus ging in den Mitteltrab über. Cursor nahm den Schenkel etwas höher und das Pferd galoppierte an.


    Vor der Kurve ließ Cursor dem Pferd etwas die Zügel, so daß das Pferd die Kurve selbst austarieren konnnte.


    Auf dem Rückweg machte Cursor einen fliegenden Galoppwechsel, sodaß er nun auf der rechten Hand ritt. Ohne jegliche Schwierigkeit war Pegasus den Hilfen seines Reiters gefolgt.


    Nachdem Cursor in den leichten Trab übergegangen war, parierte er das Pferd kurz vor dem duplicarius zum Stand durch.


    Cursor sprang von Pegasus ab: Er schwang sein rechtes Bein über den Kopf des Pferdes nach links. Dann ließ er sich von seinem Rücken gleiten, kraulte es hinter dem linken Ohr und fuhr ihm mit dem Handrücken einige Male entlang des Pferdhalses. Er gab dem duplicarius die Zügel des Pferdes zurück und nahm Haltung an.


    "Befehl ausgeführt, duplicarius Tiberius. Ich danke Dir, daß ich Dein Pferd reiten durfte. Du hast nicht nur ein schönes, Du hast ein sehr gutes Pferd, soweit ich das beurteilen kann und darf. Würdest Du es als Anmaßung betrachten, Dich bei Gelegenheit darum zu bitten, Pegasus noch einmal reiten zu dürfen?"


  • Rufinus war erstaunt wie gut Cursor reiten konnte, sicherlich hatte er ein Pferd bereits besessen, denn sonst konnte man nicht so gut reiten. Gaius wusste kaum, was er nun den Decimer sagen sollte, schließlich konnte er beim besten willen nichts negatives erkennen. Als nun der Eques wieder vor ihm stand, konnte sich der Tiberier ein lächeln nicht verkneifen.


    " Sehr gut, man könnte meinen, dass du auf den Rücken eines Pferdes gross geworden bist. "


    Den Lob über sein Pferd, nahm Rufinus natürlich gerne entgegen.


    " Wer weiß, was die Übungen noch so mit sich bringen. "


    Natürlich wusste Gaius, was er alles noch mit den Equites machen wollte, aber das musste er ja nicht unbedingt am ersten Tag schon alles verraten.


    Nachdem die anderen Equites auch die Übung vollzogen haben, stellte sich Rufinus wieder vor ihnen. Pegasus stand direkt hinter ihm und stubste ihn immer wieder von hinten etwas an, als würde es nun als belohnung etwas haben wollen. Natürlich hatte der Tiberier immer etwas dabei gehabt und hielt dem Pferd etwas hin.


    " Nun Soldaten... hinter euch sind eure Pferde, die ihr euch nun aussuchen dürft. Sien sind noch recht jung und noch nicht ausgebildet oder sollte ich besser sagen, sie sind soweit ausgebildet, wie ihr es seit, denn sie haben schon eine kleine Ausbildung genießen dürfen. "


    Welche diese war, erwähnte er nicht, denn dass sollte jeder selber rausfinden.


    " Und auf den Wagen liegen für euch Sattel bereit... weggetreten. "


    Gaius sah nun zu, wie sich jeder auf den Weg machte, um sich ein Pferd aus zu suchen.

  • Wie hieß es doch so schön? Ein unerfahrener Reiter gehört auf ein erfahrenes Pferd, ein erfahrener Reiter kommt auch mit einem unerfahrenen Pferd zurecht! Als erfahrenen Reiter wollte er sich nicht loben, aber unerfahrenen war er gerade auch nicht.


    So nahm er sich einen Sattel, der bereits die Spuren seines Gebrauchs deutlich erkennen ließ. Dann ging er zu den Pferden. Es waren schöne Pferde, Stockmaß 1,60 m, das größte 1,75 m, schätzte er.


    Er ging langsam seitwärts von links zum ersten, strich ihm langsam den Hals hinauf, über die Ganaschen und dann bis zu seinem Ohr. Das Tier wieherte leise und drehte Cursor seinen Kopf entgegen. Dieser blies im leicht über die Nüstern, das Pferd senkte leicht seinen Kopf zu Boden. Cursor ließ seine Hand nochmals den Hals entlang bis zum Ohr des Pferdes wandern und knickte es sanft um. Es kam keine Regung.


    Cursor nahm die linke Vorhand des Pferdes, zog sie nach vorne und hob sie dann nach hinten hoch, so weit es ging. Auch seine Hinterhand gab das Tier freiwillig und ohne Schwierigkeiten.


    Cursor nahm seinen Sattel und ließ ihn absichtlich etwas unsanft in den Pferderücken fallen. Auch das ließ das Tier ohne eine weitere Reaktion über sich ergehen.


    Jetzt kam es nur noch darauf an, wie sich das Pferd beim Auftrensen, Aufsitzen und letztlich beim Reiten verhält. Wenn es auf reiterliche Hilfen reagiert, sich durchpapieren läßt und auch sonst ohne große Macken in sich ruhig bleibt, sind die besten Voraussetzungen gegeben.


    Mit diesen Überlegungen und mit seinem gesattelten Pferd stellte er sich neben Verus.

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    Eques Faustus Messius Verus
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    Verus, der nicht gerade der Beste in der Einheit war. Rannte sofort zu den Satteln, damit er sich das schönste nehmen konnte. Es schien fast so, als wäre es ziemlich egoistisch.


    Nachdem er dann endlich einen Sattel gefunden hatte, beeilte er sich, um zu den Pferden zu kommen. Er selber war nicht gerade sehr groß, darum nahm er sich eines der kleineren Pferden. Dann schaute er zu dem Decimer, der anscheinend eine liebesaffäre mit dem Pferd begann.


    " Hey du, sollst keine Affäre mit dem Pferd anfangen, sondern es nur reiten... HIHI.. "


    Er schmies seinen Sattel auf sein neues Pferd und schnürrte es fest, fast schon zu fest. Sprang dann auf den Rücken und ritt sofort zum Duplicarius zurück. Als das Pferd stoppen wollte, bremste es abrupt ab und Faustus landete mit dem Gesicht auf den Boden. Schnell versuchte er wieder auf das Pferd zu kommen, noch es beegte sich zu stark, um vernüftig aufzusitzen.






  • Rufinus schaute sich das Schauspiel an, wie sich die Männer ihre Pferde aussuchten. Dabei fiel ihm auf, wie einer der Eques regelrecht losrannte, in der Hoffnung, das beste Pferd zu bekommen. Dann schaute er zum Decimer, der sehr einfühlsam sich sein Pferd aussuchte. Sicherlich würde er auch mit diesem Pferd gut klar kommen, dachte sich der Tiberier.
    Nachdem alle nun wieder bei ihm standen, schaute er sie alle ernst an, vorallem Verus


    " Eques Messius... man sollte erstmal richtig reiten lernen, bevor man sich solch ein Pferd aussucht. "


    Mehr wollte Rufinus nicht sagen, denn er wusste, dass dieses Pferd das wildeste von allen war und es an meistens Ausbildung noch benötigte. Doc er war nicht bereit, ihm dies auch noch zu sagen.


    " Equites, nachdem ihr euch also eure Pferde ausgesucht habt... oder die Pferde sich euch ausgesucht haben. Kommen wir nun zu dem Teil, der ganz wichtig für euch ist. Behandelt euer Pferd, wie einen Kameraden. Beschäftigt euch mit ihm täglich, denn denkt immer daran, sie sind es, auf die ihr euch verlassen müsst, wenn ihr keine leichte Beute für den Feind sein wollt. "


    Rufinus wusste, dass man sich natürlich auch auf die anderen Equites verlassen musste, aber dies musste er wahrscheinlich den Soldaten nicht unbedingt extra sagen.


    " Nun möchte ich, dass ihr euch mit eurem Pferd vertraut macht. Geht mit eurem Pferd ersteinmal die Runde ab, die ihr vorhin auf Pegasus geritten seit, damit das Pferd spührt, dass es euch vertrauen kann. Wenn ihr damit fertig seit, macht ihr nochmals die erste Übung. Aber diesmal sollt ihr nur traben. Dies könnt ihr jetzt mehrmals machen, wenn ihr meint, dass ihr und das Pferd soweit seit, versucht das ganze dann in Galopp. Equites Ausführen... "


    Gaius bestiegt wieder seinen Hengst, damit er alles besser überschauen konnte.

  • Cursor nahm das Pferd, das er sich ausgesucht hatte, am Zügel.


    Noch war es ein Pferd, ein Wallach, wahrscheinlich sogar ohne vornehme Abstammung. Aber das schien Cursor nicht wichtig. Er hatte sich bereits einen Namen für seinen neuen Kameraden zurechtgelegt: Incitatus. So wollte er es nennen, und diesem Namen sollte es Ehre machen!


    Nun lag es an ihm, mit dem Pferd zurechtzukommen. Er war sich darüber im klaren, dem Tier niemals seine eigene Stärke und die Schwäche seines Reiters merken zu lassen. Er mußte zuerst die Freundschaft des Pferdes gewinnen.


    Und so fing er, während Incitatus neben ihm am Zügel ging, leise mit ihm zu reden. Das Pferd spitzte die Ohren, als ob es seinen künftigen Reiter verstehen würde.


    Cursor begann nun mit der Arbeit an der Hand. Er hielt sich mit seiner rechten Schulter dicht an der linken Seite des Tieres. Er hatte sich ein Stöckchen mitgebracht, mit dem er Incitatus wieder in die gerade Richtung verwies, wenn dieser mit der linken Hinterhand auszubrechen versuchte.


    Dann kamen die Kommandos. Cursor begann mit Halt. Das Pferd reagierte nicht. Woher sollte es auch wissen, was damit gemeint war. Noch einmal Halt und ein leichter Zügeldruck. Incitatus stand. Cursor hielt seinem "Ausbildling" ein Stück Karotte, das er sowohl als Belohnung als auch als Bestechung organisiert hatte, mit der flachen Hand hin. Genüßlich verputzte das Pferd seine Belohnung.


    Und noch einmal: Marsch, ein paar Schritte, Halt, Belohnung und noch einmal und noch einmal. Cursor fiel auf, daß sein Pferd sehr gelehrig war. Und das wollte er sich zunutzen machen.


    Als nächstes kam das Aufsitzen. Nachdem das Pferd seinem künftigen Reiter das nicht gerade fachgerechte Auflegen des Sattels nicht übelgenommen hatte, machte sich Cursor keine weiteren Gedanken über das Aufsitzen, Aufspringen und was es sonst noch für Raffinessen gab, um sein Pferd zu besteigen.


    Es ging wie bei Pegasus; keinerlei Schwierigkeiten, weder beim Pferd, noch beim Reiter. Cursor drückte seine Schenkel leicht an das Pferd ... und Incitatus marschierte.


    Den Schenkel ein wenig nach hinten ... und Incitatus trabte leicht an.


    Und das war der Beweis: Incitatus war angeritten. Wann und von wem, das war nicht wichtig. Entscheidend war, daß das Pferd noch mehr können mußte.


    Jetzt noch der Galopp: Cursor nahm seinen Außenschenkel etwas nach oben ... und Incitatus galoppierte ruhig an. Cursor fühlte sich wie in Abrahams Schoß. Schenkel wieder etwas nach unten ... Trab, Schenkel etwas nach oben ... Galopp.


    Cursor war mit dem, was sein Pferd gezeigt hatte, zufrieden. Für heute , meinte er, war es genug. Beim nächsten Mal wollte er sich vermehrt der Arbeit mit der Stimme widmen. Wenn es einmal so weit sein sollte, daß er seine Hände nicht mehr für die Zügel frei hatte und auch die Schenkelhilfen nicht wirken konnten, war nur noch die Stimme, die das Pferd kannte und die ihm vertraut war.


    Er ritt zum duplicarius, saß ordnungsgemäß ab, steckte Incitatus ein Stück Karotte zu, nahm Grundstellung ein und meldete


    "Befehl ausgeführt, duplicarius Tiberius!"

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    Eques Faustus Messius Verus
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    Verus, der keine ahnung vom Reiten hatte, ging hinter Cursor und wunderte sich ein wenig, was er da machte. Er versuchte das gleiche zu machen, doch sein Pferd wollte nicht so ganz, also zwang er es, ohne auch nur eine Belohnung dafür zu geben.


    Als dann Cursor aufsitzte, sprand auch Faustus auf sein Pferd und versuchte mit einem leichten Trab zu beginngen. Doch da der Sattel zu fest geschnürt war, weigerte sich das Pferd und schmiess den Reiter zu Boden. Verus wurde leicht wütend, doch bevor er sein Pferd bestrafen konnte, was auch schon der Duplicarius bei ihm.


    " Wie es es aussieht, mag dein Pferd dich nicht. "


    Nun erschrack Rufinus, als er sah, dass der Sattel viel zu fest war.


    " Eques, löse den Sattel ein wenig, du sollst ihn zwar fest schnürren, aber nicht so fest. "
    " Wird sofort erledigt, Duplicarius. "


    Verus löste nun den Sattel wieder, während der Duplicarius wieder auf seine Postion zurück ging.
    Nachdem Faustus alles erledigt hate, ließ sich das Pferd auch von ihm reiten, auch wenn nur mit sehr großen Problemen.






  • Rufinus war zufrieden, mit der Truppe, auch wenn einieg noch nicht soviel erfahrung mit brachten, wie anscheinend Cursor, doch im großen und ganzen waren sie alle gut. Bis auf einen, Verus stellte sich entweder einfach nur dumm an oder konnte wirklich nichts.


    Als sie alle wieder zurück waren und auf ihre Position standen. Ging Gaius die Reihen ab. Hier und da streichelte er die Pferde udn brüllte auch manch Eques an, der wirklich eine groben Fehler gemacht hatte. Nun kam er zu Titus. Auch Incitatus streichelte er und schaute dabei den Decimer an.


    " Du hast dein Pferd wirklich gut geführt. Mir fiel auf, dass deine Kameraden es dir gleich getan haben. Da du allen anschein nach dich sehr gut mit Pferden auskennst, werde ich dir eine Sonderaufgabe geben, doch dazu komme ich später. Mach so weiter... "


    Rufinus ging die Reihe weiter ab und als er am Ende ankam, stellte er sich wieder vor den Männern.


    " Equites, für heute soll es mir mal reichen, doch die nächsten Tage, werden wir weiter hart trainieren müssen. Eques Decimus Cursor progredere. " ~ Vortreten


    Nachdem Cursor vorgetreten war, sprach der Tiberier weiter.


    " Dir kommt eine besondere Aufgabe zu Teil. Du wirst fortan diese Gruppe jeden Morgen auf den Campus führen. Ihr werdet jeden morgen selbstständig zwei Runden zu Fuss laufen, sowie zwei Runden mit dem Pferd, eine trabent, die andere im Galopp laufen. Nachdem ich dann erscheine, erwarte ich von dir eine Meldung. Regredere. " ~ Eintreten


    Gaius wartete, bis Titus wieder in der Reihe stand, als er ihm noch einen weiteren Befehl gab.


    " Führe die Männer zurück ins Castellum und sieh zu, dass jeder einzelne die Thermae aufsucht. Ordate " ~ Ausführen

  • Cursor war mit seinem neuen Freund und sich so beschäftigt, daß er von dem, was um ihn herum vor sich ging, nichts mitbekam.


    Die Stimme des duplicarius holte ihn in die Wirklichkeit zurück, und er registrierte gerade noch die Befehle, die ihm der duplicarius gab.


    Mit Incitatus am langen Zügel nahm er vor dem duplicarius Haltung an.


    "Eques Cursor meldet sich mit den anderen equites in die thermae ab."


    Nachdem sich Cursor vergewissert hatte, daß alle den Weg zu den thermae kannten - die, die nicht Bescheid wußten, gesellten sich zu denen, die sich auskannten, - gab es kein Halten mehr, da ein jeder von ihnen eine Erfrischung notwendig hatte.


    Geordnet erreichten sie das castellum, brachten ihre Pferde in die Stallungen, holten sich ihre notwendigen Utensilien aus den Unterkünften und trafen sich dann zum gemeinsamen Bade.


  • Rufinus war zufrieden mit der Leistung, die er heute gesehen hatte. Als die Männer den Campus verliesen, sprang er auf Pegasus und trabte ihnen hinter her. Er überlegte, ob er nicht auch eine kleine Erfrischung gebrachen könnte, denn schließlich war der Tag heute wirklich sehr warm gewesen.

  • ... und so bot sich dem unsichtbaren Zuschauer während der nächsten 4 Tage folgendes Bild:


    Es war ein angenehm kühler Morgen. Langsam ging im Osten die Sonne auf.


    Cursor war auf Incitatus bereits aufgesessen, nahm ihn ein wenig an, ließ ihn aber sofort wieder die Zügel aus der Hand kauen. Noch hatte für die beiden die Arbeit nicht begonnen und so genossen beide den lauen Atem des Re, der angenehm erfrischte.


    Inzwischen hatten die equites ihre Pferde aus den Stallungen geholt. Ein fröhliches "Salve", mitunter auch ein mürrisches, untereinander.


    Sie versammelten sich um Cursor und sahen ihn erwartungsvoll an.


    "Ihr habt gehört, was der duplicarius gestern befohlen hat.


    Zunächst binden wir unsere Pferde dort links an den Querbalken und zwar so, daß zwischen jedem Pferd ein Abstand von einer Pferdelänge ist. Sollten unsere Freunde die Absicht haben, auszukeilen - sei es aus Übermut oder Langeweile oder sonst einem Grund - dann treten sie in die Luft und nicht uns oder einen Artgenossen."


    Nachdem Cursor überprüft hatte, daß alle Pferde fachgerecht festgebunden waren, begannen die equites mit der Umsetzung des Befehls ihres duplicarius.


    Sie liefen eine Runde, die zweite rannten sie. Start und Ziel waren die angebundenen Pferde.


    Anschließend band ein jeder sein Pferd los. Das Aufsitzen klappte. Zu weiteren Kommentaren hatte Cursor keine Befugnis.


    Auch die Trab- und die Galopprunde absolvierten die equites ohne weitere Zwischenfälle.


    Ohne Auftrag saßen alle equites ab und nahmen, da der duplicarius während der letzten Runde auf Pegasus angeritten war, Haltung an. Cursor meldete:


    "Deine angeordneten Übungen wurden ausgeführt. Keine besonderen Vorkommnisse, duplicarius Tiberius."


  • Wärhend die Equites gerade noch ihren Übungen machten, kam Rufinus auf dem Campus angeritten und war mit den Leistungen der letzten Tagen zufrieden. Die Entscheidung Cursor zum Befehlshaber dieser kleinen Truppe zu machen, schien auch die Richtige zu sein, schließlich musste er sehen, ob er das Zeug dafür hatte.


    Nachdem alle Equites vor ihm standen, schaute er sie alle ernst an, als wenn er unzufrieden wäre, mit dem, was sie bisher geleistet haben. Er wollte ihnen nicht zeigen, was er wirklich über sie dachte oder gar hielt.


    " Salvete Equites. Wurde auch langsam Zeit, dass ihr hier eintrefft. Langsam wird es Zeit, dass ihr zu richtigen Equites werdet, denn ihr trag immer noch die Uniformen und Ausrüstungen eines Legionären. Kann mir jemand von euch sagen, welche Waffen und Schilde uns Equites zu verfügung stehen ? "


    Erwartungsvoll schaute der Duplicarius in die Runde und wartete darauf, dass irgendeiner antworten würde.

  • Cursor trat vor.


    "An Waffen stehen uns zur Verfügung:


    (1) Die Angriffswaffen. Zu ihnen gehören das Langschwert, die spatha, mit deren Länge der Reiter auch einen sich am Boden duckenden Feind erreichen kann. Des weiteren vor allem Speere und Lanzen, die zum Wurf oder Stoß geeignet sind, da sich deren Durchschlagkraft durch die Geschwindigkeit des Pferdes wesentlich erhöhen läßt. Wir haben die hasta, eine Lanze von 1,8 - 2,6 m Länge, als Universalwaffe unserer Reiterei, die sowohl zum Soßen als auch zum Werfen verwendet werden kann. Wir haben die iacula, einen leichten Wurfspeer von 1,1 m Länge und schließlich den contus, eine Lanze von 3 - 4 m Länge, den wir von den Parthern übernommen haben und der aber nur bei einigen Spezialeinheiten Verwendung findet. Letztendlich haben wir noch Pfeil und Bogen, mit denen auch nur besondere Einheiten ausgerüstet sind.


    (2) Die Verteidigungswaffen. Zu ihnen zählen diejenigen Ausrüstungsgegenstände, die der Reiter zum Schutz seines Körpers im Kampf benutzt. Hierzu zählen Helm, Körperpanzer und Schild.


    Zu den Schilden ist zu sagen: Im Gegensatz zum gebogenen scutum der legionarii tragen die equites kleinere, flache Schilde, die entweder oval, rechteckig oder auch sechseckig sein können."


  • Rufinus war sehr überrascht, über die Antwort, die er gegeben hatte. Anscheinend hatte er wirklich sehr viel Ahnung gehabt, was die Kavallerie getraf.


    " Gut gut... Eques Decimus... "


    Nun ließ der Duplicarius eine Puppe für jeden Equites auf den Campus aufstellen.


    " Equites, seht ihr die Puppen dadrüben? Ihr werdet nun darauf zureiten, beim ersten Angriff stecht ihr der Puppe eure Lanze in den Oberkörper, dann müsst ihr schnell sein, ihr zieht euer Spatha, dreht die Pferde und reitet erneut an, versucht aber diesmal die Puppen am Hals zu treffen. Verstanden? Ausführen! "


    Der Tiberier sah nun zu, wie die Equites auf ihre Pferde sprangen und sich auf diese Übung vorbereiteten.

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    Eques Faustus Messius Verus
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    Verus machte sich dran und zog sich auf den Sattel seines Pferdes. Nun schaute er, ob er auch alles dabei hatte. Mit der Hasta in der Hand ritt er los und versuchte diese diese in den Körper seines Gegners, also der Puppe zu versenken. Nachdem er beim ersten Versuch an der Puppe viel zu weit vorbei gelaufen war, verlor er sein gleichgewicht und fiel vom Sattel. 'Mist', dachte er sich und ärgerte sich darüber, dass er gefallen war. An die Schmerzen dachte er gerade nicht, auch wenn ihm sein Rücken tierisch weh tat.


    Er hob wieder seine Hasta auf und saß auf. Sein Pferd war ein wenig unruhig, dass konnte er merken, doch nur warum, wusste er nicht. Es war eigentlich wie jeden Tag warm, ein leichter Wind ging und auch die Kameraden waren die gleichen gewesen.


    Nun versuchte er es erneut und hatte zumindest ein kleinen Teil erfolgt gehabt, zwar hielt er immer noch dieHasta in der Hand, doch hatte er zumindest schonmal die Puppe gestreift. Immer wieder versuchte er esmit der Hasta, bis er es endlich geschafft hatte.
    Nun zog er seine Spartha, mit der er den Hals der Puppe treffen wollte, doch bei seinem ersten Versuch traf er gerade mal die Schädeldecke. Na gut, dachte er sich, dass würde zwar auch reichen, um einen Gegner tötlich zu verletzen, doch er versuchte es weiter. Nach mehreren Versuchen, die zum Schluss immer besser wurden, ertönte die Lituus... alle Equites ritten wieder zum Duplicarius, wartend, was er nun mit ihnen vor hatte.





  • "Zu Befehl, dauplicarius Tiberius."


    Cursor saß auf Incitatus auf und ritt in vollem Galopp auf die Puppe zu, die er mit seiner Lanze in der Brust traf, ohne durch den Aufprall selbst vom Pferd geworfen zu werden. Die eigentliche Schwierigkeit bestand jedoch darin, die Lanze, ohne die Geschwindigkeit zu vermindern, aus der Puppe wieder herauszuziehen.


    Und nun zeigte sich das, was Cursor schon bei seinem ersten Zusammentreffen mit Incitatus gespürt hatte: die Sympathie zwischen ihm und dem Vierbeiner.


    Kurz vor der Puppe parierte Incitatus selbständig in den Schritt, sodaß Cursor die Lanze aus der Puppe ziehen konnte, und galoppierte sofort wieder an.


    Nun ritt Cursor mit seinem Pferd eine größer angelegte Volte, um so seine spatha zu ziehen. Er mußte nur den Griff von der Innenseite mit nach außen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten ergreifen, was ihm ohne Schwierigkeiten gelang.


    Im schnellen Trab ritt er wieder auf die Puppe zu ... und traf zwar nicht den Hals, sondern den Bauch.


    Noch eine Volte, diesmal mit gezogener spatha, ... und dieses Mal saß der Hieb genau zwischen Kopf und Hals.


    Cursor lenkte Incitatus zum duplicarius, saß ab und meldete:


    "Übung ausgeführt, duplicarius Tiberius."


  • Rufinus war unzufrieden mit dem was er sah, nur wenige haben diese Übung gut gemacht, die meisten aber vieln entweder vom Pferd oder verletzte beinahe ihr eigens Pferd.


    " Soetwas habe ich ja schon langenicht mehr gesehen... eure Leistung läßt zu wünschen übrig. Ihr seit nicht mehr bei der reudigen Hündin, die ihre Mutter nennt. Ihr seit in der Legion, da erwarte ich bessere Lesitungen. "


    Mit einem Kopfnicken brachten die Knechte Holzpferde rein, an denen die Equites nun trainieren sollten.Die Equites stiegen von ihren Pferden und übergaben diese den Knechten, die bereits standen, um die Pferde in ihren Ställen zu bringen.


    " Wir werden nun an den Holzpferden weiter trainieren, damit wir eure Pferde am leben lassen.
    Ihr werdet dort den richtigen Umgang mit der Spartha üben, dazu setzt sich jeder auf eines der Holzpferde. Ihr schlagt mit dem Spartha seitlich, das heißt, eure Klinge muss den Gegner treffen, nicht die Spitze des Schwertes. Eure Bewegung muss flüssig sein, das Schwert ist in eurer rechten Hand, ihr holt aus, dann führt ihr das Schwert in einer ründlichen Bewegung von unten nach oben, und führt es anschließend in Richtung eurer linken Schulter. So habt ihr die Möglichkeit gegebenenfalls auch noch einen Gegner auf der anderen Seite zu töten, indem ihr die gleiche Bewegung vollzieht, nur eben auf der anderen Seite. Verstanden Soldaten ? Ausführen. "


    Nun schaute Rufinus die equites an, die anscheinend etwas sauer waren,über seine Worte, doch wer solch eine schlechte Leistung ablieferte, musste mit soetwas rechnen

  • Cursor konnte den Unmut des duplicarius nicht nachvollziehen.


    Aber wenn befohlen war, daß der Himmel grün zu sein hatte, dann war er eben grün!


    Sie alle waren zwar equites, was aber nicht bedeutete, daß sie als solche voll ausgebildet oder kampfbereit waren.


    Und nun auf die Holzpferde! Erst traktiert man die Pferde, stellt fest, daß man nicht reiten kann ... und lernt erst einmal, was unter Reiten zu verstehen ist ... auf einem Holzpferd!


    Cursor hielt mit seinen Gedanken inne und kletterte auf ein Holzpferd.


    Er absolvierte die Übungen so, wie sie der duplicarius befohlen hatte, in der gleichen Reihenfolge, keinen Griff auslassend, erst etwas langsam, um sich die Griffe einzuprägen. Dann steigerte er sich.


    Irgendwann schien sein rechter Arm zu erlahmen. Er merkte, daß er die Griffe nicht mehr so flüssig ausführen konnte wie er wollte. Auch die Transpiritation machte von ihrer Daseinsberechtigung Gebrauch.


    Rettung bot nur noch der Befehl des duplicarius zur Einstellung der Übung.

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    Eques Faustus Messius Verus
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    Das war neu für Hadrianus. Mit dem Gladius hatte er umzugehen gelernt, schon durch das Waffentraining. Aber seitlich schlagen??
    Trotzdem sagte er mit den anderen zusammen:


    "Ja, Duplicarius !"


    Zusammen gingen sie zu den Holzpferden und zogen sich hoch. So mancher Equites trieb sich dabei Splitter in die Hände. Sextus biss die Zähne zusammen, griff nach dem Spatha und führte einige runde, flüssige Bewegungen mit dem Schwert aus, testete dann die Bewegung nach links. Dummerweise schrammte er dabei über den Hals des Holzpferdes. Er runzelte die Stirn und wiederholte die Kombination so lange, bis Schweiß auf seiner Stirn stand und das fiktive Pferd unversehrt blieb.
    Wieder und wieder wiederholten sie die Übungen. Manche verloren ihr Spatha bei dem Hieb nach links, mussten ab- und wieder aufsteigen. Einer fiel sogar bei einer besonders heftigen Bewegung herunter.






    Sim-Off:

    Nicht immer alles persöhnlich nehmen als Cursor, wenn ich als Duplicarius schreibe, dass die Equites scheiße waren, schließlich sind hier quasi 20 Mann in deiner Truppe. ;) SimOff Text wird wieder gelöscht

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