Nicht mehr weit bis Memphis



  • Die letzten Tage kamen Rufinus wie eine halbe Ewigkeit vor. Zwar kamen sie an mehren Städten bzw. Häusern vorbei, wo sie übernachten und gut essen konnten. Doch fand er es schlimm, die ganze Zeit nur auf den Rücken seines Pferdes zu sein... immer wieder langsam trabbent, weil sonst die Ochsen nicht mitkamen. Dieser trott machte einen langsam auch müde und immer wieder gähnte er zwischendurch und das, obwohl er jede Nacht eigentlich gut geschlafen hatte.


    Doch als er dann von weiten endlich die Stadt sah, freute er sich schon ein wenig, bald würden sie da sein, ihre Fracht abholen und den gleichen endlos langen Weg wieder zurück laufen... Naja, es hatte auch was gutes, denn dann waren sie schließlich auf den Rückweg.


    Es war bereits schon sehr spät und die Treiber deuteten an, dass die Tiere wiedermal eine Pause brauchten. Irgendwie glaubte der Tiberier ihnenn nicht, aber was solls, würden sie halt erst morgen in der Stadt ankommen, so schlimm war dies nun auch nicht... ein Tag mehr oder weniger.


    " Euqites, wir errichten hier unser Nachtlager, baut die Zelte auf und einer kümmert sich um unser Essen. "


    Insgesamt mussten sie drei Zelte aufbauen, die genau um das Lagerfeuer aufgestellt werden mussten. Die Treiber würden in der freien Natur übernachten, sowie die letzten Tage schon. Rufinus saß von Pegasus ab und schaute sich um, morgen würden sie den Händler endlich treffen.

  • Die Equites fanden ein gelegenes Örtchen, wo sie ihre Zelte aufschlagen konnten.
    Verus stieg ab und begann damit, das benötigte Material auszupacken, welches sie für ihre Zelte benötigten. Ein Eques hatte sich bereits bereit erklähr, um das Essen zuzubereiten. Alle waren fleissig am Arbeiten und die Treiber hatten sich inzwischen verzogen. Es ging nicht lange und schon brannte ein kleines Feuerchen, das von Zeit zu Zeit immer mehr wuchs.

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    Eques Potitus Cascellius Evander
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    Evander steigt von seinem Pferd ab und freute sich, als er die Stadt von weitem sah.


    " Na endlich, bei Jupiter, wir sind bald da... wurde auch langsam Zeit. "


    Potitus ging zu Verus und half ihm beim Zelt aufbauen. Die letzten Tage ritten nun die Männer die ganze Zeit zusammen und man hatte kaum mit einander gesprochen, zumindest nicht Evander und Verus.


    " Und, was glaubst du, was für ein Geschenk wir abholen müssen ? Hadrianus und ich glaube ja, dass es vielleicht wilde Krokodile sind, denn was sonst soll man ihr aus dieser Gegend haben wollen ? "


    Evander lachte etwas, während er weiter das Zelt aufbaute.





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    Eques Sextus Fufidius Hadrianus
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    Hadrianus hörte, wie Evander versuchte, eine Unterhaltung mit Verus zu führen, doch hielt er sich da raus, schließlich waren sie nicht gerade Freunde.


    Er sorgte dafür, dass das Zelt von Duplicarius aufgestellt wurde, welches von den ganzen Zelten das schönste war. Vielleicht war es auch bequemer, doch dies wusste er nicht.
    Dan schaute er zur Stadt und fragte sich natürlich auch, was sie dort erwartet, aber eigentlich war es egal, denn sie würden es ja morgen sehen.





  • Auf Evanders Vermutung, was wohl transportiert werde, meinte Verus:


    "Wilde Tiere werden es wohl sein. Unwahrscheinlicher wäre, wenn wir Sklaven auf diese Art transportieren müssten. "


    Als Evander erwähnt hatte, dass es Krokodile sein könnten, schlug Verus Herz etwas schneller. Er hatte nämlich schon üble Geschichten von diesen Viehchern gehört.


    " Ich hoffe, dass ich nicht alzuviel mit diesen Tieren zu tun habe."


    Verus und Evander diskutierten noch über dieses und jenes während sie das Zelt aufbauten...


    Endlich war es fertig aufgestellt. Auch der Duft nach Essen drang in ihre Nasen.


    " Wäre es nicht besser gewesen, wenn wir nach Menphis geritten wären und dann erst dort mit den Treibern und dem trägen Ochsenwagen die Tiere zurücktransportiert hätten? " meinte Verus fragend zu Evander.

  • Zitat

    Original von Publius Redivivus Verus
    ... Ein Eques hatte sich bereits bereit erklähr, um das Essen zuzubereiten.


    Und dieser eques war kein anderer als Cursor, der vielgerühmte Meisterkoch von Menuthis. Und was stand auf dem Speiseplan? Natürlich puls!


    Nach dem "Einsammeln" der einzelnen Zutaten von allen, die zur "Teilnahme" an diesem Mahl berechtigt waren, stand der Zubereitung nichts mehr im Wege.


    Innerhalb kurzer Zeit war das Essen fertig. Der Duft mußte einem jeden einfach in die Nase steigen!


    Cursor sah Verus an.


    "Bei Menuthis hast Du meinen Puls als "deliziös" bezeichnet. Ich bin gespannt, wie er mir heute gelungen ist".


  • Gaius stellet zufrieden fest, wie seine Equites sich verstanden, auch wenn Hadrianus immer noch nicht richtig dazu gehörte, doch das lag wahrscheinlich daran, dass er sich nicht so gut Verus Verstand.


    Alle Zelte waren aufgebaut und sie konnten sie gemütlich ans Feuer setzen. Langsam wurde es etwas dunkler und auch kühler, aber auch angenehmer. Der Tiberier setzte sich mit seiner Schale zu seinen Männern. Er fand, das Cursor immer noch am besten von den sechs Equites, doch würde er dies niemals zugeben und auch nur sagen, schließlich wollte er keinen Equites zu nahe treten.


    " Ich hoffe doch, dass wir morgen nicht allzuviele Pausen machen müssen. Ich vermute fast schon, dass die Treiber dies nur so sagen... mir dauert diese Reise schon zu lange. "
    warf der Duplicarius einfach mal in die Runde rein, um eine kleine Diskusion mit seine Leuetn zuführen. Zwar wollte er keine zu enge Beziehung mit ihnen aufbauen, denn dass wäre auch nicht gut, doch mit wem sollte er sich sonst unterhalten, war ja schließlich kein anderer da.

  • Gemütlich sass Verus am Feuer.
    - Schon wieder Puls!- dachte Verus. Er hatten nichts gegen den Puls von Cursor einzuwenden, aber immer die selbe Mahlzeit war nicht sehr genüsslich. Der Puls hing Verus langsam zu den Ohren raus. Wieder zurück in Nikopolis würde er sofort einen Markt mit Spezialitäten aus Rom aufsuchen.


    Da Verus immer noch neugierig war, was sie wohl abholen mussten fragte Verus am Feuer:

    "Mir dauert diese Reise auch schon zulang!....... Erlaubt mich zu fragen oh Duplicarius, ... schon seit Beginn dieser Reise bin ich neugierig, was wir abholen müssen.


    Dies nicht nur aus lauter Neugier, sondern auch weil ich mich darauf einstellen will, ob ich noch gegen ein Krokodil kämpfen muss oder was eigentlich unsere Aufgabe ist, ausser diesen langsamen Ochsenkarren zu begleiten. Und warum diese Aufgabe sechs und nicht zwei Soldaten braucht.


    Ich verstehe auch, wenn ihr nicht antworten wollt, aber ich glaube es würde fast alle interessieren und es ist auch erleichternd, wenn man weiss warum man eigentlich diese Aufgabe zu erledigen hat ! "


    Verus wusste nicht, ob er zuweit gegangen war. Denn es gab gewisse Vorgesetzte, die keine Fragen duldeten.


  • Rufinus aß sein Puls und dachtean morgen, wenn er diesen Händler aufsuchen musste. Wie würde er vorgehen ? Wird der Händler kooperieren und musste er ihn überzeugen ?


    Verus stellte dem Duplicarius eine Frage und der Tiberier fand es ein wenig unhöflich, doch was sollte amn von einem Plebejer schon erwarten.


    " Nun... ich habe gehört, wie ihr die letzten Tagen immer wieder darüber gesprochen habt und fand es sehr belustigend. Doch da ihr es morgen sowieso erfahren werdet, kann ich euch auch heute schon alles sagen. Habt ihr schonmal von einem Untier namens Hippopotamus oder auch Niluspferd gehört ? "


    Gaius schaute in die Geischter der Equites, zumindest bei dreien merkte, er, dass sie keine Ahnung hatten, was er damit überhaupt meinte.

  • Verus wurde etwas bleich, denn er hatte dieses Untier noch nie gesehen und der Name klang sehr gefährlich. - Desshalb brauchten sie für diesen Auftrag so viele "Elitesoldaten"-


    Verus fühlte sich nun nicht wohler als vorher, als er noch nicht wusste, was sie transportieren mussten. -Ein Tier in diesem riesigen Wagen?- Dies musste fürwahr ein brutales und gefährliches Monster sein. - Wer würde wohl einem anderen ein Monster schenken. Diese Person musste nicht richtig ticken.-


    Die Lust auf weitere Fragen war ihm vergangen.

  • Auch Cursor hatte die Antwort des duplicarius auf Verus` Frage gehört.


    Endlich wußten sie, um was für einen Spezialauftrag es sich handelte.


    Er sah zu Verus, der sehr blaß geworden war.


    "Verus, was soll`s? Befehl ist Befehl! Und dieses Hippodingsda brauchen wir ja nicht zu fangen, zu bändigen oder sonst etwas. Wir sollen es doch "nur" sicher nach Alexandria bringen. Und nicht an einer langen Leine, sondern in einem Wagen. Wir sind die Elite der Legion, schon vergessen? Da schaffen wir das allemal!"


    Cursor war zwar selbst etwas mulmig zumute. Aber mit
    seinen Worten versuchte er nicht nur Verus, sondern auch sich selbst zu beruhigen.


  • Gaius sah, dass Verus blass wurde, dies reichte ihm als Antwort. Auch Cursor schien nicht unbedingt zu wissen, was dies für ein Untier sein soll.


    " Es heißt, dass es ein großes Tier ist und so Fett wie ein Ochse, mehr konnte mir der Praefectus auch nicht sagen, aber wir werden sehen, ob dies stimmt... morgen. "


    Das der Praectus sich nicht hundert Prozent sicher war, ob der Wagen das Tier tragen oder gar in Zaun halten konnte, hatte er ihnen nicht gesagt, denn er wollte nicht unbedingt den Männern noch mehr angst einjagen, schließlich sollten sie, er eingeschlossen, einfach nur ihren Dienst tun. Dafür wurden sie schließlich geschickt. Rufinus fragte sich nur, was er machen sollte, wenn dieses Untier sich befreien konnte ?!?

  • Von einem Niluspferd hatte Veratius schon gehört aber auch er konnte sich nicht auch nur vorstellen um was es sich dabei handelt.
    Varus aß seinen Puls, naja, seine sache war das ja auch nicht, mal ab und zu auch wenn sich Cursor mühe gegeben hat, es bleibt eben Puls.


    Aber eben noch besser als gar nichts.

  • Cursor sah sich um.


    Trotz des mulmigen Gefühls im Magen, das die zu erwartende Begegnung mit einem Untier hervorrief, schien der puls allen bekommen zu sein.


    Beanstandungen oder Beschwerden jeglicher Art waren, zumindest hörbar, nicht zu vernehmen.


    Den nächsten puls jedoch wollte er auf keinen Fall mehr kochen!


  • Nachdem Rufinus seine Schlae leer gegessen hatte, schaute er kurz zu Cursor und dann zu den anderen.


    " Morgen werden wir alle in Memphis in ein Gasthaus gehen, dort werde ich euch einladen... endlich mal etwas anderes Essen, als Puls. Cursor... wie immer war es lecker. "


    Dann stand der Duplicarius auf und verschwand in seinen Zelt, wo er noch eingie Briefe durchlass, um sie zu korrigieren, schließlich wollte er keinen Roman an seinen beiden Schwestern schicken.

  • Auch Veratius hatte den Puls vertragen, naja, wieso auch nicht, es war eben besser als zu hungern.
    Als Veratius vom Duplicarius hörte, dass es morgen ins Gasthaus geht, machte sich bei ihm eine innere Freude breit, so pft haben die Equites nicht die Gelegenheit in einem Gasthaus zu speisen und dann auch noch eingeladen zu werden.
    Veratius spazierte noch ein wenig durch die Nacht, unweit vom Zeltlager, schließlich solle man nicht mit vollem Magen schlafen gehen.

  • Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Morgen werden wir alle in Memphis in ein Gasthaus gehen, dort werde ich euch einladen... endlich mal etwas anderes Essen, als Puls. Cursor... wie immer war es lecker. "


    Insgeheim gab Cursor allen recht. Auch ihm stand der puls bis obenhin. Gut, er war besser als nichts zum Essen, aber irgendwann braucht auch selbst der genügsamste eques eine Abwechslung.


    Da kam die Einladung des duplicarius wie gerufen!

  • Als der Duplicarius erwähnt hatte, dass er alle einladen würde, schrie Verus innerlich vor Freude. Der Puls war nicht schlecht. Jeden Tag das Gleiche, war einfach langweilig.


    Verus blieb noch lange vor dem Feuer sitzten.


  • Rufinus war schon recht früh wach gewesen und ging, wie jeden Morgen, sofort zum Fluss, zog sich aus und waschte sich, auch die morgendliche Rasur durfte nicht fehlen, obwohl es schwer war, dies ganz ohne spiegel zu machen, doch es würde schon gehen.


    Die Sonne ging langsam auf und eine kühle Brise ging. Das Wasser war angenehm warm, so dass dieses Zusammenspiel vom warmen Wasser und kalter Luft sehr erfrischend war. Sicherlich würden seine Männer auch gleich wach werden, denn schließlich ging es heute Nach Memphis... und es gab etwas anständiges zu Essen.

  • Cursor hatte nicht nur schlecht, er hatte verdammt schlecht geschlafen. In seinem Bauch brodelte es wie in einem Vulkan. Sein zusammengebrauter puls schien ihm als einzigen - war es eine Strafe der Götter? - nicht bekommen zu sein.


    Die Sonne war noch im Begriff aufzugehen, da trieb es den Unglücklichen von seinem Lager. In einiger Entfernung nahm er einen Busch war, der für sein Vorhaben geeignet erschien.


    So schnell er konnte und ihm sein Zustand dies zuließ, visierte er das Objekt an, hoch die Kleider und noch gerade rechtzeitig in die Hocke und schon rauschte es in den Schachtelhalmen, verdächtig lispelte der nahe Fluß ...


    ... der für ausgiebige morgendliche Waschungen und Erfrischungen zur Verfügung stand. Weiter oben bemerkte Cursor den duplicarius, der, wie es aussah, ebenfalls das Ritual des Morgens genoß.


    Und dann erinnerte sich Cursor an die Einladung des duplicarius in Memphis, und der unangenehme Zwischenfall mit seinem puls, den keiner bemerkt zu haben schien, gehörte der Vergangenheit an.

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