Archiv der alten Casa | Hortus, Säulengang, Culina

  • Die Küche



    Eigentlich sollten hier das Klabbern von Töpfen oder der Lärm der arbeitenden Sklaven zu hören sein. Doch die Küche ist still und verlassen. Doch obwohl sie leer ist und schon seit langer Zeit keinen Sklaven mehr gesehen hat, ist sie ordentlich und sauber hergerichtet.


    Doch die Regale sind meistens leer und keine Brotlaiber, Obst oder Kräuter füllen die Küche wenigstens mit etwas Lebendigem.

  • Nach der mühevollen Arbeit mit dem Altar kommt Medeia hereingetrottet. Sie wirft einen dreckigen Lappen in eine alte Kiste und setzt sich auf einen Holzhocker. Ihr Blick geht über die leeren Essensregale. Seufzend starrt sie darauf, während ihr Magen wieder protestiert, immer noch nicht gefüllt worden zu sein.


    "Das Betreten der Küche ist nur Sklaven gestattet..." Medeia erhebt sich seufzend. "Schöne Hausordnung. Hat wohl nicht daran gedacht, dass wir keine Sklaven haben. Oh...und auch kein Brot mehr." Suchend nach etwas Essbaren geht sie in der Küche auf und ab. "Bei den Göttern, ich hätte im Palast bleiben sollen, da hätte ich wenigstens etwas zu essen." Letztendlich konnte sie einen alten Brotkanten und einen Oliventopf auftreiben. Auf dem Kanten rumkauend verläßt sie etwas gefrustet die Küche.

  • An einem späten Abend betritt Medeia vollbepackt die Küche. Die Leinentasche auf den Tisch stellend, sinkt sie müde auf einen Schemel herunter. Stöhnend zieht sie ihre Sandalen aus und hebt einen Fuss hoch und dann den anderen. "Oh...eine Massage wäre nicht schlecht. Hm...ob er auch Hausbesuche macht?"


    Sie packt aus den Taschen die Brotlaiber, die sie gekauft hat, den Käse und sonstige Dinge, die eigentlich auch in die Küche gehören. Dann fängt sie an, sich ein Abendmahl zusammen zu richten. Ihr Blick fällt auf einen weiteren Topf mit Oliven ganz oben auf dem Regal. Wagemutig stellt sie sich auf einen Schemel und streckt ihre Finger nach dem Topf aus, doch leider nicht weit genug. Der Schemel wankt und mit einer erschrockenen Aufjapsen fällt Medeia von dem Schemel, wobei sie einige Töpfe mit herunterreisst. Ein lautes Scheppern geht durch das Haus.

  • Lucius hatte das laute Scheppern in der Küche vernommen und war daraufhin gleich dorthin gegangen. Erschrocken sah er auf Medeia, die stöhnend am Boden zwischen zahlreichen Scherben lag und scheinbar gestürzt war.


    Ohne zu zögern eilte er zu ihr und zog sie in seine Arme um sie etwas aufzurichten. "Bei den Göttern... Medeia, hast du dich verletzt?" fragte er mit besorgter Stimme.

  • Dankbar läßt sich Medeia aufhelfen. "Oh...!" stöhnt sie leicht und reibt sich ihr aufgeschürften Ellbogen. "Es geht schon!" Sie sieht kurz wehleidig aus und sieht anklagend auf das Regal, das unbeeindruckt schweigt.


    "Ach, ich bin einfach zu klein. Eine Germanin müsste ich dafür sein." Sie deutet auf den Oliventopf. Dann sieht sie jedoch erstaunt zu Castus. "Ja, Lucius? Dich gibt es auch noch? Wo warst Du denn die letzte Zeit. Eine Frau?" fragt sie augenzwinkernd.


    Sie geht zu einer Wasserschüssel, taucht einen Lappen hinein und presst ihn an ihren Ellbogen, dann wendet sie sich wieder Castus zu.

  • Schön wäre es...seufzte Lucius in Gedanken, als Medeia ihn bezüglich der Frau ansprach. Wie lange war es her gewesen, dass er zuletzt eine Frau geliebt hatte und sich geliebt fühlte.
    "Nein, keine Frau" antwortete er knapp, während er ihr auf half. Dann entschied er doch noch seine Antwort zu erweitern. "ich war viel arbeiten und nachdem ich Messalina den Betrieb zurück überschreiben lies, bin ich der CU beigetreten. Die Ausbildung dort nimmt viel Zeit in Anspruch, aber es macht Freude. Ich kann wieder das tun, was ich gelernt habe und muss mich nicht mit Gläsern abgeben." schmunzelt er, nimmt das Olivenglas und stellt es auf das Regal.


    "Möchtest du, dass ich dich einen Schemel kaufe, damit du besser zu den Regalen hochsteigen kannst?" fragte er vorsichtig.

  • "Einen Schemel?" Medeia lächelt leicht und schüttelt ihren Kopf. "Nein, das ist nicht notwendig! Ich muss es mir angewöhnen, den Topf nicht so hoch zu stellen."


    Sie legt den Lappen zur Seite. "Du bist der Stadtwache beigetreten? Das ist doch wunderbar." Sie blinzelt dann. "Aber wolltest Du das Militär nicht hinter Dir lassen?"


    Dann scheint ihr noch etwas anderes einzufallen. "Ich habe übrigens einen neuen Hausaltar gekauft. Der Alte ist wirklich auseinandergefallen. Weihrauch und Lampen stehen dort schon. Vielleicht können wir diesen ja gemeinsam noch einweihen. Was meinst Du?"

  • "Gut" nickte Lucius auf Medeia's Abweisung hin. "Es war auch nur ein Vorschlag um dir die Arbeit zu erleichtern. Ich weis, es wäre besser einen Sklaven zu haben, aber... naja das kann noch etwas dauern."
    Er seufzte und setzte sich an den Holztisch, welcher in der Küche stand.


    "Ja, man mag es kaum glauben, aber ich bin tätsächlich bereits in der Grundausbildung der Stadtwache." nickte Lucius und grinste Medeia an. "Es stimmt, ich wollte mit dem Töten eigentlich aufhören. Aber der Stadt zu dienen und Verbrechern das Handwerk zu legen um die Bewohner zu schützen ist etwas anderes als auf dem Schlachtfeld willkürlich jeden nieder zu metzeln." antwortete er.


    "So, ein neuer Hausaltar? Wie schön" freute sich Lucius. "Wann möchtest du ihn einweihen?"

  • "Sobald Du Zeit dazu hast! Meinst Du nicht auch?" Sie setzt sich neben Castus an den Holztisch. Sie lächelt und betrachtet ihn lange.


    "Du hast recht. Die Arbeit bei der Stadtwache ist anders. Du wirst Menschen helfen können, aber Du wirst Dir mit Sicherheit auch einige Feinde machen." Sie lächelt nachdenklich, wird dann langsam ernster in ihrer Miene als sie Verschiedenes abwägt. "Aber pass bitte gut auf Dich auf, Lucius." Medeia sieht ihm ernst in die Augen und legt dabei ihre Hand auf seinen Arm. "Du bist schließlich der letzte Artorius, der noch das Blut meines Mannes in seinen Adern trägt. Und Du bedeutest mir sehr viel, Lucius!" Sie lächelt ihn ehrlich an und steht auf.


    "Hast Du Hunger, Lucius? Ich war gerade dabei, etwas zu Essen herzurichten." Medeia geht um den Tisch herum und holt aus den Taschen einiges Gemüse und auch ein Bündel, dass sich rot verfäbt hat. "Und einen Sklaven kaufen? Ach, das ist mir wirklich nicht so wichtig. Irgendwie mag ich die Ruhe im Haus sehr gerne!"


    Sie holt einige Töpfe hervor und ein großes Messer, was in ihrer Hand absurd aussieht. Castus immer wieder anlächelnd fängt sie an, das Gemüse zu zerschneiden und auch das Fleisch aus dem Bündel auszupacken. "Magst Du vielleicht den Ofen anfeuern?"


    Im Gemüseschneiden hält sie inne, da ihr wohl eine wichtige Frage in den Sinn gekommen ist. "Hat die Familie neben den Laren noch eine bestimmte Gottheit, die sie verehrt?"

  • "Mit meiner Zeit sieht es schlecht aus im Moment, aber ich werde dich natürlich wissen lassen, sobald ich einen freien Tag erübrigen kann." lächelte er.


    "Feinde hat man doch überall." antwortete er ihr und sah sie geradewegs an. "Ich glaube in der Politik noch mehr als auf der Straße als Stadtwache." lachte er, dann wurde er wieder ernst. "Ich verspreche dir, dass ich aufpassen werde." antwortete er mit strenger Miene und legte seine Hand auf Medeias.


    "Ich habe einen Bärenhunger" gestand er und lächelte sie wieder an. "Kann ich dir etwas helfen?" Als sie ihn bat sich um den Ofen zu kümmern, sprang er sofort auf und schnappte sich das Holz in der Ecke um Feuer zu machen.


    Wie sie auf die Gottheiten zu sprechen kommt, sitzt er bereits schon wieder und hat sich etwas Kohl genommen, den er zerschneidet. "Nun, ich muss zugeben, dass ich trotz meiner gefährlichen Laufbahn in Legio und in Germanien, keinen Gott intensiv verehrt habe. Ich glaube mich zu erinnern das Vater davon sprach, dass wir die Göttin Venus und den Kriegsgott Mars verehrten."

  • "Venus und Mars? Soso! Das sind wohl die meistverehrtesten Götter hier in Rom!" Langsam schneidet sie einige Rüben und wirft diese in eine große gußeiserne Pfanne. Lächelnd beobachtet sie, wie Castus das Feuer anschürt und geht mit der Pfanne zum Ofen. Nachdem sie die Pfanne dort abgestellt hat, reibt sie sich leicht die Finger und wartet bis es langsam anfängt zu brutzeln.


    "Und wie stehst Du zur Götterwelt, Lucius?" Langsamen Schrittes holt sie noch das Fleisch, was sie zu dem heißen Öl dazuwirft und mit einem großen Holzstock umrührt.


    "Ach, da fällt mir noch etwas anderes ein! Ist unsere Familie eigentlich Klient einer anderen Familie?" Der Stock löst das Fleisch und wendet es, nachdem es schon hellbraun an der einen Seite gebraten wurde.

  • "Ja, das sind sie wohl" antwortete Lucius auf Artorias Bemerkung. Er bringt auch seinen geschnittenen Kohl zur Pfanne und gibt ihn dazu, dann setzt er sich wieder und sieht Medeia beim Kochen zu.


    "Nun, wie soll ich dazu stehn? Als ehemaliger Soldat, der im Krieg war und täglich um sein Leben bangen musste, habe ich natürlich oft zu den Göttern gebetet, dass sie mich verschonen. Wie man sieht hat dies auch durchaus funktioniert." grinst er. "Aber ich bete keinen bestimmten Gott an. Wie steht es mit dir und den Göttern?" fragte er neugierig und lehnte sich zurück.


    Mit zusammengezogenen Augenbrauen sieht er Medeia grübeln an. "Nicht das ich wüsste und verzeih mir das ich frage, aber was würde dies bewirken?"

  • Etwas überrascht blickt Medeia vom Kochen auf. "Nun als Klienten haben wir verschiedene Rechte und Pflichten. Zum einen sind die Pflichten in der Unterstützung unseres Patrons, ob in der Politik oder auch wenn er in Schwierigkeiten gerät. Dazu wird ihm eigentlich morgens kurz die Aufwartung gemacht, je nach Patron aber unterschiedlich oft." Sie rührt weiter um. "Der Patron unterstützt dafür seine Klienten, wenn sie in Schwierigkeiten geraten und vertritt sie vor Gericht. Im Prinzip ein Geben und Nehmen und sehr praktisch, damit man nicht alleine in Rom da steht. Die meisten Familien sind bei einem Patron als Klienten aufgenommen."


    Als das Essen fertig ist, nimmt sie die Pfanne vom Ofen und geht zum Küchentisch rüber. Sie holt zwei tönerne Schalen und schiebt das Essen rüber. Lächelnd schiebt sie Castus eine große Portion rüber.


    "Nun, meine Mutter hat Aphrodite und Eros in erster Linie verehrt, so dass ich ihrem Beispiel gefolgt bin. Doch auch hege ich eine gewissen Affinität Hekate gegenüber!" Sie schmunzelt. "Vielleicht liegt das auch an meinem Namen!" Sie neigt ihren Kopf leicht.


    Sie isst etwas von dem Gekochten und seufzt leicht. "Im Moment denke ich auch darüber nach, mehr meine Interessen den Göttern zu widmen. Im Palast ist es zwar schön zu arbeiten, aber ich habe das Gefühl, dass ich in einem Bereich gelandet bin, der mich stagnieren lässt. Keine weitere Entwicklung oder Aufstreben, wenn Du verstehst, was ich meine?" Sie sieht unschlüssig von ihrem Essen auf.

  • "Achso" antwortete er.. "Ja, was hältst du von der Gens Decima? In ihren Familien sind einige Senatoren und auch so ist die Gens sehr angesehen." fragend sah er zu Medeia.


    Auch Lucius nimmt sich von dem Essen und es schmeckt einfach köstlich. Medeia ist eine besonders gute Köchin, das musste er immer wieder zugeben. "Sehr gut..." '...mein Schatz' dachte sich Lucius auf einmal. Etwas verdattert sah er Medeia an. Hatte er das wirklich eben gedacht. Schnell stopfte er sich wieder etwas von dem Essen in den Mund und meinte dann, ohne zuvor zu schlucken: "Welchm Ordn willsu denn beitreten?" nuschelte er und schluckte dann. "Bestimmt nicht den Vestalinen? oder?" lachte er


    "Ich verstehe schon was du meinst, mir ging es in der Gläserei von Messalina genauso." anwortete Lucius.

  • Medeia lachte auf. "Vestalinnen? Nein, da fehlen mir ein paar Grundvorraussetzungen!" Sie zuckte dann leicht mit den Schultern und fing an ebenfalls zu Essen. "Ich weiß es noch nicht genau. Der Göttin, der ich gerne dienen wollte, ist hier kein Tempel geweiht!"


    Sinnierend nahm sie ein Fleischstück auf ihren Löffel und aß ihn. "Ja, die Gens Decima? Wieso nicht? Das ersteint mir auch eine gute Wahl zu sein!" meinte sie schließlich zu seinem Vorschlag.


    Neugierig hob dann Medeia den Kopf und musterte Castus. "Hast Du schon von den Gerüchten gehört? Anscheinend hat Messalinas Sohn den Kaiser töten wollen und Messalina wurde daraufhin ihre Bürgerrechte genommen. Kanntest Du Messalina gut?"

  • Lucius lachte auch, schließlich war es ein Witz gewesen. Medeia hätte er selbst nicht einmal zu denen gehen lassen, wenn sie sich wirklich dafür entschieden hätte.
    "Welche Göttin ist das denn?" sah er sie fragend an.


    Dass sie seinem Vorschlag zustimmte, freute ihn sehr und er beschloss sich gleich am nächsten Morgen zu Livianus zu begeben um ihm diesen Vorschlag zu machen. "Schön" bestätigte er sie noch.


    Erneut sah er Medeia fragend an "ich hatte nicht viel Kontakt mit ihr.. eben nur geschäftlich." erklärte er und schüttelte den Kopf "nein, das ist mir neu, dass er das getan haben soll." er überlegte eine Weile.. "hmm.. ich kenne sie zu wenig um sie richtig einschätzen zu können, aber dass sie oder ihr Sohn zu so etwas fähig sein können ist schon ein böser Vorwurf. Weist du mehr davon?"

  • Imperiosus ging mit Marcella in die Culina und zeigte ihr alles. "Wie du siehst, war hier schon lange kein Sklave mehr drin gewesen, darum sieht es nicht unbedingt ordentlich auf. Aber meine Tante versuchte bisher immer, etwas Ordnung zu halten." sagte Imperiosus zu Marcella und lächelte sie an. "Dies ist einer weitere Aufgabe für dich, aber bestimmt kommen noch weitere Sklaven dazu, sobald es die Zeit bedarft."

  • Marcella schaute sich um. Die Culina war wirklich recht groß und hier und da gab es Ecken, die man putzen müsste. Marcella war nicht gerne Sklavin, aber hier gefiel es ihr. "Ich werde gleich mit meiner Arbeit beginnen" saget Marcella zu Imperiosus und lächelte etwas verstohlen zurück. "Wo kann ich denn mein wenige Hab und gut niederlassen?" fragte Marcella.

  • Imperiosus war erfreut, als sie sofort mit der Arbeit beginnen wollte. Auch er woollte schon seit längerem die Casa umbauen und aufräumen, doch bisher fehlte ihm die Zeit. "Die Schlafräume der Sklaven ist direkt neben der Culina". Imperiosus zeigte auf die Türe, die zu einem kleinen Gang führten die in zwei große Räume führten. Die Casa hatte sehr viel Platz für mehr Sklaven, doch bisher war Marcella die erste.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!