Archiv der alten Casa | Der Eingang, Tabernae, Vor der Strasse, die alte Casa- vor dem Brand

  • Schade, das Glück zu haben, dass gleich die gewesene Aedilin die Tür öffnete, schien Victor nicht zu haben. Trotzdem hob er grüßend die Hand.


    "Salve! Ich suche Artoria Medeia. Ich hoffe sie ist zu sprechen?"

  • "Ich denke schon. Kommt doch herein und macht es euch im Atrium bequem, während ich sie holen gehe." Man könnte glatt glauben, er sei der Ianitor - nur würde ein Ianitor wohl keinen Silberschmuck und keine teure Kleidung tragen. Dennoch schien es ihn nicht zu stören und er führte den Gast in das Atrium, um sich selbst auf die Suche nach seiner Tante zu begeben.

  • Da waren doch Stimmen. Die alte Frau, die in Abwesenheit auf das Haus der Artorier aufpasste erstarrte beim Sticken. Das Tuch hatte sie mittlerweile weben können, jetzt wollte sie noch einige Veilchenmuster darauf anbringen, doch der Schreck jagte ihr ein Schaudern durch den welken Körper. Wer konnte das sein? Die Alte erhob sich, legte das Tüchlein hinfort und griff nach ihrem Stock. Er würde nicht nur die Gehstütze sein, sondern ihr im Notfall auch als Waffe dienlich sein können. Langsam schlich sie aus dem Zimmer beim Säulengang durch das Tablinum und dann ins Atrium. Da waren doch Schemen. Die Alte zog ihr warmes Tuch zu Recht, griff beherzt um den Stock und näherte sich den Männern ehe Corvinus nach Medeia suchen konnte, die sowieso nicht im Haus anwesend war. Schließlich hütete die Frau aus diesem Grund das Domus. „Halt, was wollt ihr hier? Was sucht ihr in fremden Häusern? Hah, einbrechen, schon am helligten Tag? Die Jugend wird immer dreister heutzutage!“ Die Alte sah von Corvinus zum Praefectus und verstand die Welt nicht mehr. Wo war das Einbruchswerkzeug, wo die Säcke für die Beute und warum trugen Einbrecher so vornehme Kleidung? Kennen tat sie jedoch beide nicht. „Wer seid ihr? Sucht ihr einen der Artorier? Es ist keiner im Haus und auch alle Sklaven sind weg. Alle in Mantua oder sonstwo halt.“ Oh, die Alte sah bestürzt drein, jetzt hatte sie alle Drohmöglichkeiten verspielt. "Aber ich kann trotzdem schreien, die Nachbarn hören alles sehr gut und die Taberna ist auch noch offen, jawohl."

  • Zuerst etwas überrascht, dann jedoch amüsiert ließ Victor seinen Blick zwischen der alten Frau und Corvinus hin und her wandern. Er war sich sicher den Artorier schonmal gesehen zu haben, weshalb er in ihm keinen besonders dreisten Einbrecher vermutete. Aber scheinbar war der Mann auch noch nicht lange wieder im Haus... oder die Frau hatte ein Gedächtnis wie ein Sieb, dass sie ihn vergessen hat.


    Vorerst hielt sich der Praefectus Urbi allerdings zurück, die Angelegenheit sollte durch einen Hausbewohner und nicht einen Gast geklärt werden.

  • Wie erstarrt und mißmutig sah die alte Frau zu den beiden Männern. Nur ihre Augen bewegten sich hin und her, ihre Lippen waren verkniffen aufeinander gepresst und sie schien sich unschlüssig zu sein, was sie nun tun sollte. Schreien? Es würde sie wohl keiner hören, außerdem schrie sie so oft am Tag...wenn die Nachbarn zu laut waren, wenn mal wieder eines der kleinen Kinder draußen tobte, wenn der Hahn beim Handwerker im Hinterhof krähte, wenn der Schuster an der Strassenecke auf das Leder schlug und einen Soldatenstiefel herstellte, ja da wetterte und wetterte die Alte immer gerne. Früher, ja früher da wäre sowas nicht vorgekommen. Und früher wären die Diebe auch nicht am helligten Tag gekommen, sondern sie hätten sich nachts hereingeschlichen, wie es sich auch gehörte. Ihr Stock klackte leise auf dem rotweißen Marmor unter ihr als sie ihn hob und wieder herunter sausen liess. Der eine da trug schon ein bisschen zu vornehme Kleidung. War das nicht ein Purpurstreifen? Ganz sicher war sich die Alte dabei nicht, sie sah die Farben schon lange nicht mehr so gut. Da beide Männer von ihrem Erscheinen doch beeindruckt schienen, so bildete sich die Frau das ein, hob sie ihr Kinn an und setzte hochmütig an. „Gut, gut, da wir jetzt alles geklärt haben und ihr wisst, was ist...was sucht ihr hier? Häh...!“ Fürs Türen öffnen, Gäste empfangen und sonstige repräsentative Sachen war die Alte nicht ins Haus geholt worden. Eigentlich sollte sie nur immer abend einige Laternen anzünden und so tun als ob das Haus noch belebt wäre, damit eben keine Einbrecher einstiegen.

  • Eine Katze saß neben der Tür zum Domus Artorium. Träge in der Wintersonne legte sie über ihre Pfote und streckte sich dann ganz langsam, maunzte Amatia entgegen und kümmerte sich schließlich wieder um die Milch in der kleinen Tonschale neben der Tür. An jenem Tag öffnete nicht die alte Frau, die in letzter Zeit auf das Haus aufpasste. Heute wurde das Klopfen von der Griechin gehört worden. In ihren schwarzen langen Peplos gewandet schritt sie durch das Tablinum, das Atrium und schließlich durch den schmalen Fauces zur Eingangstür. Kühlen Blickes öffnete Krysia die Tür und sah hinaus. Zuerst fiel ihr wieder einer dieser lästigen Katzen auf. Doch mit jedem Tag wurde es immer eine Katze weniger, die dort herumstrich und auf die Milchportion am Morgen wartete. Krysia lächelte in sich hinein, ganz unschuldig war sie daran nicht. Aber sie hasste Katzen. Die Sonne umzeichnete scharf ihr Profil, die Adlernase, das hagere Gesicht und ihre streng nach hinten gebundenen Haare. „Salve!“ grüßte sie Amata. „Wie kann ich Dir behilflich sein?“ Ein leichter griechischer Akzent mischte sich in ihr doch so sorgfältig gesprochenes Latein.

  • Amatia hatte sich das Warten mit dem Beobachten des Kätzchens vor der Tür
    "Süß ist die!, ließ sie die Frau, die gerade geöffnet hatte, mit einem strahlenden Blick wissen.
    "Salve! Mein Name ist Valeria Amatia.
    Ich würde gerne mit Medeia sprechen. Ist sie zuhause und hat sie Zeit?"

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Gut, gut, da wir jetzt alles geklärt haben und ihr wisst, was ist...was sucht ihr hier? Häh...!“


    Zwar räusperte sich Victor, aber der Artorier zeigte keine Reaktion, weshalb der Praefectsu Urbi nun selber die Stimme erhob, denn er hatte noch ein bisschen mehr zu tun, als alte Vetteln beim Kreischen zuzuhören. Ein bisschen genervt war Victor zudem auch von der Art wie die Greisin mit eine mSenator umging, weshlab seine Antwort ein wenig schärfer rüberkam, als sie beabsichtigt war.


    "Wir suchen deine Herrin, Weib!"

  • Ratlos sah die Alte Victor an und grübelte über seine Worte nach. Welche Herrin meinte er wohl? Sie hatte doch gar keine Herrin. Hielt der Mann sie gar für eine Sklavin? Schnell sah die Alte an ihrer Gewandung herunter, tadellos gewebt, kein billiger Stoff und auch nicht schäbig. Kopfschüttelnd hob sie wieder ihren Blick an und fixierte den Senator mit gestrengem Blick. Dabei fiel ihr just wieder ein, was der Streifen zu bedeuten hatte. Der Mann entstammte aus den Senatshallen. Sie hatte doch schon immer gewusst, dass die Männer dort nur elende kleine Diebe waren, die Alte machte sie für die Steuern verantwortlich, aber dass sie in ein Haus einbrechen wollten? Doch langsam bahnte sich der erste Zweifel in den verwirrten Geist der alten Frau. Grübelnd musterte sie den Octavier. Senator hin oder her, so behandelte man schließlich keine vom Alter beglückte Frau. Sie sog die Luft tief durch die Nase und setzte zu einer Schimpftirade an. Im letzten Moment überlegte sie es sich anders, wenn es Ärger gab, dann würde vielleicht ein Teil der Bezahlung flöten gehen. So grummelte sie nur leise. „Wenn Du von der Hausherrin sprichst, die im Übrigen nicht meine Herrin ist, ich bin eine freie Römerin, nun dann wirst Du sie zurzeit hier nicht antreffen. Sie ist gerade in Mantua. Kann ich etwas ausrichten?“

  • Zitat

    Original von Valeria Amatia
    Amatia hatte sich das Warten mit dem Beobachten des Kätzchens vor der Tür
    "Süß ist die!, ließ sie die Frau, die gerade geöffnet hatte, mit einem strahlenden Blick wissen.
    "Salve! Mein Name ist Valeria Amatia.
    Ich würde gerne mit Medeia sprechen. Ist sie zuhause und hat sie Zeit?"


    Ein wenig neugierig musterte die Griechin die Besucherin vor der Porta des Domus Artorium. Der schnurrenden Katze, die sich gegen Amatias Bein schmiegte und um weitere Streicheleinheiten bettelte, ignorierte Krysia völlig. „Das tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen. Aber Artoria Medeia ist zurzeit in Mantua.“ Ob es der Griechin wirklich leid tat oder eher eine höfliche Floskel war, war nicht so leicht zu erkennen. Ein kühles Lächeln umspielte ihre Lippen. „Es ist jedoch möglich, sie über den Schriftverkehr zu erreichen, wenn es wichtig sein sollte. Soll ich ihr vielleicht etwas übermitteln…Wie war noch mal Dein Name?“

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    „Wenn Du von der Hausherrin sprichst, die im Übrigen nicht meine Herrin ist, ich bin eine freie Römerin, nun dann wirst Du sie zurzeit hier nicht antreffen. Sie ist gerade in Mantua. Kann ich etwas ausrichten?“


    Die Lust über die Beziehung zwischen einer Magd und der Domina des Haushalts zu diskutieren wollte sich bei Victor nicht so recht einstellen, aber wenigstens hatte der barsche Ton das greise Weib zum Sprechen gebracht. Nunja, was einmal wirkte konnte auch ein zweites Mal seine Wirkung nicht verfehlen.


    "Teil ihr mit, dass... nein sag mir lieber ihren genauen Aufenthaltsort, Weib."

  • Leise klackte der Gehstock auf dem steinernen Mosaikboden als sich die Alte mit einem schweren Seufzen darauf abstützte. Was sollte sie bloß dem Herren sagen? Sie hatte doch nicht den blassesten Schimmer wo die Hausherrin sich in Mantua aufhielt. „Einen Moment…“ murmelte sie und drehte sich um. Langsam schlurfte sie durch das Atrium davon und ins Tablinum. Eine Katze strich in ihrer Abwesenheit durch das Atrium, sie hatte ein strahlendweißes Fell und nur einige braunschwarze Flecken am Rücken. Leise maunzend näherte sie sich den beiden Männern.


    Gerade als die Katze Victor umstreichen wollte und leise schnurrte, kam die Alte wieder, eine hochgewachsene und hagere Frau im Schlepptau, deren Haare gestreng zurück gesteckt waren und die hochmütig den Männern entgegen sah. Ihre langes schwarze Gewand rauschte leise bei jedem Schritt. „Salve, meine Herren. Mir wurde ausgerichtet, Du suchst Artoria Medeia?“ Sie wandte sich direkt an Victor, Corvinus hatte sich schon auf der Vinalia kurz gesehen und konnte ihn somit einordnen. „Artoria Medeia befindet sich in Mantua, entweder schon im Kastell der Legio Prima oder wohl noch in einem Gasthaus dort.“

  • Noch ein wenig ungeduldiger, als die Stunde zuvor, als das alte Weib in den nächsten Raum davongeeilt war, um die nächste Dienerin zu holen, richtete Victor die Falten seiner Toga, bis er endlich konkrete Informationen bekam. Sonderlich begeisternd waren diese aber nicht.


    "Gehts vielleicht ein wenig genauer? Verda..."


    Nien, soweit wollte er sich nun deswegen nicht aufregen, dass er anfing zu fluchen.


    "Wie haltet ihr Kontakt mit ihr?"


    Eigentlich empfand es Victor ja als ein wenig unhöflich, so mit dem Dienstpersonal zu reden, obwohl ein Hausherr daneben stand. Aber da dieser eh gerade nur wie das fünfte Rad am Wagen wirkte, fuhr der Senator weiterhin in einem bestimmten Ton mit der Befragung fort.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ein wenig neugierig musterte die Griechin die Besucherin vor der Porta des Domus Artorium. Der schnurrenden Katze, die sich gegen Amatias Bein schmiegte und um weitere Streicheleinheiten bettelte, ignorierte Krysia völlig. „Das tut mir leid, Dich enttäuschen zu müssen. Aber Artoria Medeia ist zurzeit in Mantua.“ Ob es der Griechin wirklich leid tat oder eher eine höfliche Floskel war, war nicht so leicht zu erkennen. Ein kühles Lächeln umspielte ihre Lippen. „Es ist jedoch möglich, sie über den Schriftverkehr zu erreichen, wenn es wichtig sein sollte. Soll ich ihr vielleicht etwas übermitteln…Wie war noch mal Dein Name?“


    Amatia genoss das sangte Streicheln der Katze um ihr Bein, aber unterließ es aus Gründen der Unhöflichkeit, während dem Gespräch hinunterzugreifen.
    "Das ist aber schade. Ich hätte gern mit ihr selbst gesprochen. Wann wird sie wieder in Rom sein?"

  • Krysia hob den Blick und sah in den Himmel hinein, beobachtete einige Vögel und zuckte mit der Schulter. „Oh es kann sein, dass sie bald zurück ist oder vielleicht auch nie!“ gab sie mit einem kühlen Lächeln von sich. „Aber wo kann sie Dich finden? Wenn Medeia zurück ist, wird sie Dich mit Sicherheit gleich aufsuchen wollen!“ Krysia sah Amatia fragend an, wenn sie auch nicht erfreut schien, als Nachrichtendame fungieren zu müssen.

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    "Wie haltet ihr Kontakt mit ihr?"


    „Das wird nicht notwendig sein, werter Octavius Victor!“ drang die eine weibliche Stimme von hinten an den Praefectus Urbi. Hoch erhobenen Hauptes schritt Artoria Medeia, gekleidet in eine warme, lange und dunkelgrüne Reisetunica auf ihr Haus zu. Eine Sänfte stand am Strassenrand des Domus Artorium, dahinter einige Lastenträger, die das Gepäck von Medeia zum Domus heranschleppten. Sie nickte Krysia mit ausgesprochen reservierter Miene zu und wandte sich freundlich lächelnd an Octavius Victor. „Salve, Senator.“ Es überraschte Medeia durchaus sehr, den Praefectus Urbi vor ihrem Haus zu sehen, fragte sich schon, ob etwas schlimmer vorgefallen wäre. „Bist Du etwa wegen meiner Person hier oder suchst Du einen der Männer aus meiner Gens?“

  • Erlösung! Das zumindest war der erste Gedanke, der durch Victors Kopf schoss, als hinter ihm die Stimme der domina dieses wirren Haufens an Hausangestellten ertönte. Erleichtert drehte er sich um und begrüßte Medeia mit dem selben freundlichen Lächeln, wie diese es auf dem Gesicht trug.


    "Salve, werte Artoria Medeia! Tatsächlich komme ich gerade" 8) vom Conventus des Consilium Principes und würde gerne etwas mit dir besprechen."

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Krysia hob den Blick und sah in den Himmel hinein, beobachtete einige Vögel und zuckte mit der Schulter. „Oh es kann sein, dass sie bald zurück ist oder vielleicht auch nie!“ gab sie mit einem kühlen Lächeln von sich. „Aber wo kann sie Dich finden? Wenn Medeia zurück ist, wird sie Dich mit Sicherheit gleich aufsuchen wollen!“ Krysia sah Amatia fragend an, wenn sie auch nicht erfreut schien, als Nachrichtendame fungieren zu müssen.


    "Am ehesten wird sie mich im Palast finden, sie wird sich dort sicher noch zurechtfinden.
    Valeria Amatia"
    , wiederholte sie nochmals, falls die Bedienerin es schon vergessen haben sollte.
    "Das wär ganz nett.
    Dann wünsch ich noch einen schönen Tag."

    Noch einmal griff sie zum Fellknäuel das noch immer herumscharwenzelte und ging dann.

  • Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Erlösung! Das zumindest war der erste Gedanke, der durch Victors Kopf schoss, als hinter ihm die Stimme der domina dieses wirren Haufens an Hausangestellten ertönte. Erleichtert drehte er sich um und begrüßte Medeia mit dem selben freundlichen Lächeln, wie diese es auf dem Gesicht trug.


    "Salve, werte Artoria Medeia! Tatsächlich komme ich gerade" 8) vom Conventus des Consilium Principes und würde gerne etwas mit dir besprechen."


    Zustimmend neigte Medeia den Kopf. „Es ist mir eine Ehre, Dich in meinem Haus begrüssen zu dürfen, werter Octavius!“ Medeia lächelte und sah zu den beiden Frauen im Eingang. Sowohl die Griechin als auch die Alte zogen sich schweigend in das Haus zurück. Medeia schritt voran und führte Victor in das Haus hinein.

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