Das Feldlager Surenas und seiner Armee

  • Der Zuschauer


    In sicherer Entfernung hatte ein Satrap die Schlacht genau beobachtet. Mit wenigen Leuten zum Schutz - nur seinen engsten Vertrauten – hatte Surenas sich das Gemetzel angeschaut. Er konnte nicht genau sagen ab wann er den Untergang der Männer Parthiens hatte kommen sehen, aber es war viel früher als vielleicht manch anderer es hat kommen sehen. Wie stolz waren die Parther aufmarschiert und hatten den Römern sicher einigen Respekt abverlangt. Der Schlachtplatz war gut ausgewählt worden. Das musste er dem alten Mann lassen. Doch dann....Viel zu früh hatte er ihnen ihr bestes Manöver offenbart, viel zu früh hatte er seine Trümphe ausgespielt. In den Augen Surenas hatte der Alte Mann versagt.



    Nachdem er Edessa verlassen musste und seine Männer mit ihm gingen, hatte er einen Tagesmarsch entfernt ein Lager aufschlagen lassen. Hier sollten seine Männer halt machen und abwarten. Schnell hatten sie ihre Zelte aufgebaut, Proviant, Ausrüstung und Gerät untergebracht und sich in Bereitschaft gehalten. Wer wusste schon was die Römer vorhatten, wenn erst einmal diese Schlacht für sie gewonnen wurde. Nachdem hier alles fertig war, hatte er seine engsten Vertrauten und besten Offiziere um sich geschart und war mit ihnen in die Nähe des Schlachtfeldes geritten. Sie hatten zwar die Nacht durchreiten müssen, aber waren rechtzeitig dort gewesen um den Untergang einer Armee mitzuerleben.


    Es war wie es in vielen Schriften erzählt wird. Als die beiden Armeen auf einander zugeschritten waren, warteten beide ab. Es herrschte die viel gerühmte Ruhe vor dem Sturm. Wirklich nur der Wind bewegte den Sand, feine Wirbel kringelten sich über den Boden. Schließlich begann die Schlacht und Surenas freute sich schon auf den Zusammenprall und war sehr erstaunt als nun schon das parthische Manöver gezeigt wurde. Ein fataler Fehler, das wusste er. Auch wenn der Ausbruch eines kleinen Teils des römischen Heeres sicher nicht schlecht aussah. Es war zu wenig, zu früh zu schnell durchschaubar gewesen. Was danach gezeigt wurde, war schon eher nach dem Geschmack des Satrapen und es hätte geklappt wären dort mehr Männer auf dem Feld gewesen, seine Männer. Doch man hatte weder sie noch ihn haben wollen und nun würden sie die gerechte Strafe dafür erhalten. Schade nur um die vielen Leben, die diese Strafe bezahlten. Das Gemetzel hätte so nicht sein müssen. Aber was sollte es....


    Was danach gezeigt wurde, war für Surenas vergebliche Liebesmüh, unnötige Tote auf einem Feld, dass nie zur Ehre der Parther gereichen würde. Die Panzerreiter hätten sicher noch einiges wenden können, wäre man nicht gierig auf den Adler los. Das Ende Kashtiraths, schaute er sich nicht mehr mit an. Er hatte es kommen sehen und ehe es zur Gewissheit wurde, ließ er sein Pferd drehen und ritt zurück zu seinem Lager. Edessa war gefallen und erst einmal nicht mehr zu retten.


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    Auf dem Weg zurück zum Lager


    Wie es wohl der Prinzessin ging, ob sie noch in der Stadt weilte oder ob sie geflohen war, fortgebracht wurde? Hach...diese Augen. Wie wunderschön sie waren. Er konnte sich jedes Mal aufs neue in sie verlieben. Ihre Gestalt. Mit welcher Anmut sie sich bewegte und diese durfte er für die nächste Zeit nicht betrachten, nicht fühlen. Er durfte sie nur in Gedanken bei sich haben. In seinem Herzen war ein Stück leer geblieben seit er aus Edessa verbannt wurde. Er war sich jedoch sicher sie trotz der Niederlage bald zu seiner Frau nehmen zu können und er war sich auch sicher, dass sie ihn vermisste und es sie nach ihm verlangte....

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