Officium | MAC

  • "Ja richtig." entgegnete Rufus etwas zögerlich. Noch immer verwundert das es wirklich keinen Test gab. "Ich würde meine Präferenz gern auf Pluto oder Apollo legen. Was im Cultus im Moment mehr Bedarf hat." meinte der Alte kühl. Es war ihm wirklich egal.


    Dann zögerte er etwas, rückte dann aber mit seinem Anliegen heraus. "Nun, es ist leider so, dass es meiner Familie einst besser ging und so auch mir selbst. Unter den gegebenen Umständen bin ich auf der Suche nach einen Patron und, soweit ich weiß, würde sich ein Mann wie du, zumindest aus meiner Sicht, sehr dafür anbieten..."

  • "Nun", begann ich und legte die Fingerspitzen aneinander. "Ich würde dich dann der Priesterschaft des Apollo zuteilen, da Pluto öffentlich kaum verehrt wird. Du hättest somit kaum bis gar nichts zu tun. Als Diener des Apollo bist du besser aufgehoben. Ich nehme an, du hast eine entsprechende Ausbildung erhalten oder verfügst über ein fundiertes Wissen bezüglich unserer Religion*?"


    Einen Test gab es nicht, wohl aber fühlte sich der Pompeier augenscheinlich in einer Prüfungssituation. Als er mit seinem Anliegen herausrückte, wurde mir auch klar, warum. Überrascht hob ich eine Braue und schwieg einen Moment. "Nun ja, von den Pompeii ist bisher kaum etwas zu hören gewesen, und ich muss gestehen, dass das, was zu vernehmen war, doch eher befremdlich anmutete. Hat nicht ein Verwandter von dir diesen Verein um einen fremden Kult herum gegründet?" erkundigte ich mich. Sicher, ich war kein kleines Licht im cultus. Dennoch interessierte mich eines. "Warum möchtest du mein Klient werden? Und was kann ich von dir erwarten, wenn ich diesem Antrag zustimme?"


    Sim-Off:

    * Zum Priester ernennen kann ich dich erst, wenn du die probatio abgelegt hast. Das wird nicht mehr lange dauern, ich weiß, dass es gerade an meiner Absentia hängt.

  • "Apollo also, gut." antwortete der Pompeius knapp. "Natürlich kenne ich auch unsere Religio." setze er fast entsetzt nach.


    Dann kam es zu dem anderen, privaterem Thema und gleich kam der Aurelier mit einem solch sensiblen Thema zu beginn. "Du meinst sicher Sextus Pompeius Antipater und seinen orientalischen Kult? Nun... was soll ich sagen? Er teilt mit mir das 'Pompeius', sonst sind wir nicht verwandt oder so weit voneinander entfernt, dass wir es nicht mehr wissen. Zu seiner Verteidigung will ich sagen, dass er rechtlich nichts verbotenes tat, soweit ich weiß erhielt er eine Genehmigung und tat weiterhin seine Pflicht als Bürger gegenüber unseren Göttern und unserer Religio. Pflegten nicht zum Beispiel die Flavier selbst den Kult der Isis und brachte nicht erst Augustus Apollo nach Rom?" Er hoffte dies würde genügen. Er persönlich konnte mit dem seltsamen Kult des Antipater weit weniger anfangen als seine Verteidigungsrede vermuten ließ.


    "Warum gerade du? Nun, du bist ein ehrenhafter Römer, aus einer guten Familie, ein Patrizier, ein Senator, Mitglied in einem hohen Kollegium. Was könnte man sich sonst von einem Patron wünschen? Hinzu kommt noch, dass du im Kult der Götter tätig bist, wie ich hoffentlich bald auch..." Was konnte der alte Rufus bieten? Nun, wohl nur sich selbst.


    "Bieten kann ich dir meine Treue und das Versprechen, dass ich ein ehrenwerter Römer bin." Quintus wusste, dass dies nicht sonderlich viel war.

  • Mit der erneuten Versicherung war alles gesagt, und so schrieb ich als Gottheit Apollo auf die Wachstafel und schob sie anschließend ein wenig fort, um mich nun ganz dem anderen Anliegen zu widmen. Die Erklärung bezüglich dieses Kultes genügte mir vollkommen, was ich durch ein anerkennendes Nicken zeigte. Auf die Begründung indes, warum er mich zum Patronen auserkoren hatte, erwiderte ich ein kurzes Lachen. "Ah, ich würde von meinem Patron mehr erwarten als den Umstand, dass er selbst ein schönes Leben hat, Pompeius." Ein Grinsen. "Aber ich verstehe, was du sagen willst. Treue und Aufrichtigkeit sind wichtige Eigenschaften. Ich verlange beides von meinen Klienten, denn nur so kann man einvernehmlich agieren. Du sagst, du bist nicht nahe mit Antipater von den Pompeii verwandt? Und erzähle mir noch ein wenig über dich. Was hast du gemacht, ehe du hergekommen bist?"

  • "Ein schönes Leben? Die Qualitäten eines guten Römers zeichnen sich wohl kaum dadurch aus, dass er ein 'gutes Leben' hat. Auch wenn dies sicher möglich ist. Hier kommt wohl schnell der Begriff der Ehre ins Spiel. Auch wenn dieser Begriff in den letzten Jahre, leider, immer abgegriffener Wirkt."


    "Doch um ehrlich zu sein spielen finanzielle Punkte auch eine gewisse Rolle..." gab Pompeius dann noch kleinlaut zu. "Wie ich dir aber versichern kann bin ich sowohl treu, als auch aufrichtig, zu den Menschen, welche es verdient haben. Da ich dich ja eben als Patron auswählte und in diese Verbindung nicht gezwungen bin, kannst du dir sicher sein, dass ich auf jeden Fall der Meinung bist, dass du sie verdient hast."


    Die erneute Frage nach Antipater verstand der alte Rufus nicht ganz. Dazu hatte er ja bereits etwas gesagt. Aber dann noch einmal. "Wie ich bereits sagte, ich teile mit Sextus Pompeius Antipater das 'Pompeius', sonst sind wir nicht verwandt oder wir sind so weit voneinander entfernt, dass keiner mehr von uns um den Verwandtschaftsgrad weiß."


    "Nun, ich muss zugeben, dass mein Leben nicht sonderlich ereignisreich war bisher. Ich habe fast immer als Scriba gearbeitet und das immer in privaten Haushalten. In letzter Zeit war ich besonders beschäftigt einige komplizierte Dinge für meine Familie abzuwickeln. Ich habe fast mein gesamtes Leben in Rom verbracht, nur einige Jahre war ich in anderen Städten Italien."

  • Ein wenig gestelzt vielleicht, wirkten die Worte des Pompeius dennoch aufrichtig auf mich. "Nun gut. Dann wirst du fortan mein Klient sein. Du brauchst nicht jeden Tag zur salutatio kommen, doch ich erwarte natürlich, dass du mir Wissenswertes berichtest und mich über deine Vorhaben und deine Karriere auf dem laufenden hältst - letzteres allerdings wird wohl recht einfach vonstatten gehen, immerhin wandert deine Akte über meinen Schreibtisch." Ein Schmunzeln folgte hierauf.


    "Ich will dir also vertrauen und hoffe, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht, ebenso, wie ich auf deine Loyalität Wert lege", fuhr ich fort und reichte dem Pomperius hernach die Hand, um das Patronat zu besiegeln.

  • Die Wegbeschreibung war recht eindeutig gewesen und so stand Merula wenig später vor besagtem officum. Der junge Mann klopfte, wartete einen Moment und trat dann ein.
    "Salve, ich bin auf der Suche nach dem ehrenwerten Septemvir Aurelius."

  • "Dann gratuliere ich dir, denn du hast ihn gefunden", witzelte ich, als nach einem Klopfen plötzlich ein Mann in meinem officium stand. Ich deutete auf den Platz vor meinem Schreibtisch. "Bitte, setz dich. Wie kann ich dir helfen?"

  • "Ich danke dir", erwiderte Merula und nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz. Dann kam er sofort zur Sache:
    "Ich bin Lucius Merula aus dem Geschlecht der Iunier. Und ich habe die Absicht als Priester des Merkur zu dienen. Wenn möglich auch in meiner Heimatstadt Tarraco."
    Kurz zögerte er, dann fügte er noch an: "Sofern die Götter und die Kollegien meinen Dienst annehmen!"

  • Ah, ein Interessent also. Ich öffnete eine Schublade, während er sprach, und zog eine jungfräuliche tabula heraus, um mir Notizen zu machen. Lucius Iunius Merula stand da, Tarraco. "Du ahnst, dass mich tagtäglich solche Ansuchen erreichen, Iunius. Fast immer stelle ich die gleichen Fragen. So sage mir, ob du fundiertes Wissen mit dir bringst oder eine Vertiefung deiner Kenntnisse in einer Ausbildung zu erlangen suchst."



    Sim-Off:

    SimOff gesagt: Hast du die probatio rerum sacrarum I abgelegt, kannst du direkt als sacerdos publicus einsteigen. Fehlt sie dir, steht dir frei, ob du sie jetzt ablegst (sie ist SimOff) oder dich als Schüler einschreibst. Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt SimOff in der schola und kostet für Nicht-CD-Mitglieder 500 HS und ist für CDler kostenlos. Um als Schüler einzusteigen, benötigst du keine bestandene Prüfung, wohl aber Geduld, um deine Ausbildung auszusimmen.

  • Es war nur zu verständlich, dass der Septemvir weitere Fragen stellte. Merula war dennoch überzeugt, dass sein Wissen und seine Erfahrungen über Götter und Religion den Voraussetzungen Genüge leisteten.
    "Dank guter Ausbildung bin ich mit den Angelegenheiten unsere Religion betreffend sehr vertraut. Von daher sehe ich mich gewappnet für die Position eines Priesters des Merkur."


    Sim-Off:

    probatio I hab ich bereits

  • "In Ordnung", gab ich zurück und zog einen abschließenden Strich über das Wachs. Das war ja mal schnell und unkompliziert vonstatten gegangen."Dann werde ich dein Anliegen weiterleiten. Du wirst von mir hören - das heißt, sofern du mir verrätst, wo ich dich postalisch erreichen kann."

  • Der Iunier war zufrieden. Offensichtlich waren die Priesterkollegien in Rom anders als in so manch abgelegener Region des Imperiums sehr gut organisiert.
    "Vielen Dank für deine Mühen, Septemvir. Ich bin momentan in der casa iunia in Rom zu erreichen." Mit diesen Worten erhob er sich, um sich von dem Aurelier zu verabschieden.

  • "Dann wirst du in Kürze ein Schreiben von mir erhalten, Iunius. Mögen die Götter dich stets auf deinen Wegen geleiten", verabschiedete ich mich, als der Iunier sich erhob und anschickte, den Raum zu verlassen. Als er gegangen war, zog ich einen Papyrus hervor und begann, einen Antrag zu verfassen.


    Sim-Off:

    Lass sie dir für diese ID noch nachtragen.

  • Den Beschreibungen konnte Callista gut folgen und sie fand den Raum problemlos, hinter dem der septimir Aurelius zu finden sein sollte. Bevor sie anklopfte, atmete sie noch einmal tief ein und aus. Sie hoffte nur, dass alles gut ging. Dann klopfte sie an und wartete höflich, bis ein "Herein" erklang. Somit trat sie ein und blickte auf einen Mann hinter einem Schreibtisch.


    "Salve, bist du der septimir Aurelius?" Sie fragte lieber noch einmal nach, bevor sie ihre auswendig gelernte Begrüßung herunter rasselte und wieder vor jemand falschem stand.



    Sim-Off:

    Die probatio rerum sacrarum I habe ich noch nicht.

  • Als es klopfte, ließ ich nicht viel Zeit verstreichen, ehe ich den Besucher hereinbat. Kaum, dass ich danach aufblickte, entdeckte ich allerdings, dass es sich um eine BesucherIN handelte. Kurz schmunzelnd schob ich meine Wachstafel beiseite und lächelte sie an. "Der bin ich. Marcus Aurelius Corvinus. Und wer bist du?" stellte ich die obligatorische Gegenfrage, während ich schon mit einer Hand auf den freien Stuhl wies.

  • "Ich bin Prudentia Callista und hier um mich anzumelden. Ich würde gerne Priesterin der Iuno werden."


    Callist lächelte und setzte sich dann auf den ihr angebotenen Stuhl. Den mann vor sich kannte sie nicht, was aber auch nicht verwunderlich war, wenn man bedachte wieviele Menschen in Rom lebte und wie wenig Kontakte sie bisher geknüpft hatte.

  • "Prudentia? Dann bist du vielleicht näher mit Prudentius Balbus verwandt?" fragte ich nach. Auf seiner Hochzeit hatte ich sie gar nicht gesehen. Allerdings waren dort so viele Menschen anwesend gewesen, dass es wohl auch gut der Zufall hätt gewesen sein können, der sie verborgen gehalten hatte. Vielleicht war sie auch eine Verwandte von Commodus. "Iunopriesterin.... Darf ich fragen, warum du dich der Iuno verbunden fühlst?"

  • "Ja, bin ich. Er ist mein Onkel. Ich bin erst vor wenigen Tagen nach Rom gekommen und lebe jetzt bei ihm."


    Aurelius Corvinus schien ein netter Mann zu sein, er hatte jedenfalls eine angenehme Stimme und höflich war er auch. Dennoch brachte seine Frage sie etwas in Bedrängnis, denn sie hatte sich nie wirklich Gedanken gemacht, welche Fragen man ihr stellen könnte. Iuno war - wenn man das so sagen konnte - ihre Lieblingsgottheit, zu der sie am häufigsten betete. Nicht nur, dass diese die Schutzgöttin alle Frauen war und zusammen mit ihrem Gatten und der Göttin Minerva die höchsten Götter darstellten, Callista mochte sie einfach. Ihre Mutter hatte sie gemocht. Das hatte sich wohl einfach auf sie abgefärbt. Doch in wie weit konnten das Gründe sein, dass man sie als Priesterin aufnahm? Sollte sie vielleicht einfach nur sagen, dass sie Balbus Stolz machen wollte?


    "Ich empfinde Dankbarkeit gegenüber der Göttin Iuno, da sie nicht zuletzt nach dem Tod meiner Mutter beigestanden hat und mir ein wundervolles, neues Leben ermöglicht hat. Die Göttin Minerva und die Göttin Iuno sind die, zu welchen ich mein Leben lang immer gebetet habe und doch fühle ich mich Iuno mehr zugeneigt. All ihre Aspekte sind wichtig in unserem alltäglichen Leben und darüber hinaus in nicht alltäglichen Situationen. Ich würde Ihr, meine Familie und nicht zuletzt mir selbst gerne die Ehre erweisen eine gute Priesterin zu werden."


    Sie hoffte, nicht allzu dick aufgetragen zu haben. Aber was sie sagte, das meinte sie auch.

  • Das erklärte auch, warum sie jetzt erst in Rom war. Ihre Mutter war gestorben, ihr Onkel hatte sie zu sich geholt. "Mein Beileid", sagte ich. Viel mehr der traurigen Worte galt es hier nicht zu verlieren, immerhin war Callista wohl kaum hier, weil sie weiterhin Trübsal blasen, sondern vielmehr ein neues Leben beginnen wollte. Die Worte, welche sie über ihre Wahl verlor, überzeugten mich voll und ganz, dass sie mit Leib und Seele Priesterin werden wollte. Und dick auftragen würde sie ohnehin lernen müssen, denn die meisten Kulthandlungen waren schließlich wortgewaltig. Je pompöser, desto besser. "Du hast dir viele Gedanken gemacht, das ist gut. Dann wirst du bestimmt eine gute Priesterin werden. Ich nehme an, dein Onkel ist nun dein Vormund? Weiß er von deiner Absicht, dich in den Dienst der Götter zu stellen? Und fühlst du selbst dich bereits reif genug, gleich mit Aufgaben betreut zu werden oder möchtest du vorerst einmal einem sacerdos zur Seite gestellt werden?"



    Sim-Off:

    Könntest du dir vorstellen, für die Dauer der Ausbildung nach Germanien zu gehen?

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