Schon von Anfang an hatte dieser Ausflug unter einem schlechten Stern gestanden. Trübe war das Wetter, der Himmel dunkel bewölkt, und als Severus und Bridhe das Trajansforum erreichten, fing es an zu nieseln. Ein beständiger klammer Schleier feiner Regentröpfchen senkte sich vom Himmel herab, überzog alles mit einem kalten Film von Nässe, und trübte die Sicht auf die gewaltigen Bauwerke, die kolossalen Monumente der Ewigen Stadt.
Alles was das Herz begehrte gab es angeblich auf den Trajansmärkten hier zu kaufen. Schnell traten die beiden in eine der überdachten Passagen zwischen den Läden und Ständen. So leer die Strassen draussen bei dem Wetter waren, so dicht drängten sich nun hier die Leute, Einkaufwillige und Passanten die das Ende des Regens abwarteten.
Mit einer brüsken Kopfbewegung liess Severus die Kaputze seiner dunkelgrauen Paenula vom Kopf gleiten. Er strich sich mit dem Handrücken ein paar Regentropfen von der Stirn, und sah skeptisch auf die Unzahl feilgebotener Waren an den nächsten Stände, die ihn schon auf den ersten Blick zu erschlagen drohten. Tücher in allen Farben, leuchtend selbst an diesem Regentag, Tuniken aller Arten, seltsam geschnittene, affig gefärbte darunter, und dazwischen die lauten Anpreisungen der Händler, das Geschiebe und Gestosse einkaufswütiger Römer.
Garms Grimm. Und da sollten sie sich hineinstürzen?
Skeptisch sah er zu Bridhe. Wortkarg und kühl war er gewesen auf dem Weg, noch immer hing der Streit am frühen Morgen zwischen ihnen wie eine finstere Wolke die ihren Kolleginnen oben am Regenhimmel gut Konkurrenz machen konnte.
Es kam ihm auch der Gedanke, dass es doch praktisch wäre, wenn man am Eingang zu solchen Einkaufstempeln eine Trinkhalle hinstellen würde, dann könnten die Männer dort, in aller Ruhe und unter sich ausharren, während die Frauen, auch unter sich, ihrem weiblichen Sammlertrieb frönten...
Aber nein, er musste ja auf Bridhta achten, Rom war schliesslich ein gefährliches Pflaster. Und zum Sachen tragen würde sie ihn wohl auch brauchen. Reserviert erkundigte er sich:
"Was willst Du denn kaufen?"